Ratgeber: Missverständnis bei Pulsmessung? |
Copyright: Herbert Steffny
Missverständnis? - Pulswerte beim
Training Frage von Frau C.W.: Sehr geehrter
Herr Steffny, herzlichen Dank für viele Ratschläge und
interessante Hinweise zum Laufen in Ihren Büchern. Dennoch habe ich eine Frage. Ich
bin 46 Jahre alt, 1,68 m groß , stets schwankend
zwischen 62 und 65 kg schwer- manchmal etwas mehr, was
dann aber angegangen wird, ernähre mich gerne vollwertig
und gesund...Seit ca. 5 Jahren laufe ich ziemlich
regelmäßig ca. 3 -4 mal die Woche, ( je etwa 9 bzw. 11
km ), außerdem gehe ich 3 mal wöchentlich zum Spinning,
bin oft mit dem Rad unterwegs und fahre im Sommer auch
Inliner... Da ich mir recht zwanghaft meine
Pulsfrequenzen aufschreibe , merke ich zur Zeit beim
Durchblättern , aber auch "live", dass sich in
den letzten 3-4 Jahren an meinem durchschnittlichen Puls
bei den gleichen Strecken und Zeiten nichts verändert
hat... Ich kann kaum im Bereich 70-80% laufen, meist ist
der Puls bei 156...Damit kann ich recht gut laufen, was
mich aber irritiert ist die Tatsache, dass er sich nicht
verändert im Laufe der Jahre und mein Problem , so gut
wie nie in der Fettverbrennungszone laufen zu können....
( beim Spinning ist das eher möglich... ) und so immer
auch mit dem Gewicht kämpfen zu müssen... Herzlichen
Dank für Ihre Hilfe und viele Grüße Antwort von Herbert Steffny: Hallo Frau W., in Kürze: - Der Puls muss sich auch bei längerem Training nach Jahren nicht sehr verändern. Meist wird er pro Lebensjahr einen Schlag niedriger werden. Wer aber schon lange läuft, erhält sich den Maximalpuls und die davon abzuleitenden Trainingszonen weiter oben. Ich laufe seit fast 20 Jahren in den selben Pulszonen. Vielleicht haben Sie da ein Missverständnis? Es ist nicht das Trainingsziel die Pulswerte selbst nach oben oder unten zu verschieben, sondern beim selben Pulswert schneller laufen zu können! Oder umgekehrt: die selben Geschwindigkeit beim einem niedrigeren Puls zu laufen. - Ob Puls 156 für Sie im Fettverbrennungsbereich ist, kann ich von hier aus nicht sagen. Nach Standardformeln, die nur nach Ihrem Lebensalter rechnen, würde 156 etwa den Bereich der anaeroben Schwelle bedeuten, also der Bereich, bei dem Sie leicht außer Atem kämen. Dann wäre es zu schnell. Sie sollten rund 15 Schläge niedriger als die anaerobe Schwelle laufen, um in der optimalen Fettverbrennungszone zu sein. Diese Standardformel muss aber auf Sie nicht unbedingt zutreffen. Entscheidend ist, ob Sie bei diesem Puls von 156 sich noch locker unterhalten können, also, ob Sie noch im Sauerstoffüberschuss laufen. Sollten Sie aber dabei etwas außer Atem sein, sich nicht locker unterhalten können, dann wäre 156 zu schnell. Dann hilft nur langsamer laufen. Eine genaue Klärung Ihrer Trainingszonen könnte auch eine Laktatmssung bringen. Die Theorie zu den gennanten Themen finden Sie in meinen Büchern. - Ihr Body Mass
Index ist mit 22,5
genau in der Mitte der Gesundheitsempfehlung von 20-25
für Frauen Ihrer Altersgruppe. Sie haben gesundheitlich
jedenfalls kein Gewichtsproblem. Mehr zum Abnehmen finden
Sie auch in unserem Ernährungsbuch. Herbert Steffny |