Ratgeber: Laufschuh und Haltbarkeit

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Copyright: Herbert Steffny

Wie lange eigentlich hält ein Laufschuh?

W.H. fragt:

Hallo, ich habe eine Frage: Heute habe ich mir ein paar Laufschuhe gekauft (saucony). Der Verkäufer sagte mir kein Laufschuh hält länger als 700-800km, dann wäre er fertig. Kann das sein??? mfg W.

Antwort von Herbert Steffny:

Das kann auch bei guten Laufschuhen wie Saucony-Schuhen so sein. Aber ich möchte ein wenig weiter ausholen. Der Laufschuh ist mit Abstand das Wichtigste bei der Ausrüstung. Einsteiger sollten auf keinen Fall mit alten Turnschuhen beginnen wie man leider oft sieht. Auch Aerobic- oder Tennisschuhe sind natürlich genauso ungeeignet wie irgendwelche Fitness-Schuhe vom Wühltisch aus dem Großmarkt. Beste Beratung und Produkte bekommen Sie im Laufsportfachgeschäft. Manche Supermarktketten besitzen die Unverschämtheit einen "Jogging-Schuh" für 9.99 Euro anzubieten! Ich möchte hier der Laufschuhindustrie nicht das Wort und Geschäft reden, aber damit ruinieren Sie sich garantiert die Knochen!

Der Konstruktionsaufwand für einen Laufschuh, der dämpfen, stützen und führen muss, ist viel aufwändiger und nicht für einen Appel und ein Ei herzustellen. Der richtig gewählte Laufschuh hilft somit auch Verletzungen zu vermeiden. Wenn man nicht viel Geld in das ohnehin relativ billige Laufen investieren möchte, so sollte man nicht am falschen Ende also beim Laufschuh sparen. Ein Schuh, mit dem 80 Prozent aller Läufer gut klar kommen, kann für diese sehr gut, aber für Sie selbst mangelhaft sein. Testberichte in Verbraucher- oder Laufmagazinen können für Sie also nur einen Anhaltspunkt oder eine Produktübersicht bieten. Gute Tipps können Sie natürlich auch beim Walk- und Lauftreff oder von versierten Sportkameraden bekommen. Da erhalten Sie Informationen beispielsweise wie lange so ein Schuh hält. Ein gutes Modell sollte mindestens 500, besser 1000 Kilometer aushalten. Übergewichtige und Läufer mit Fehlstellungen (z.B. Überpronation, also Einknicken nach innen) werden die Schuhe früher verschleißen. Beim schnellen Laufen prallt man ebenfalls härter bei der Landung auf, was den Verschleiß des Schuhs beschleunigt. Das wird auch bei schnellen Läufern der Fall sein, da sie mit größeren Schritten auch härter aufprallen.

Der Schuh ist also ein Verbrauchsgegenstand. Kein Schuh hält ewig! Manche können sich von ihrem „ach so bequem eingelaufenen Schuh“ einfach nicht trennen. Vielleicht ist er sogar beim New York Marathon dabei gewesen und Ihnen sozusagen ans Herz und Fuß gewachsen. Nicht selten ist die Mittelsohle dann völlig weich geworden und stützt nicht mehr. Die Dämpfung ist längst futsch. Meistens merkt der Besitzer das nicht einmal und das Obermaterial des heiß geliebten Stücks sieht noch gut aus. Überprüfen Sie die Zwischensohle Ihres Treters durch Druck mit dem Daumen und vergleichen es mit einem neuen Modell. Lassen Sie Ihre Fußbewegung von einem hinter Ihnen laufenden, erfahrenen Sportkameraden begutachten. Stützt der Schuh noch genügend? Kippen Sie seitlich im Schuh? Zögern Sie nicht einen alten „Latschen“ vielleicht für Gartenarbeiten auszurangieren. Ihre Achillessehnen und Gelenke werden es Ihnen danken! Zum Laufen sollten Sie sich dann aber einen neuen Schuh leisten. Das gilt natürlich besonders, wenn Sie einen Marathon vorbereiten.

Ausführliche Informationen zu Fehlstellungen und Checklisten zur Schuhauswahl finden Sie in meinem "Großen Laufbuch"

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