Ratgeber: Laufen bei Kälte gefährlich? |
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Laufen bei Winterkälte gefährlich?
Frage
von Franz H. aus München: als bisher
begeisterter "Passivsportler" habe ich Ihnen
nun schon einige Male bei den großen TV-Marathon
Live-Übetragungen in Berlin, Frankfurt und Köln
gelauscht und schätze Ihren kompetenten Rat als
Fachkommentator. Nun wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir
folgende Frage beantworten könnten, denn ich habe mich
nun endlich zum Jahreswechsel und nach den "üppigen
Feiertagen" dazu durchgerungen mit einem
Fitnessprogramm, also konkret Laufen anzufangen.
Ich bin 38 Jahre und na ja... halt etwas zuviel
Gewicht.... Also jetzt ran an den Speck! Nun ist es hier
zur Zeit draussen ziemlich kalt... und ich weiß... ja,
die faulen Ausreden. Aber ich bin mir nicht so sicher, ob
Laufen bei großer Kälte so gesund ist.
Gerne hätte ich dazu Ihren Expertenrat. Was müßte ich
beachten, haben Sie Tipps, damit gleich zu Beginn nicht
gleich alles schief geht, bzw. läuft. Wie soll man
beispielsweise bei Kälte atmen. Vielen Dank aus Bayern
und Ihnen und Ihrem Team alles Gute fürs neue Jahr! Antwort von Herbert Steffny: Hallo lieber Franz, toll, dass Du mit dem Laufen einsteigst, gerade im Winter sind die faulen Ausreden natürlich am größten: "Es ist so kalt, so dunkel, so glatt usw... aber die Zukunft beginnt immer:... jetzt! Das Thema Winterlaufen und Laufen bei Kälte ist natürlich sehr ausführlich in meinem "Großen Laufbuch" dargestellt. Dort gebe ich eine umfangreiche Checkliste mit Tipps für Laufen bei Kälte. Hier aber ein paar wichtige Aspekte: Wer im Winter
regelmäßig läuft, wird sich an die Kälte
gewöhnen und dabei abhärten. Kein Urmensch
hätte sich die Frage gestellt, ob er im Winter draussen
sein darf oder nicht... er mußte es sogar! Beim
Skilaufen stellen wir uns die Frage komischerweise nicht!
Kälteinduziertes Asthma wäre eine
Ausnahme, bei der man extreme Kälte meiden sollte. Bei
ruhigem Lauftempo ist ausreichend Atmung durch
die Nase möglich, um die kalttrockene Luft
anzuwärmen und anzufeuchten. Man kann sich auch einen
Schal vor den Mund binden und es gibt auch regelrechte
"Überfallmasken" mit denen der Kopf, Ohren und
die Gesichtsregion vor großer Kälte geschützt werden.
Auf jeden Fall brauchst Du unbedingt gescheite
Funktionsbekleidung. Wirklich gut
funktionierende Unterwäsche für Winterschmuddelwetter
bekommt man nicht für 10,-- Euro beim Discounter,
sondern beim Fachhandel. Mit schweißtransportierender
und wärmender Laufkleidung aus doppelschichtigen
Materialien wie beispielsweise DRY II
(wie z.B. die Kleidung von RONO) ist es viel leichter komfortabel
weiter zu trainieren. Der Schweiß wird von der Haut weg
gesaugt und nach außen abgegeben. Tragen Sie je nach
Kälte mehrere Schichten und daüber eine atmungsaktive
und windabweisende Jacke aus Mikrofaser. Bei Dunkelheit
sollte die Kleidung hell gewählt werden
und wie die Schuhe mit Reflektoren
versehen sein. Streichen Sie bei Minusgraden alle Tempoeinheiten
(die bei Ihnen zu Beginn ohnehin noch nicht notwendig
sind!) und planen statt dessen lieber einen Dauerlauf
oder verlagern Ihre (insbesondere natürlich die
verletzungsanfälligeren schnellen) Läufe auf ein Laufband im Fitnesscenter. Das Laufen im
Freien bei Sonne (am Wochenende, samstags und sonntags
möglich) fördert die Vitamin D und Hormonproduktion.
Das ist also auch gut gegen den "Winter-Blues"
und hebt die Stimmung. Um auf glattem Untergrund nicht
auszurutschen, sollten die Laufschuhe ein grobes Profil
aufweisen. Mit dem sogenannten „Icebug
Winterlaufschuh“ ist es aufgrund kurzer
Metalldornen sogar möglich auf eisigen Wegen sicher
weiterzulaufen. Natürlich gibt es auch beim Training
noch einge Tipps die Sie beachten sollten, z.B. Sie
sollten sich unbedingt noch sorgfältiger
warmlaufen, bzw. gehen Sie zu Anfang vielleicht
erst ein wenig, starten Sie bei kaltem Wind immer
erst gegen den Wind und lassen sich wenn Sie
müde sind mit dem (dann weniger auskühlendem)
Rückenwind zurücktragen. Umgekehrt könnte das fatal
sein, wenn Sie am Ende k.o. gegen den eiskalten Wind
laufen müßten (wind chill factor)! |
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