Enschede: Kipchoge siegt wieder!

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Eliud Kipchoge Olympiafavorit
Katharina Steinruck siegt in Bestzeit
Enschede 18.4.2021

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Herbert Steffny

Ergebnisse

Der nun in Enschede ausgetragene Marathon war ursprünglich für Hamburg geplant. Kurzfristig wich man Corona-bedingt auf die niederländische Stadt als Ausrichter des NN Mission Marathons aus. Weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit (keine Zuschauer, kaum Medienvertreter) konnte man das Rennen nur über verschiedene Live-Streams verfolgen. Bei günstigen 6-9 Grad Celsius, wenig Wind bei bedeckt bis leicht sonnigem Wetter herrschten Top-Rahmenbedingungen, um sich noch für die anstehenden Olympischen Spiele zu empfehlen. Auf dem flachen mehrfach zu durchlaufendem Rundkurs im Flughafengelände des Twente Airports nutzte ein exklusives rund 50-köpfiges Elitefeld, darunter fünf deutsche Teilnehmer eine der letzten Gelegenheiten die Olympiaqualifikation zu erlaufen. Man setzte bei den Stars auf die Trumpfkarte Eliud Kipchoge, dem Olympiasieger aus Kenia, der zuletzt beim London Marathon als Dominator der letzten Jahre mit Platz acht seine jahrelange Siegesserie abreissen lassen musste. Schon wurde spekuliert, ob das Alter dem 36-jährigen Weltrekordler von Berlin 2018 langsam Grenzen setzt. Weitere absolute Topläufer waren nicht am Start und auch bei den Damen glänzten die Afrikanerinnen mit wenigen Ausnahmen durch Abwesenheit.


Eliud Kipchoge 2018 in Berlin mit Weltrekord
Eliud Kipchoge 2018 in Berlin mit Weltrekord 2:01:39 Stunden (Foto: Herbert Steffny)

Eliud Kipchoge siegt in Weltjahresbestzeit - nun Olympiafavorit

Eliud Kipchoge zeigte sich von Beginn an von zwei Tempomachern und zwei Kontrahenten in einer Führungsgruppe begleitet als Chef im Ring. Nach zunächst verhaltenen ersten fünf Kilometern in 14:55 Minuten zog das Tempo an und die Halbmarathonzwischenzeit von 1:01:43 Stunden deutete bereits eine starke Endzeit an. Bei 35 Kilometern verabschiedete sich der Olympiasieger in der von früher gewohnten Manier von seinem letzten Begleiter, Landsmann und Trainingskumpel Jonathan Korir, der sich in 2:06:40 Stunden den zweiten Platz vor Goitom Kifle aus Eritrea (2:08:07 Stunden) sichern konnte. Eliud Kipchoge konnte Zweifler mit seinem souveränen Sieg in 2:04:30 Stunden überzeugen und positionierte sich mit dieser Leistung nicht nur auf Rang 1 der Weltjahresbestenliste, sondern auch als Olympiafavorit. Der Deutsche Tom Gröschel kam nicht ganz an sein Ziel die Olympianorm von 2:11:30 Stunden zu unterbieten heran. In immerhin persönlicher Bestzeit von 2:12:45 Stunden beendete er das Rennen als Achtzehnter.




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Katharina Steinruck siegt in Hausrekord

Bei den Damen zeigten sich die deutschen Teilnehmerinnen von ihrer besten Seite. Von Beginn an lief Katharina Steinruck zuammen mit Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) in der Spitzengruppe, die bis ins Ziel von den deutschen Tempomachern Simon Stützel und Steffen Uliczka angeführt wurde. Dahinter folgte Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin) verhaltener in einer zweiten Gruppe laufend. Vorne lief die Frankfurterin, Tochter der früheren Weltklasseläuferin und Olympiadritten von Seoul 1988 Katrin Dörre und des Bundestrainers Wolfgang Heinig ein sehr gleichmäßiges Rennen. Auf Halbmarathon in 1:12:58 Stunden ließ sie mit ihren Hasen eine nahezu identische zweite Hälfte in 2:13:01 Stunden folgen. In 2:25:59 Stunden siegte die sympathische Läuferin in neuer Bestzeit und plazierte sich in der deutschen Olympiarangfolge nun auf Platz zwei hinter Melat Kejeta (Kassel 2:23:57 Stunden). Sie lief dabei erstmals in den neuen "Carbon-Katapultschuhen", die in den letzten zwei Jahren zu erheblichen Leistungssprüngen in der Marathonelite geführt haben.

Katahrina Steinruck in Frankfurt 2019
Katahrina Steinruck verbesserte ihre Bestzeit von Frankfurt 2019 um 1:27 Minuten
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Laura Hottenrott konnte nach 30 Kilometern das Tempo nicht mehr mitgehen, rettete sich aber in neuem Hausrekord in 2:28:02 Stunden noch auf Rang vier. Damit unterbot sie gleichzeitig die Olympianorm von 2:29:30 Stunden, liegt in der Rangfolge aber nur auf Platz fünf. Rabea Schöneborn ergatterte sich dagegen in einem taktisch gut eingeteilten gleichmäßigen Rennen in Bestzeit 2:27:03 Stunden noch den letzten Podiumsplatz hinter der Portugiesin Sara Moreira (2:26:42 Stunden). Damit verfehlte sie aber die Leistung ihrer Schwester Deborah um acht Sekunden und liegt nun auf Platz vier der deutschen Rangliste um die Olympiaplätze. Anke Esser konnte als weitere deutsche Teilnehmerin das Ziel nicht erreichen.


Ergebnisse

Männer
  1. Kipchoge, Eliud (KEN) 02:04:30
  2. Korir, Jonathan (KEN) 02:06:40
  3. Kifle, Goitom (ERI) 02:08:07
  4. Kacheran, Philemon (KEN) 02:08:47
  5. Kiprotich, Stephen (UGA) 02:09:04
  6. Kusuro, Geoffrey (UGA) 02:09:53
  7. Sang, Mathew (KEN) 02:09:54
  8. Chemonges, Filex (UGA) 02:09:59
  9. Tewelde, Hiskel (ERI) 02:10:07
  10. Chabowski, Marcin (POL) 02:10:17


Frauen
  1. Steinruck, Katharina (GER) 02:25:59
  2. Moreira, Sara (POR) 02:26:42
  3. Schöneborn, Rabea (GER) 02:27:03
  4. Hottenrott, Laura (GER) 02:28:02
  5. Joglova, Marcela (CZE) 02:28:16
  6. Holterman, Jill (NED) 02:28:18
  7. Gorissen, Mieke (BEL) 02:28:31
  8. Chesir, Gladys (KEN) 02:29:16
  9. Mendez, Laura (ESP) 02:29:28
  10. van der Meijden, Ruth (NED) 02:29:30



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