Leichtathletik Weltmeisterschaften Peking 2015
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15.Leichtathletik Weltmeisterschaften 2015 Peking

Ergebnisse, Berichte, Kommentare



Marathon Männer (22.8.2015)

Ghebreselassie düpiert die Weltelite - Debakel für Kenia

Von manchen Medien als die "Schlacht der Titanen" oder ähnlich betituliert, nahm der Männer Marathon bei den Weltmeisterschaften eine überraschende Wendung. Nicht die Favoriten, sondern der Eritreer Ghirmay Gebreselassie setzte sich bei 36 Kilometern ab, konterte einen Angriff des Äthiopiers Yemane Tsegay, um für sein Land den ersten Weltmeistertitel in 2:12:28 Stunden über die Marathondistanz zu erlaufen. Der 19-jährige Teenager wurde damit auch der jüngste Marathonweltmeister aller Zeiten. Das Rennen hatte wenig Zuschauerzuspruch bei viel Sicherheitsabsperrung und mit kleinen organisatorischen Mängeln statt.

Bei schönstem Sonnenschein 25 Grad Celsius und
wegen Verkehreinschränkungen etwas verbesserter Luft, wurde der Marathon der Männer um 7.30 Ortszeit gestartet. Vorne 68 Eliteläufer, dahinter ein 10km Volkslauf, von denen es einem Läufer  sogar gelang sich für einige Kilometer an die Spitze des Marathon Weltklassefeldes wie ein Tempomacher zu setzen. Fraglich, ob es organisatorisch gelungen war, beide Rennen so dicht nacheinander zu starten. Der Zuschauerzuspruch war dürftig und die Menschen meist weit weg vom Geschehen. Die Strecke, die etwas anders als beim Olympialauf 2008 durch Pekings Innenstadt führte, wurde von Sicherheitsmännern, die alle 10 Meter mit dem Rücken zu den Läufern postiert waren, bewacht. Das erinnert mich ein wenig an den sterilen Olympia Marathonlauf 1988 in Seoul. Auf den breiten Alleen entlang der "Verbotenen Stadt" oder dem "Himmelstempel" zum Ziel im Stadion, dem sogenannten "Vogelnest" gab es wenig Schatten. Einige Duschen unterwegs sorgten für ein wenig Erfrischung.


Gemächlicher Start

Weltmeister Stephen KiprotichIn gemächlichen 16:06 Minuten wurde Kilometer 5 von einer sehr großen Gruppe überlaufen. Schon frühzeitig kühlten sich die Athleten mit Wasser. Als erster setzte sich der Mongole Ser-Od Bat-Ochir rund 40 Meter vom immer noch rund 40-köpfigen Feld ab. Bei 10 Kilometern (31:51 Minuten) schrumpfte die Spitze auf etwa 30 Personen zusammen. Der zweite 5k Abschnitt war mit 15:45 Minuten nun deutlich schneller. Nun kam die Phase der Italiener, Ruggero Pertile und der Europameister Daniele Meucci setzten sich etwas ab, wurden aber bald wieder von der Meute eingefangen, in der sich noch alle Favoriten, aber auch der Schweizer Tadesse Abraham befanden. Die Afrikaner hielten sich auffallend zurück. Der Ex-Äthiopier Shumi Dechasa (Hamburg Sieger 2014, 2:06:43 Stunden), jetzt für Bahrain startend, startete bei 15 Kilometern (47:48 min)  einen Angriff. Vorteil des Vorstosses ist allerdings auch als Erster
und ohne Störung an den Wasserstationen ungestörter an die Getränkeflaschen zu kommen. Die Zeit lief zu diesem Zeitpunkt nur auf 2:14 bis 2:15 Stunden hin. Es sollte noch deutlich schneller werden. Bei 17 Kilometern trennte sich langsam die Spreu vom Weizen. Die Spitze schrumpfte weiter auf rund 15 Personen, darunter die drei Äthiopier, drei Kenianer, Titelverteidiger Stephen Kiprotich (Foto) und drei weitere Ugandaläufer. Die Erfolge von Kiprotich als Olympiasieger und Weltmeister haben in seiner Heimat einen Laufboom ausgelöst. Die Italiener und Abraham fielen vorübergehend zurück. Vorne machten nun Lelisa Desisa, Shumi und Yemane Tsegaye das Tempo. 20 Kilometer wurde in 63:23 Minuten (5k-Abschnitt 15:35min) und Halbmarathon in 66:55 Minuten durchlaufen.


Italiener vorne - Dennis Kimetto hinten

Der Weltrekordler Dennis Kimetto hing zu diesem Zeitpunkt schon auffällig weiter hinten in der Gruppe, während vorne nun die Ugander und Italiener erneut die Führung übernahmen. Selbst der Schweizer Tadesse Abraham zeigte sich nun wieder an der Spitze. Die Italiener liefen sichtbar eine Strategie an den Wasserstationen vorne zu sein und nebenbei auch im kühlenden Fahrtwind laufen zu können. Sinnvoll! Ruggero Pertile hatte bei 24 Kilometern zeitweilig sogar einen rund 50 Meter großen Vorsprung bis sein Landsmann Daniele Meucci wieder aufschließen konnte. Das italienischen Duett überlief 25 Kilometer in 1:
19:16 Stunden (5k-Abschnitt in 15:53 min). Rund sieben Sekunden dahinter kam die Favoritengruppe mit drei Äthiopiern, vier Ugandern und drei Kenianern und immer noch Tadesse Abraham. Bei 29 Kilometern waren die Italiener fast wieder eingeholt, allerdings war von der Phalanx der Kenianer nur noch Wilson Kipsang unter dem letzten Dutzend dabei. Dennis Kimetto fiel schlagartig zurück und Mark Korir hatte rasch einen 45 Sekunden Rückstand.




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Überraschungsangriff aus Lesotho und vom "falschen" Ghebreselassie

Überraschend griff nun ein Läufer aus Lesotho Tsepo Mathibelle Ramonene an, ein 2:16:21 Stunden Marathonläufer, gelaufen bei den Commonwealth Games 2014. Rasch hatte er einen Vorsprung von fast hundert Metern auf die Favoriten, wo man den Eindruck hatte, dass man sich dort nur belauert. Irgendwann mussten die Stars doch mal Ernst machen? 30 Kilometer durchlief der kleine mutige Läufer in 1:35:02 Stunden. Sollte das eine Vorentscheidung sein? Bei 32 Kilometern nahmen die Äthiopier Desisa, Tsegay und Stephen Kiprotich die Verfolgung auf. Erstaunlich: Topfavorit Wilson Kipsang hatte nun ebenfalls Probleme mitzugehen. Nicht die großen Favoriten, sondern ein großer Name, aber der "falsche" Ghebreselassie aus Eritrea setzte nach, Tsegay und Solomon Mutai aus Uganda folgten ihm. 35km durchlief vorne der Lesotho Mann in 1:50:38 Stunden. Bei 36 Kilometern schließt der erst 19-jährige Ghebeselassie auf und passiert den Flüchtling, der noch auf Platz 14 zurückfallen sollte. Dahinter weiter Yemane Tsegay und der Ugander Munyo Solomon Mutai. Der kleine Gebreslassie drehte sich immer wieder um. "Noch-Weltmeister" Stephen Kiprotich lag mit Lelisa Desisa weiter hinten auf Platz 5 und 6, aber schon deutlich abgeschlagen 30 Sekunden dahinter.

Spannendes Finale der Unbekannten

Ghirmay Ghebreselassie Weltmeister Marathon 2015Tsegaye biss sich näher und näher an den Eritreer heran und passierte den Führenden. Wird er vorbeiziehen oder kann der Ghebreselassie mithalten? Es entwickelte sich ein Zweikampf mit führendem Wechsel. Ghebreselassie mit dem ruhigeren Laufstil ließ sich den Schneid nicht abkaufen und schüttelte Tsegaye wieder ab. 10 Sekunden weiter hinten folgte Mutai, ein 2:10:47 Stundenläufer. Nun war der Eriteer scheinbar auf der Siegerstrasse. Der Äthiopier hat sich bei der Aufholjagd wohl etwas übernommen. In Chicago war Ghebreselassie im Vorjahr Tempomacher bis 35 Kilometer, lief dann durch und feierte als Sechster in 2:09:08 Stunden sein Debüt. In Hamburg lief er in diesem Jahr als Zweiter seinen Hausrekord von 2:07:47 Stunden. Das war Platz 32 der Jahresweltbestenliste. Die  40 Kilometermarke durchlief der krasse Aussenseiter in 2:05:41 Stunden. Von 35 bis 40 Kilometer lief er seinen schnellsten Fünf-Kilometerabschnitt in 14:53 Minuten. 12 Sekunden dahinter folgte Tsegaye, 39 Sekunden hatte Mutai Rückstand. Irritation: 1,5 km vor dem Ziel wusste Ghebreselassie nicht so recht, ob er auf dem rechten Pfad sei. Kein Wunder, denn einen Zuschauerkorridor gab es nicht. Er gestikulierte und verlor bis er sich wieder sicher war ein paar Sekunden. Aber all das konnte seinen Überraschungserfolg nicht mehr verhindern. Feierte man bei der Tour de France noch den Rennradfahrer Daniel Teklehaimanot im Bergtrikot, so dürfte der 19-Jährige nun in seiner Heimat ein Megastar werden. Damit tritt er in die Fußstapfen seines Landsmannes, dem Halbmarathonweltmeister und Weltrekordler Zersenay Tadese. In seinem dritten Marathon sorgte Ghirmay Ghebreselassie somit für die erste ganz große Überraschung, schnappte sich eingangs des einigermaßen gut besuchten Stadions noch eine Landesfahne (Foto) und siegte in 2:12:28 Stunden noch deutlich vor Tsegaye (2:13:08 Stunden) und Munyo Solomon Mutai (2:13:30 Stunden). Auch hier wieder organisatorisch für mich eine Panne: viele Athleten waren irritiert, wo den der Zieleinlauf sei, so dass nicht nur Ghebreselassie rätseln musste, ob es das schon war oder er noch eine Runde zu laufen habe. Wieso gab es hier nicht ein Zielband?


Rätsel um Kenia-Debakel

Wilson Kipsang Ex-Marathon-WeltrekordlerDas Themometer kletterte noch auf 29 Grad (im Schatten). Die Zeiten litten natürlich unter den Wetterbedingungen. Nichts war es mit er erwarteten Endzeit von 2:06 bis 2:07 Stunden, die Wilson Kipsang vor dem Rennen andeutete. Es war das Rennen der neuen Superstars, die Etablierten versagten weitgehendst, insbesondere die Kenianer, deren Fahne eigentlich wehen sollte, wie Wilson Kipsang (Foto) benfalls ankündigte. Nun kann man grübeln, woran das lag: offensichtlich zu späte Anreise, den City-Marathon und die Preisgelder im Herbst schon im Hinterkopf (Wilson Kipsang ist Titelverteidiger in NYC) oder wie vielleicht nun hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wird, Absetzen von Dopingmitteln? Es war rätselhaft. Der Sieger, der bis zum Schluss einen guten Eindruck machte, widmete im Interview in fließendem Englisch die Goldmedaille seinem Land. "Ich mochte die heißen Bedingungen, die ich von zuhause gewohnt bin,  hatte aber vom vielen Wassertrinken doch gegen Ende Magenprobleme" so der Youngster. 

Der Zweite Yemane Tsegay, war nicht unglücklich, denn er erfüllte sich mit der Silbermedaille einen Traum vom Treppchen. Immerhin vertrat er seine Nation noch beachtlich. Der Dritte Munyo Solomon Mutai (die Namen der Ugander ähneln den Kenianern, weil sie zum selben Stamm der Kalenjin jenseits der Grenze gehören) überraschte ebenfalls und vertrat den Titelverteidiger Stephen Kiprotich noch standesgemäß. Allerdings musste sich dieser als Sechster in 2:14:43 Stunden hinterher auch nicht entschuldigen. Die Italiener, die zeitweilig das Rennen anführten, erzielten mit dem bereits 41-jährigen (!) Ruggero Pertile (Platz 4) und Daniele Meucci (Platz 8) einen Achtungserfolg. Nur 42 Läufer erreichten das Ziel, anders als die Kenianer Kipsang und Kimetto bissen sich der Schweizer Tadesse Abraham als 19. Platzierter und der Neu-Österreicher Edwin Kipchirchir Kemboi auf dem 32. Rang durch.

Ergebnisse:

1 Ghirmay Ghebreslassie ERI ERI 2:12:28
2 Yemane Tsegay ETH ETH 2:13:08
3 Munyo Solomon Mutai UGA UGA 2:13:30
4 Ruggero Pertile ITA ITA 2:14:23
5 Shumi Dechasa BRN BRN 2:14:36
6 Stephen Kiprotich UGA UGA 2:14:43
7 Lelisa Desisa ETH ETH 2:14:54
8 Daniele Meucci ITA ITA 2:14:54
9 Amanuel Mesel ERI ERI 2:15:07
10 Jackson Kiprop UGA UGA 2:15:16
11 Chol Pak PRK PRK 2:15:44
12 Alphonce Felix Simbu TAN TAN 2:16:58
13 Javier Guerra ESP ESP 2:17:00
14 Tsepo Ramonene LES LES 2:17:17
15 Berhanu Lemi ETH ETH 2:17:37
16 Abdelhadi El Hachimi BEL BEL 2:17:41
17 Aleksey Reunkov RUS RUS 2:18:12
18 Solonei da Silva BRA BRA 2:19:20
19 Tadesse Abraham SUI SUI 2:19:25
20 Roman Fosti EST EST 2:20:35
21 Masakazu Fujiwara JPN JPN 2:21:06
22 Mark Korir KEN KEN 2:21:20
23 Cuthbert Nyasango ZIM ZIM 2:22:15
24 Wang Xu CHN CHN 2:23:08
25 Ian Burrell USA USA 2:23:17
26 Célestin Nihorimbere BDI BDI 2:23:29
27 Ezekiel Jafary TAN TAN 2:23:43
28 Scott Smith USA USA 2:24:53
29 Anuradha Cooray SRI SRI 2:25:04
30 Cephas Pasipamiri ZIM ZIM 2:25:05
31 Roman Prodius MDA MDA 2:26:46
32 Edwin Kipchirchir Kemboi AUT AUT 2:28:06
33 Chin-Ping Ho TPE TPE 2:28:14
34 Siyang Guan CHN CHN 2:30:17
35 Henri Manninen FIN FIN 2:30:22
36 David Nilsson SWE SWE 2:31:24
37 Gilbert Mutandiro ZIM ZIM 2:31:35
38 Ser-Od Bat-Ochir MGL MGL 2:32:09
39 Si-Hwan Noh KOR KOR 2:32:35
40 Kazuhiro Maeda JPN JPN 2:32:49
41 Desmond Mokgobu RSA RSA 2:34:11
42 Fabiano Joseph TAN TAN 2:35:27
Wissem Hosni TUN TUN DNF
Bekir Karayel TUR TUR DNF
Abraham Kiplimo UGA UGA DNF
Edmilson Santana BRA BRA DNF
Ivan Babaryka UKR UKR DNF
Oleksandr Babarynka UKR UKR DNF
Jeffrey Eggleston USA USA DNF
Sibusiso Nzima RSA RSA DNF
Gilberto Lopes BRA BRA DNF
Hasi Muhan CHN CHN DNF
Richer Pérez CUB CUB DNF
Beraki Beyene ERI ERI DNF
Carles Castillejo ESP ESP DNF
Mihail Krassilov KAZ KAZ DNF
Seung-Yeop Yu KOR KOR DNF
Dennis Kipruto Kimetto KEN KEN DNF
Wilson Kipsang Kiprotich KEN KEN DNF
Mohammad Jaafar Moradi IRI IRI DNF
Aadam Ismaeel Khamis BRN BRN DNF
Ali Hasan Mahbood BRN BRN DNF
Adil Annani MAR MAR DNF
Rachid Kisri MAR MAR DNF
Abel Villanueva PER PER DNF
Marius Ionescu ROU ROU DNF
Thabiso Benedict Moeng RSA RSA DNF
Guor Marial SSD SSD DNS




10.000m Männer (22.8.2015)

Mo Farah schlägt starkes Kenia Trio

Mo Farah beim Training in Iten / KeniaEine ausführliche Vorschau mit taktischen Erwägungen hatte ich bereits im Vorfeld geschrieben. Doch wie sollte es real kommen? Spannend auf jeden Fall. 27 Läufer, darunter Titelverteidiger und Olympiasieger Mo Farah (Bild) aus Großbritannien stellten sich zur Ortzeit 20.50 bei Afrikaner-freundlichen 26 Grad Celsius dem Starter. Mo Farah kühlte sich daher am Start bereits mit Wasser. Würde Team Kenia, das beim Marathon bereits ein Debakel hinnehmen musste, eine Mannschaftstaktik gegen Mo Farah entwickeln? Schnelles oder langsames Rennen, der Brite hat möglicherweise auf jede Version eine Antwort. Bleibt also nur Zermürbung durch Verwirrung? Zu Beginn setzten sich die Kenianer entschlossen gleich an die Spitze. Geoffrey Kipsang Kamworer hatte in unglaublich guten 27:11,89 min in der dünnen, sauerstoffärmeren Luft Nairobis (1700m) die Kenia-Trials knapp vor Bedan Muchiri Karoki gewonnen und danach Farah gleich mal den Fehdehandschuh hingeworfen: "Der Brite ist schlagbar!" Der Somalia-gebürtige Überläufer der letzten Jahre reihte sich zunächst in der Mitte des Feldes ein. 

Die 1.000m Marke wurde in nicht allzu schnellen 2:52 Minuten durchlaufen. Der Deutsche Arne Gabius lief in 2:53 in der Mitte des Feldes. 2.000m in 5:32 Minuten waren dann schon etwas flotter. Das Feld zog sich nun in die Länge. Alle drei Kenianer positionierten sich vorne. Die 3.000m Zwischenzeit von 8:15 Minuten würde auf 27:30 Minuten hinauslaufen. Mo Farah und Trainingskollege Galen Rupp (USA) liefen gelassen in etwa 10. Position mit, während Arne Gabius abreissen lassen musste. 10:57 Minuten bei 4.000m, Geoffrey Kamworer steigerte das Tempo weiter. Ein Dutzend Läufer konnten noch folgen. Farah positionierte sich auf Rang 7 hinter Galen Rupp. 5.000m in 13:40 min, aber die zweite Hälfte dürfte wohl noch schneller werden. Bedan Karoki Muchiri machte nun die Pace. Rupp lag jetzt auf Platz 5 und Farah auf Platz 6. Vorne wechselten sich die Kenianer weiter ab. Arne Gabius hatte bei 5.000m 13:58 Minuten.

Geoffrey Kipsang Kamworer16:22 min bei 6.000 Meter, das Tempo blieb weiter hoch. Nur noch fünf Läufer bildeten die Spitzengruppe. Kamworer (Foto), Tanui, Karoki, Farah und Rupp. Überraschung: die Äthiopier waren bereits klar abgehängt. Jetzt beginnt die mentale Spielerei. Bei 6.800 Metern ging Farah kurz nach vorne, aber Kamworer nahm ihm schnell die Führung wieder ab. 19:06 min bei 7000m, immer noch eine Fünfergruppe. Bei 7.500m übernahm Bedan Karoki Muchiri erneut die Tempoarbeit. Drei Kenianer vor Rupp und Farah. Aber Farah lief immer wieder auf Höhe der Kenianer, um ihnen seine Präsenz deutlich zu zeigen. 8.000 m in 21:50 min, weiter hohes Tempo. Bei 8.600 übernahm Farah die Führung  kurz, um die Kenianer erneut zu verunsichern. Kamworer lief, offensichtlich hoch motiviert, immer wieder an die Spitze zurück. 

Bei 9.000m in 24:32 min wurde Arne Gabius überrundet. Kamworer führte aggressiv laufend die Gruppe, aber auf die letzten 500m übernahm Farah bereits das Zepter und zog den Spurt an. In die letzte Runde folgten ihm aber Kamworer und Tanui hartnäckig. Auch ein  Stolperer mit Kamworeri bei einer Überrundung 350 m vor dem Ziel konnten den Briten nicht mehr stoppen. Leicht machten die Kenianer es dem Titelverteidiger zwar nicht, aber auf der Zielgeraden konnte sich der Brite, offensichtlich das letzte gebend, in 27:01,13 min erneut den Titel holen. 54,1 Sekunden donnerte der Brite die letzte Runde runter! Die 5.000m möchte Farah wie vor zwei Jahren auch wieder gewinnen. Bleibt abzuwarten wie er das Rennen verkraftet hat. Silber blieb für den tapferen Halbmarathon Weltmeister Geoffrey Kipsang Kamworer (27:01,76 min) und Bronze wie vor zwei Jahren an Paul Tanui (27:02,83 min). Eine kleine Rehabilitation für Kenia nach der Marathonschlappe vom Marathon am Morgen. Arne Gabius gelang keine Überraschung, der Neu-Hamburger lief aber solide auf Platz 17 mit 28:24,47 Minuten. angesichts der Wärme passabel. Damit war er der erste (und einzige!) weiße Europäer des Rennens! Erstaunlich: kein weißer Brite, Italiener, Portugiese, Franzose, Russe oder Spanier trat über 10.000m an. Lediglich die US-Amerikaner nehmen in voller Mannschaftsstärke noch den Leistungsvergleich mit den Afrikanern an.

Ergebnisse:

1 Mohamed Farah GBR GBR 27:01.13
2 Geoffrey Kipsang Kamworor KEN KEN 27:01.76
3 Paul Kipngetich Tanui KEN KEN 27:02.83
4 Bedan Karoki Muchiri KEN KEN 27:04.77
5 Galen Rupp USA USA 27:08.91
6 Abrar Osman ERI ERI 27:43.21
7 Ali Kaya TUR TUR 27:43.69
8 Timothy Toroitich UGA UGA 27:44.90
9 Joshua Kiprui Cheptegei UGA UGA 27:48.89
10 Muktar Edris ETH ETH 27:54.47
11 Mosinet Geremew ETH ETH 28:07.50
12 El Hassan Elabbassi BRN BRN 28:12.57
13 Nguse Amlosom ERI ERI 28:14.72
14 Cameron Levins CAN CAN 28:15.19
15 Hassan Mead USA USA 28:16.30
16 Shadrack Kipchirchir USA USA 28:16.30
17 Arne Gabius GER GER 28:24.47
18 Tetsuya Yoroizaka JPN JPN 28:25.77
19 Teklemariam Medhin ERI ERI 28:39.26
20 Stephen Mokoka RSA RSA 28:47.40
21 Aweke Ayalew BRN BRN 29:14.55
22 Kenta Murayama JPN JPN 29:50.22
23 Yuta Shitara JPN JPN 30:08.35
Bashir Abdi BEL BEL DNF
Ismail Juma TAN TAN DNF
Imane Merga ETH ETH DNF
Moses Kibet UGA UGA DNF


10.000m Frauen (24.8.2015)

Vivian Cheruiyots Comeback - und starke US-Amerikanerinnen

Vivian CheruiyotUm 20.35 Ortszeit war es in Peking noch 24 Grad, etwas milder als beim Rennen der Männer über 10.000 Meter. Ohne Titelverteidigerin Tirunesh Dibaba aus Äthiopien starteten 25 Läuferinnen auf die 25 Runden Distanz. Wer auf schnelle Zeiten angesichts der moderaten Bedingungen gehofft hatte, sah sich getäuscht. Genau genommen war es nur ein langer Anlauf zu einem kurzen schnellen Finale. Lange ließ man die armschlenkernden Japanerinnen Rei Ohara und Yuka Takashima vorne das Tempo in Richtung 32:20 Minuten machen. Frühzeitig war klar, dass es eine schnellere zweite Hälfte geben wird. Die Favoritinnen aus Äthiopien, Kenia und vielleicht auch aus den USA vertrauten offenbar allesamt auf den Endspurt.

Bei Halbzeit hatten die in noch einer Gruppe zusammen laufenden Finalistinnen 16:11,99min. Eine Runde später übernahm endlich die Kenianerin Sally Kipyego die Führung, aber es wurde nur ein wenig schneller. Bei 6.000m setzten sich die Äthiopierinnen mit Belaynesh Oljira und Alemitu Heroye  an die Front, nun ging auch die von einer Babypause zurückgekommene Vivian Cheruiyot (Foto) in Dritter Position in Stellung. Doch auch jetzt wurde das Tempo noch nicht flott. Kenia und Äthiopien teilten sich nun die vorderen Plätze.  Die Amerikanerinnen Huddle, Imfield und Flanagan waren aber noch nicht geschlagen. Im Gegenteil Molly Huddle übernahm teilweise sogar die Führung, das Tempo verlangsamte. Die kleinste im Feld Doppel-Weltmeisterin von 2011 Vivian Cheruiyot überlief die 8000m in 25:43 min. Und es wurde weiter gebummelt. 28:52 min bei 9.000m, ein 3:09er Abschnitt. Huddle, Imfield  und Flanagan liefen immer noch in der 10-köpigen Spitzengruppe. 600m vor dem Ziel zog zunächst Huddle an. Doch eingangs der letzten Runde lieferten sich dann wie erwartet Gelete Burka und Vivian Cheruiyot einen harten Fight und zogen auf und davon. In einer 60er Runde siegte die Kenianerin. Sie hatte ihren starken Endspurt in der Mutterpause nicht verloren. In 31:41,31 Minuten siegte die (meine) Favoritin vor Burka, Emily Infield überlief auf dem Zielstrich noch die zu früh abbremsende und schon über Bronze jubelnde Huddle. Über diesen dummen Amateurfehler dürfte sich die Amerikanerin noch lange ärgern. Jeder (gute) Trainer bringt bringt seinen Zöglingen bei, dass man auf einen Meter HINTER dem Ziel spurtet. Jedenfalls ein Achtungserfolg für die Amerikanerinnen: drei Läuferinnen unter den ersten sechs!

Ergebnisse

Platz Name Zeit
1 Vivian Jepkemoi Cheruiyot KEN 31:41.31
2 Gelete Burka ETH 31:41.77
3 Emily Infeld USA 31:43.49
4 Molly Huddle USA 31:43.58
5 Sally Jepkosgei Kipyego KEN 31:44.42
6 Shalane Flanagan USA 31:46.23
7 Alemitu Heroye ETH 31:49.73
8 Betsy Saina KEN 31:51.35
9 Belaynesh Oljira ETH 31:53.01
10 Susan Kuijken NED 31:54.32
11 Jip Vastenburg NED 32:03.03
12 Sara Moreira POR 32:06.14
13 Kasumi Nishihara JPN 32:12.95
14 Brenda Flores MEX 32:15.26
15 Kate Avery GBR 32:16.19
16 Trihas Gebre ESP 32:20.87
17 Juliet Chekwel UGA 32:20.95
18 Lanni Marchant CAN 32:22.50
19 Ana Dulce Félix POR 32:26.07
20 Yuka Takashima JPN 32:27.79
21 Almensh Belete BEL 32:47.62
22 Rei Ohara JPN 32:47.74
23 Natasha Wodak CAN 32:59.20
24 Nazret Weldu ERI 35:14.18
Alia Saeed Mohammed UAE DNF




 
3.000m Hindernis Männer
(24.8.2015)

Ezekiel Kemboi überragend - Vierfach-Sieg für Kenia!


Ezekiel Kemboi und Herbert Steffny in EldoretDer 3.000m Hindernislauf ist und bleibt die kenianischste aller Kenia-Disziplinen! Vier Starter waren für die ostafrikanische Nation erlaubt, da mit Ezekiel Kemboi der amtierende Weltmeister eine Freikarte besaß. Die Frage war, inwieweit ein anderer den Kenianern einen Podiumsplatz oder gar den Sieg streitig machen könnte. So schickten die US-Amerikaner den 8:00,45 Minuten Läufer Evan Jager ins Rennen. Jager hätte, in dieser Weltklassezeit, die schnellste, die je ein Weißer lief, um ein Haar die begehrte 8:00min Grenze deutlich unterboten und die Kenianer beim Meeting im Juli in Paris geschlagen, wenn er nicht nach dem letzten Hinderis erschöpft zu Fall gekommen wäre und sich wieder aufrappeln musste. Im Rennen übernahm das Kenia-Quartett sofort die Spitze, allen voran der Jungstar Conseslus Kipruto, ohne aber ein wirklich flottes Tempo runterzureissen.

So lief alles auf einen Spurt hinaus. Der zweifache Olympiasieger und dreifache Weltmeister Ezekiel Kemboi, ein Meister der Meisterschaftsrennen, war wieder auf den Punkt in Höchstform und wieselte in einem ungemein starken Endspurt über die Hindernisse und den Wassergraben der letzten Runde zu seinem vierten Wetmeistertitel in Folge. Der bereits 33-jährige Läufer manifestierte damit erneut seinen Stand als weltbester Hindernisläufer aller Zeiten. Hinterher zelebierte der frühere Diskjockey wie gewohnt mit einm Tänzchen seinen Erfolg. Über sein Training (bis zu 220km pro Woche!) schrieb ich im Laufmagazin SPIRIDON im Mai 2014, als ich ihn in Kenia antraf und interviewte (Bild). Dahinter reihten sich seine Landsleute zum historischen Vierfacherfolg
ein. Der brav kämpfende Evan Jager zog im Spurt wieder den Kürzeren und wurde sogar noch von Landsmann Daniel Hulling abgefangen. Vielleicht hätte ihm ein gnadenloses Temporennen mehr eingebracht, zumindest ein bessere Platzierung. Denn der Endspurt scheint nicht die Stärke des US-Amerikaners zu sein. Auch hier waren die US-Läufer die einzigen, die versuchten den Afrikanern auf breiter Bühne Wiederstand zu leisten. Mit dem Polen Krystian Zalewski kam nur ein Europäer ins Finale.


Ergebnisse
Platz Name Nation Zeit
1 Ezekiel Kemboi KEN KEN   8:11.28
2 Conseslus Kipruto KEN KEN 8:12.38
3 Brimin Kiprop Kipruto KEN KEN 8:12.54
4 Jairus Kipchoge Birech KEN KEN 8:12.62
5 Daniel Huling USA USA 8:14.39
6 Evan Jager USA USA 8:15.47
7 Brahim Taleb MAR MAR 8:17.73
8 Matthew Hughes CAN CAN 8:18.63
9 Krystian Zalewski POL POL 8:21.22
10 Donald Cabral USA USA 8:24.94
11 Hamid Ezzine MAR MAR 8:25.72
12 Hailemariyam Amare ETH ETH 8:26.19
13 Bilal Tabti ALG ALG 8:29.04
14 Hicham Bouchicha ALG ALG 8:33.79
15 Tolosa Nurgi ETH ETH 8:44.81





1.500m Frauen (25.8.2015)

Genzebe Dibaba überragend

Genzebe Dibaba, wer sonst? Im Juli lief die kleine Äthiopierin in Monaco mit 3:50,07 Minuten einen neuen Weltrekord über die 1.500m Distanz. Einen Rekord, mit dem sie die Doping-umwobenene Leistung der Chinesin Xunxia Qu, die diese in Peking 1993 aufstellte (3:50,46 min) nach 22 Jahren auslöschen konnte. Zu Beginn des Rennens setzten sich die beiden US-Amerikanerinnen Shannon Rowbery und Jennifer Simpson an die Spitze und sorgten für ein langsames Tempo. Unglaubliche 1:17,06 Minuten für die ersten 400 Meter entsprachen dem Niveau eines Kreisklassenrennens. Es war jetzt schon klar, dass nur noch eine Spurterin gewinnen würde. Dibaba ging eingangs der vorletzten Runde in Front und verschärfte abrupt die Fahrt. Um es vorweg zu nehmen: sie donnerte die letzten 800 Meter in 1:56,9 Minuten runter. Das könnte für den WM-Titel über 800 Meter reichen. Eingangs der letzten Runde folgt nur noch die Kenianerin Faith Chepngetich Kipyegon, die äthiopisch-stämmige Niederländerin Sifan Hassan und die Äthiopierin  Dawit Seyaum. Aber Dibaba war nicht mehr einzuholen und jubelte schon 10 Meter austrudelnd vor der Ziellinie. Dahinter ging es nur noch um die Plätze. 200 Meter vor dem Ziel passierte die Titelverteidigerin Sifan Hassan Kipyegon, die aber auf der Zielgeraden nochmals kontern konnte und für Kenia Silber sichern konnte. Die Amerikanerinnen hatten mit Platz sieben (Rowbery) und dem letzten Platz (Simpson) das Nachsehen.


Ergebnisse

Pl. Name Nation Zeit
1 Genzebe Dibaba ETH ETH 4:08.09
2 Faith Chepngetich Kipyegon KEN KEN 4:08.96
3 Sifan Hassan NED NED 4:09.34
4 Dawit Seyaum ETH ETH 4:10.26
5 Laura Muir GBR GBR 4:11.48
6 Abeba Aregawi SWE SWE 4:12.16
7 Shannon Rowbury USA USA 4:12.39
8 Angelika Cichocka POL POL 4:13.22
9 Rababe Arafi MAR MAR 4:13.66
10 Tatyana Tomashova RUS RUS 4:14.18
11 Jennifer Simpson USA USA 4:16.28
12 Malika Akkaoui MAR MAR 4:16.98





800m Männer (25.8.2015)

David Rudisha läuft Kenia im Medaillenspiegel an die Spitze

David Rudisha Weltmeister 800 MeterDrei Kenianer stellten sich dem Starter über die Zwei-Runden Distanz. Der Weltrekordler David Rudisha (Foto) hinterließ in den Qualifikationsläufen einen starken Eindruck. Der Joker im Rennen war vielleicht der 24-jährige Newcomer der Saison Amel Tuka aus Bosnien-Herzegowina. Zu Beginn setzten sich die Kenianer an die Spitze. Rudisha, ein Schützling des legendären Trainers Brother Colm O'Connel von der St. Patricks High School in Iten, lief aber keineswegs ein hohes Tempo, sondern sparte sich alles für einen langen Spurt auf den letzten 250 Metern auf. Die 400 Meter Marke überlief der Masai, der lange mit Verletzungen zu kämpfen hatte, in langsamen 54:15 Sekunden. Auf der Gegengeraden verhinderte er taktisch klug einen Durchbruch des Polen
Adam Kszczot auf der Innenbahn und flog dann mit seinem unglaublich langen Schritt dem Ziel ungefährdet entgegen. Dahinter war erst ein Doppelsieg für Kenia drin, aber der Pole fand noch rechtzeitig die Lücke und sicherte sich Silber, während der Kenianer Ferguson Rotich noch Bronze an den stark aufkommenden Amel Tuka verlor. Der einzige deutsche Teilnehmer Robin Schembera überstand die Vorläufe nicht. Unerwarteterweise liegt Kenia durch das Schwächeln der US-Amerikaner und Russen im Medaillenspiegel nun auf Platz eins. Niemand hatte die Kenianer auf der Siegerliste für 400 Meter Hürden, wo der 23-jährige Nicholas Bett die Weltklasse düpierte und in neuem Kenia-Rekord 47,79 Sekunden Überraschungsweltmeister wurde.


Ergebnisse:

Pl. Name Nation Zeit
1 David Lekuta Rudisha KEN KEN 1:45.84
2 Adam Kszczot POL POL 1:46.08
3 Amel Tuka BIH BIH 1:46.30
4 Ferguson Cheruiyot Rotich KEN KEN 1:46.35
5 Pierre-Ambroise Bosse FRA FRA 1:46.63
6 Musaeb Abdulrahman Balla QAT QAT 1:47.01
7 Nader Belhanbel MAR MAR 1:47.09
8 Alfred Kipketer KEN KEN 1:47.66





3.000m Hindernis Frauen (26.8.2015)

Sechstes Gold für Kenia - Geza Krause holt sensationell Bronze!

Geza Felicitas Krause 3.000m HindernisGeza Felicitas Krause (Foto) hinterließ im Vorlauf als Zweite bereits einen starken Eindruck. Sie musste dafür allerdings schon im Bereich ihrer Bestzeit 9:20,15 Minuten laufen. Ob sich die Frankfurterin von dieser Belastung genügend erholt hat, war die Frage. Je drei Kenianerinnen und US-Amerikanerinnen schafften das Finale. Die Tunesierin Habiba Ghribi brachte die schnellste persönliche Bestzeit (9:08,37min) ins Rennen. Zunächst bremsten vorne die Kenianerinnen das Feld auf ein mäßiges Renntempo. Geza Krause reihte sich in der Mitte des Pulks ein. Nach 700 Meter löste sich die Inderin Halila Babar, die Asien Games Siegerin und hatte bei 1.000m in 3:09 Minuten etwa 15 Meter Vorsprung. Bei der Hälfte des Rennens vergrößerte sie den Abstand auf 30 Meter ab. Dahinter hatte offenbar niemand so recht Lust die Verfolgung aufzunehmen. Die 2.000 Meter durchlief die Frontläuferin in 6:22 Minuten. Zwei Runden vor dem Ziel war der Anschluss aber wieder hergestellt. Krause lag an dritter Position einer Siebenergruppe. Die Amerikanerin Coburn führte in die letzte Runde und die deutsche Hindernismeisterin war immer noch vorne dabei. Die Tunesierin Ghribi übernahm die Führung und auf der Gegengeraden zog sich das Feld auseinander.

Krause lag noch immer in guter Position. Am letzten Wassergraben schob sich die verbliebene Fünfergruppe zusammen und Krause stolperte im Pulk nach innen gehend fast auf der Zielgeraden. Vielleicht ein kleiner taktischer Fehler, denn sie wurde in dieser Position zunächst etwas eingeklemmt. Sie löste sich dann aber doch noch und beim letzten Hindernis hatte Krause dank guter Technik sogar einen kleinen Vorsprung und sah schon fast wie die Siegerin aus. Doch dann überrannten die Kenianerin
Hyvin Kiyeng Jepkemoi, Siegerin des Diamond League Rennens in Rom (9:15,08min) und Habiba Ghribi, die WM Silbermedaillengewinnerin von 2013 im Spurt die deutsche Überraschungsläuferin. Sensationell: nur 14 Hundertstelsekunden trennten Krause vom Sieg. Die letzten 1.000 Meter rannte sie deutlich unter 3:00 Minuten. Mit dieser Medaille konnte man kaum rechnen, selbst wenn ich der immer mutig auftretenden Läuferin einiges zugetraut habe. Da kann man nur gratulieren, eine Medaille in persönlicher Bestzeit. Den deutschen Rekord von Antje Möldner-Schmidt (9:18.54min) verpasste sie nur knapp. Nach EM-Bronze nun WM Bronze! Es geht doch was ....auch im deutschen Mittel- und Langstreckenlauf! Die Kenianerin Kiyeng Jepkemoi holte ihren ersten großen Titel und machte es also den Männern im Hindernislauf nach. Bei den letzten Weltmeisterschaften wurde sie Sechste, gewann in diesem Jahr sowohl die nationale Meisterschaft als auch die WM-Trials. In Monaco stellte sie als Zweite hinter Ghribi ihren Hausrekord mit 9:12, 51 Minuten auf.


Ergebnisse

Pl. Name Nation Zeit
1 Hyvin Kiyeng Jepkemoi KEN KEN 9:19.11
2 Habiba Ghribi TUN TUN 9:19.24
3 Gesa Felicitas Krause GER GER 9:19.25
4 Sofia Assefa ETH ETH 9:20.01
5 Emma Coburn USA USA 9:21.78
6 Hiwot Ayalew ETH ETH 9:24.27
7 Virginia Nyambura Nganga KEN KEN 9:26.21
8 Lalita Shivaji Babar IND IND 9:29.64
9 Stephanie Garcia USA USA 9:31.06
10 Salima Elouali Alami MAR MAR 9:32.15
11 Ruth Jebet BRN BRN 9:33.41
12 Colleen Quigley USA USA 9:34.29
13 Özlem Kaya TUR TUR 9:34.66
14 Fadwa Sidi Madane MAR MAR 9:41.45
15 Rosefline Chepngetich KEN KEN 9:46.08






5.000m Männer (29.8.2015)

Mo Farah erneut Doppelweltmeister - Ringer erreicht Finale

Machen wir es kurz, es kam so wie es kommen musste - zumindest, wenn man wie das Kaninchen auf die Schlange schaut. Klar versuchten am Schluss
die Kenianer und Äthiopier - nach einem extrem langsamen Beginn - auf Sieg zu laufen, aber es war doch zu erwarten, dass Mo Farah wieder seine unwiderstehliche Spurtkeute auspacken würde. Und so kam es dann auch. Die ersten 1.000 Meter in unglaublich bummeligen 3:02 Minuten. Fast keine Änderung bei 2.000 Meter mit 5:58 Minuten, dann zog das Tempo leicht an, um in einem fulminanten Endspurt förmlich zu explodieren. Mo Farah donnerte die letzten 1.000 Meter in fast unglaublichen 2:19,2 Minuten herunter. Zwar mühte sich der Kenianer Caleb Mwangangi Ndiku redlich, aber spätestens auf der Zielgeraden zog der Brite auf und davon. Wahnsinn, die letzten 400 Meter in 52,4 Sekunden. Das ist nicht nur der erneute WM-Doppelsieg über 5.000 und 10.000 Meter, sondern auch der dritte 5.000 Meter Titel in Folge. Hinzu kommen auch die Europameistertitel über beide Distanzen und der Olympiadoppelsieg 2012. Der in Mogadischu / Somalia geborene Immigrant ist für Großbritannien ein Glücksfall und der derzeit mit Abstand erfolgreichste Bahnlangstreckenläufer. Richard Ringer schlug sich im Vorlauf sehr gut und die Qualifikation für den Endlauf war bereits das Ziel. Als 14.Platzierter im Finale war er immerhin bester weißer Europäer.


Analyse - wie hätte man Farah schlagen können?

Ist gegen den Briten kein Kraut gewachsen? Wie hätte man mit mehr Risikobereitschaft Mo Farah knacken können, zumal er doch von dem harten 10.000 Meter Rennen vor einer Woche und den 5.000 Meter Vorläufen angschlagen sein müsste? Vielleicht hätten die Kenianer doch mal die Analen der WM-Geschichte studieren und sich den 5.000 Meterlauf der WM 1993 in Stuttgart anschauen sollen. Das Video dieses sensationellen Rennens ist heute auf You Tube zu bewundern 
Stuttgart WM über 5.000m (sehenswertes Video in guter Qualität!). Das Unterfangen setzt voraus, dass Kenia oder Äthiopien als Team läuft und einige auf ihre eigene Chance verzichten müssten. Ähnlich wie beim Rennradsport schickt man einen Teamkollegen vor, die Karte sticht oder man lässt sich gegebenfalls von Mo Farah im Windschatten (relevant bei ca.22-25 km/h) energiesparend in der Verfolgung mit nach vorne ziehen. Vorgemacht hat das also 1993 Ismael Kirui gegen den "unschlagbaren" Haile Gebrselassie. Harte Zwischenspurts in Weltrekordtempo von den kenianischen "Opferläufern" Chesire (1.000m in 2:31!) und danach ab 2.000m Kirui in der Soloflucht irritierten Haile und den Olympiasieger 1992 Khalid Skah aus Marokko damals und sie ließen letztlich Kirui, den sie nicht für den besten Kenia-Läufer hielten ziehen. Zu weit war Ismael Kirui dann aber schon entwischt, als Haile die Taktik durchschaute und seinen gefürchteten Spurt in der letzten Runde anzog. Zu spät, ...ihm fehlten am Schluß nur rund eineinhalb Meter! Eines der spannendsten Bahnrennen, das ich jemals gesehen habe. Ich war selbst im Stadion, die Zuschauer im Neckarstadion hielt es vor Begeistung nicht mehr auf den Sitzen! Man einigte sich damals im Team Kenia vor dem Rennen auf diese Vorgehensweise. Nur intern war nämlich bekannt, dass Ismael Kirui und nicht der Olympiazweite Paul Bitok der stärkste Läufer war, bei dem Haile und Khalid Skah damals aber konsequent blieben. Es wäre zumindest heute einen Versuch wert gewesen....

Ergebnisse

Pl. Name Nation Zeit
1 Mohamed Farah GBR GBR 13:50.38
2 Caleb Mwangangi Ndiku KEN KEN 13:51.75
3 Hagos Gebrhiwet ETH ETH 13:51.86
4 Yomif Kejelcha ETH ETH 13:52.43
5 Galen Rupp USA USA 13:53.90
6 Ben True USA USA 13:54.07
7 Ryan Hill USA USA 13:55.10
8 Isiah Kiplangat Koech KEN KEN 13:55.98
9 Ali Kaya TUR TUR 13:56.51
10 Edwin Cheruiyot Soi KEN KEN 13:59.02
11 Albert Kibichii Rop BRN BRN 14:00.12
12 Mohammed Ahmed CAN CAN 14:00.38
13 Imane Merga ETH ETH 14:01.60
14 Richard Ringer GER GER 14:03.72
15 Tom Farrell GBR GBR 14:08.87





Marathon Frauen (30.8.2015)

Mare Dibaba siegt in knappstem WM-Finale aller Zeiten

Die Bedingungen in Peking um 7.30 waren nicht ganz so warm wie beim Männerrennen vor einer Woche. Über Nacht kühlte es etwas ab und bei bedecktem Himmel und nur rund 22 Grad konnte man vielleicht auf schnelle Zeiten hoffen. Doch das Rennen startete verhalten. Die 10 Kilometer (35:32 min) und Halbmarathonzeit (1:15:16 h) wiesen auf ein Endergebnis von über 2:30 Stunden hin. Aber es war klar dass es am Ende noch schnell werden würde. Und es wurde richtig schnell - eines der engsten und schnellsten Finale aller Zeiten bei einem Frauen Marathon! 65 Läuferinnen stellten sich der 42,195 Kilometer Distanz, darunter die Titelverteidigerin Edna Kiplagat aus Iten/Kenia und die Weltjahresschnellste Mare Dibaba aus Äthiopien, die mit guten Erinnerungen an China ins Rennen gehen könnte, stellte sie ihre Weltjahresbestleistung  von 2:19:52 Stunden doch
im Januar in  Xiamen auf. Lange blieb eine große Gruppe von einem Dutzend Läuferinnen zusammen, bis bei 34 Kilometern die Doppelweltmeisterin Edna Kiplagat das Tempo erhöhte. Eine Fünfergruppe mit Kiplagat, Mare Dibaba, Helah Kiprop, der Bahrain Kenianerin Eunice Kirwa und der Kenianerin Jemima Sumgong konnte sich absetzen.

Es wurde immer schneller, aber nur die Weltmeisterin Kiplagat ließ bei 40 Kilometern (2:20:38 h)  abreissen und so entschied sich das überaus spannende Rennen erst auf den letzten Metern im "Vogelnest"-Stadion. Die 25-jährige Dibaba - nicht verwandt mit den bekannten Schwestern
1.500-Meter-Weltmeisterin Genzebe Dibaba und der 10.000-Meter-Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba - setzte sich letztlich mit nur einer Sekunde Vorsprung im Sprint auf die kraftraubend armschlenkernd laufendeTokio Marathon Siegerin Helah Kiprop durch und siegte in 2:27:35 Stunden. Die Kleinste des Quartetts lief dabei die letzten 2,195 Kilometer wie ihre Verfolgerin in rasanten 6:57 Minuten, eine der schnellsten Zeiten jemals! Flotter waren (ungedopt!) mit 6:51 und 6:56 Minuten nur Mary Keitany und Paula Radcliffe jeweils in London. Bronze holte vier Sekunden später die für den Bahrain die Ex-Kenianerin Eunice Jepkirui Kirwa und nur sieben Sekunden nach der Siegerin gab es für Jemima Sumgong aus Kenia nur noch den undankbaren vierten Platz. Die 32-Jährige Titelverteidigerin Edna Kiplagat musste sich mit 2:28:18 Stunden und dem fünften Platz zufrieden geben und verpasste damit das Triple. Deutsche Läuferinnen waren nicht am Start, dafür aber die für den VfL Fortuna Marzahn laufende Berlinerin Mayada Al-Sayed, die für Palästina startend in 2:53:39 Stunden den 50. Platz belegte.


Ergebnisse

Pl. Name Nation Zeit
1 Mare Dibaba ETH ETH 2:27:35
2 Helah Kiprop KEN KEN 2:27:36
3 Eunice Jepkirui Kirwa BRN BRN 2:27:39
4 Jemima Jelagat Sumgong KEN KEN 2:27:42
5 Edna Ngeringwony Kiplagat KEN KEN 2:28:18
6 Tigist Tufa ETH ETH 2:29:12
7 Mai Ito JPN JPN 2:29:48
8 Tirfi Tsegaye ETH ETH 2:30:54
9 Hye-Song Kim PRK PRK 2:30:59
10 Serena Burla USA USA 2:31:06
11 Rasa Drazdauskaité LTU LTU 2:31:23
12 Filomena Costa POR POR 2:31:40
13 Sairi Maeda JPN JPN 2:31:46
14 Risa Shigetomo JPN JPN 2:32:37
15 Alina Prokopeva RUS RUS 2:32:44
16 Changqin Ding CHN CHN 2:33:04
17 Alessandra Aguilar ESP ESP 2:33:42
18 Jaisha Orchatteri IND IND 2:34:43
19 Sudha Singh IND IND 2:35:35
20 Visiline Jepkesho KEN KEN 2:36:17
21 Sinead Diver AUS AUS 2:36:38
22 Katarina Bérešová SVK SVK 2:37:24
23 Sarah Klein AUS AUS 2:37:58
24 Esther Erb USA USA 2:38:15
25 Lishan Dula BRN BRN 2:38:18
26 Clara Canchanya PER PER 2:39:24
27 Liina Luik EST EST 2:39:42
28 Xueqin Wang CHN CHN 2:41:42
29 Anne-Mari Hyryläinen FIN FIN 2:41:59
30 Seongeun Kim KOR KOR 2:42:14
31 Kateryna Karmanenko UKR UKR 2:43:12
32 Yiu-Kit Ching HKG HKG 2:43:28
33 Annelie Johansson SWE SWE 2:43:42
34 Nebiat Habtemariam ERI ERI 2:44:42
35 Bayartsogt Munkhzaya MGL MGL 2:45:01
36 Iuliia Andreeva KGZ KGZ 2:45:04
37 Yinli He CHN CHN 2:45:05
38 Lily Luik EST EST 2:45:22
39 Anita Kažemaka LAT LAT 2:45:54
40 Gulzhanat Zhanatbek KAZ KAZ 2:45:54
41 Goeun Yeum KOR KOR 2:46:46
42 Aster Tesfaye BRN BRN 2:46:54
43 Sultan Haydar TUR TUR 2:47:11
44 Charlotte Karlsson SWE SWE 2:47:40
45 Yu-Fang Hsu TPE TPE 2:48:01
46 Julia Degan AUS AUS 2:49:26
47 Roselaine Benites BRA BRA 2:49:28
48 Louise Wiker SWE SWE 2:49:57
49 Niluka Geethani Rajasekara SRI SRI 2:50:40
50 Mayada Al-Sayed PLE PLE 2:53:39
51 Dailín Belmonte CUB CUB 2:56:18
52 Chien-Ho Hsieh TPE TPE 2:58:25
Claudia Paula Todoran ROU ROU DNF
Tanith Maxwell RSA RSA DNF
Beata Naigambo NAM NAM DNF
Hortensia Arzapalo PER PER DNF
Hye-Gyong Kim PRK PRK DNF
Heather Lieberg USA USA DNF
Sitora Hamidova UZB UZB DNF
Michele Cristina das Chagas BRA BRA DNF
Souad Aït Salem ALG ALG DNF
Barkahoum Drici ALG ALG DNF
Irina Smolnikova KAZ KAZ DNF
Soumiya Labani MAR MAR DNF
Otgonbayar Luvsanlundeg MGL MGL DNF
Lalita Shivaji Babar IND IND DNS
Olena Popova UKR UKR DNS





5.000m Frauen (30.8.2015)

Dreifachsieg für Äthiopien - Ayana siegt in mutigem Tempolauf


Das sollte ein klassischer Schlagabtausch Kenia gegen Äthiopien werden! Zu Beginn sorgten zunächst die Japanerinnen Misaki Onishi und Ayuko Suzuki für ein halbwegs flottes Tempo. 1.000 Meter durchlief das Duett in in 3:01 Minuten. Dahinter reihten sich drei Äthiopierinnen, vier Kenianerinnen und Mimi Belete für den Bahrain ein. Eine 10er Gruppe durchlief die 2.000 Meter in 6:06 Minuten. Dann setzten sich die Äthiopierinnen Almaz Ayana und Genzebe Dibaba mit Mercy Cherono aus Kenia etwas ab. 3.000 Meter in 8:55 Minuten zeugten für ein nun sehr flottes Tempo. Dem Steigerungslauf von Ayana fiel Cherono nun zum Opfer. Würde die 1.500 Meter Weltmeisterin Dibaba noch genug Reserven für das Double haben und die frischere Landsfrau und Afrikameisterin besiegen können? Diese suchte offenbar aber ihr Heil in der Flucht nach vorne, ein gutes Rezept gegen Spurterinnen wie Dibaba. Erfolgreich, denn nach 4.000 Metern konnte Ayana bereits die vorzeitige Entscheidung fällen und Dibaba klar distanzieren. Schnell wuchs der Vorsprung auf 60 Meter und eingangs der letzten Runde war der Titel längst entschieden. In schnellen 14:26,83 Minuten stellte sie einen neuen Weltmeisterschaftsrekord auf. Dahinter duellierten sich Genzebe Dibaba und Senbere Teferi um die Medaillen. Den harten Sprint entschied Teferi hauchdünn in 14:44,07 mit sieben Hundertstel Sekunden Vorsprung für sich. Alle drei Medaillen für Äthiopien! Dahinter folgte das geschlagene Kenia Quartett. Deutsche waren nicht am Start. Die Östereichscherin Jennifer Werth schaffte es immerhin ins Finale bei dem sie den letzten Platz in 15:35,46 Minuten belegte.


Pl. Name Zeit
1 Almaz Ayana ETH 14:26.83
2 Senbere Teferi ETH 14:44.07
3 Genzebe Dibaba ETH 14:44.14
4 Viola Jelagat Kibiwot KEN 14:46.16
5 Mercy Cherono KEN 15:01.36
6 Janet Kisa KEN 15:02.68
7 Irene Chepet Cheptai KEN 15:03.41
8 Susan Kuijken NED 15:08.00
9 Ayuko Suzuki JPN 15:08.29
10 Eloise Wellings AUS 15:09.62
11 Mimi Belete BRN 15:17.01
12 Stephanie Twell GBR 15:26.24
13 Nicole Tully USA 15:27.42
14 Misaki Onishi JPN 15:29.63
15 Jennifer Wenth AUT 15:35.46





1.500m Männer (30.8.2015)

Dritter Weltmeistertitel in Folge für Asbel Kiprop


Dreifacher Weltmeister Asbel KipropDrei US-Amerikaner, vier Kenianer, darunter der Titelverteidiger Asbel Kiprop (Foto beim Training in Iten) stellten sich auf feuchter Bahn dem Starter. Das Rennen begann nicht allzu flott, der Weltmeister reihte sich zunächst ganz hinten ein. Landsmann Timothy Cheruiyot sorgte für das zunächst mäßige Tempo. Nach 800 Metern in 1:58 Minuten lief Kiprop langsam nach vorne. Nun steigerte sich die Pace und 300 Meter vor dem Ziel suchte der Olympiasieger Taoufik Makloufi aus Algerien sein Heil in der Flucht. Doch mit seinem typisch langen Schritt kam Asbel Kiprop auf der Zielgeraden dem Flüchtenden immer näher und schob sich noch in 3:34,40 Minuten an ihm zum knappen Sieg vorbei. Aber nicht nur er, denn den schnellsten Spurt hatte der Kenianer Elijah Manangoi, der auf der Zielgeraden noch von Platz sieben auf den Silberrang vorlief. Die Bronzemedaille sicherte sich im Zielgewühle der Marokkaner Abdalaati Iguider mit einem Sturz, der seine Schulter neun Hunderstel vor Makloufi über die Ziellinie brachte. Asbel Kiprop sorgte für Kenia für die siebte Goldmedaille, die die ostafrikanische Nation auf Platz eins des Medaillenspiegels brachte. Er schaffte zudem das historische Triple, denn niemand vor ihm konnte dreimal über 1.500 Meter Wetmeister werden.



Ergebnisse


Pl. Name Zeit
1 Asbel Kiprop KEN 3:34.40
2 Elijah Motonei Manangoi KEN 3:34.63
3 Abdalaati Iguider MAR 3:34.67
4 Taoufik Makhloufi ALG 3:34.76
5 Silas Kiplagat KEN 3:34.81
6 Nicholas Willis NZL 3:35.46
7 Timothy Cheruiyot KEN 3:36.05
8 Matthew Centrowitz USA 3:36.13
9 Charlie Grice GBR 3:36.21
10 Leonel Manzano USA 3:37.26
11 Robby Andrews USA 3:38.29
Aman Wote ETH DNF





Der finale Medaillenspiegel der Weltmeisterschaft mit Kenia auf Platz eins:

Nach den unerwarteten Goldmedaillen im 400 Hürdenlauf und dem Speerwurf erweist sich Kenia nicht
nur noch als Langstreckenläufernation. Allerdings wurden die beiden Kenianerinnen
Joyce Zakary
und Florence Koki
(400m bzw. 400m Hürden Läuferinnen) des Dopings überführt. Das wirft einen
schweren Schatten auf die Glaubwürdigkeit der Leistungen des ganzen Teams. Die sonst so
sieggewohnten US-Amerikaner schwächeln
erstaunlich und die Russen schaffen es durch
Dopingssperren dezimiert nur noch auf Platz neun! Deutschland holte acht Medaillen.


Platz Nation Gold Silber Bronze Summe
1 Kenya KENIA 7 6 3 16
2 Jamaica JAMAIKA 7 2 3 12
3 United States USA 6 6 6 18
4 Great Britain & N.I. GROSSBRITTANIEN. 4 1 2 7
5 Ethiopia ÄTHIOPIEN 3 3 2 8
6 Poland POLEN 3 1 4 8
7 Canada KANADA 2 3 3 8
7 Germany DEUTSCHLAND 2 3 3 8
9 Russia RUSSLAND 2 1 1 4
10 Cuba KUBA 2 1 0 3
11 Pr Of China CHINA 1 7 1 9
12 Netherlands NIEDERLANDE 1 1 1 3



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