| Marathon Männer (22.8.2015)
Ghebreselassie düpiert die Weltelite - Debakel für Kenia
Von
manchen Medien als die "Schlacht der Titanen" oder ähnlich betituliert,
nahm der Männer Marathon bei den Weltmeisterschaften eine überraschende
Wendung. Nicht die Favoriten, sondern der Eritreer Ghirmay
Gebreselassie setzte sich bei 36 Kilometern ab, konterte einen
Angriff des Äthiopiers Yemane Tsegay, um für sein Land den ersten
Weltmeistertitel in 2:12:28 Stunden über die Marathondistanz zu
erlaufen. Der 19-jährige Teenager wurde damit auch der jüngste
Marathonweltmeister aller Zeiten. Das Rennen hatte wenig
Zuschauerzuspruch bei viel Sicherheitsabsperrung und mit kleinen
organisatorischen Mängeln statt.
Bei schönstem Sonnenschein 25 Grad Celsius und wegen Verkehreinschränkungen etwas
verbesserter Luft, wurde der Marathon der Männer um 7.30 Ortszeit
gestartet. Vorne 68 Eliteläufer, dahinter ein 10km Volkslauf, von denen
es einem Läufer sogar gelang sich für einige Kilometer an die
Spitze des Marathon Weltklassefeldes wie ein Tempomacher zu
setzen. Fraglich, ob es organisatorisch gelungen war, beide Rennen so
dicht nacheinander zu starten. Der Zuschauerzuspruch war dürftig und
die Menschen meist weit weg vom Geschehen. Die Strecke, die etwas
anders als beim Olympialauf 2008 durch Pekings Innenstadt führte, wurde
von Sicherheitsmännern, die alle 10 Meter mit dem Rücken zu den Läufern
postiert waren, bewacht. Das erinnert mich ein wenig an den sterilen
Olympia Marathonlauf 1988 in Seoul. Auf den breiten Alleen entlang der
"Verbotenen Stadt" oder dem "Himmelstempel" zum Ziel im Stadion, dem
sogenannten "Vogelnest" gab es wenig Schatten. Einige Duschen
unterwegs sorgten für ein wenig Erfrischung.
Gemächlicher Start
In
gemächlichen 16:06 Minuten wurde Kilometer 5 von einer sehr großen
Gruppe überlaufen. Schon frühzeitig kühlten sich die Athleten mit
Wasser. Als erster setzte sich der Mongole Ser-Od Bat-Ochir
rund 40 Meter vom immer noch rund 40-köpfigen Feld ab. Bei 10
Kilometern (31:51 Minuten) schrumpfte die Spitze auf etwa 30 Personen
zusammen. Der zweite 5k Abschnitt war mit 15:45 Minuten nun deutlich
schneller. Nun kam die Phase der Italiener, Ruggero Pertile und der Europameister Daniele Meucci
setzten sich etwas ab, wurden aber bald wieder von der Meute
eingefangen, in der sich noch alle Favoriten, aber auch der Schweizer Tadesse Abraham befanden. Die Afrikaner hielten sich auffallend zurück. Der Ex-Äthiopier Shumi Dechasa
(Hamburg Sieger 2014, 2:06:43 Stunden), jetzt für Bahrain startend,
startete bei 15 Kilometern (47:48 min) einen Angriff. Vorteil des
Vorstosses ist allerdings auch als Erster und
ohne Störung an den Wasserstationen ungestörter an die Getränkeflaschen
zu kommen. Die Zeit lief zu diesem Zeitpunkt nur auf 2:14 bis 2:15
Stunden hin. Es sollte noch deutlich schneller werden. Bei 17
Kilometern trennte sich langsam die Spreu vom Weizen. Die Spitze
schrumpfte weiter auf rund 15 Personen, darunter die drei Äthiopier, drei Kenianer, Titelverteidiger Stephen Kiprotich
(Foto) und drei weitere Ugandaläufer. Die Erfolge von Kiprotich als
Olympiasieger und Weltmeister haben in seiner Heimat einen Laufboom
ausgelöst. Die Italiener und Abraham fielen vorübergehend zurück. Vorne
machten nun Lelisa Desisa, Shumi und Yemane Tsegaye das Tempo. 20
Kilometer wurde in 63:23 Minuten (5k-Abschnitt 15:35min) und
Halbmarathon in 66:55 Minuten durchlaufen.
Italiener vorne - Dennis Kimetto hinten
Der Weltrekordler Dennis Kimetto
hing zu diesem Zeitpunkt schon auffällig weiter hinten in der Gruppe,
während vorne nun die Ugander und Italiener erneut die Führung
übernahmen. Selbst der Schweizer Tadesse Abraham zeigte sich nun wieder
an der Spitze. Die Italiener liefen sichtbar eine Strategie an den
Wasserstationen vorne zu sein und nebenbei auch im kühlenden Fahrtwind
laufen zu können. Sinnvoll! Ruggero Pertile hatte bei 24 Kilometern
zeitweilig sogar einen rund 50 Meter großen Vorsprung bis sein
Landsmann Daniele Meucci wieder aufschließen konnte. Das italienischen Duett überlief 25 Kilometer in 1:19:16 Stunden
(5k-Abschnitt in 15:53 min). Rund sieben Sekunden dahinter kam die
Favoritengruppe mit drei Äthiopiern, vier Ugandern und drei Kenianern
und immer noch Tadesse Abraham. Bei 29 Kilometern waren die Italiener
fast wieder eingeholt, allerdings war von der Phalanx der Kenianer nur noch Wilson Kipsang unter dem letzten Dutzend dabei. Dennis Kimetto fiel schlagartig zurück und Mark Korir hatte rasch einen 45 Sekunden Rückstand.
Überraschungsangriff aus Lesotho und vom "falschen" Ghebreselassie
Überraschend griff nun ein Läufer aus Lesotho Tsepo
Mathibelle Ramonene an, ein 2:16:21 Stunden Marathonläufer, gelaufen bei den Commonwealth Games
2014. Rasch hatte er einen Vorsprung von fast hundert Metern auf die
Favoriten, wo man den Eindruck hatte, dass man sich dort nur belauert.
Irgendwann mussten die Stars doch mal Ernst machen? 30 Kilometer
durchlief der kleine mutige Läufer in 1:35:02 Stunden. Sollte das eine
Vorentscheidung sein? Bei 32 Kilometern nahmen die Äthiopier Desisa,
Tsegay und Stephen Kiprotich die Verfolgung auf. Erstaunlich:
Topfavorit Wilson Kipsang hatte nun ebenfalls Probleme mitzugehen. Nicht
die großen Favoriten, sondern ein großer Name, aber der "falsche"
Ghebreselassie aus Eritrea setzte nach, Tsegay und
Solomon Mutai aus Uganda folgten ihm. 35km
durchlief vorne der Lesotho Mann in 1:50:38 Stunden. Bei 36 Kilometern
schließt der
erst 19-jährige Ghebeselassie auf und passiert den Flüchtling, der noch
auf Platz 14 zurückfallen sollte.
Dahinter weiter Yemane Tsegay und der Ugander Munyo Solomon Mutai. Der
kleine
Gebreslassie drehte sich immer wieder um. "Noch-Weltmeister"
Stephen Kiprotich lag mit Lelisa Desisa weiter
hinten auf Platz 5 und 6, aber schon deutlich abgeschlagen 30 Sekunden
dahinter.
Spannendes Finale der Unbekannten
Tsegaye
biss sich näher und näher an den Eritreer heran und passierte den
Führenden. Wird er vorbeiziehen oder kann der Ghebreselassie mithalten?
Es entwickelte sich ein Zweikampf mit führendem Wechsel. Ghebreselassie
mit dem ruhigeren Laufstil ließ sich den Schneid nicht abkaufen
und schüttelte Tsegaye wieder ab. 10 Sekunden weiter hinten folgte
Mutai, ein 2:10:47 Stundenläufer. Nun war der Eriteer scheinbar auf der
Siegerstrasse. Der Äthiopier hat sich bei der Aufholjagd wohl etwas
übernommen. In Chicago war Ghebreselassie im Vorjahr Tempomacher bis 35
Kilometer, lief dann durch und feierte als Sechster in 2:09:08 Stunden
sein Debüt. In Hamburg lief er in diesem Jahr als Zweiter seinen
Hausrekord von 2:07:47 Stunden. Das war Platz 32 der
Jahresweltbestenliste. Die 40 Kilometermarke durchlief der
krasse Aussenseiter in 2:05:41 Stunden. Von 35 bis 40 Kilometer lief er
seinen schnellsten Fünf-Kilometerabschnitt in 14:53
Minuten. 12 Sekunden dahinter folgte Tsegaye, 39 Sekunden hatte
Mutai Rückstand. Irritation: 1,5 km vor dem Ziel wusste
Ghebreselassie nicht so recht, ob er auf dem rechten Pfad sei. Kein
Wunder, denn einen Zuschauerkorridor gab es nicht. Er gestikulierte und
verlor bis er sich wieder sicher war ein paar Sekunden. Aber all das
konnte seinen Überraschungserfolg nicht mehr verhindern. Feierte man
bei der Tour de France noch den Rennradfahrer Daniel Teklehaimanot im Bergtrikot, so
dürfte der 19-Jährige nun in seiner Heimat ein Megastar werden.
Damit tritt er in die Fußstapfen seines Landsmannes, dem
Halbmarathonweltmeister und Weltrekordler Zersenay Tadese.
In seinem dritten Marathon sorgte Ghirmay Ghebreselassie somit für die
erste ganz große Überraschung, schnappte sich eingangs des einigermaßen
gut besuchten Stadions noch eine Landesfahne (Foto) und siegte in
2:12:28 Stunden noch deutlich vor Tsegaye (2:13:08 Stunden) und Munyo
Solomon Mutai (2:13:30 Stunden). Auch hier wieder organisatorisch für
mich eine Panne: viele Athleten waren irritiert, wo den der Zieleinlauf
sei, so dass nicht nur Ghebreselassie rätseln musste, ob es das
schon war oder er noch eine Runde zu laufen habe. Wieso gab es hier
nicht ein Zielband?
Rätsel um Kenia-DebakelDas
Themometer kletterte noch auf 29 Grad (im Schatten). Die Zeiten litten
natürlich unter den Wetterbedingungen. Nichts war es mit er erwarteten
Endzeit von 2:06 bis 2:07 Stunden, die Wilson Kipsang vor dem Rennen
andeutete. Es war das Rennen der neuen Superstars, die Etablierten
versagten weitgehendst, insbesondere die Kenianer, deren Fahne
eigentlich wehen sollte, wie Wilson Kipsang (Foto) benfalls
ankündigte. Nun kann man grübeln, woran das lag: offensichtlich zu
späte Anreise, den City-Marathon und die Preisgelder im Herbst schon im
Hinterkopf (Wilson Kipsang ist Titelverteidiger in NYC) oder wie vielleicht nun hinter vorgehaltener Hand gemunkelt
wird, Absetzen von Dopingmitteln? Es war rätselhaft. Der Sieger, der
bis zum Schluss einen guten Eindruck machte, widmete im Interview in fließendem Englisch die Goldmedaille seinem Land. "Ich mochte die
heißen Bedingungen, die ich von zuhause gewohnt bin, hatte aber vom vielen Wassertrinken doch gegen Ende Magenprobleme"
so der Youngster. Der Zweite Yemane Tsegay, war
nicht unglücklich, denn er erfüllte sich mit der Silbermedaille einen
Traum vom Treppchen. Immerhin vertrat er seine Nation noch beachtlich.
Der Dritte Munyo Solomon Mutai (die Namen der Ugander ähneln den
Kenianern, weil sie zum selben Stamm der Kalenjin jenseits der Grenze
gehören) überraschte ebenfalls und vertrat den Titelverteidiger Stephen
Kiprotich noch standesgemäß. Allerdings musste sich dieser als Sechster
in 2:14:43 Stunden hinterher auch nicht entschuldigen. Die Italiener, die zeitweilig das Rennen anführten, erzielten mit dem bereits 41-jährigen (!) Ruggero Pertile (Platz 4) und Daniele Meucci (Platz 8) einen Achtungserfolg. Nur 42 Läufer
erreichten das Ziel, anders als die Kenianer Kipsang und Kimetto bissen
sich der Schweizer Tadesse Abraham als 19. Platzierter und der
Neu-Österreicher Edwin Kipchirchir
Kemboi auf dem 32. Rang durch. Ergebnisse:
1
|
Ghirmay Ghebreslassie
|
ERI
|
2:12:28
|
2
|
Yemane Tsegay
|
ETH
|
2:13:08
|
3
|
Munyo Solomon Mutai
|
UGA
|
2:13:30
|
4
|
Ruggero Pertile
|
ITA
|
2:14:23
|
5
|
Shumi Dechasa
|
BRN
|
2:14:36
|
6
|
Stephen Kiprotich
|
UGA
|
2:14:43
|
7
|
Lelisa Desisa
|
ETH
|
2:14:54
|
8
|
Daniele Meucci
|
ITA
|
2:14:54
|
9
|
Amanuel Mesel
|
ERI
|
2:15:07
|
10
|
Jackson Kiprop
|
UGA
|
2:15:16
|
11
|
Chol Pak
|
PRK
|
2:15:44
|
12
|
Alphonce Felix Simbu
|
TAN
|
2:16:58
|
13
|
Javier Guerra
|
ESP
|
2:17:00
|
14
|
Tsepo Ramonene
|
LES
|
2:17:17
|
15
|
Berhanu Lemi
|
ETH
|
2:17:37
|
16
|
Abdelhadi El Hachimi
|
BEL
|
2:17:41
|
17
|
Aleksey Reunkov
|
RUS
|
2:18:12
|
18
|
Solonei da Silva
|
BRA
|
2:19:20
|
19
|
Tadesse Abraham
|
SUI
|
2:19:25
|
20
|
Roman Fosti
|
EST
|
2:20:35
|
21
|
Masakazu Fujiwara
|
JPN
|
2:21:06
|
22
|
Mark Korir
|
KEN
|
2:21:20
|
23
|
Cuthbert Nyasango
|
ZIM
|
2:22:15
|
24
|
Wang Xu
|
CHN
|
2:23:08
|
25
|
Ian Burrell
|
USA
|
2:23:17
|
26
|
Célestin Nihorimbere
|
BDI
|
2:23:29
|
27
|
Ezekiel Jafary
|
TAN
|
2:23:43
|
28
|
Scott Smith
|
USA
|
2:24:53
|
29
|
Anuradha Cooray
|
SRI
|
2:25:04
|
30
|
Cephas Pasipamiri
|
ZIM
|
2:25:05
|
31
|
Roman Prodius
|
MDA
|
2:26:46
|
32
|
Edwin Kipchirchir Kemboi
|
AUT
|
2:28:06
|
33
|
Chin-Ping Ho
|
TPE
|
2:28:14
|
34
|
Siyang Guan
|
CHN
|
2:30:17
|
35
|
Henri Manninen
|
FIN
|
2:30:22
|
36
|
David Nilsson
|
SWE
|
2:31:24
|
37
|
Gilbert Mutandiro
|
ZIM
|
2:31:35
|
38
|
Ser-Od Bat-Ochir
|
MGL
|
2:32:09
|
39
|
Si-Hwan Noh
|
KOR
|
2:32:35
|
40
|
Kazuhiro Maeda
|
JPN
|
2:32:49
|
41
|
Desmond Mokgobu
|
RSA
|
2:34:11
|
42
|
Fabiano Joseph
|
TAN
|
2:35:27
|
|
Wissem Hosni
|
TUN
|
DNF
|
|
Bekir Karayel
|
TUR
|
DNF
|
|
Abraham Kiplimo
|
UGA
|
DNF
|
|
Edmilson Santana
|
BRA
|
DNF
|
|
Ivan Babaryka
|
UKR
|
DNF
|
|
Oleksandr Babarynka
|
UKR
|
DNF
|
|
Jeffrey Eggleston
|
USA
|
DNF
|
|
Sibusiso Nzima
|
RSA
|
DNF
|
|
Gilberto Lopes
|
BRA
|
DNF
|
|
Hasi Muhan
|
CHN
|
DNF
|
|
Richer Pérez
|
CUB
|
DNF
|
|
Beraki Beyene
|
ERI
|
DNF
|
|
Carles Castillejo
|
ESP
|
DNF
|
|
Mihail Krassilov
|
KAZ
|
DNF
|
|
Seung-Yeop Yu
|
KOR
|
DNF
|
|
Dennis Kipruto Kimetto
|
KEN
|
DNF
|
|
Wilson Kipsang Kiprotich
|
KEN
|
DNF
|
|
Mohammad Jaafar Moradi
|
IRI
|
DNF
|
|
Aadam Ismaeel Khamis
|
BRN
|
DNF
|
|
Ali Hasan Mahbood
|
BRN
|
DNF
|
|
Adil Annani
|
MAR
|
DNF
|
|
Rachid Kisri
|
MAR
|
DNF
|
|
Abel Villanueva
|
PER
|
DNF
|
|
Marius Ionescu
|
ROU
|
DNF
|
|
Thabiso Benedict Moeng
|
RSA
|
DNF
|
|
Guor Marial
|
SSD
|
DNS
|
10.000m Männer (22.8.2015)
Mo Farah schlägt starkes Kenia Trio
Eine ausführliche Vorschau mit taktischen Erwägungen hatte ich bereits im Vorfeld geschrieben. Doch wie sollte es real kommen? Spannend auf jeden Fall. 27 Läufer, darunter Titelverteidiger und Olympiasieger Mo Farah
(Bild) aus Großbritannien stellten sich zur Ortzeit 20.50 bei Afrikaner-freundlichen 26 Grad Celsius dem Starter. Mo
Farah kühlte sich daher am Start bereits mit Wasser. Würde Team Kenia,
das beim Marathon bereits ein Debakel hinnehmen musste, eine
Mannschaftstaktik gegen Mo Farah entwickeln? Schnelles oder langsames
Rennen, der Brite hat möglicherweise auf jede Version eine Antwort.
Bleibt also nur Zermürbung durch Verwirrung? Zu Beginn setzten sich die Kenianer entschlossen gleich an die Spitze. Geoffrey Kipsang Kamworer hatte in unglaublich guten 27:11,89 min in der dünnen, sauerstoffärmeren Luft Nairobis (1700m) die Kenia-Trials knapp vor Bedan Muchiri Karoki gewonnen und danach Farah gleich mal den Fehdehandschuh hingeworfen: "Der Brite ist schlagbar!" Der
Somalia-gebürtige Überläufer der letzten Jahre reihte sich zunächst in der Mitte des Feldes ein. Die 1.000m Marke wurde in nicht allzu schnellen 2:52 Minuten durchlaufen. Der Deutsche Arne Gabius
lief in 2:53 in der Mitte des Feldes. 2.000m in 5:32 Minuten waren dann
schon etwas flotter. Das Feld zog sich nun in die Länge. Alle drei
Kenianer positionierten sich vorne. Die 3.000m Zwischenzeit von 8:15
Minuten würde auf 27:30 Minuten hinauslaufen. Mo Farah und
Trainingskollege Galen Rupp (USA)
liefen gelassen in etwa 10. Position mit, während Arne Gabius abreissen
lassen musste. 10:57 Minuten bei 4.000m, Geoffrey Kamworer steigerte
das Tempo weiter. Ein Dutzend Läufer konnten noch folgen. Farah
positionierte sich auf Rang 7 hinter Galen Rupp. 5.000m in 13:40 min,
aber die zweite Hälfte dürfte wohl noch schneller werden. Bedan Karoki
Muchiri machte nun die Pace. Rupp lag jetzt auf Platz 5 und Farah auf
Platz 6. Vorne wechselten sich die Kenianer weiter ab. Arne Gabius hatte bei 5.000m 13:58 Minuten. 16:22
min bei 6.000 Meter, das Tempo blieb weiter hoch. Nur noch fünf Läufer
bildeten die Spitzengruppe. Kamworer (Foto), Tanui, Karoki, Farah und
Rupp. Überraschung: die Äthiopier waren bereits klar abgehängt. Jetzt
beginnt die mentale Spielerei. Bei 6.800 Metern ging Farah kurz nach
vorne, aber Kamworer nahm ihm schnell die Führung wieder ab. 19:06 min
bei 7000m, immer noch eine Fünfergruppe. Bei 7.500m übernahm Bedan
Karoki Muchiri erneut die Tempoarbeit. Drei Kenianer vor Rupp und
Farah. Aber Farah lief immer wieder auf Höhe der Kenianer, um ihnen
seine Präsenz deutlich zu zeigen. 8.000 m in 21:50 min, weiter hohes
Tempo. Bei 8.600 übernahm Farah die Führung kurz, um die Kenianer
erneut zu
verunsichern. Kamworer lief, offensichtlich hoch motiviert, immer
wieder an die Spitze zurück. Bei 9.000m in 24:32 min wurde Arne Gabius
überrundet. Kamworer führte aggressiv laufend die Gruppe, aber auf die
letzten 500m übernahm Farah bereits das Zepter und zog den Spurt an. In
die letzte Runde folgten ihm aber Kamworer
und Tanui hartnäckig. Auch ein Stolperer mit Kamworeri bei einer
Überrundung 350 m vor dem Ziel konnten den Briten nicht mehr stoppen.
Leicht machten die Kenianer es dem Titelverteidiger zwar nicht, aber
auf der Zielgeraden konnte sich der
Brite, offensichtlich das letzte gebend, in 27:01,13 min
erneut den Titel holen. 54,1 Sekunden donnerte der Brite die letzte
Runde runter! Die 5.000m möchte Farah wie vor zwei Jahren auch wieder
gewinnen. Bleibt abzuwarten wie er das Rennen verkraftet hat. Silber
blieb für den tapferen Halbmarathon
Weltmeister Geoffrey Kipsang Kamworer (27:01,76 min) und Bronze wie vor
zwei Jahren an Paul
Tanui (27:02,83 min). Eine kleine Rehabilitation für Kenia nach der
Marathonschlappe vom Marathon am Morgen. Arne Gabius
gelang keine
Überraschung, der Neu-Hamburger lief aber solide auf Platz 17 mit
28:24,47 Minuten. angesichts der Wärme passabel. Damit war er der erste
(und einzige!) weiße Europäer des Rennens! Erstaunlich: kein weißer
Brite, Italiener, Portugiese, Franzose, Russe oder Spanier trat über
10.000m an. Lediglich die US-Amerikaner nehmen in voller
Mannschaftsstärke noch den Leistungsvergleich mit den Afrikanern
an.
Ergebnisse:
1
|
Mohamed Farah
|
GBR
|
27:01.13
|
2
|
Geoffrey Kipsang Kamworor
|
KEN
|
27:01.76
|
3
|
Paul Kipngetich Tanui
|
KEN
|
27:02.83
|
4
|
Bedan Karoki Muchiri
|
KEN
|
27:04.77
|
5
|
Galen Rupp
|
USA
|
27:08.91
|
6
|
Abrar Osman
|
ERI
|
27:43.21
|
7
|
Ali Kaya
|
TUR
|
27:43.69
|
8
|
Timothy Toroitich
|
UGA
|
27:44.90
|
9
|
Joshua Kiprui Cheptegei
|
UGA
|
27:48.89
|
10
|
Muktar Edris
|
ETH
|
27:54.47
|
11
|
Mosinet Geremew
|
ETH
|
28:07.50
|
12
|
El Hassan Elabbassi
|
BRN
|
28:12.57
|
13
|
Nguse Amlosom
|
ERI
|
28:14.72
|
14
|
Cameron Levins
|
CAN
|
28:15.19
|
15
|
Hassan Mead
|
USA
|
28:16.30
|
16
|
Shadrack Kipchirchir
|
USA
|
28:16.30
|
17
|
Arne Gabius
|
GER
|
28:24.47
|
18
|
Tetsuya Yoroizaka
|
JPN
|
28:25.77
|
19
|
Teklemariam Medhin
|
ERI
|
28:39.26
|
20
|
Stephen Mokoka
|
RSA
|
28:47.40
|
21
|
Aweke Ayalew
|
BRN
|
29:14.55
|
22
|
Kenta Murayama
|
JPN
|
29:50.22
|
23
|
Yuta Shitara
|
JPN
|
30:08.35
|
|
Bashir Abdi
|
BEL
|
DNF
|
|
Ismail Juma
|
TAN
|
DNF
|
|
Imane Merga
|
ETH
|
DNF
|
|
Moses Kibet
|
UGA
|
DNF
|
10.000m Frauen (24.8.2015)
Vivian Cheruiyots Comeback - und starke US-Amerikanerinnen Um 20.35 Ortszeit war es in Peking noch 24 Grad, etwas milder als beim Rennen der Männer über 10.000 Meter. Ohne Titelverteidigerin Tirunesh Dibaba aus Äthiopien starteten 25
Läuferinnen auf die 25 Runden Distanz. Wer
auf schnelle Zeiten angesichts der moderaten Bedingungen gehofft hatte,
sah sich getäuscht. Genau genommen war es nur ein langer Anlauf zu
einem kurzen schnellen Finale. Lange ließ man die armschlenkernden Japanerinnen Rei Ohara und Yuka Takashima vorne das Tempo in Richtung 32:20 Minuten machen. Frühzeitig
war klar, dass es eine schnellere zweite Hälfte geben wird. Die
Favoritinnen aus Äthiopien, Kenia und vielleicht auch aus den USA
vertrauten offenbar allesamt auf den Endspurt.
Bei Halbzeit
hatten die in noch einer Gruppe zusammen laufenden Finalistinnen
16:11,99min. Eine Runde später übernahm endlich die Kenianerin Sally Kipyego die Führung, aber es wurde nur ein wenig schneller. Bei 6.000m setzten sich die Äthiopierinnen mit Belaynesh Oljira und Alemitu Heroye an die Front, nun ging auch die von einer Babypause zurückgekommene Vivian Cheruiyot
(Foto) in Dritter Position in Stellung. Doch auch jetzt wurde das
Tempo noch nicht flott. Kenia und Äthiopien teilten sich nun die
vorderen Plätze. Die Amerikanerinnen Huddle, Imfield und Flanagan
waren aber noch nicht geschlagen. Im Gegenteil Molly Huddle
übernahm teilweise sogar die Führung, das Tempo verlangsamte. Die
kleinste im Feld Doppel-Weltmeisterin von 2011 Vivian Cheruiyot
überlief die 8000m in 25:43 min. Und es wurde weiter gebummelt. 28:52
min bei 9.000m, ein 3:09er Abschnitt. Huddle, Imfield und
Flanagan liefen immer noch in der 10-köpigen Spitzengruppe. 600m
vor dem Ziel zog zunächst Huddle an. Doch eingangs der letzten Runde
lieferten sich dann wie erwartet Gelete Burka und Vivian Cheruiyot
einen harten Fight und zogen auf und davon. In einer 60er Runde siegte
die Kenianerin. Sie hatte ihren starken Endspurt in der Mutterpause
nicht verloren. In 31:41,31 Minuten siegte die (meine) Favoritin vor
Burka, Emily Infield überlief auf dem Zielstrich noch die zu früh
abbremsende und schon über Bronze jubelnde Huddle. Über diesen dummen
Amateurfehler dürfte sich die Amerikanerin noch lange ärgern. Jeder
(gute) Trainer bringt bringt seinen Zöglingen bei, dass man auf einen
Meter HINTER dem Ziel spurtet. Jedenfalls ein Achtungserfolg für die
Amerikanerinnen: drei Läuferinnen unter den ersten sechs!
Ergebnisse
Platz
|
Name
|
Zeit
|
1
|
Vivian Jepkemoi
Cheruiyot
KEN
|
31:41.31
|
2
|
Gelete
Burka
ETH
|
31:41.77
|
3
|
Emily
Infeld
USA
|
31:43.49
|
4
|
Molly
Huddle
USA
|
31:43.58
|
5
|
Sally Jepkosgei
Kipyego
KEN
|
31:44.42
|
6
|
Shalane
Flanagan
USA
|
31:46.23
|
7
|
Alemitu
Heroye
ETH
|
31:49.73
|
8
|
Betsy
Saina
KEN
|
31:51.35
|
9
|
Belaynesh
Oljira
ETH
|
31:53.01
|
10
|
Susan
Kuijken
NED
|
31:54.32
|
11
|
Jip
Vastenburg
NED
|
32:03.03
|
12
|
Sara
Moreira
POR
|
32:06.14
|
13
|
Kasumi
Nishihara
JPN
|
32:12.95
|
14
|
Brenda
Flores
MEX
|
32:15.26
|
15
|
Kate
Avery
GBR
|
32:16.19
|
16
|
Trihas
Gebre
ESP
|
32:20.87
|
17
|
Juliet
Chekwel
UGA
|
32:20.95
|
18
|
Lanni
Marchant
CAN
|
32:22.50
|
19
|
Ana Dulce
Félix
POR
|
32:26.07
|
20
|
Yuka
Takashima
JPN
|
32:27.79
|
21
|
Almensh
Belete
BEL
|
32:47.62
|
22
|
Rei
Ohara
JPN
|
32:47.74
|
23
|
Natasha
Wodak
CAN
|
32:59.20
|
24
|
Nazret
Weldu
ERI
|
35:14.18
|
|
Alia Saeed
Mohammed
UAE
|
DNF
|
3.000m Hindernis Männer (24.8.2015)
Ezekiel Kemboi überragend - Vierfach-Sieg für Kenia! Der
3.000m Hindernislauf ist und bleibt die kenianischste aller
Kenia-Disziplinen! Vier Starter waren für die ostafrikanische Nation
erlaubt, da mit Ezekiel Kemboi
der amtierende Weltmeister eine Freikarte besaß. Die Frage war,
inwieweit ein anderer den Kenianern einen Podiumsplatz oder gar den
Sieg streitig machen könnte. So schickten die US-Amerikaner den 8:00,45
Minuten Läufer Evan Jager ins
Rennen. Jager hätte, in dieser Weltklassezeit, die schnellste, die je
ein Weißer lief, um ein Haar die begehrte 8:00min Grenze deutlich
unterboten und die Kenianer beim Meeting im Juli in Paris geschlagen,
wenn er nicht nach dem letzten Hinderis erschöpft zu Fall gekommen wäre
und sich wieder aufrappeln musste. Im Rennen übernahm das
Kenia-Quartett sofort die Spitze, allen voran der Jungstar Conseslus Kipruto, ohne aber ein wirklich flottes Tempo runterzureissen.
So
lief alles auf einen Spurt hinaus. Der zweifache Olympiasieger und
dreifache Weltmeister Ezekiel Kemboi, ein Meister der
Meisterschaftsrennen, war wieder auf den Punkt in Höchstform und
wieselte in einem ungemein starken Endspurt über die Hindernisse und
den Wassergraben der letzten Runde zu seinem vierten Wetmeistertitel in
Folge. Der bereits 33-jährige Läufer manifestierte damit erneut seinen
Stand als weltbester Hindernisläufer aller Zeiten. Hinterher zelebierte
der frühere Diskjockey wie gewohnt mit einm Tänzchen seinen
Erfolg. Über sein Training (bis zu 220km pro Woche!) schrieb ich im Laufmagazin SPIRIDON im Mai 2014, als ich ihn in Kenia antraf und interviewte (Bild). Dahinter reihten sich seine Landsleute zum historischen Vierfacherfolg ein. Der brav kämpfende Evan Jager zog im Spurt wieder den Kürzeren und wurde sogar noch von Landsmann Daniel Hulling
abgefangen. Vielleicht hätte ihm ein gnadenloses Temporennen mehr
eingebracht, zumindest ein bessere Platzierung. Denn der Endspurt
scheint nicht die Stärke des US-Amerikaners zu sein. Auch hier waren
die US-Läufer die einzigen, die versuchten den Afrikanern auf breiter
Bühne Wiederstand zu leisten. Mit dem Polen Krystian Zalewski kam nur
ein Europäer ins Finale.
Ergebnisse
Platz
|
Name |
Nation
|
| Zeit
|
1
|
Ezekiel Kemboi
|
KEN
|
|
8:11.28
|
2
|
Conseslus Kipruto
|
KEN
|
|
8:12.38
|
3
|
Brimin Kiprop Kipruto
|
KEN
|
|
8:12.54
|
4
|
Jairus Kipchoge Birech
|
KEN
|
|
8:12.62
|
5
|
Daniel Huling
|
USA
|
|
8:14.39
|
6
|
Evan Jager
|
USA
|
|
8:15.47
|
7
|
Brahim Taleb
|
MAR
|
|
8:17.73
|
8
|
Matthew Hughes
|
CAN
|
|
8:18.63
|
9
|
Krystian Zalewski
|
POL
|
|
8:21.22
|
10
|
Donald Cabral
|
USA
|
|
8:24.94
|
11
|
Hamid Ezzine
|
MAR
|
|
8:25.72
|
12
|
Hailemariyam Amare
|
ETH
|
|
8:26.19
|
13
|
Bilal Tabti
|
ALG
|
|
8:29.04
|
14
|
Hicham Bouchicha
|
ALG
|
|
8:33.79
|
15
|
Tolosa Nurgi
|
ETH
|
|
8:44.81
|
1.500m Frauen (25.8.2015)
Genzebe Dibaba überragend
Genzebe Dibaba,
wer sonst? Im Juli lief die kleine Äthiopierin in Monaco mit 3:50,07
Minuten einen neuen Weltrekord über die 1.500m Distanz. Einen
Rekord, mit dem sie die Doping-umwobenene Leistung der Chinesin Xunxia Qu,
die diese in Peking 1993 aufstellte (3:50,46 min) nach 22 Jahren
auslöschen konnte. Zu Beginn des Rennens setzten sich die beiden
US-Amerikanerinnen Shannon Rowbery und Jennifer Simpson an die Spitze und sorgten für ein langsames Tempo. Unglaubliche 1:17,06 Minuten für die ersten 400
Meter entsprachen dem Niveau eines Kreisklassenrennens. Es war jetzt
schon klar, dass nur noch eine Spurterin gewinnen würde. Dibaba ging
eingangs der vorletzten Runde in Front und verschärfte abrupt die
Fahrt. Um es vorweg zu nehmen: sie donnerte die letzten 800 Meter in 1:56,9 Minuten runter. Das könnte für den WM-Titel über 800 Meter reichen. Eingangs der letzten Runde folgt nur noch die Kenianerin Faith Chepngetich Kipyegon, die äthiopisch-stämmige Niederländerin Sifan Hassan und die Äthiopierin
Dawit Seyaum.
Aber Dibaba war nicht mehr einzuholen und jubelte schon 10 Meter austrudelnd vor
der Ziellinie. Dahinter ging es nur noch um die Plätze. 200 Meter vor dem
Ziel passierte die Titelverteidigerin Sifan Hassan Kipyegon,
die aber auf der Zielgeraden nochmals kontern konnte und für
Kenia Silber sichern konnte. Die Amerikanerinnen hatten mit Platz
sieben (Rowbery) und dem letzten Platz (Simpson) das Nachsehen.
Ergebnisse
Pl.
|
Name
|
Nation
|
Zeit
|
1
|
Genzebe Dibaba
|
ETH
|
4:08.09
|
2
|
Faith Chepngetich Kipyegon
|
KEN
|
4:08.96
|
3
|
Sifan Hassan
|
NED
|
4:09.34
|
4
|
Dawit Seyaum
|
ETH
|
4:10.26
|
5
|
Laura Muir
|
GBR
|
4:11.48
|
6
|
Abeba Aregawi
|
SWE
|
4:12.16
|
7
|
Shannon Rowbury
|
USA
|
4:12.39
|
8
|
Angelika Cichocka
|
POL
|
4:13.22
|
9
|
Rababe Arafi
|
MAR
|
4:13.66
|
10
|
Tatyana Tomashova
|
RUS
|
4:14.18
|
11
|
Jennifer Simpson
|
USA
|
4:16.28
|
12
|
Malika Akkaoui
|
MAR
|
4:16.98
|
800m Männer (25.8.2015)
David Rudisha läuft Kenia im Medaillenspiegel an die Spitze
Drei Kenianer stellten sich dem Starter über die Zwei-Runden Distanz. Der Weltrekordler David Rudisha
(Foto) hinterließ in den Qualifikationsläufen einen starken Eindruck.
Der Joker im Rennen war vielleicht der 24-jährige Newcomer der Saison Amel Tuka aus Bosnien-Herzegowina. Zu Beginn setzten sich die Kenianer an die Spitze. Rudisha, ein Schützling des legendären Trainers Brother Colm O'Connel von der St. Patricks High School in Iten,
lief aber keineswegs ein hohes Tempo, sondern sparte sich alles für
einen langen Spurt auf den letzten 250 Metern auf. Die 400 Meter
Marke überlief der Masai, der lange mit Verletzungen zu kämpfen hatte,
in langsamen 54:15 Sekunden. Auf der Gegengeraden verhinderte er
taktisch klug einen Durchbruch des Polen
Adam Kszczot
auf der Innenbahn und flog dann mit seinem unglaublich langen Schritt
dem Ziel ungefährdet entgegen. Dahinter war erst ein Doppelsieg für
Kenia drin, aber der Pole fand noch rechtzeitig die Lücke und sicherte
sich Silber, während der Kenianer Ferguson Rotich noch Bronze an den stark aufkommenden Amel Tuka verlor. Der einzige deutsche Teilnehmer Robin Schembera überstand die Vorläufe nicht. Unerwarteterweise liegt Kenia durch das Schwächeln der US-Amerikaner und Russen im Medaillenspiegel nun auf Platz eins. Niemand hatte die Kenianer auf der Siegerliste für 400 Meter Hürden, wo der 23-jährige Nicholas Bett die Weltklasse düpierte und in neuem Kenia-Rekord 47,79 Sekunden Überraschungsweltmeister wurde.
Ergebnisse:
Pl.
|
Name
|
Nation
|
Zeit
|
|
1
|
David Lekuta Rudisha
|
KEN
|
1:45.84
|
|
2
|
Adam Kszczot
|
POL
|
1:46.08
|
|
3
|
Amel Tuka
|
BIH
|
1:46.30
|
|
4
|
Ferguson Cheruiyot Rotich
|
KEN
|
1:46.35
|
|
5
|
Pierre-Ambroise Bosse
|
FRA
|
1:46.63
|
|
6
|
Musaeb Abdulrahman Balla
|
QAT
|
1:47.01
|
|
7
|
Nader Belhanbel
|
MAR
|
1:47.09
|
|
8
|
Alfred Kipketer
|
KEN
|
1:47.66
|
3.000m Hindernis Frauen (26.8.2015)
Sechstes Gold für Kenia - Geza Krause holt sensationell Bronze!
Geza Felicitas Krause
(Foto) hinterließ im Vorlauf als Zweite bereits einen starken Eindruck.
Sie musste dafür allerdings schon im Bereich ihrer Bestzeit 9:20,15
Minuten laufen. Ob sich die Frankfurterin von dieser Belastung genügend
erholt hat, war die Frage. Je drei Kenianerinnen und US-Amerikanerinnen
schafften das Finale. Die Tunesierin Habiba Ghribi
brachte die schnellste persönliche Bestzeit (9:08,37min) ins Rennen.
Zunächst bremsten vorne die Kenianerinnen das Feld auf ein mäßiges
Renntempo. Geza Krause reihte sich in der Mitte des Pulks ein. Nach 700
Meter löste sich die Inderin Halila Babar,
die Asien Games Siegerin und hatte bei 1.000m in 3:09 Minuten etwa 15
Meter Vorsprung. Bei der Hälfte des Rennens vergrößerte sie den Abstand
auf 30 Meter ab. Dahinter hatte offenbar niemand so recht Lust die
Verfolgung aufzunehmen. Die 2.000 Meter durchlief die Frontläuferin in
6:22 Minuten. Zwei Runden vor dem Ziel war der Anschluss aber wieder
hergestellt. Krause lag an dritter Position einer Siebenergruppe. Die
Amerikanerin Coburn führte in die letzte Runde und die deutsche
Hindernismeisterin war immer noch vorne dabei. Die Tunesierin Ghribi
übernahm die Führung und auf der Gegengeraden zog sich das Feld
auseinander.
Krause lag noch immer in guter Position. Am
letzten Wassergraben schob sich die verbliebene Fünfergruppe zusammen
und Krause stolperte im Pulk nach innen gehend fast auf der
Zielgeraden. Vielleicht ein kleiner taktischer Fehler, denn sie wurde
in dieser Position zunächst etwas eingeklemmt. Sie löste sich dann aber
doch noch und beim letzten Hindernis hatte Krause dank guter Technik
sogar einen kleinen Vorsprung und sah schon fast wie die Siegerin aus.
Doch dann überrannten die Kenianerin
Hyvin Kiyeng Jepkemoi, Siegerin des Diamond League Rennens in Rom (9:15,08min) und
Habiba Ghribi, die WM Silbermedaillengewinnerin von 2013 im
Spurt die deutsche Überraschungsläuferin. Sensationell: nur 14
Hundertstelsekunden trennten Krause vom Sieg. Die letzten 1.000 Meter
rannte sie deutlich unter 3:00 Minuten. Mit dieser Medaille konnte man
kaum rechnen, selbst wenn ich der immer mutig auftretenden Läuferin
einiges zugetraut habe. Da kann man nur gratulieren, eine Medaille in
persönlicher Bestzeit. Den deutschen Rekord von Antje Möldner-Schmidt (9:18.54min) verpasste sie nur knapp. Nach
EM-Bronze nun WM Bronze! Es geht doch was ....auch im deutschen Mittel-
und Langstreckenlauf! Die Kenianerin Kiyeng Jepkemoi holte ihren ersten
großen Titel und machte es also den Männern im Hindernislauf
nach. Bei den letzten Weltmeisterschaften wurde sie Sechste, gewann in
diesem Jahr sowohl die nationale Meisterschaft als auch die WM-Trials.
In Monaco stellte sie als Zweite hinter Ghribi ihren Hausrekord mit
9:12, 51 Minuten auf.
Ergebnisse
Pl.
|
Name
|
Nation
|
Zeit
|
1
|
Hyvin Kiyeng Jepkemoi
|
KEN
|
9:19.11
|
2
|
Habiba Ghribi
|
TUN
|
9:19.24
|
3
|
Gesa Felicitas Krause
|
GER
|
9:19.25
|
4
|
Sofia Assefa
|
ETH
|
9:20.01
|
5
|
Emma Coburn
|
USA
|
9:21.78
|
6
|
Hiwot Ayalew
|
ETH
|
9:24.27
|
7
|
Virginia Nyambura Nganga
|
KEN
|
9:26.21
|
8
|
Lalita Shivaji Babar
|
IND
|
9:29.64
|
9
|
Stephanie Garcia
|
USA
|
9:31.06
|
10
|
Salima Elouali Alami
|
MAR
|
9:32.15
|
11
|
Ruth Jebet
|
BRN
|
9:33.41
|
12
|
Colleen Quigley
|
USA
|
9:34.29
|
13
|
Özlem Kaya
|
TUR
|
9:34.66
|
14
|
Fadwa Sidi Madane
|
MAR
|
9:41.45
|
15
|
Rosefline Chepngetich
|
KEN
|
9:46.08
|
5.000m Männer (29.8.2015)
Mo Farah erneut Doppelweltmeister - Ringer erreicht Finale
Machen
wir es kurz, es kam so wie es kommen musste - zumindest, wenn man wie
das Kaninchen auf die Schlange schaut. Klar versuchten am Schluss die Kenianer und Äthiopier -
nach einem extrem langsamen Beginn - auf Sieg zu laufen, aber es war
doch zu erwarten, dass Mo Farah wieder seine unwiderstehliche
Spurtkeute auspacken würde. Und so kam es dann auch. Die ersten 1.000
Meter in unglaublich bummeligen 3:02 Minuten. Fast keine Änderung bei
2.000 Meter mit 5:58 Minuten, dann zog das Tempo leicht an, um in einem
fulminanten Endspurt förmlich zu explodieren. Mo Farah donnerte die
letzten 1.000 Meter in fast unglaublichen 2:19,2 Minuten herunter. Zwar
mühte sich der Kenianer
Caleb Mwangangi Ndiku redlich, aber spätestens auf der Zielgeraden zog der Brite auf und davon.
Wahnsinn, die letzten 400 Meter in 52,4 Sekunden. Das ist nicht nur der
erneute WM-Doppelsieg über 5.000 und 10.000 Meter, sondern auch der
dritte 5.000 Meter Titel in Folge. Hinzu kommen auch die
Europameistertitel über beide Distanzen und der Olympiadoppelsieg 2012.
Der in Mogadischu / Somalia geborene Immigrant ist für Großbritannien
ein Glücksfall und der derzeit mit Abstand erfolgreichste
Bahnlangstreckenläufer. Richard Ringer
schlug sich im Vorlauf sehr gut und die Qualifikation für den Endlauf
war bereits das Ziel. Als 14.Platzierter im Finale war er immerhin
bester weißer Europäer.
Analyse - wie hätte man Farah schlagen können?
Ist
gegen den Briten kein Kraut gewachsen? Wie hätte man mit mehr
Risikobereitschaft Mo Farah knacken können, zumal er doch von dem
harten 10.000 Meter Rennen vor einer Woche und den 5.000 Meter
Vorläufen angschlagen sein müsste? Vielleicht hätten die Kenianer doch
mal die Analen der WM-Geschichte studieren und sich den 5.000 Meterlauf
der WM 1993 in Stuttgart anschauen sollen. Das Video dieses
sensationellen Rennens ist heute auf You Tube zu bewundern Stuttgart WM über 5.000m (sehenswertes Video in guter Qualität!). Das Unterfangen setzt voraus, dass Kenia oder Äthiopien als Team läuft
und einige auf ihre eigene Chance verzichten müssten. Ähnlich wie beim
Rennradsport schickt man einen Teamkollegen vor, die Karte sticht oder
man lässt sich gegebenfalls von Mo Farah im Windschatten (relevant
bei ca.22-25 km/h) energiesparend in der Verfolgung mit nach vorne ziehen.
Vorgemacht hat das also 1993 Ismael Kirui gegen den "unschlagbaren" Haile Gebrselassie.
Harte Zwischenspurts in Weltrekordtempo von den kenianischen
"Opferläufern" Chesire (1.000m in 2:31!) und danach ab 2.000m Kirui in
der Soloflucht irritierten Haile und den Olympiasieger 1992 Khalid Skah
aus Marokko damals und sie ließen letztlich Kirui, den sie nicht für
den besten Kenia-Läufer hielten ziehen. Zu weit war Ismael Kirui
dann aber schon entwischt, als Haile die Taktik durchschaute
und seinen gefürchteten Spurt in der letzten Runde anzog. Zu spät, ...ihm
fehlten am Schluß nur rund eineinhalb Meter! Eines der spannendsten
Bahnrennen, das ich jemals gesehen habe. Ich war selbst im Stadion, die
Zuschauer im Neckarstadion hielt es vor Begeistung nicht mehr auf den
Sitzen! Man einigte sich damals im Team Kenia vor dem Rennen auf diese Vorgehensweise. Nur intern war nämlich bekannt, dass Ismael Kirui und nicht der Olympiazweite Paul Bitok der stärkste Läufer war, bei dem Haile und Khalid Skah
damals aber konsequent blieben. Es wäre zumindest heute einen Versuch wert gewesen....
Ergebnisse
Pl.
|
Name
|
Nation
|
Zeit
|
|
1
|
Mohamed Farah
|
GBR
|
13:50.38
|
|
2
|
Caleb Mwangangi Ndiku
|
KEN
|
13:51.75
|
|
3
|
Hagos Gebrhiwet
|
ETH
|
13:51.86
|
|
4
|
Yomif Kejelcha
|
ETH
|
13:52.43
|
|
5
|
Galen Rupp
|
USA
|
13:53.90
|
|
6
|
Ben True
|
USA
|
13:54.07
|
|
7
|
Ryan Hill
|
USA
|
13:55.10
|
|
8
|
Isiah Kiplangat Koech
|
KEN
|
13:55.98
|
|
9
|
Ali Kaya
|
TUR
|
13:56.51
|
|
10
|
Edwin Cheruiyot Soi
|
KEN
|
13:59.02
|
|
11
|
Albert Kibichii Rop
|
BRN
|
14:00.12
|
|
12
|
Mohammed Ahmed
|
CAN
|
14:00.38
|
|
13
|
Imane Merga
|
ETH
|
14:01.60
|
|
14
|
Richard Ringer
|
GER
|
14:03.72
|
|
15
|
Tom Farrell
|
GBR
|
14:08.87
|
Marathon Frauen (30.8.2015)
Mare Dibaba siegt in knappstem WM-Finale aller Zeiten
Die
Bedingungen in Peking um 7.30 waren nicht ganz so warm wie beim
Männerrennen vor einer Woche. Über Nacht kühlte es etwas ab und bei
bedecktem Himmel und nur rund 22 Grad konnte man vielleicht auf
schnelle Zeiten hoffen. Doch das Rennen startete verhalten. Die 10
Kilometer (35:32 min) und Halbmarathonzeit (1:15:16 h) wiesen auf ein
Endergebnis von über 2:30 Stunden hin. Aber es war klar dass es am Ende
noch schnell werden würde. Und es wurde richtig schnell - eines der
engsten und schnellsten Finale aller Zeiten bei einem Frauen Marathon!
65 Läuferinnen stellten sich der 42,195 Kilometer Distanz, darunter die
Titelverteidigerin Edna Kiplagat aus Iten/Kenia und die Weltjahresschnellste Mare Dibaba
aus Äthiopien, die mit guten Erinnerungen an China ins Rennen gehen
könnte, stellte sie ihre Weltjahresbestleistung von 2:19:52
Stunden doch im Januar
in Xiamen auf. Lange blieb eine große Gruppe von einem Dutzend
Läuferinnen zusammen, bis bei 34 Kilometern die Doppelweltmeisterin
Edna Kiplagat das Tempo erhöhte. Eine Fünfergruppe mit Kiplagat, Mare
Dibaba, Helah Kiprop, der Bahrain Kenianerin Eunice Kirwa und der Kenianerin Jemima Sumgong konnte sich absetzen.
Es
wurde immer schneller, aber nur die Weltmeisterin Kiplagat ließ bei 40 Kilometern (2:20:38 h) abreissen und so
entschied sich das überaus spannende Rennen erst auf den letzten Metern
im "Vogelnest"-Stadion. Die 25-jährige Dibaba - nicht verwandt mit den
bekannten Schwestern 1.500-Meter-Weltmeisterin
Genzebe Dibaba und der 10.000-Meter-Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba
- setzte sich letztlich mit nur einer Sekunde Vorsprung im Sprint auf die kraftraubend armschlenkernd laufendeTokio
Marathon Siegerin Helah Kiprop durch und siegte in 2:27:35 Stunden. Die Kleinste des Quartetts lief dabei die letzten 2,195 Kilometer
wie ihre Verfolgerin in rasanten 6:57 Minuten, eine der schnellsten
Zeiten jemals! Flotter waren (ungedopt!) mit 6:51 und 6:56 Minuten nur Mary Keitany und Paula Radcliffe
jeweils in London. Bronze holte vier Sekunden später die für den
Bahrain die Ex-Kenianerin Eunice Jepkirui Kirwa und nur sieben Sekunden
nach der Siegerin gab es für Jemima Sumgong aus Kenia nur noch den
undankbaren vierten Platz. Die 32-Jährige Titelverteidigerin
Edna Kiplagat musste sich mit 2:28:18 Stunden und dem fünften
Platz zufrieden geben und verpasste damit das Triple. Deutsche
Läuferinnen waren nicht am Start, dafür aber die für den VfL Fortuna Marzahn laufende Berlinerin
Mayada Al-Sayed, die für Palästina startend in 2:53:39 Stunden den 50. Platz belegte.
Ergebnisse
Pl.
|
Name
|
Nation
|
Zeit
|
1
|
Mare Dibaba
|
ETH
|
2:27:35
|
2
|
Helah Kiprop
|
KEN
|
2:27:36
|
3
|
Eunice Jepkirui Kirwa
|
BRN
|
2:27:39
|
4
|
Jemima Jelagat Sumgong
|
KEN
|
2:27:42
|
5
|
Edna Ngeringwony Kiplagat
|
KEN
|
2:28:18
|
6
|
Tigist Tufa
|
ETH
|
2:29:12
|
7
|
Mai Ito
|
JPN
|
2:29:48
|
8
|
Tirfi Tsegaye
|
ETH
|
2:30:54
|
9
|
Hye-Song Kim
|
PRK
|
2:30:59
|
10
|
Serena Burla
|
USA
|
2:31:06
|
11
|
Rasa Drazdauskaité
|
LTU
|
2:31:23
|
12
|
Filomena Costa
|
POR
|
2:31:40
|
13
|
Sairi Maeda
|
JPN
|
2:31:46
|
14
|
Risa Shigetomo
|
JPN
|
2:32:37
|
15
|
Alina Prokopeva
|
RUS
|
2:32:44
|
16
|
Changqin Ding
|
CHN
|
2:33:04
|
17
|
Alessandra Aguilar
|
ESP
|
2:33:42
|
18
|
Jaisha Orchatteri
|
IND
|
2:34:43
|
19
|
Sudha Singh
|
IND
|
2:35:35
|
20
|
Visiline Jepkesho
|
KEN
|
2:36:17
|
21
|
Sinead Diver
|
AUS
|
2:36:38
|
22
|
Katarina Bérešová
|
SVK
|
2:37:24
|
23
|
Sarah Klein
|
AUS
|
2:37:58
|
24
|
Esther Erb
|
USA
|
2:38:15
|
25
|
Lishan Dula
|
BRN
|
2:38:18
|
26
|
Clara Canchanya
|
PER
|
2:39:24
|
27
|
Liina Luik
|
EST
|
2:39:42
|
28
|
Xueqin Wang
|
CHN
|
2:41:42
|
29
|
Anne-Mari Hyryläinen
|
FIN
|
2:41:59
|
30
|
Seongeun Kim
|
KOR
|
2:42:14
|
31
|
Kateryna Karmanenko
|
UKR
|
2:43:12
|
32
|
Yiu-Kit Ching
|
HKG
|
2:43:28
|
33
|
Annelie Johansson
|
SWE
|
2:43:42
|
34
|
Nebiat Habtemariam
|
ERI
|
2:44:42
|
35
|
Bayartsogt Munkhzaya
|
MGL
|
2:45:01
|
36
|
Iuliia Andreeva
|
KGZ
|
2:45:04
|
37
|
Yinli He
|
CHN
|
2:45:05
|
38
|
Lily Luik
|
EST
|
2:45:22
|
39
|
Anita Kažemaka
|
LAT
|
2:45:54
|
40
|
Gulzhanat Zhanatbek
|
KAZ
|
2:45:54
|
41
|
Goeun Yeum
|
KOR
|
2:46:46
|
42
|
Aster Tesfaye
|
BRN
|
2:46:54
|
43
|
Sultan Haydar
|
TUR
|
2:47:11
|
44
|
Charlotte Karlsson
|
SWE
|
2:47:40
|
45
|
Yu-Fang Hsu
|
TPE
|
2:48:01
|
46
|
Julia Degan
|
AUS
|
2:49:26
|
47
|
Roselaine Benites
|
BRA
|
2:49:28
|
48
|
Louise Wiker
|
SWE
|
2:49:57
|
49
|
Niluka Geethani Rajasekara
|
SRI
|
2:50:40
|
50
|
Mayada Al-Sayed
|
PLE
|
2:53:39
|
51
|
Dailín Belmonte
|
CUB
|
2:56:18
|
52
|
Chien-Ho Hsieh
|
TPE
|
2:58:25
|
|
Claudia Paula Todoran
|
ROU
|
DNF
|
|
Tanith Maxwell
|
RSA
|
DNF
|
|
Beata Naigambo
|
NAM
|
DNF
|
|
Hortensia Arzapalo
|
PER
|
DNF
|
|
Hye-Gyong Kim
|
PRK
|
DNF
|
|
Heather Lieberg
|
USA
|
DNF
|
|
Sitora Hamidova
|
UZB
|
DNF
|
|
Michele Cristina das Chagas
|
BRA
|
DNF
|
|
Souad Aït Salem
|
ALG
|
DNF
|
|
Barkahoum Drici
|
ALG
|
DNF
|
|
Irina Smolnikova
|
KAZ
|
DNF
|
|
Soumiya Labani
|
MAR
|
DNF
|
|
Otgonbayar Luvsanlundeg
|
MGL
|
DNF
|
|
Lalita Shivaji Babar
|
IND
|
DNS
|
|
Olena Popova
|
UKR
|
DNS
|
5.000m Frauen (30.8.2015)
Dreifachsieg für Äthiopien - Ayana siegt in mutigem Tempolauf
Das sollte ein klassischer Schlagabtausch Kenia gegen Äthiopien werden! Zu Beginn sorgten zunächst die Japanerinnen Misaki Onishi und Ayuko Suzuki
für ein halbwegs flottes Tempo. 1.000 Meter durchlief das Duett in in
3:01 Minuten. Dahinter reihten sich drei Äthiopierinnen, vier
Kenianerinnen und Mimi Belete für den Bahrain ein. Eine 10er Gruppe durchlief die 2.000 Meter in 6:06 Minuten. Dann setzten sich die Äthiopierinnen Almaz Ayana und Genzebe Dibaba mit Mercy Cherono
aus Kenia etwas ab. 3.000 Meter in 8:55 Minuten zeugten für ein nun
sehr flottes Tempo. Dem Steigerungslauf von Ayana fiel Cherono nun zum
Opfer. Würde die 1.500 Meter Weltmeisterin Dibaba noch genug
Reserven für das Double haben und die frischere Landsfrau und
Afrikameisterin besiegen können? Diese suchte offenbar aber
ihr Heil in der Flucht nach vorne, ein gutes Rezept gegen Spurterinnen
wie Dibaba. Erfolgreich, denn nach 4.000 Metern konnte Ayana bereits
die vorzeitige Entscheidung fällen und Dibaba klar distanzieren.
Schnell wuchs der Vorsprung auf 60 Meter und eingangs der letzten
Runde war der Titel längst entschieden. In schnellen 14:26,83
Minuten stellte sie einen neuen Weltmeisterschaftsrekord auf. Dahinter
duellierten sich Genzebe Dibaba und Senbere Teferi
um die Medaillen. Den harten Sprint entschied Teferi hauchdünn in
14:44,07 mit sieben Hundertstel Sekunden Vorsprung für sich. Alle drei
Medaillen für Äthiopien! Dahinter folgte das geschlagene Kenia
Quartett. Deutsche waren nicht am Start. Die Östereichscherin Jennifer Werth schaffte es immerhin ins Finale bei dem sie den letzten Platz in 15:35,46 Minuten belegte.
Pl.
|
Name
|
Zeit
|
1
|
Almaz
Ayana
ETH
|
14:26.83
|
2
|
Senbere
Teferi
ETH
|
14:44.07
|
3
|
Genzebe
Dibaba
ETH
|
14:44.14
|
4
|
Viola Jelagat
Kibiwot
KEN
|
14:46.16
|
5
|
Mercy
Cherono
KEN
|
15:01.36
|
6
|
Janet
Kisa
KEN
|
15:02.68
|
7
|
Irene Chepet
Cheptai
KEN
|
15:03.41
|
8
|
Susan
Kuijken
NED
|
15:08.00
|
9
|
Ayuko
Suzuki
JPN
|
15:08.29
|
10
|
Eloise
Wellings
AUS
|
15:09.62
|
11
|
Mimi
Belete
BRN
|
15:17.01
|
12
|
Stephanie
Twell
GBR
|
15:26.24
|
13
|
Nicole
Tully
USA
|
15:27.42
|
14
|
Misaki
Onishi
JPN
|
15:29.63
|
15
|
Jennifer
Wenth
AUT
|
15:35.46
|
1.500m Männer (30.8.2015)
Dritter Weltmeistertitel in Folge für Asbel Kiprop
Drei US-Amerikaner, vier Kenianer, darunter der Titelverteidiger Asbel Kiprop (Foto beim Training in Iten)
stellten sich auf feuchter Bahn dem Starter. Das Rennen begann nicht
allzu flott, der Weltmeister reihte sich zunächst ganz hinten ein.
Landsmann Timothy Cheruiyot
sorgte für das zunächst mäßige Tempo. Nach 800 Metern in 1:58
Minuten lief Kiprop langsam nach vorne. Nun steigerte sich die Pace
und 300 Meter vor dem Ziel suchte der Olympiasieger Taoufik Makloufi
aus Algerien sein Heil in der Flucht. Doch mit seinem typisch langen
Schritt kam Asbel Kiprop auf der Zielgeraden dem Flüchtenden immer
näher und schob sich noch in 3:34,40 Minuten an ihm zum knappen Sieg vorbei. Aber nicht nur er, denn den schnellsten Spurt hatte der Kenianer Elijah Manangoi,
der auf der Zielgeraden noch von Platz sieben auf den Silberrang
vorlief. Die Bronzemedaille sicherte sich im Zielgewühle der Marokkaner
Abdalaati Iguider mit einem
Sturz, der seine Schulter neun Hunderstel vor Makloufi über die
Ziellinie brachte. Asbel Kiprop sorgte für Kenia für die siebte
Goldmedaille, die die ostafrikanische Nation auf Platz eins des
Medaillenspiegels brachte. Er schaffte zudem das historische Triple,
denn niemand vor ihm konnte dreimal über 1.500 Meter Wetmeister werden.
Ergebnisse
Pl.
|
Name
|
Zeit
|
1
|
Asbel
Kiprop
KEN
|
3:34.40
|
2
|
Elijah Motonei
Manangoi
KEN
|
3:34.63
|
3
|
Abdalaati
Iguider
MAR
|
3:34.67
|
4
|
Taoufik
Makhloufi
ALG
|
3:34.76
|
5
|
Silas
Kiplagat
KEN
|
3:34.81
|
6
|
Nicholas
Willis
NZL
|
3:35.46
|
7
|
Timothy
Cheruiyot
KEN
|
3:36.05
|
8
|
Matthew
Centrowitz
USA
|
3:36.13
|
9
|
Charlie
Grice
GBR
|
3:36.21
|
10
|
Leonel
Manzano
USA
|
3:37.26
|
11
|
Robby
Andrews
USA
|
3:38.29
|
|
Aman
Wote
ETH
|
DNF
|
Der finale Medaillenspiegel der Weltmeisterschaft mit Kenia auf Platz eins: Nach den unerwarteten Goldmedaillen im 400 Hürdenlauf und dem Speerwurf erweist sich Kenia nicht nur noch als Langstreckenläufernation. Allerdings wurden die beiden Kenianerinnen Joyce Zakary und Florence Koki (400m bzw. 400m Hürden Läuferinnen) des Dopings überführt. Das wirft einen schweren Schatten auf die Glaubwürdigkeit der Leistungen des ganzen Teams. Die sonst so sieggewohnten US-Amerikaner schwächeln erstaunlich und die Russen schaffen es durch Dopingssperren dezimiert nur noch auf Platz neun! Deutschland holte acht Medaillen.
Platz |
Nation
|
Gold |
Silber |
Bronze |
Summe
|
1
|
KENIA
|
7
|
6
|
3
|
16
|
2
|
JAMAIKA
|
7
|
2
|
3
|
12
|
3
|
USA
|
6
|
6
|
6
|
18
|
4
|
GROSSBRITTANIEN.
|
4
|
1
|
2
|
7
|
5
|
ÄTHIOPIEN
|
3
|
3
|
2
|
8
|
6
|
POLEN
|
3
|
1
|
4
|
8
|
7
|
KANADA
|
2
|
3
|
3
|
8
|
7
|
DEUTSCHLAND
|
2
|
3
|
3
|
8
|
9
|
RUSSLAND
|
2
|
1
|
1
|
4
|
10
|
KUBA
|
2
|
1
|
0
|
3
|
11
|
CHINA
|
1
|
7
|
1
|
9
|
12
|
NIEDERLANDE
|
1
|
1
|
1
|
3
|
|