Ergebnisse 14.Leichtathletik
WM 2013 Moskau
Es
gab kaum neue Gesichter, entweder verteidigten die Weltmeister von 2011
ihre Titel oder die Olympiasieger von 2012 oder frühere Weltmeister
holten sich den aktuellen Weltmeisterschaftstitel. Die Dominanz der
Afrikaner weichte etwas auf, insbesondere beim Frauen Marathon. Kenia holte als erfolgreichste Mittel- und Langstrecken Nation 5
Goldmedaillen (11 Medaillen insgesamt) vor Äthiopien mit 4
Goldmedaillen (9 insgesamt) . Aber ausgerechnet im Marathonlauf
der Männer, sonst deren Domäne, handelten sich die Kenianer eine
schwere Schlappe ein! Fast hätten sie dagegen eine unerwartete Bronze
Medaille im Speerwurf durch Julius Yego ergattert. Der Autodidakt warf
mit 85.40 Meter einen neuen Landesrekord und belegte einen
sensationellen, aber unglücklichen 4.Platz. Deutschland
glänzte im Marathonlauf mit kompletter Abwesenheit und holte mit
dem Neu-Deutschen Nachwuchsmann Tesfaye Homiyu als beste Leistung im
Mittel- und Langstreckenbereich einen Platz 5 in 3:37,03
Minuten im 1.500 Meterlauf. Die Hindernisläuferinnen Antje
Möldner-Schmidt und Gesa Felicitas Krause belegten im Finale Platz 8
und 9 und blieben damit im Rahmen der Erwartungen. Sabina Mockenhaupt
stieg im 10.000 Meterlauf mit einem Top-10 Platz im Visier überraschend
kurz vor dem Ende aus und Arne Gabius konnte über 5.000 Meter mit
13:34,26 Minuten das Finale nicht erreichen.
Edna Kiplagat konnte taktisch geschickt lauernd ihren WM-Titel von Daegu 2011 in Moskau ver- teidigen.
(Foto,
Copyright: Herbert Steffny)
Ergebnisse: |
1.
|
Edna Ngeringwony
Kiplagat
|
KEN
|
2:25:44
|
2.
|
Valeria Straneo
|
ITA
|
2:25:58
|
3.
|
Kayoko Fukushi
|
JPN
|
2:27:45
|
4.
|
Ryoko Kizaki
|
JPN
|
2:31:28
|
5.
|
Alessandra Aguilar
|
ESP
|
2:32:38
|
6.
|
Emma Quaglia
|
ITA
|
2:34:16
|
7.
|
Madaí Pérez
|
MEX
|
2:34:23
|
8.
|
Hye-Gyong Kim
|
PRK
|
2:35:49
|
9.
|
Deena Kastor
|
USA
|
2:36:12
|
10.
|
Susan Partridge
|
GBR
|
2:36:24
|
11.
|
Jessica Trengove
|
AUS
|
2:37:11
|
12.
|
Diana Lobacevske
|
LTU
|
2:37:48
|
13.
|
Aberu Kebede
|
ETH
|
2:38:04
|
14.
|
Hye-Song Kim
|
PRK
|
2:38:28
|
15.
|
Lishan Dula
|
BRN
|
2:38:47
|
16.
|
Sonia Samuels
|
GBR
|
2:39:03
|
17.
|
Yong-Sun Sin
|
PRK
|
2:39:22
|
18.
|
Dorothy McMahan
|
USA
|
2:39:52
|
19.
|
Changqin Ding
|
CHN
|
2:40:13
|
20.
|
Zivilé Balciünaité
|
LTU
|
2:41:09
|
21.
|
Albina Mayorova
|
RUS
|
2:41:19
|
22.
|
Nadezdha Leonteva
|
RUS
|
2:42:49
|
23.
|
Jeannette Faber
|
USA
|
2:44:03
|
24.
|
Lucy Wangui Kabuu
|
KEN
|
2:44:06
|
25.
|
Alina Armas
|
NAM
|
2:45:09
|
26.
|
Alevtina
Biktimirova
|
RUS
|
2:45:11
|
27.
|
Tatyana Aryasova
|
RUS
|
2:45:27
|
28.
|
Xiaojie Wei
|
CHN
|
2:46:46
|
29.
|
Kalliópi
Astropekáki
|
GRE
|
2:47:12
|
30.
|
Remalda Kergytè
|
LTU
|
2:47:30
|
31.
|
Kateryna Karmanenko
|
UKR
|
2:48:18
|
32.
|
Seongeun Kim
|
KOR
|
2:48:46
|
33.
|
Carmen Oliveras
|
FRA
|
2:48:58
|
34.
|
Mojie Cao
|
CHN
|
2:49:15
|
35.
|
Renate Wyss
|
SUI
|
2:50:41
|
36.
|
Karina Córdoba
|
ARG
|
2:51:07
|
37.
|
Mary Davies
|
NZL
|
2:51:24
|
38.
|
Iuliia Andreeva
|
KGZ
|
2:53:16
|
39.
|
Erika Abril
|
COL
|
2:55:13
|
40.
|
Lauren Shelley
|
AUS
|
2:55:40
|
41.
|
Karina Neipán
|
ARG
|
2:56:02
|
42.
|
Tanith Maxwell
|
RSA
|
2:56:37
|
43.
|
Zuleima Amaya
|
VEN
|
2:58:22
|
44.
|
Lanni Marchant
|
CAN
|
3:01:54
|
45.
|
Nicole Chapple
|
AUS
|
3:05:49
|
46.
|
Daneja Grandovec
|
SLO
|
3:10:46
|
|
Nebiat Habtemariam
|
ERI
|
DQ
|
|
Maria McCambridge
|
IRL
|
DNF
|
|
Krista Duchene
|
CAN
|
DNF
|
|
Beata Naigambo
|
NAM
|
DNF
|
|
Helalia Johannes
|
NAM
|
DNF
|
|
Sladana Perunovic
|
MNE
|
DNF
|
|
Sultan Haydar
|
TUR
|
DNF
|
|
Ümmü Kiraz
|
TUR
|
DNF
|
|
Meselech Melkamu
|
ETH
|
DNF
|
|
Tiki Gelana
|
ETH
|
DNF
|
|
Mizuki Noguchi
|
JPN
|
DNF
|
|
Meseret Hailu
|
ETH
|
DNF
|
|
Otgonbayar
Luvsanlundeg
|
MGL
|
DNF
|
|
Jane Fardell
|
AUS
|
DNF
|
|
Chaofeng Jia
|
CHN
|
DNF
|
|
Yolymar Pineda
|
VEN
|
DNF
|
|
Erika Olivera
|
CHI
|
DNF
|
|
Yinli He
|
CHN
|
DNF
|
|
Leena Ekandjo
|
NAM
|
DNF
|
|
Valentine Jepkorir
Kipketer
|
KEN
|
DNF
|
|
María Peralta
|
ARG
|
DNF
|
|
Feyse Tadese
|
ETH
|
DNF
|
|
Mi-Gyong Kim
|
PRK
|
DNF
|
|
Yu-Hsuan Chen
|
TPE
|
DNF
|
|
Patricia Morceli
Bühler
|
SUI
|
DNS
|
|
Rosa Chacha
|
ECU
|
DNS
|
|
|
Marathon
Frauen
(10.8.2013) Edna Kiplagat verteidigt Titel - Italienerin überrascht
1983 durften Frauen
erstmals in Helsinki um einen Weltmeistertitel laufen. Es gewann damals die
leider viel zu früh verstorbene unvergessliche Norwegerin und neunfache New
York Marathon Siegerin Grete Waitz. 30
Jahre später in Moskau 10.8.2013 um 14.00 Startzeit: 27 bis 28 Grad, anfangs bedeckt,
später sonnig bei leichtem Wind. Nicht ideal für einen Marathonlauf, aber
typisch für internationale Meisterschaftsrennen. Irgendwie braucht es ja einen
roten Faden, bzw. hier eine gelbe statt einer blauen Linie, die Stadt Moskau, den
Kreml und andere Sehenswürdigkeiten entlang dem Ufer der Moskwa auf dem
3-Rundenkurs in schönstem Licht zu präsentieren. Bei so einem Sommer-Sonnen-Promotionlauf durfte
ich selbst schon bei der WM 1987 in Rom mitrennen. Erbärmlich wenig Zuschauer,
aber immerhin ein paar Duschen zur Kühlung boten einen Tropfen auf den heißen
Stein. 72 Läuferinnen, bedenklich - keine aus Deutschland, starteten in den
Moskauer Glutofen. Nicht Tempo, sondern Hitzefestigkeit würde entscheidend
sein. Ein Plus für die Afrikanerinnen?
Eine Italienerin macht Dampf Doch gleich zu Beginn
machte eine Europäerin das Tempo. Die Italienerin und Olympia-Achte Valeria Straneo mit einer Bestzeit von 2:23:44
Stunden schlug ein relativ flottes Tempo an und führte die schnell ausgedünnte
Spitze bei fünf Kilometer in 17:05, 10 Kilometer in 34:12 und 15 Kilometer in
51:20 Minuten an. Dahinter reihten sich teilweise nach vorsichtigerem Beginn
die Afrikanerinnen ein. Darunter auch die sehr viel bedächtiger startende Titelverteidigerin
Edna Kiplagat aus Iten/Kenia, die natürlich
auch um die Punkte der World Marathon Majors mitlief. Die Olympiasiegerin Tiki Gelana aus Äthiopien war zu diesem Zeitpunkt erstaunlicherweise schon
ausgestiegen. Eine andere Olympiasiegerin von 2004 Mizuko Noguchi aus Japan, die nach langer Verletzungssgeschichte
wieder die Qualifikation schaffte, reihte sich in die lange Perlenkette der nicht
aussichtslosen Verfolgerinnen ein. Seltsam,
die heimischen russischen Läuferinnen spielten zu keinem Zeitpunkt eine Rolle.
Die
Chinesinnen, die ebenfalls forsch begannen, fielen scheibchenweise aus der
Spitze zurück. Edna Kiplagat, über deren
angebliches unkonventionelles Laufverhalten sich die TV-Kommentatoren sehr wunderten,
lief in Wirklichkeit in den Augen des Fachmanns sehr kontrolliert und taktisch geschickt. Sie rannte
typisch für Hitzeläufe eben nicht in der Gruppe, sondern immer wieder seitlich
versetzt, um den etwas kühlenden Fahrtwind zu nutzen oder sie zog an den
Getränkestationen kurz an, um als erste und ohne Sturzgefahr (wie ihr 2011
widerfahren!) ihre Flasche zu ergattern. In der Afrika-dominierten siebenköpfigen
Gruppe liefen weiterhin die beiden Kenianerinnen Lucy Kabuu und Valentine
Kipketer, die beiden Äthiopierinnen Feyse Tadese und die Frankfurt Siegerin
Meselech Melkamu, dazu die Japanerin Kayoko Fukushi. Rund 50 Meter dahinter
folgte das japanisch/chinesische Duo Ryoko Kizaki und Chaofeng Jia, 37 Sekunden
dahinter rannte Mizuki Noguchi als Zehntplatzierte.
Afrikanerinnen fallen zurück
Bei
Halbmarathon führte immer noch keck die Italienerin in 1:12:58 Stunden. Die
Äthiopierin Tadese war plötzlich verschwunden, während die Verfolgerin Kizaki
sogar etwas näher heran kam. Straneo, immer wieder die Arme ausschüttelnd,
hielt das Tempo weiter hoch. Das kostete die extrem armschlenkernden
Kenianerinnen Kabuu und Kipketer den Anschluss. Sie wurden kurz danach von der mit kurzem Nähmaschinenschritt
laufenden Japanerin Kizaki aufgesaugt. Ein Dreifach-Erfolg wie in London 2012
bei den Olympischen Spielen sollte den Kenianerinnen nicht mehr gelingen. Im
Führungsquartett dominierte weiterhin die Italienerin, klatschte bei 26
Kilometern sogar mit der ihr begegnenden Landsfrau Emma Quaglia die Hände ab. Donnerwetter! Die
als Einzige mit einer Schirmmütze laufende Japanerin Fukushi verhielt sich am Ende der Gruppe
am unauffälligsten. 25 Kilometer wurde in 1:26:36 Stunden passiert. Der
Abstand des Quartetts zur Fünften Kizaki vergrößerte sich unterdessen auf rund
100 Meter.
Start-Ziel Sieg für Straneo?
Kurs nehmend auf die 30 Kilometer Marke wuchs die Spannung. Im diesem Ausscheidungsrennen konnte die
Japanerin Fukushi nun den Anschluss nicht mehr halten. Sollte der Italienerin,
die weiterhin vorne dominierte, etwa ein Start-Ziel Sieg gelingen? Straneo mag
Hitzerennen, wie sie nach dem Rennen bekannte. Oder kann Edna Kiplagat ihren Titel
verteidigen? Sollte Meselech Melkamu der Abonnements-Zweiten endlich ein großer
Sieg gelingen? Die 30 Kilometer Zwischenzeit von 1:44:00 Stunden des Trios
deutete auf eine Endzeit von 2:26 Stunden hin. Fukushi lag als Vierte sechs Sekunden
und ihre Landsfrau Kizaki 1:21 Minuten zurück, während die Spanierin Alessandra
Aguilar zusammen mit der Koreanerin Hye-Gyong Kim von hinten als Sechste und
Siebte mächtig aufholten. Waren die Medaillen bereits vergeben? Ließen die
Afrikanerinnen die 35-jährige zweifache Mutter in Lauerstellung gewähren oder
waren Melkamu und Kiplagat bereits selbst am Limit?
Eine weitere
Vorentscheidung fiel bei 31 Kilometern als die Äthiopierin Melkamu plötzlich nicht
mehr mithalten konnte. Da waren es nur noch zwei! Könnte die weiter souverän wirkende Edna Kiplagat als
Erste einen WM Marathon Sieg wiederholen? War Straneo sozusagen nur ihre Häsin
oder läuft die Italienerin, die bei 34 Kilometern noch kurz ins Publikum winkte
(!) auch ihre letzte Widersacherin in Grund und Boden? Ein spannendes Finale! Während sich eine
Minute dahinter die Japanerin Kayoko Fukushi im Kampf um die Bronze Medaille an
Meselech Melkamu heranpirschte, tat sich beim Spitzenduo auch bei 35 Kilometern
(2:01:05 Stunden) nichts. Die Zweisamkeit lautete wie gehabt: Straneo führt
ohne sich umzudrehen und Kiplagat folgt – defensiv locker? Eine Sensation lag
in der Luft! Sollte die Italienerin auch noch die letzte verbliebene Afrikanerin
besiegen?
Entscheidung bei 40 Kilometern
Dahinter war
der Kampf um Bronze doch schneller entschieden als gedacht. Melkamu musste mit
Krämpfen gehen und stieg letztlich aus, Bronze für Japan! Eine weitere von
vielen japanischen Meisterschafts-Medaillen im Marathonlauf der Frauen. In
2:18:24 Stunden überliefen das Führungsduo
die 40km Marke und nun endlich zog die langbeinige Edna Kiplagat,
Mutter von
vier Kindern an und konnte eine Lücke aufreißen. Erstmals schaute sich
nun
Straneo nach Verfolgern um, gab aber den Kampf um Gold noch nicht ganz
auf, denn auch Kiplagat blickte
laufend über die Schulter. Nur zäh vergrößerte sich ihr Abstand Meter
um Meter,
doch die Italienerin schien nun endgültig ihre Kräfte bei der 40
Kilometer langen Führungsarbeit
aufgebraucht zu haben. 40 Meter war der Abstand als sie ins Stadion
kamen. Straneo resignierte nun, bejubelte aber ihren zweiten Platz
hinter der
Titelverteidigerin. Sie wäre einfach nur
ihr Tempo gelaufen bekannte die Überraschungszweite hinterher. Beide umarmten
sich im Ziel, als fast zwei Minuten dahinter die Japanerin Kayoko Fukushi Japan
Bronze sichern konnte.
Das ist bemerkenswert:
- Die
Kenianerin Edna Kiplagat hat damit als erste Marathon-Läuferin ihren Titel bei
Weltmeisterschaften verteidigt
-
Wo
war die afrikanische Dominanz am Ende? Hinter Siegerin Kiplagat folgte als
nächste Afrikanerin mit der Äthiopierin Aberu Kebede erst auf Platz 13!
-
Was
ging bei den Äthiopierinnen schief? Vier von fünf Läuferinnen stiegen aus. Es
blamierten sich bereits ganz früh die Olympiasiegerin und Mitfavoritin Tiki
Gelana, Halbmarathon-Weltmeisterin Meseret Hailu, Paris-Marathon-Siegerin Feysa
Tadese und letztendlich auch Frankfurt Siegerin Meselech Melkamu
-
Zumindest
bei Meisterschaften haben „Nichtafrikanerinnen“ also weiter ihre Chance. Die Italienerinnen
und Japanerinnen haben es in Moskau vorgemacht.
- Bedenklich:
Deutschland brachte dagegen nicht mal eine Vertreterin an den Start!
- Die
Russinnen, sonst erfolgreich, spielten keine Rolle und das bei einer
Meisterschaft vor heimischem Publikum. Nanu, was ist denn da los? Das erfolglose
Quartett kam zwischen Platz 21 und 27 ins Stadion. Im letzten Jahr gewann Tatyana
Petrova Arkhipova noch die Olympia Bronze Medaille.
-
26
von 72 Starterinnen (36%) stiegen aus. Die Hitze und „den Herbst Marathon im
Hinterkopf haben“ dürften die Hauptgründe sein.
|
|
Wiederholt der Britte Mo Farah seinen Doppelsieg über 5.000 und 10.000 Meter von London?
Ergebnisse:
1.
|
Mohamed Farah
|
GBR
|
27:21.71
|
2.
|
Ibrahim Jeilan
|
ETH
|
27:22.23
|
3.
|
Paul Kipngetich Tanui
|
KEN
|
27:22.61
|
4.
|
Galen Rupp
|
USA
|
27:24.39
|
5.
|
Abera Kuma
|
ETH
|
27:25.27
|
6.
|
Bedan Karoki Muchiri
|
KEN
|
27:27.17
|
7.
|
Kenneth Kiprop Kipkemoi
|
KEN
|
27:28.50
|
8.
|
Nguse Amlosom
|
ERI
|
27:29.21
|
9.
|
Mohammed Ahmed
|
CAN
|
27:35.76
|
10.
|
Dathan Ritzenhein
|
USA
|
27:37.90
|
11.
|
Thomas Ayeko
|
UGA
|
27:40.96
|
12.
|
Imane Merga
|
ETH
|
27:42.02
|
13.
|
Moses Ndiema Kipsiro
|
UGA
|
27:44.53
|
14.
|
Cameron Levins
|
CAN
|
27:47.89
|
15.
|
Tsuyoshi Ugachi
|
JPN
|
27:50.79
|
16.
|
Dejen Gebremeskel
|
ETH
|
27:51.88
|
17.
|
Goitom Kifle
|
ERI
|
27:56.38
|
18.
|
Chris Derrick
|
USA
|
28:04.54
|
19.
|
Daniele Meucci
|
ITA
|
28:06.74
|
20.
|
Stephen Mokoka
|
RSA
|
28:11.61
|
21.
|
Suguru Osako
|
JPN
|
28:19.50
|
22.
|
Timothy Toroitich
|
UGA
|
28:33.61
|
23.
|
Bashir Abdi
|
BEL
|
28:41.69
|
24.
|
Collis Birmingham
|
AUS
|
28:44.82
|
25.
|
Yevgeny Rybakov
|
RUS
|
28:47.49
|
|
Robert Kajuga
|
RWA
|
DNF
|
|
Yuki Sato
|
JPN
|
DNF
|
|
Jake Robertson
|
NZL
|
DNF
|
|
Polat Kemboi Arikan
|
TUR
|
DNF
|
|
Alemu Bekele
|
BRN
|
DNF
|
|
Teklemariam Medhin
|
ERI
|
DNF
|
|
Juan Luis Barrios
|
MEX
|
DNF
|
|
Ben St.Lawrence
|
AUS
|
DNS
|
|
Ali Hasan Mahbood
|
BRN
|
DNS
|
|
Moukheld Al-Outaibi
|
KSA
|
DNS
|
|
10.000 Meter
Männer
Mo Farah besiegt Afrika – Revanche gelungen
Die Ära Kenenisa Bekele ist endgültig vorbei. Der Weltrekordler, Weltmeister
und Doppel-Olympiasieger der langen Bahndistanzen hat in Mo Farah einen
würdigen Nachfolger gefunden. Der in Somalia geborene 5.000 und 10.000 Meter
Olympiasieger von 2012 ist ein kosmopolitisches Laufwunder, denn der Afrika-stämmige
mit dem US-amerikanischen Trainer Alberto Salazar zusammenarbeitende unter europäischer
Flagge laufende Brite ist momentan auf den Bahndistanzen das Maß der
Dinge. Er läuft weniger als Rekordläufer, dafür aber als Meisterschafts-und Siegläufer
den Afrikanern den Rang ab. Umso erschreckender war es für die Konkurrenz im
Vorfeld der Weltmeisterschaft mitanzusehen, dass Farah sogar auf der
Unterdistanz 1.500 Meter einen neuen erstaunlichen Europarekord in 3:28
Minuten aufstellte und sich damit gleichzeitig zum viertschnellsten Läufer
aller Zeiten über diese Mittelstrecke hochkatapultierte.
Wie sollte man diese harte Nuss knacken? Der taktisch mit allen Wassern
gewaschene Brite ist derzeit kaum zu schlagen. Den wirklich gnadenlos harten (hasenunterstützten)
Tempoläufer im Stile eines Haile Gebrselassie oder Kenenisa Bekeles gibt es
momentan nicht. Wie man so etwas anstellen könnte, hatte allerdings der
Kenianer Ismail Kirui 1993 exemplarisch dem damaligen Überläufer Haile G. über
5.000 Meter bei der WM in Stuttgart aufgezeigt. Wer erinnert sich noch? Die
Zuschauer (und ich) standen damals vor Spannung und Begeisterung auf den Bänken.
Das ging so: eine extreme Temposteigerung in der Mitte des Rennens, den
Haile nicht wirklich ernst nahm. Der Meister glaubte Kirui mime wie ein anderer
Kenianer schon zuvor nur einen Unruhe stiftenden Opferlauf zugunsten seines bekannteren
Landsmanns und Olympia-Zweiten Paul Bitok, der brav bei Haile blieb. Der weniger
dekorierte Flüchtling Kirui zog bei rund 2.000 Metern mit Löwenmut und starken
Beinen durch, vergrößerte seinen Vorsprung auf 60 Meter. Zu spät erkannte
Haile, dass er in eine Falle getappt war. Er hatte auf den falschen Kenianer
gesetzt. Sein gefürchteter Spurt reichte nicht mehr den frechen Kirui
einzuholen. Kirui hatte sich im Vorfeld im Nationalteam Kenias als der Stärkere
erwiesen. Haile fiel auf diese Finte rein und musste sich um einen Meter
geschlagen mit Silber begnügen.
Auch in Moskau versuchten die Kenianer, allen voran Paul Tanui, über die
25-Runden Distanz das Tempo nicht zu
niedrig zu halten, aber wer hatte die Klasse eines Ismail Kirui von 20 Jahren?
Niemand! Nach mittelflotten 13:50 Minuten über 5.000 Meter kontrollierte Mo Farah
im letzten Drittel das Rennen souverän von vorne. Mal verschleppte er ein wenig
das Tempo, mal ließ er wie im Spielchen demonstrativ keinen vorbei, der es
versuchte. Alles wartete wie das Kaninchen auf den Biss der Schlange und wie
auf Kommando und allgemein üblich (wieso ritualisiert eigentlich genau immer eingangs
der letzten Runde???) spurtete man brav in die letzte Runde. Farah tat dies
wohl dosiert, die ersten 200 Meter in 28, auf die er nochmals 26,5 Sekunden
folgen lassen konnte. Aber so leicht wurde es ihm dann doch nicht gemacht, denn
der Titelverteidiger aus Äthiopien Ibrahim Jeilan, der rechtzeitig von Verletzungen
geplagt wieder in Form kam, machte es dem Briten auf den letzten 200 Metern
unglaublich schwer.
Fast sah es auf der Zielgerade sogar noch aus, als ob der Äthiopier, wie
vor zwei Jahren Farah überspurten konnte, doch dann erlahmte Jeilans Elan und
der Brite konnte überglücklich diesmal den Spieß in 27:21,71 Minuten umdrehen. Die Revanche
war gelungen. Der letzte 1.000 Meter Abschnitt wurde in 2:26 Minuten gelaufen! Der
Trost für seine allerdings ermüdende Führungsarbeit: der Kenianer Tanui durfte
als Dritter eine knappe Sekunde hinter dem Sieger in 27:22,61 Minuten mit aufs
Treppchen. Jeilan versteckte sich dagegen mehr im Pulk. Hätte die Konkurrenz
mehr gemeinsame Sache gemacht, vielleicht hätte sogar der Kenianer mit mehr
Reserven eine Chance gehabt.
Als bester
Weißer konnte nach Olympiasilber erneut Galen
Rupp, der Trainingskumpel von Mo Farah auf dem vierten Platz überzeugen. Der
Brite will nun am Freitag sein Double auch bei Weltmeisterschaften perfekt
machen, indem er seinen WM-Titel von Daegu über 5.000 Meter erfolgreich verteidigt.
Obwohl ich angesichts der afrikanischen Wurzeln und seiner als Immigrant anders
gearteten Motivationslage ein wenig Probleme habe, Farah als waschechten
Europäer einzustufen, sei dennoch daran erinnert, dass seit den Weltmeisterschaften
1983 in Helsinki, als der Italiener Alberto
Cova gewann, erstmals wieder eine europäische Fahne bei der Siegerehrung zuoberst
wehte. |
|
|
Ergebnisse:
1. |
Mohamed Farah
|
GBR
|
13:26.98
|
2. |
Hagos Gebrhiwet
|
ETH
|
13:27.26
|
3. |
Isiah Kiplangat Koech
|
KEN
|
13:27.26
|
4. |
Thomas Pkemei Longosiwa
|
KEN
|
13:27.67
|
5. |
Edwin Cheruiyot Soi
|
KEN
|
13:29.01
|
6. |
Bernard Lagat
|
USA
|
13:29.24
|
7. |
Muktar Edris
|
ETH
|
13:29.56
|
8. |
Galen Rupp
|
USA
|
13:29.87
|
9. |
Yenew Alamirew
|
ETH
|
13:31.27
|
10. |
Ryan Hill
|
USA
|
13:32.69
|
11. |
Dejene Regassa
|
BRN
|
13:34.54
|
12. |
Elroy Gelant
|
RSA
|
13:43.58
|
13. |
Sindre Buraas
|
NOR
|
13:45.67
|
14. |
Zane Robertson
|
NZL
|
13:46.55
|
15. |
Brett Robinson
|
AUS
|
14:03.77
|
| 5.000 Meter Männer
Mo Farah zum Zweiten (18.8.2013)
Wer sollte Mo Farahs Doppelsieg bei den Weltmeisterschaften verhindern,
vier Kenianer, drei Äthiopier? Das Double über 5.000 und 10.000 Meter
hat der Brite bei den Olympischen Spielen im letzten Jahr bereits
geschafft. Würde er es dem Äthiopier Kenenisa Bekele nachmachen können,
der das WM- und Olympia- Double bereits erreicht hat und somit zu den größten Langstrecklern
aller Zeiten aufsteigen? Das Rennen begann zunächst gemächlich. Isaiah
Koech übernahm zunächst das Tempo ihm folgte Longosiwa
und die beiden
machten etwas Dampf. Allerdings nicht so richtig, denn 2:45
Minuten bei 1.000 Meter sind nicht gerade schnell. Jedenfalls so,
das
der Rest wieder aufschließen konnte. Mo Farah bummelte eher am Ende der
Gruppe. Dann wieder Stehversuche, eine 70 Sekunden Runde. Der Äthiopier
Muktar Edris
beteiligte sich an der Führungsarbeit. 2.000 Meter in recht verhaltenen 5:38
Minuten. Farah wurde es offenbar zu langweilig. Er ging nun an die Spitze, um den Kenianern wohl anzuzeigen: Da
bin ich! Nun kontrollierte der 10.000 Meter Weltmeister selbst das Rennen von
der Spitze. 3.000 Meter in 8:27 Minuten - nichts Beängstigendes für den Meister.
Erst jetzt zog Isaiah Koech los eine 62 Sekunden Runde. Ein schnellerer 2:36 Minuten
1.000 Meter Abschnitt folgte. Doch Farah war vorne und ließ sich die Führung nicht
nehmen. 600 Meter vor dem Ziel zog er bereits zu einem langen Spurt los. 12:33 Minuten war die
Zeit eingangs der letzten Runde und so sehr die Kenianer um Isaiah
Langat und Thomas Longosiwa sich mühten, der Brite hatte das Stehvermögen sich
knapp ins Ziel zu retten. Koech stand im Ziel nahezu amateurhaft (k.o. und/oder enttäuscht?), so dass der Äthiopier Hagos Gebrhiwet den Kenianer noch auf dem Zielstrich abfangen konnte und sich Silber sicherte. Eine Regel beim Spurten lautet: Immer auf einen Meter hinter der Ziellinie spurten!
| Ergebnisse:
1. |
Stephen Kiprotich
|
UGA
|
2:09:51
|
2. |
Lelisa Desisa
|
ETH
|
2:10:12
|
3. |
Tadese Tola
|
ETH
|
2:10:23
|
4. |
Tsegay Kebede
|
ETH
|
2:10:47
|
5. |
Kentaro Nakamoto
|
JPN
|
2:10:50
|
6. |
Solonei da Silva
|
BRA
|
2:11:40
|
7. |
Paulo Roberto Paula
|
BRA
|
2:11:40
|
8. |
Yemane Tsegay
|
ETH
|
2:11:43
|
9. |
Peter Kimeli Some
|
KEN
|
2:11:47
|
10. |
Jackson Kiprop
|
UGA
|
2:12:12
|
11. |
Beraki Beyene
|
ERI
|
2:13:40
|
12. |
Bernard Kiprop Kipyego
|
KEN
|
2:14:01
|
13. |
Jeff Eggleston
|
USA
|
2:14:23
|
14. |
Masakazu Fujiwara
|
JPN
|
2:14:29
|
15. |
Javier Guerra
|
ESP
|
2:14:33
|
16. |
Samuel Tsegay
|
ERI
|
2:14:41
|
17. |
Kazuhiro Maeda
|
JPN
|
2:15:25
|
18. |
Yuki Kawauchi
|
JPN
|
2:15:35
|
19. |
Abraham Kiplimo
|
UGA
|
2:16:25
|
20. |
Rob Watson
|
CAN
|
2:16:28
|
21. |
Paul Pollock
|
IRL
|
2:16:42
|
22. |
Mustafa Mohamed
|
SWE
|
2:17:09
|
23. |
Martin Dent
|
AUS
|
2:17:11
|
24. |
Aleksey Sokolov
|
RUS
|
2:17:12
|
25. |
Michael Kipkorir Kipyego
|
KEN
|
2:17:47
|
26. |
Marius Ionescu
|
ROU
|
2:18:31
|
27. |
Daniel Tapia
|
USA
|
2:18:32
|
28. |
Benjamin Malaty
|
FRA
|
2:19:21
|
29. |
Jordan Chipangama
|
ZAM
|
2:19:47
|
30. |
Miguel Ángel Almachi
|
ECU
|
2:19:48
|
31. |
Kiflom Sium
|
ERI
|
2:20:01
|
32. |
Chia-Che Chang
|
TPE
|
2:20:02
|
33. |
Jeremías Saloj
|
GUA
|
2:20:40
|
34. |
Faustine Mussa
|
TAN
|
2:20:51
|
35. |
Christian Kreienbühl
|
SUI
|
2:21:17
|
36. |
Ser-Od Bat-Ochir
|
MGL
|
2:21:55
|
37. |
Carlos Trujillo
|
USA
|
2:23:13
|
38. |
Tilahun Aliyev
|
AZE
|
2:23:32
|
39. |
Mohamed Ikoki Msandeki
|
TAN
|
2:24:20
|
40. |
Zohar Zemiro
|
ISR
|
2:25:23
|
41. |
Michael Ott
|
SUI
|
2:26:02
|
42. |
Vasyl Matviychuk
|
UKR
|
2:26:21
|
43. |
Sibusiso Nzima
|
RSA
|
2:26:32
|
44. |
Jihun Sung
|
KOR
|
2:26:43
|
45. |
Shujin Yin
|
CHN
|
2:27:19
|
46. |
Roman Prodius
|
MDA
|
2:29:08
|
47. |
Hendrick Ramaala
|
RSA
|
2:30:23
|
48. |
Sergiu Ciobanu
|
MDA
|
2:34:17
|
49. |
Youngjin Kim
|
KOR
|
2:35:53
|
50. |
Shawn Forrest
|
AUS
|
2:39:09
|
51. |
Mihail Krassilov
|
KAZ
|
2:44:31
|
|
Nicholas Kipkemboi
|
KEN
|
DNF
|
|
Bernard Kiprop Koech
|
KEN
|
DNF
|
|
Jobo Khatoane
|
LES
|
DNF
|
|
Tsepo Ramonene
|
LES
|
DNF
|
|
Mohamed Bilal
|
MAR
|
DNF
|
|
Hafid Chani
|
MAR
|
DNF
|
|
Hiroyuki Horibata
|
JPN
|
DNF
|
|
Feyisa Lilesa
|
ETH
|
DNF
|
|
Tayeb Filali
|
ALG
|
DNF
|
|
Ayad Lamdassem
|
ESP
|
DNF
|
|
Yared Asmerom
|
ERI
|
DNF
|
|
Yonas Kifle
|
ERI
|
DNF
|
|
José Antonio Uribe
|
MEX
|
DNF
|
|
Michel Butter
|
NED
|
DNF
|
|
Hermano Ferreira
|
POR
|
DNF
|
|
Jean Pierre Mvuyekure
|
RWA
|
DNF
|
|
Aadam Ismaeel Khamis
|
BRN
|
DNF
|
|
Wissem Hosni
|
TUN
|
DNF
|
|
Cephas Pasipamiri
|
ZIM
|
DNS
| | Marathon Männer Olympiasieger zermürbt Äthiopier - Schwere Schlappe für Kenia (18.8.2013) Bei
besseren klimatischen Bedingungen (22-23 Grad, sonnig) als beim Frauen
Marathon vor einer Woche starteten 69 Läufer entlang der gelben Linie
auf dem flachen Pendelkurs entlang Kreml, Erlöserkirche und Gorkipark am Moskwa Fluss. Der Zuschauerzuspruch war erneut einer
Weltmeisterschaft unwürdig. Den ersten Kilometer führte der Olympiasieger Stephen Kiprotich aus Uganda an, einer der Favoriten des
Starterfeldes. Namhafte Läufer wie Titelverteidiger und Doppelweltmeister Abel Kirui fehten
verletzungsbedingt oder konnten sich nicht qualifizieren. So starten
die weltschnellsten Kenianer Patrick Makau und Wilson Kipsang beim
Berln Marathon. Bei Kilometer drei setzte sich der 2:11 Stunden Läufer
Solonei da Silva aus Brasilien rund 25 Meter vom 50-köpfigen Feld
ab. Die Äthiopier zeigten sich offensiv und stellten im Trio Tola,
Desisa und Tsegaye bald den Ausreisser. 5.000 Meter wurden in ziemlich
gemächlichen 15:53 Minuten passiert. Danach
wurde es etwas schneller. Die Äthiopier zeigten sich nach dem schwachen Abschneiden ihrer Frauen erstaunlich
offensiv, während die Kenianer sich eher zurückhielten. Allen voran
setzte sich der 2:04:49 Stunden Läufer Tadesse Tola bei acht Kilometern
ab. Rund 30 Läufer bildeten bei Kilometer 10 (31:22 Minuten, 15:29 min für
5km) eine Verfolgergruppe mit rund 60 Meter Abstand. Nun machte sich
von hinten der Kenianer Peter Some auf die Verfolgung. Angesichts des etwas schärfer
werdendem Tempos zog sich die Verfolgergruppe nun in die Länge
und stellte die Ausreisser. Rund 17 Athleten liefen nun in der neu formierten Spitze. Bei
13 Kilometer ging der Marokkaner Hafid Chani an die Spitze, ein 2:09:11
Stunden Läufer. Doch auch ihn stellten die Äthiopier an der 15 Kilometer Marke
(46:39min). Der 5 km Abschnitte war mit 15:17 Minuten erneut schneller.
Selbstbewusst zeigten sich nun auch die drei Läufer aus Uganda um den
Olympiasieger Kiprotich an der Spitze. Es wirkte wie ein gegenseitiges
Machtspielchen, denn schnell rannten wieder die drei Äthiopier an die
Spitze. Zu diesem Zeitpunkt waren die afrikanischen Läufer aus Äthiopien, Kenia Uganda, Eritrea und
sogar aus Sambia ziemlich unter sich. Die Ausnahme waren die Japaner, die mit drei
Läufern noch mithalten konnten und zwei Brasilianer. Kein Europäer
außer dem für Spanien startenden Ex-Marokkaner Ayad Landassem war mehr in der
Spitze vertreten. 20 Kilometer wurde in geschlossenere Front in 1:01:49 Stunden passiert (5km in 15:10 min). Der Halbmarathon wurde in 1:05:12 Stunden
durchlaufen. Es sollte eine wesentlich schnellere zweite Hälfte zu erwarten
sein. Die Führungsgruppe war immer noch rund 20 Athleten stark, die
aber nun zusehendst schrumpfte. Einzig der Japaner Kentaro
Nakamoto konnte
noch mithalten. Bis 25 Kilometer (1:17:11 Stunden, 15:22min) wurde das
Rennen nicht schneller. Dennoch fielen erstaunlich früh die Kenianer Nicholas
Kipkemboi und Bernard Koech zurück. Vorne bestimmten wieder der
Äthiopier Tola und der kleine Kenianer Some das Tempo.
Kenianer laufen hinterher Bei
30 Kilometern (1:32:35 Stunden, 15:24min) machten die vier Äthiopier und drei
Ugander immer noch einen guten Eindruck. Von den Kenianern war
erstaunlicherweise nur noch Some in der nun 13-köpfigen
Spitze vertreten. Stephen Kiprotich zog an einer Verpflegungsstation an, was zum
Auseinanderreissen der Gruppe führte. Tola und der Paris Marathonsieger
Peter Some folgten. Mühsam konnte der Äthiopier Desisa, Dubai und Boston
Marathonsieger 2013 aufschließen. Das Quartett hatte bei 33 Kilometern
eine Vorsprung von 40 Metern auf die beiden Verfolger Kiprop (Uganda)
und den Äthiopier Tsegaye Kebede, die immernoch zu dritt in der Spitze
vertreten waren. Dann testete Tola die Konkurrenz, was Kiprop den
Anschluss kostete. Bei 35 Kilometern (1:48:00 Stunden, 15:25min) verebbte das Tempo wieder leicht, so dass erstaunlicherweise von
hinten der Japaner Nakamoto wieder aufschließen konnte. Die
besten Medaillen Chancen hatten nun das äthiopische Trio.
Oder sollte der Olympiasieger Kiprotich auch Weltmeister werden? Der
Japaner immerhin Olympiasechster hatte nur als Aussenseiter Chancen. Bei
36 Kilometern attackierte wieder erneut Kiprotich, aber zunächst ohne
durchschlagenden Erfolg, bis auf das Nakamoto wieder den Anschluss
verlor. Der Olympiasieger zog dann aber nach kurzem Zögern durch, so dass nur noch
Tola und Desisa im Schlepptau mitliefen. Zwei Medaillen für Äthiopien,
aber welche? Some fiel aussichtslos hinter Kebede und Nakamoto zurück, die totale Schlappe für Kenia, das die letzten drei Weltmeister stellte!
Kiprotich, der in Kenia mit Eliud Kipchoge und Trainer Patrick Sang
arbeitet, drückte weiter auf das Tempo, nun bekam der zu Beginn so
aktive
Tola Schwierigkeiten.
Stephen Kiprotich zermürbt Desisa Die
Medaillenentscheidung war offenbar gefallen. Sollte es für Äthiopien
nach 2001 durch Gezaghne Abera
endlich wieder einen Weltmeister geben? Bei 40
Kilometern in 2:03:23 Stunden (5km in 15:24min) beschleunigte
Kiprotich erneut, gerade als Kebede von hinten wieder auf acht Sekunden
heran kam. Tola kostete es endgültig den Anschluss. Desisa konnte
bei seinem allerdings schon dritten Marathon in diesem Jahr noch
folgen. Der Ugander lief nun eigenwillige Schlangenlinien, um Desisa zu
irritieren
oder ihn aus dem Windschatten zu laufen? Wer würde gewinnen? Tola war
geschlagen, vorne zermürbte Kiprotich den Weltjahresschnellsten
Desisa wieder mit Zickzacklaufen. Der fiel nach heftiger Gegenwehr einen Kilometer vor dem Ziel zurück und konnte den
Olympiasieger nicht mehr halten. Sein sofortiger Blick nach hinten verriet
Resignation.
Kiprotich - ein Meisterschaftsspezialist Nun lief Kiprotich, Vater von zwei Kindern, in Uganda hoch
dekorierter Athlet und national lebenslänglich nach
seinem Olympiasieg von Steuern befreit, souverän dem Ziel entgegen. Der
offensichtliche Meisterschaftsspezialist klatschte sogar mit dem Publikum ab
und konnte seinen Sieg im Stadion redlich auskosten. Die
Siegeszeit von 2:09:51 Stunden war allerdings langsamer als gedacht. Zweiter wurde
Lelisa Desisa und Bronze gab es für Tadese Tola. Routinier Tsegay
Kebede landete auf dem undankbaren vierten Platz, punktete aber noch
für die World Majors Serie, in der er bis dato führt. Gut schlug sich
dahinter der Japaner Kentaro Nakamoto als Fünfter und die beiden Brasilianer
Solonei da Silva und Paulo Roberto Paula belegten die nächsten
Plätze vor dem vierten Äthiopier Yemane Tsegay. Eine geschlossene
Mannschaftsleistung der nördlichen Nachbarn Kenias, die mit Peter
Kimeli Some als bestem Kenianer lediglich den 9.
Platz belegen konnten. Man schaffte es beim kenianischen Verband
offenbar nicht die erfahrensten Läufer an den Start zu bringen,
mag sein, dass diese auch kein Interesse an der WM-Teilnahme
hatten
und mehr auf die lukrativen City Marathons setzen.
Äthiopien vor Uganda und Japan Eine
Riesenklatsche für Kenia und von mir ein Kompliment an das äthiopische
Team, aber auch an das offenbar im Sog des Olympiasiegs Kiprotichs aufstrebende
Uganda. In einer Mannschaftswertung hätte Äthiopien klar gewonnen
(Platz 2,3,4 = 9 Punkte) vor Uganda (Platz 1,10,19 = 30 Punkte), Japan
(Platz 5, 14,17 = 36 Punkte), Kenia (Platz 9, 12, 25 = 46 Punkte) und
Eritrea (Platz 11,16, 31 = 58 Punkte) gewonnen. Bester unter einem
Dutzend europäischen Finishern war der Spanier Javier Guerra
auf Platz 15. Die beiden Schweizer Christian Kreienbühl und Michael Ott
kamen auf Platz 35 und 41 und blieben damit im Rahmen ihrer
Möglichkeiten. Wie bei den Damen bedenklich: Deutsche waren nicht am
Start. 51 von insgesamt 69 Startern kamen ins Ziel.
|
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