Winterlaufen ohne Rutschgefahr

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Copyright für Text und Fotos: Herbert Steffny
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Einen guten Rutsch - aber ohne Auszurutschen
(im Januar 2017)

Einen guten Rutsch wünschen sich auch Läufer zu Silvester, aber bestimmt nicht beim Laufen. Das Wintertraining mit fleißig gesammelten Kilometern ist für jeden ambitionierten Läufer die Basis für die kommende Saison. Manchmal ist im Winter die Lauferei im Freien bei Schmuddelwetter aber ein Graus. Den Zusammenhang, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung gibt, weiß eigentlich jeder halbwegs erfahrene Läufer. Manchem kommt nun auch bei extremeren Bedingungen die Erkenntnis, dass die Laufklamotten vom Discounter, die im Sommer vielleicht noch gerade ihren Zweck erfüllten, bei Nässe und Kälte wohl doch nicht an die wesentlich besser verarbeitete und wirklich „funktionierende“ Funktionskleidung von Markenherstellern heranreichen. Hier lohnt es sich übrigens wirklich in Qualität zu investieren.



Schneeschuh- oder Skilanglauf wäre eine
sinnvolle Alternative...
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Aber nicht nur die richtige Kleidung, sondern auch das Schuhwerk entscheiden, ob Ihr Winterläufchen Spass macht oder im schlimmsten Falle desaströs im Krankenhaus endet. Wie beim Auto sollte man, um Unfälle zu vermeiden, sozusagen auf Winterreifen umstellen und sich gegebenenfalls ein zweites Paar Laufschuhe zulegen, das ein griffiges „Matsch- und Schneeprofil“ aufweist. Das reicht normalerweise, aber wenn es so richtig glatt wird, ist man bisweilen wörtlich aufgeschmissen. Die Lösung „Trainingsstopp“ läuft natürlich nicht und das nächste Fitnesscenter mit der Trainingsalternative Laufband ist zu weit weg und auch noch kostenpflichtig.

Schneeschuhlaufen oder Dornenschuhe?

Was hilft nun bei rutschigem Glatteis und überfrorenen Laufstrecken? Da ich in Titisee im Hochschwarzwald in fast 900 Meter Höhe wohne, muss ich mich in jedem Winter dieser Herausforderung stellen. Umsteigen auf Skilanglauf oder Schneeschuhlaufen wäre hier oben eine sinnvolle Alternative oder aber: man könnte bei den Laufschuhen hightech-mäßig aufrüsten. Die beiden wichtigsten Lösungen für Winterläufer oder Walker sind unter normale Laufschuhe aufziehbare Lösungen mit Dornen wie „Spiky“oder spezielle Laufschuhe mit kurzen Metallspikes wie die „Icebug-Schuhe“ oder noch besser und solider ein Kompromiss aus beidem.


Spiky und Co. - einfach drunter schnallen

Wenn es nur gelegentlich rutschig ist und man eine flexiblere und kostengünstigere Lösung für schon unter 10,-- Euro sucht, dann sollten Sie sich zum Laufen oder auch Walken eine dornen- oder dergleichen bewehrte Konstruktion wie „Spiky“ zulegen. Mit einem festen Gummizug werden die Dornen von unten über den Laufschuh gestülpt und bei Bedarf wieder abgenommen. Das funktioniert also ähnlich wie man beim Nordic Walking, wo man die sogenannten „Katzenpfoten“ aus Gummi je nach Untergrund auf die Metallspitzen der Stöcke stülpt und auf weichem Boden wieder abnimmt. Man ist mit „Spiky“ in den Taschen der Laufjacke für alle glatten Fälle gut gerüstet.

Glatteis kann mich mal!

Allerdings haben dornenbewehrten Laufschuhe einen festeren Halt und noch sicheren Tritt, da die Spikes fest im Schuh integriert sind. Die Dornen weichen auf hartem Untergrund wie Straßen sogar etwas in das Sohlenmaterial zurück. Bei den in Schweden hergestellten „Icebug“-Laufschuhen rutscht nichts mehr unter dem auch sonst stabil gefertigen Laufschuh. Natürlich kostet der coole Wintertreter, den man im Fachhandel erwerben kann, auch soviel wie ein Laufschuh. Nachteil: wenn Sie zwischendurch irgendwo für einen Toilettenstopp oder bei Oma zum Kaffee einkehren, zerkratzen Sie eventuell den schönen Parkettfußboden. Auch zwischenzeitliches Laufen auf Asphalt wetzt die Dornen unter dem Schuh mit der Zeit ab. „Icebugs“ mit fest integrierten Dornen sind also eher eine Lösung für Profiläufer, die direkt im Wald oder Park starten und nur auf Naturböden trainieren. Auch für Gelände-Wettkämpfe sind sie geeignet und, wenn man häufig wie im Bergland mit eisglatten Bedingungen konfrontiert wird.


...oder mit überstülpbaren "Spiky" Lösungen kann man auch auf Glatteis gut weiterlaufen.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)




Flexibel einsetzbar, ohne Stress für den kleinen
Geldbeutel bei Lidl, Aldi, Rossmann und Co.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)



Die flexible Lösung: Icebugs ohne Dornen, in deren Sohlenprofil man das "Dornenband" einpasst.


Icebug - ein flexibler Winterlaufschuh

Neuerdings hat sich aber auch Icebug etwas einfallen lassen. Man kombiniert einfach einen nicht dornenbewehrten stabilen Winterlaufschuh mit einem aufstülpbaren Dornenband. Nun hat man die flexible Lösung in hochwertigster Ausführung, denn das "Dornenband" ist passgenau in das Profil des Schuhs integriert. Das bietet natürlich noch mehr Halt als Spiky und Co. Das Band lässt sich leicht wieder abnehmen und nun zerkratzt man nichts mehr.

Mit Icebugs oder auch Spiky kann ein Trainingsläufchen auf Glatteis dann so richtig Spaß machen. Als ich bei einer Trainingsrunde um den Titisee unlängst die schönere Waldseite lief, hangelten sich die zahlreichen Winterurlauber gewissermaßen von Baum zu Baum festklammernd mit ihren Normalo- Wanderschuhen auf dem sauglatt überfrorenen Weg voran. Angesichts dieser Katastrophe waren mir die ungläubigen Blicke der Wanderer gewiss, als ich mitten über den Weg im zügigen oder vielleicht sogar extra flotten Lauftempo rannte. Einer rief: „Wie geht denn das?“ Ich feixte leicht hämisch zurück: „Tja, mit gescheiten Schuhen läuft halt was!“

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