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Laufmagazin - Ergebnisse vom Marathonlauf und Laufsport

weitere Lauf- und Marathonberichte


Chicago: Weltrekord!!! - Brigid Kosgei läuft 2:14:04 h (13.10.2019)

Brigid Kosgei Honolulu 2017
Brigid Kosgei lief einen neuen Weltrekord - Hier die Kenianerin bei ihrem Sieg in Honolulu 2017
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Zugegeben, der Weltrekord von Paula Radcliffe war schon länger kein Tabu mehr. Man wunderte sich ohnehin, dass die Afrikanerinnen an die Leistung der Britin lange Zeit nicht herankamen. Doch in den letzten Jahren schoß sich Äthiopien und Kenia auf diesen Fabelrekord, der seit 16 Jahren Bestand hat, langsam ein. Immer näher rückten die Afrikanerinnen mit 2:17er Zeiten heran, allen voran Mary Keitany mit 2:17:01 Stunden, und es war nur noch eine Frage der Zeit, wann es geschehen würde. So gesehen kam der Rekordlauf beim 42. Chicago Marathon der Kenianerin Brigid Kosgei nicht ganz von ohngefähr. Die Art und Weise aber, und um wieviel sie ihre Bestzeit nach vorne katapultieren konnte, ist auf diesem bereits hohen Niveau dann doch erstaunlich....

Ausführlich weiter geht's hier




Weltrekord - Kenianer Geoffrey Kamworer läuft 58:01min (15.9.2019)

Geoffrey KamworerDer dreifache Halbmarathon-Weltmeister (2014, 2016, 2018) Geoffrey Kamworer hat beim Kopenhagen Halbmarathon einen sensationellen neuen Weltrekord aufgestellt. Damit lief der New York Marathon Sieger von 2017 ganze 17 Sekunden schneller als sein Landsmann Abraham Kiptum, der seinen Rekord im Vorjahr in Valencia aufstellte.  Der 26-Jährige lief mit einer starken Führungsgruppe zunächst 5 Kilometer in 13:53 Minuten und beschleunigte dann bis 10 Kilometer auf sehr schnelle 27:34 Minuten. Dann verabschiedete sich Kamworer von der Konkurrenz und stürmte durch die 15 Kilometer Marke in einer neuen Weltbestzeit von 41:05 Minuten. Auch über 20 Kilometer stellte er en passant mit 55:00 Minuten eine neue Rekordmarke auf und siegte letztlich souverän in 58:01 Minuten. Fünf weitere Läufer unterboten in gebührendem Abstand dahinter noch die 60 Minuten Marke. Bernard Kipkorir (KEN 59:16min) wurde vor Berehanu Wendemu Tsegu (ETH 59:22min) Zweiter. Für Kamworer war Kopenhagen bereits ein gutes Pflaster, denn dort holte er seinen ersten Weltmeistertitel über die 21,1 Kilometer Distanz.Als schnellster Europäer kam der Norweger Sondre Moen in 60:20 Minuten auf Platz neun. Der deutsche Marathonrekordler Arne Gabius lief mit 64:05 Minuten auf Platz 24. Er befindet sich wie der Sieger Kamworer in der Vorbereitung auf den New York Marathon.

Bei den Damen gewann die Tokio Marathon Siegerin Birhane Dibaba (ETH) in schnellen 65:57 Minuten vor den Kenianerinnen Evaline Chirchir (66:22min) und Dorkas Tuitoek (66:36min).

Vergleicht man diesen Weltrekord, der allerdings von der IAAF noch anerkannt werden muss, mit den benachbarten Wettkampfstrecken nach den bewährten Standard-Umrechnungsformeln aus dem Großen Laufbuch, so ergibt sich Folgendes:

58:01 / 2,21 = 26:15 Minuten über 10.000 Meter (der Weltrekord steht von Kenenisa Bekele bei 26:17 Minuten)

58:01 * 2,11 = 2:02:24 Stunden über Marathon (der Weltrekord steht von Eliud Kipchoge bei 2:01:39 Stunden)

Das heißt, der neue Halbmarathon-Weltrekord hinkte vielleicht hinterher und reiht sich in die anderen Rekorde nun gut ein.



Stefanie Doll Sechste bei Berglauf - EM
(7.7.2019)

Stefanie DollUnsere Team-Betreuerin Stefanie Doll belegte bei der Berglauf-EM in Zermatt als beste deutsche Frau einen ausgezeichneten sechsten Platz und legte damit den Grundstock für den vierten Platz in der Team-Wertung. Die Physiotherapeutin aus Hinterzarten war im letzten Jahr mit 2:37:59 Stunden die fünftschnellste deutsche Marathonläuferin und plant als nächstes in Berlin ihre Bestzeit anzugreifen.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Steffis Bruder ist der Biathlon-Weltmeister und Olympiadritte Benni Doll und ihr Vater der frühere Weltklasse Berg- und Ultraläufer und Olympiakoch Charly Doll, der in meinen Intensiv-Seminaren als Küchenchef und natürlich auch als Laufbetreuer entscheidend mitwirkt.

Der Sieg ging in 1:00:18 Stunden an die zweifache Europameisterin Maude Matthys aus der Schweiz vor der sechsfachen Weltmeisterin Andrea Mayr (Österreich). Damit schaffte Matthys einen lupenreinen Hattrick. Dritte wurde die Französin Christel Dewalle in 1:02:48 Stunden. Stefanie Doll, die für den SV Kirchzarten startet, benötigte 1:04:21 Stunden. Bei den Männern siegte der Brite Jacob Adkin  in 53:21 Minuten vor dem Norweger Stian Øvergaard Aarvik (53:46 min) und dem Italiener Xavier Chevrier (54:02 min).




London Marathon - "King Kipchoge" erneut nicht zu besiegen!

Rekordflut an der Themse (28.4.2019)


Eliud Kipchoge Berlin Ziel 2018Eliud Kipchoge antwortete bei der Pressekonferenz in Berlin 2018 nachdem er nach dem Olympiasieg nun auch den Weltrekord in der Sammlung hatte, was er nun noch für Ziele habe. Er antwortete etwas verschmitzt: „Nun, ich bin 2:01 und 2:03 gelaufen – mir fehlt noch eine 2:02er Zeit.“ Das machte er in London bei günstigen Wetterbedingungen um 10 Grad wahr und stellte bei seinem vierten Sieg an der Themse mit 2:02:37 Stunden noch gleich einen neuen Streckenrekord auf.

Bis zum Schluss wurde der Champion allerdings von einem äthiopischen Trio gefordert. Nach der Hälfte übernahm der Dominator der letzten Jahre die Regie und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Halbmarathon überlief eine große Gruppe noch in flotten 1:01:37 Stunden. Doch dann trennte der Kenianer mit einem 5-km-Abschnitt in 14:13 Minuten, dem schnellsten im Rennen, Spreu vom Weizen. Europarekordler Mo Farah, der im Vorfeld Kipchoge herausforderte und ihn für schlagbar hielt, konnte mit seinem unökonomischen raumgreifenden Bahnschritt nicht mehr folgen und das Finale hieß „King Kipchoge“ gegen Äthiopien. Doch viele Hunde waren diesmal nicht des Hasen Tod.


Erst fiel der Vorjahreszweite Shura Kitata zurück, dann war es um Mule Wasihun geschehen und letztlich attackierte Kipchoge nochmals bei 40 Kilometern und knackte damit seinen zähesten Gegner Mosinet Geremew, der im Ziel als hervorragender Zweiter den äthiopischen Rekord von Kenenisa Bekele um acht Sekunden auf 2:02:55 Stunden verbesserte. Seine bisherige Bestzeit stand bei 2:04:00 Stunden. Damit ist der 27-Jährige zugleich auch der zweitschnellste Marathonläufer aller Zeiten. Kipchoge hatte, obwohl er die zweitschnellste Zeit, die je gelaufen wurde (2:02:37 Stunden), auf der Zielgeraden noch Zeit ins Publikum zu winken. Das Podium vervollständigte dahinter Mule Wasihun in ausgezeichneten 2:03:16 Stunden. Mo Farah musste sich am Ende doch stark einbrechend mit Platz fünf in 2:05:39 Stunden zufrieden gaben. Der Brite macht sich nun wieder ernsthafte Gedanken auf die Bahn zurückzukehren.

Die Vorjahres Chicago Marathon Siegerin Brigid Kosgei lief die schnellste zweite Hälfte, die je in einem Marathon gelaufen wurde, um die Konkurrentinnen zu knacken. Die 25-jährige Kenianerin drehte 2019 den Spieß um und distanzierte auf den letzten 10 Kilometern die Vorjahressiegerin Vivian Cheruiyot noch deutlich. Auf eine erste Hälfte in 1:11:38 Stunden ließ sie unglaubliche 1:06:42 Stunden folgen! Die letzten 2,195 Kilometer donnerte die Kenianerin in sehr schnellen 7:01 Minuten herunter! Sie erzielte mit 2:18:20 Stunden einen neue persönliche Bestleistung und deutete damit noch Potential für mehr an. Vivian Cheruiyot konnte sich in 2:20:14 Stunden noch den zweiten Platz vor der Äthiopierin Roza Dereje (2:20:51 Stunden) sichern. Die Mitfavoritin Mary Keitany konnte in die Entscheidung vorne nie eingreifen und wurde in 2:20:58 hinter Gladys Cherono (2:20:52 Stunden) nur Fünfte. „Niemand wollte am Anfang etwas für das Tempo tun, insofern bin ich mit der Zeit nicht zufrieden.“ So Kosgei nach dem Rennen, die übrigens unterwegs nichts trank. An der Weltmeisterschaft (als Nachtmarathon in der Wüste Dohas) plant sie nicht zu starten. Ihr nächster Auftritt wäre eher in Chicago oder New York. Eliud Kipchoge gab über seine weiteren Pläne nicht viel preis. "Es gäbe so viele Optionen", aber er erwähnte auch noch alle Major Marathons laufen zu wollen.... Dann hätte er noch einiges vor sich, denn in New York, Chicago und Tokio lief er bisher noch nicht. 

42.428 Läufer beendeten den London Marathon in bis zu 8:33 Stunden. Das ist in London ein neuer Finisher Rekord.


Größter Langstreckenläufer aller Zeiten?

Eliud Kipchoge10 World Marathon Majors Siege in Folge! Das ist unerreicht! 11 Siege bei 12 Top-Marathons. Lediglich Wilson Kipsang fügte Kipchoge bei seinem Weltrekordrennen 2013 in Berlin eine Niederlage zu. Olympiasieg und nun die zwei schnellsten Zeiten (die Zeit von 2:00:25 Stunden aus dem Kunstrennen von Monza nicht mit einberechnet).

Ist Eliud Kipchoge jetzt der
größte Marathonläufer oder gar Langstreckenläufer bei den Männern aller Zeiten? Nachfolgend ein paar Gedanken dazu. Sicherlich gehört er in die illustre Gesellschaft der Weltrekordler
und Olympiasieger Paavo Nurmi, Emil Zatopek, Abebe Bikila, Carlos Lopes, Haile Gebreselassie oder Kenenisa Bekele. Ein 5.000 Meter Weltmeistertitel, ein Junioren Crossweltmeistertitel, Marathon-Olympia-Gold und Weltrekord über die Königsdistanz qualifizieren Eliud Kipchoge sicher für diese „Hall of Fame“  des Langstreckenlaufs. Aber v.a. Zatopek, Bekele und Gebreselassie und auch der ihm in London klar unterlegene Mo Farah haben deutlich mehr Weltmeistertitel und Olympiasiege. Bekele sammelte serienweise zudem Crossweltmeistertitel, eine verkannte, aber hochkarätige Disziplin und ist derzeit immerhin noch der viertschnellste Marathonläufer aller Zeiten. Selbst wenn die Zeiten heute schneller sind und die Konkurrenz deutlich dichter geworden ist: Zatopek vollbrachte das Kunststück 1952 in Helsinki 5.000, 10.000 Meter und den Marathon zu gewinnen und der Äthiopier Abebe Bikila rannte gleich zweimal hintereinander mit Weltrekordzeit barfuß 1960 in Rom und 1964 beschuht in Tokio zum Marathon-Olympiasieg, der Traum eines jeden Athleten! Bedenkt man aber die heutige größere Leistungsdichte, so sind 10 Siege bei den hochkarätigsten Marathons gegen die beste Konkurrenz, sein Olympiasieg und Weltrekord ein klares Argument Eliud Kipchoge zumindest zum besten Marathonläufer aller Zeiten zu küren!
 



Ergebnisse:


Männer

Frauen
1 KIPCHOGE, Eliud (KEN) 2:02:37
2 GEREMEW, Mosinet (ETH) 2:02:55
3 WASIHUN, Mule (ETH) 2:03:16
4 KITATA, Tola Shura (ETH) 2:05:01
5 FARAH, Mo (GBR) 2:05:39
6 TOLA, Tamirat (ETH) 2:06:57
7 ABDI, Bashir (BEL) 2:07:03
8 GEBRESILASIE, Leul (ETH) 2:07:15
9 RACHIK, Yasine (ITA) 2:08:05
10. HAWKINS, Callum (GBR) 2:08:14

1. Brigid Kosgei (KEN) 2:18:20
2. Vivian Cheruiyot (KEN) 2:20:14
3. Roza Dereje (ETH) 2:20:51
4. Gladys Cherono (KEN) 2:20:52
5. Mary Keitany (KEN) 2:20:58
6. Emily Sisson (USA) 2:23:08
7. Sinead Diver (AUS) 2:24:11
8. Carla Salome Rocha (POR) 2:24:47
9. Birhane Dibaba (ETH) 2:25:04
10. Charlotte Purdue (GBR) 2:25:38








Julien Wanders läuft Europarekord !
(8.2.2019)

Julien Wanders Ras Al Kaimah Halbmarathon EuroparekordDie 13. Auflage des unter der Schirmherrschaft des Emirs Saud Ibn Saqr al Quasimi veranstalteten Ras Al Kaimah Halbmarathons ließ wieder auf schnelle Zeiten hoffen. Der superflache Kurs mit langen Geraden entlang der Luxus Hotels der Al Marjan Halbinsel lieferte schon einige Weltrekorde. Die Gunst der Stunde bei günstigen Bedingungen um 12 Grad nutzte Julien Wanders (Foto, Copyright Helmut Winter) aus der Schweiz. Der erst 22-jährige Genfer stürmte im Schlepptau der afrikanischen Armada zu einem neuen Europarekord in 59:13 Minuten. Das Supertalent, das seit er 18 Jahre alt ist größtenteils in Iten / Kenia lebt und trainiert, war damit 21 Sekunden schneller als Olympiasieger Sir Mo Farah, dem bisherigen Rekordhalter aus Großbritannien und ist nun der schnellste Weiße aller Zeiten. Die schnellsten "Nicht-Afrikaner" waren bisher der frühere New York Marathon Sieger aus Brasilien Marilson Dos Santos mit 59:33 Minuten, der Portugiese Antonio Pinto und der US-Amerikaner Ryan Hall mit je 59:43 Minuten. Erst bei Kilometer 13 musste der "weiße Blitz", der auch schon den Europarekord auf der Straße mit 27:25 Minuten hält, ein Führungsduo ziehen lassen.

Im Kampf um Platz drei verlor Wanders nur knapp gegen den im Spurt stärkeren Äthiopier Fikadu Haftu (59:08 Minuten). Weiter vorne setzte sich mit einem starken Schlussspurt der erst 20-jährige Kenianer Stephen Kiprop auf den letzten Metern gegen den lange führenden und ab Kilometer 11 das forcierte Tempo bestimmenden Äthiopier Abadi Hadis (58:44 Minuten) durch und stellte mit 58:42 Minuten den Streckenrekord seines Landsmannes Bedan Karoki ein. Beachtlich die Zwischenzeiten: auf 28:10 bei 10 Kilometern einer 16-köpfigen Spitzengruppe folgte ein schnellerer 27:36 Minuten Abschnitt. Ein weiterer Rekord - 11 Läufer unterboten die 60 Minuten Grenze. Auch bei dem von männlichen Pacemakern geführten Damenrennen gab es schnelle Zeiten. Ein Trio stürmte fast zeitgleich über die Ziellinie. In 65:45 Minuten gewann die Äthiopierin Senbere Teferi bei ihrem ersten Halbmarathon vor der Halbmarathon Weltmeisterin Netsanet Gudeta. Nur eine Sekunde dahinter folgte die Zeineba Yimer ebenfalls aus Äthiopien. Über 3.000 Volksläufer jagten die Elite vor sich her.


Spitzenzeiten beim Dubai Marathon
(25.1.2019)

Ruth Chepngetich DubaiWährend der äthiopische Marathonrekordler Kenenisa Bekele seinen Start beim Tokio Marathon Anfang März ankündigte, gingen seine Landsleute wie in den Jahren zuvor beim ultraflachen Dubai Marathon bereits in Vorlage. Mit einem neuen inoffiziellen "Weltrekord" für Debütanten siegte bei nicht unbedingt idealen Bedingungen (pers. Kommunikation mit Prof. Helmut Winter, der vor Ort war: 17C, aber hohe Luftfeuchte) der Äthiopier Getaneh Molla in sensationellen 2:03:34 Stunden, was gleichzeitig einen neuen Streckenrekord und Platz sechs in der Ewigen Weltbestenliste bedeutet. Bisher hatte Molla über 5.000 Meter als 12:59 Minuten Läufer geglänzt. Der Zweitplatzierte Herpassa Negasa fiel erst einen Kilometer vor dem Ziel zurück und lief mit 2:03:40 ebenfalls noch eine Spitzenzeit. Sein Hausrekord lag bisher bei 2:09:14 Stunden. Den äthiopischen Dreifach-Triumph komplettierte Asefa Mengstu, der nach 2:04:24 im Ziel war. Der Schweizer Rekordhalter Tadesse Abraham belegte Platz zehn in 2:09:50, nachdem er in der zweiten Hälfte sein Tempo nicht mehr halten konnte....




Kiptum läuft Halbmarathon-Weltrekord in Valencia
(28.10.2018)

Der Kenianer Abraham Kiptum stellte beim Valencia Halbmarathon einen neuen Weltrekord über die halbe Marathon Distanz auf.  Bei nahezu idealen Wetterbedingungen um 11 Grad, wenig Wind und einem geeigneten flachen Kurs verbesserte der 29-Jährige die Marke des Eriträers Zersenay Tadese aus dem Jahre 2010 um fünf Sekunden auf 58:18 Minuten. Dabei verabschiedete sich der neue Rekordler nach der 10 Kilometer Zwischenzeit (28:02 Minuten) von der Konkurrenz und lief den zweiten 10 Kilometer Abschnitt auf dem Weg zum neuen Weltrekord in sensationellen 27:16 Minuten. Wer ist Abraham Kiptum? In letzter Zeit hat er sich auf der Halbmarathondistanz bereits mit guten 59:09 Minuten im September hervorgetan. Im Frühjahr gewann er den Daegu Marathon in 2:06:29 Stunden. Seine Marathonbestzeit ist  aus dem Vorjahr, wo er als Dritter in Amsterdam ausgezeichnete 2:05:26 Stunden erzielte. Valencia ist für ihn allerdings nur Zwischenstation auf dem Weg zum Abu Dhabi Marathon Anfang Dezember, wo er eine 2:04er Zeit anstreben möchte.

Dahinter lief der Äthiopier Jemal Yimer mit 58:33 Minuten ebenfalls eine Weltklassezeit, genauso wie sein Landsmann Abadi Hadis der noch starke 58:44 Minuten rannte. Für die Schnelligkeit des Kurses spricht, dass auch der Zehnte noch mit 59:42 Minuten eine gute Zeit ablieferte. Der Kurs von Valencia hat nun neben dem Frauen-Weltrekord von Joyciline Jepkosgei (1:04:51 Stunden 2017) nun auch den Männer Weltrekord. Bei den Damen gewann Evergreen Gelete Burka aus Äthiopien in 1:06:11 Stunden knapp mit zwei Sekunden Vorsprung vor Alia Mohammed Saaeed aus den Vereinigten Emiraten (gebürtige Äthiopierin). Dritte wurde Edith Chelimo aus Kenia in 1:06:18 Stunden.



Frankfurt Marathon - Äthiopien-Doppelsieg und Streckenrekord

Meskerem Assefa Frankfurt 2018(von Herbert Steffny aus Frankfurt 28.10.2018)

Bei trocken-kühlen, durch den streckenweise aber etwas zu starken Wind nicht ganz optimalen Bedingungen setzten sich die beiden Äthiopier Kelkile Gezahgne in 2:06:37 Stunden und bei den Damen Meskerem Assefa (Foto links: Herbert Steffny) in neuem Streckenrekord von 2:20:36 Stunden durch. Gezaghne überspurtete mit einem harten Antritt auf den letzten 400 Metern seinen kenianischen Kontrahenten Martin Kosgey und konnte mit  vier Sekunden Vorsprung als Erster in die Frankfurter Messehalle einlaufen. Assefa unterbot die von Landsfrau Meselech Melkamu 2012 aufgestellte Marke um 25 Sekunden. Hinter ihr gab es eine enorme Leistungsdichte, denn sieben Frauen rannten 2:22 Stunden oder schneller. Bei den Männern stellte der bereits 42-jährige Mark Kiptoo in starken 2:07:50 Stunden einen neuen Weltrekord für Masters (über 40-Jährige) auf.  

Auch die deutschen Teilnehmer sorgten für Farbtupfer am Ende der Marathonsaison. Der deutsche Marathonrekordler Arne Gabius, dem zuletzt nicht viel gelang, fand mit 2:11:45 Stunden als Neunter noch einen versöhnlichen Saisonabschluss mit der neuen deutschen Jahresbestleistung. Neben ihm konnte sein Pacemaker Richard Ringer eine eindrucksvolle Leistung abliefern. Ursprünglich war er eigentlich nur für 21 Kilometer eingeplant, fühlte sich aber gut und lief recht locker bis 30 Kilometer durch. Das war der bisher längste Lauf des 10.000 Meter Europacup Siegers 2018. Angesichts der dabei aufgestellten Zeit von 27:37 Minuten deutete Arne Gabius bei der Pressekonferenz an, dass ihm angesichts der starken Vorstellung von Ringer nun Bange um seinen deutschen Marathonrekord sei und Ringer kündigte durchaus Interesse an der 42,195 Kilometer Distanz an.

Auch bei den Frauen konnte die Lokalmatadorin Katharina Heinig in 2:29:55 Stunden überzeugen. Nach der EM in Berlin war sie mit der erzielten Zeit nicht ganz zufrieden und entschloss doch noch am Main anzutreten. Der Wind habe sie allerdings wenigstens eine Minute Zeit gekostet, so die Frankfurterin auf der Pressekonferenz. Andere dagegen liefen Bestzeit bei den vielleicht nicht ganz so widrigen Bedingungen, so die zweibeste Deutsche Stefanie Doll (Foto: Herbert Steffny, unten) von unserem Trainerteam der Intensivseminare in Hinterzarten. Die Physiotherapeutin, deren Bruder der Sprint-Biathlon-Weltmeister und Olympiadritte Benni Doll, und deren Vater kein geringerer als der früherer Berg- und Ultralauf-Champion Charly Doll ist, verbesserte in einem gleichmäßig gelaufenen Rennen ihren Hausrekord um rund 15 Minuten auf starke 2.37:59 Minuten.  8.316 Männer und 2.303 Frauen (27,7 Prozent) beendeten das Rennen am Main in bis zu 6:32 Stunden.

Stefanie Doll Frankfurt 2018
Stefanie Doll in neuer Bestzeit (2:37:59 Stunden) als zweitbeste Deutsche im Ziel

Ergebnisse

Männer:

Platz Name Netto
1 Woldaregay, Kelkile Gezahegn (ETH) 02:06:37
2 Kosgey, Martin Kiprugut (KEN) 02:06:41
3 Kibet, Alex (KEN) 02:07:09
4 Mitei, Amos Kiplimo (KEN) 02:07:28
5 Keter, Kenneth (KEN) 02:07:34
6 Kiptoo, Mark (KEN) 02:07:50
7 Mengisa, Asefa Tefera (ETH) 02:08:34
8 Ayana, Tsedat Abeye (ETH) 02:09:39
9 Gabius, Arne (GER) 02:11:45
10 Yator, Vincent Kipsegchi (KEN) 02:12:03
11 Aboye, Werkuneh Seyoum (ETH) 02:12:55
12 Ngimba, Ezekiel Jafary (TAN) 02:13:32
13 Langat, Leonard (KEN) 02:13:51
14 Kangogo, Mark Kibiwott (KEN) 02:14:08
15 Munakata, Yuki (JPN) 02:14:32
16 Kirui, Weldon (KEN) 02:14:42
17 Isshiki, Tadashi (JPN) 02:14:49
18 Murasawa, Akinobou (JPN) 02:15:41
19 Mutai, Richard Kiplimo (KEN) 02:16:02
20 Kipkemoi, Benard (KEN) 02:16:51
21 Morwabe, William Nyarondia (KEN) 02:16:55
22 Payne, Tony (THA) 02:16:56
23 Scott, Aaron Mark (GBR) 02:16:57
24 Sjurseth, Andreas Myhre (NOR) 02:17:12
25 Ruddy, Craig (GBR) 02:17:44


Frauen:

Platz Name Netto
1 Wondimagegn, Meskerem Assefa (ETH) 02:20:36
2 Haylu, Haftamnesh Tesfay (ETH) 02:20:47
3 Badane, Bedatu Hirpa (ETH) 02:21:32
4 Jemama, Belaynesh Oljira (ETH) 02:21:53
5 Yami, Dera Dida (ETH) 02:22:39
6 Hailemichael, Sintayehu Lewetegn (ETH) 02:22:45
7 Kiprop, Nancy Jepkosgei (KEN) 02:22:46
8 Saina, Betsy Chepkemboi (KEN) 02:24:35
9 Barsosio, Stellah Jepngetich (KEN) 02:25:00
10 Bekele, Abebech Afework (ETH) 02:25:17
11 Hurssa, Mare Dibaba (ETH) 02:25:24
12 Mola, Worknesh Alemu (ETH) 02:26:50
13 Flanagan, Lindsay (USA) 02:29:25
14 Heinig, Katharina (GER) 02:29:55
15 Dos Santos Silva, Valdilene (BRA) 02:32:01
16 Herrick, Danna (USA) 02:32:19
17 Rono, Janet Jelagat (KEN) 02:32:20
18 Bjeljac, Bojana (CRO) 02:32:48
19 Bytautiene, Monika (LTU) 02:34:40
20 Hessel, Andreia Aparecida (BRA) 02:34:56
21 Medugu, Sylvia Mmboga (KEN) 02:35:57
22 Doll, Stefanie (GER) 02:37:59
23 Nimmock, Danielle Sian (GBR) 02:38:54
24 Basil, Rochelle (NZL) 02:39:15
25 Clements, Amy (GBR) 02:39:50





Amsterdam Marathon - Cherono läuft Streckenrekord
(21.10.2018)

Lawrence CheronoDer Kenianer Lawrence Cherono (Foto, beim Sieg in Honolulu 2017, Copyright Herbert Steffny) setzte sich beim schnellen Amsterdam Marathon auf den letzten Kilometern mit einer harten Tempoverschärfung in neuem Streckenrekord in 2:04:06 Stunden gegen die äthiopischen Konkurrenten durch. Der Kenianer, der im Vorjahr in 2:05:09 Stunden gewann, katapultierte sich bei nahezu idealen Wetterbedingungen (12C, bedeckt, kaum Wind) mit dieser Leistung auf Rang vier der diesjährigen Weltbestenliste. Cherono hat damit endlich realisiert, was er in den beiden letzten Jahren beim Honolulu Marathon bereits angedeutet hatte. Der 30-jährige Doppelsieger von Hawaii stellte dort 2017 einen erstklassigen neuen Streckenrekord von 2:08:27 Stunden auf. Wer das unter Tropenbedingungen laufen kann, der muss bei idealen Bedingungen einige Minuten schneller laufen können.

Zweiter und Dritter wurden Mule Wasihun und Solomon Deksisa in ebenfalls erstklassigen 2:04:37 und 2:04:40 Stunden. Mitfavorit Kenenisa Bekele, der mit 2:03:03 Stunden noch immer die Nummer drei der Ewigen Weltbestenliste ist, stieg kurz vor dem Ziel bei Kilometer 40 und bereits abgehängt aus. Der 5.000 und 10.000 Meter Weltrekordler und Olympiasieger ist leider recht anfällig für Verletzungen und vielleicht auch psychisch nicht mehr der Stabilste. Seinen Traum auch den Marathonweltrekord zu unterbieten dürfte spätestens seit Eliud Kipchoges 2:01:39 Stunden von Berlin geplatzt sein. Die Leistungsdichte der Elite in Amsterdam war beachtlich. Immerhin neun Läufer liefen 2:07:20 Stunden oder schneller! Auch bei den Damen gab ein enges Finale mit fünf Läuferinnen in 2:23 Stunden. Allen voran konnte sich die Äthiopierin Tadelech Bekele als Titelverteidigerin in 2:23:14 Stunden vor Landsfrau Shasho Insermu (2:23:27h) und Azmera Gebru (2:23:31h) durchsetzen.   



Ergebnisse
Männer
Frauen

1

Lawrence Cherono

02:04:06

2

Mule Wasihun

02:04:37

3

Solomon Deksisa

02:04:40

4

Gideon Kipketer

02:06:15

5

Kaan Özbilen

02:06:24

6

Laban Korir

02:06:33

7

Tadu Abate

02:06:47

8

Jonathan Korir

02:06:51

9

Hillary Kipsambu

02:07:20

10

Yenew Alamirew

02:10:35

11

Augustus Maiyo

02:16:18

12

Stijn de Vulder

02:16:57

13

Michel Butter

02:17:18

14

Edwin de Vries

02:17:24

15

Gert Jan Wassink

02:18:44


Tadelech Bekele

02:23:14

Shasho Insermu

02:23:28

Azmera Gebru

02:23:31

Desi Jisa

02:23:39

Linet Masai

02:23:46

Jackline Chepngeno

02:24:38

Zinash Mekonen

02:25:55

Meseret Defar

02:27:25

Miharu Shimokado

02:34:11

10

Meseret Gola

02:34:15

11

Gladys Tejeda

02:34:38

12

Sarah Giomi

02:40:22

13

Mouchet Stephane

02:40:35

14

Miranda Boonstra

02:42:07

15

Marcela Joglová

02:43:58




Chicago Marathon - Mo Farah mit Europarekord!

 
Mo Farah(7.10.2018) Der Brite Mo Farah (Foto, beim Training in Kenia, Copyright: Herbert Steffny) gewann in seinem dritten Marathon mit einer um eine Minute schnelleren zweiten Hälfte den Chicago Marathon in neuem Europarekord in 2:05:11 Stunden. Bisher hielt diesen der Norweger Sondre Norstad Moen 2:05:48 Stunden, aufgestellt beim Fukuoka Marathon 2017. Mit "Sir Mo" auf der Startnummer konnte er seinen letzten Kontrahenten Dubai Marathon Sieger 2018 Mosinet Geremew aus Äthiopien 600 Meter vor dem Ziel distanzieren und mit großen Schritten bereits ins Publikum jubelnd seinen ersten Sieg über 42,195 Kilometer mit 13 Sekunden Vorsprung erlaufen. Damit etablierte sich der 5.000 und 10.000 Meter Olympiasieger endgültig auch in der Marathonszene und verdiente für Sieg 100.000 Dollar. Doch als Dritter kassierte der Japaner Suguru Osako (Bild unten, Copyright: Herbert Steffny) die von der japanischen National Corporate Federation ausgelobte  Rekordprämie in Höhe von 100 Million Yen für einen neuen japanischen Rekord, den er mit 2:05:50 Stunden aufstellte. Das ist 762.370 Euro und somit die höchste jemals bei einem Marathon ausgelobte Prämie!!! Er trainiert in der nicht unumstrittenen Trainingsgruppe "Nike Oregon Project", das von Alberto Salazar, einem früheren New York Marathon Sieger geleitet wird. Bisher hatte der Japaner eine persönliche Bestleistung von immerhin 2:07:19 Stunden stehen (Fukuoka 2017). Sein Preisgeld von 50.000 Dollar für Platz drei wirkt demgegenüber fast wie ein Taschengeld. Der Vorjahressieger Galen Rupp USA lief als Fünfter in 2:06:21 Stunden über die Ziellinie. Die Wetterbedingungen waren mit leichtem Regen und wenig Wind bei 15 Grad und angesichts der Leistungen sicherlich nicht gerade langsam. Immerhin 11 Läufer blieben unter 2:10 Stunden.

Suguru OsakoBei den Damen konnte sich Brigid Kosgei aus Kenia schon früher absetzen. Die Honolulu Marathon Siegerin 2017, wo sie mit einer Streckenrekordverbesserung um rund fünf Minuten bereits Furore machte, gewann in der drittschnellsten jemals in Chicago gelaufenen Zeit. Die Vorjahreszweite und Zweite des London Marathons lief mit 2:18:35 Stunden eine neue persönliche Bestleistung und verfehlte die Weltjahresbestleistung von Glady Cherono (2:18:11 Stunden) von Berlin nur knapp. Immerhin belegt sie mit dieser Zeit nun Platz sieben der Ewigen Marathonbestenliste. Die 24-Jährige freute sich übrigens über den Regen, etwas ungewöhnlich für Afrikaner! Der Vorsprung vor der Zweiten Roza Dereje (2:21:18 Stunden) aus Äthiopien war mit 2:43 Minuten groß. Das Podium vervollständigte mit Shure Demise in 2: 22:15 Stunden eine weitere Äthiopierin. Schnellster Deutscher unter der neuen Rekordzahl von 566 Gemeldeten von denen 501 finishten, war Daniel Stauber als Gesamt 143.Platzierter in 2:34:57 Stunden. Bei den Damen konnte sich Kirstin Rögner mit einer beachtlichen Leistung von 3:18:35 Stunden als 447. Frau platzieren. In der Altersklasse W50 belegte sie damit den sechsten Platz.  Insgesamt beendeten 44.473 Läufer das Rennen in bis zu 9:10 Stunden. Das ist nur knapp unter den Zahlen des Vorjahres. Der Frauenanteil betrug hohe 46,7 Prozent und erreicht damit fast die Werte des Honolulu Marathons.

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2:01:39h ! - Weltrekord beim Berlin Marathon (16.9.2018)

von Herbert Steffny aus Berlin

Eliud Kipchoge Weltrekord BerlinDer Marathon Dominator der letzten Jahre Eliud Kipchoge (Foto: Herbert Steffny) aus Kenia lief in Berlin bei fast idealen Bedingungen, wenig Wind, Sonne und Temperaturen um 20 Grad Celsius einen neuen Fabelweltrekord. Bei seinem sensationellen Start-Ziel-Sieg setzte der 33-jährige Olympiasieger mit 2:01:39 Stunden neue Maßstäbe. Mit einer schnelleren zweiten Hälfte verbesserte der frühere 5.000 Meter Weltmeister im Alleingang ohne Tempomacher ab Kilometer 24 die Marke seines Landsmannes Dennis Kimetto um ganze 1:18 Minuten. Vier Jahre hatte dieser ebenfalls in Berlin aufgestellte Weltrekord Bestand. Zweiter wurde Landsmann Amos Kipruto mit deutlichem Rückstand in 2:06:23 Stunden vor dem Ex-Weltrekordler Wilson Kipsang aus Kenia der 2:06:48 Stunden benötigte.

Auch bei den Frauen unterboten gleich drei Afrikanerinnen den bereits 2005 aufgestellten Streckenrekord der Japanerin Mizuki Noguchi von 2:19:12 Stunden. In 2:18:11 Stunden konnte sich im spannenden Finale die Vorjahressiegerin Gladys Cherono vor den Äthiopierinnen Ruti Aga und  Favoritin Tirunesh Dibaba durchsetzen und wie Kipchoge ihren dritten Sieg in der Bundeshauptstadt feiern. Die 35-Jährige Kenianerin stellte dabei eine neue persönliche Bestleistung auf, lief Weltjahresbestzeit und rückte in der ewigen Weltbestenliste nun auf Platz vier vor. Noch ein Rekord: über 44.000 Läufer waren zur 45. Auflage des Berlin Marathons gemeldet. 

3.000m Hindernis Fabel-Weltrekord - Kommentar (20.7.2018)

Experten werden sich vielleicht erinnern: bei der Weltmeisterschaft in Peking 2017 verlief sich zunächst die "Chaosläuferin" Beatrice Chepkosgei (Foto) am ersten Wassergraben, musste umdrehen und stürmte hinterher. Sie verwickelte bei der Aufholjagd die deutsche Geza Felicitas Krause in einen Sturz, lief erneut hinterher und wurde zum Schluss sogar noch Vierte. Schon damals spekulierte ich, dass die Kenianerin eigentlich die stärkste Läuferin im Feld war und - konzentrierter laufend - Weltmeisterin hätte werden können. Nun legte die 27-Jährige nach und stürmte beim Golden League Meeting in Monaco zu einem neuen Fabel-Weltrekord in 8:44,32 Minuten. Sie unterbot dabei die Marke der für Bahrain startenden Landsfrau Ruth Jebet (8:52,78 min) um über acht Sekunden. Da diese Leistung von Chebet auf Grund ihres positiven EPO-Doping Befundes wohl aus den Listen gestrichen wird, könnte man nun spekulieren, ob auch diese neue Superzeit illegal zustande gekommen ist.

Vorschnellen Spekulationen muss ich aber entgegenhalten, dass der Damen-Weltrekord im Vergleich zur Marke der Männer in dieser noch jungen Frauen-Disziplin hinterher hinkte. Zu erwarten ist bei Laufdisziplinen vom 100 Meter Sprint bis zum Ultralaufen eine Differenz von rund 10 Prozent zwischen den Männer- und Frauenleistungen (siehe auch Analyse in: "Das große Laufbuch"). Der Weltrekord des Kenianers Stephen Cherono alias Saif Saaeed Shaheen (als Fremdenlegionär für Qatar startend) mit 7:53,63 min (Brüssel 2004) ist nun 9,3 Prozent entfernt. Die Leistung der Kenianerin, die von Jos Hermens gemanaged wird, war so gesehen also eigentlich im zu erwartenden Rahmen. Zwischenzeitlich sammelte Beatrice Chepkoskei als Keniameisterin und Weltjahresbeste 2017 und 2018 reichlich Erfahrung und realisierte in einem von Tempomacherin Caroline Tuigong sehr gleichmäßig angelaufenen Rennen ihr wirkliches Potential. Die 1.000 und 2.000 Meter Zwischenzeiten waren mit 2:55 und 5:49 ideal, wobei Chepkosgei ab 1.000 Meter bereits auf sich alleine angewiesen war.

Übrigens: man konnte am Laufstil und an der Hindernistechnik nicht viel meckern, was bei Kenianerinnen schon äußerst ungewöhnlich ist. Der sah gut und flüssig aus! Die Arme pendelten nicht lateral vor dem Körper hin und her und die seltsame "Seithops-Technik" über die Hindernisse sah man auch nicht bei ihr. Das sparte natürlich Körner für einen effizienten Vortrieb und einen Weltrekord! Auf der letzten Runde konnte sie sogar noch zulegen. Ich stoppte knapp über 66 Sekunden, was angesichts der verkürzten Runde wegen des Wassergrabens allerdings nur abgeschätzt werden kann. Im Interview bekannte die neue Weltrekordlerin hinterher, dass ihr Saisonziel die Unterbietung des Weltrekordes war. Monaco war mit den besten Wetterbedingungen, dem Publikum und dem ganzen Umfeld das geeignete Meeting. Im Rennen habe sie sich stark gefühlt und habe sich eine Zeit von unter 8:50 min zugetraut, aber niemals an 8:44 min gedacht. Sie sei stolz und es sei eine große Ehre für sie den Weltrekord nach Kenia (von Bahrain) zurückgeholt zu haben. Und schon gingen ihre Gedanken an eine Zeit von unter 8:40 Minuten....

Ach ja, die anderen verkamen trotz Weltklassezeiten nur zu Statisten. Landsfrau Celliphine Chespol mit Bestzeit 8:58,78 min konnte der neuen Rekordlerin bis zur Hälfte allerdings schon mit Abstand halbwegs folgen, fiel dann aber auf Platz 10 zurück. Rund 100 Meter hinter Chepkosgei verpasste die Weltmeisterschafts-Zweite Courtney Frerichs mit 9:00,85 Minuten nur denkbar knapp die 9-Minuten Schallmauer, was bisher erst vier Athletinnen schafften, lief aber wenigstens US-Rekord und konnte ihre Landsfrau Emma Coburn, die in London noch bei der Weltmeisterschaft vor ihr den Titel holte, deutlich hinter sich lassen. Dazwischen schob sich die frühere Dominatorin der 3.000m Hindernis Szene und Weltmeisterin 2015 Hyvin Kyeng aus Kenia. Erwähnenswert: die ersten Vier von Monaco entsprachen auch den ersten Vier der WM in London, nur in anderer Reihenfolge!


Ergebnisse 3.000mH Frauen
1 Chepkoech , Beatrice, KEN    8:44.32          
2 Frerichs , Courtney USA 9:00.85
3 Kiyeng , Hyvin KEN 9:04.41
4 Coburn , Emma USA 9:05.06
5 Jeruto , Norah KEN 9:07.20
6 Chemutai , Peruth UGA 9:07.94
7 Chepngetich , Roseline KEN 9:08.23
8 Jepkemei , Daisy KEN 9:10.71
9 Yavi , Winfred Mutile BRN 9:10.74
10 Chespol , Celliphine Chepteek KEN 9:12.05
11 Grøvdal , Karoline Bjerkeli NOR 9:18.36
12 Quigley , Colleen USA 9:20.99
13 Praught , Aisha JAM 9:25.48
14 Clarke , Rosie GBR 9:38.71
15 Claude-Boxberger, Ophélie FRA 9:52.59
Tuigong , Caroline KEN DNF


Hamburg Marathon - EM Norm für Philipp Pflieger (29.4.2018)

Philipp PfliegerBei sonnigem, aber nicht zu warmen Bedingungen bis 17 Grad unterbot der Regensburger Philipp Pfleger (Foto, Copyright Herbert Steffny) beim Hamburg Marathon mit 2:13:39 Stunden die Europameisterschafts-Norm für Einzelstarter von 2:14 Stunden. Er beendete das stark besetzte Rennen als bester Nicht-Afrikaner auf Rang 11. Wir erinnern uns: in Berlin im letzten Herbst lief Pflieger viel zu schnell an und musste am Ende vollkommen entkräftet aufgeben. Diesmal lief der 30-Jährige taktisch von Anfang an besonnener auf Kurs 2:13 Stunden (Halbmarathon 66:37min), musste die letzten 10 Kilometer ohne Tempomacher alleine gegen die Uhr laufen und kam letztlich im Plan an. Marathon erfordert eben Erfahrung und Demut! Damit war er mit deutscher Jahresbestleistung auch schneller als der deutsche Meister Tom Gröschel im gleichzeitig ausgetragegener Düsseldorf Marathon (s.u.), aber den Titel kann natürlich nur erringen, wer bei der Meisterschaft antritt.

Vorne bestimmten unterdessen die Afrikaner das Geschehen, wobei auch hier im Gegensatz zum London Marathon gleichmäßiger und vernünftiger angelaufen wurde und entsprechend gute Zeiten erzielt wurden. Es siegte der Äthiopier Solomon Deksisa im zähen Ringen mit dem Debütanten und LandsmannTadu Abate in 2:06:34 Stunden. Der als Fünfter einlaufende Ex-Weltmeister und Olympiasieger 2012 Stephen Kiprotich aus Uganda lief noch starke 2:07:57 Stunden. Der 2:03:13 Läufer Emmanuel Mutai aus Kenia scheint mit Rang neun und 2:11:57 Stunden, so langsam das Ende seiner langen Karriere erreicht zu haben.

Die Damen liefen ebenfalls vorsichtig an und hatten bei Halbmarathon 73:23 Minuten. Im Finale konnte sich die Ex-Äthiopierin Shitaye Eshete (Bahrain) bei Kilometer 38 absetzen und mit einer schnelleren Hälfte noch ansprechende  2:24:51 Stunden und Hausrekord erzielen. Das Podium vervollständigten die Äthiopierin Birke Debele (2:25:58 Stunden) vor Mimi Belete (2:26:06 Stunden). Die fürLT Haspa Marathon Hamburg startende Sabrina Mockenhaupt gewann den zum ersten Male im Rahmenprogramm durchgeführten Halbmarathon in  1:15:12 Stunden. In Berlin bei der EM möchte sich die vielleicht doch eher Bahnspezialistin noch über 10.000 Meter qualifizieren. 9.988 Läufer erreichten das Ziel in bis 6:24 Stunden. Mit 2.252 Frauen betrug ihrAnteil unter den Finishern 23,5 Prozent. 

Ergebnisse:

Männer:
1 Deksisa, Solomon (ETH) 2:06:34
2 Abate, Tadu (ETH) 2:06:54
3 Abshero, Ayele (ETH) 2:07:19
4 Yego, Solomon (KEN) 2:07:37
5 Kiprotich, Stephen (UGA) 2:07:57
6 Kipruto, Vincent (KEN) 2:10:31
7 Chebogut, Stephen (KEN) 2:10:33
8 Bantie, Aychew (ETH) 2:11:16
9 Mutai, Emmanuel (KEN) 2:11:57
10 Chepkorom, Ezekiel (UGA) 2:13:12
11 Pflieger, Philipp (GER) 2:13:39
12 El Fathauoi, Yassine (MAR) 2:18:39
13 Fosti, Roman (EST) 2:19:40
14 Gálan Bardera, Ivan (ESP) 2:19:42
15 Nummela, Aki (FIN) 2:19:47
16 Schauer, Frank (GER) 2:19:51
Frauen:
1 Eshete, Shitaye (BRN) 2:24:51
2 Debele, Birke (ETH) 2:25:28
3 Belete, Mimi (BRN) 2:26:06
4 Kibet, Sylvia (KEN) 2:30:27
5 Tahir, Kuftu (ETH) 2:34:35
6 Andersson, Isabellah (SWE) 2:34:52
7 Lauwaert, Nina (BEL) 2:37:26
8 Chepyego, Selly (KEN) 2:38:16
9 Starfelt, Malin (SWE) 2:40:32
10 van Proeyen, Karen (BEL) 2:40:49
11 Ehlers, Jessika (GER) SGA Büdelsdorf 2:46:29

 

Düsseldorf Marathon - Gröschel und Amrhein Deutsche Meister

(29.4.2018)

Viele mögen es ja nicht glauben, aber die Bedingungen Regen, kühlere Temperaturen und dadurch Pollen-freie Luft waren für die Läufer ideal und es hagelte zumindest aus deutscher Sicht Bestzeiten beim Düsseldorf Marathon. Afrikaner und Zuschauer mögen diese Bedingungen weniger. Entsprechend platzierten sich die Deutschen auch in der Gesamtwertung weit vorne. Sieger wurde der Kenianer Gilbert Kollum Yegon in 2:13:55 Stunden vor seinem Landsmann Richard Kiplimo Mutai (2:14:08 Stunden). Eine peinliche Panne: die Spitzengruppe wurde nach acht Kilometern um einen Kilometer fehlgeleitet, was natürlich Zeit kostete. Der 27-jährige Rostocker Tom Gröschel war aus einer größeren Gruppe von Titelaspiranten am Schluss der Stärkste und wurde Gesamt-Dritter. Er lief bei seinem Debüt gleich gute 2:15:20 Stunden und überholte im Finale den bereits vorzeitig enteilten Lokalmatador  Sebastian Reinwand, der sich immerhin in Bestzeit mit 2:15:27 Stunden auf Platz zwei der Meisterschaftswertung rettete. Als Gesamt-Fünfter und Dritter der DM Wertung feierte Marcus Schöfisch in 2:15:59 Stunden ebenfalls einen neuen Hausrekord. Sehr erfreulich: fünf Deutsche unterboten die Team-Norm von 2:17:00 Stunden für die Europameisterschaften in Berlin (6. bis 12. August) und immer hin acht Läufer kamenunter 2:20 Stunden. Das gab es schon lange nicht mehr bei einem City-Marathon. Auch bei den Damen lief die Mannheimerin Fabienne Amrhein bei ihrem zweiten Marathon in 2:32:34 Stunden als Gesamtzweite persönliche Bestzeit und holte sich verdient und überlegen den Deutschen Meister Titel. Auch ihr dürfte das EM-Ticket sicher sein. Hier siegte die Weißrussin  Volha Mazuronak in neuem Streckenrekord von 2:25:25 Stunden. 

Ergebnisse Männer:

Platz Name Brutto-Zeit
1 Gilbert Kollum Yegon (KEN) 02:13:55
2 Richard Kiplimo Mutai (KEN) 02:14:08
3 Tom Gröschel (GER) 02:15:20
4 Sebastian Reinwand (GER) 02:15:27
5 Marcus Schöfisch (GER) 02:15:59
6 Philipp Baar (GER) 02:16:17
7 Karsten Meier (GER) 02:16:26
8 Luis Alberto Orta Millan (VEN) 02:16:30
9 Jens Nerkamp (GER) 02:17:18
10 Muzaffer Bayram (TUR) 02:17:57
11 Üzeyir Söylemez (TUR) 02:18:11
12 Evans Nyakamba Mayaka (KEN) 02:18:31
13 Steffen Uliczka (GER) 02:19:17
14 Andreas Straßner (GER) 02:19:38
15 Ömer Alkanoglu (TUR) 02:19:44


Ergebnisse Frauen:
Platz Name Brutto-Zeit
1 Volha Mazuronak (BLR) 02:25:25
2 Fabienne Amrhein (GER) 02:32:35
3 Rose Jepchoge Maru (KEN) 02:33:55
4 Peixoto Doroteia Alves (POR) 02:35:15
5 Fadime Suna Celik (TUR) 02:36:21
6 Seyma Yildiz (TUR) 02:38:45
7 Tubay Erdal (TUR) 02:39:45
8 Elif Dagdelen (TUR) 02:39:58
9 Isabel Leibfried (GER) 02:41:40
10 Daniela Aeschbacher (SUI) 02:45:09
11 Regina Högl (GER) 02:45:56
12 Sandra Morchner (GER) 02:46:55
13 Anna Starostzik (GER) 02:47:21
14 Miriam Zirk (GER) 02:48:54
15 Anna-Katharina Plinke (GER) 02:50:05


London Marathon - Selbstmord an der Themse (22.4.2018)

Das Wetter spielte nicht ganz so mit wie erhofft, es wurde sonnig warm, kein Weltrekordwetter. Dennoch rannten sowohl die Frauen als auch Männer unverständlicherweise nahezu blindlings auf die Rekordmarken und die meisten Favoriten mussten am Ende der falschen Taktik Tribut zollen. Eliud Kipchoge, der Marathonmann unserer Tage schlechthin, rannte zwar nicht den erhofften Weltrekord, konnte aber dennoch als Sieger in 2:04:17 Stunden dem Rest der Weltspitze erneut die Hacken zeigen. Bei den Frauen begingen die beiden Top-Favoritinnen Mary Keitany und Tirunesh Dibaba regelrecht "Selbstmord an der Themse". Trotz der vorauszusehenden warmen Bedingungen begann das Duett mit Weltrekordtempo. Während Keitany mit Platz vier zwar durchgereicht wurde, sich aber noch die Option auf die Marathon World Majors Prämie sicherte, stieg Tirunesh Dibaba nach 30 Kilometern aus. Die lachende Dritte wurde Erste: 5.000 Meter Olympiasiegerin Vivian Cheruiyot siegte in einem clever und gleichmäßig eingeteilten Rennen in für die Bedingungen noch erstklassigen 2:18:31 Stunden.

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Boston Marathon - Kawauchi und Linden trotzen Sauwetter 
(16.4.2018)

In den letzten Jahren dominierten die Afrikaner beim Boston Marathon. Aber sie sind schlagbar, wenn das Wetter mithilft. So geschehen beim diesjährigen Boston Marathon, wo so ziemlich die miesesten Bedingungen herrschten, die man sich für einen Marathon wünscht. Die mental und physisch härtesten Kämpfer Desiree Linden aus den USA und der Japaner Yuki Kawauchi holten sich Überraschungssiege in der Boylston Street.  

Nicht wenige Eliteläufer erhoffen sich zum Start in Boston die dort möglichen Traumbedingungen: 136 Meter Gefälle – wenn auch wellig, aber eben bergab - mit einem von hinten treibenden Westwind auf diesem Punkt zu Punkt Kurs. So geschehen z.B. als Uta Pippig ihre (offiziell nicht anerkannte) Zeit von 2:21:45 Stunden 1994 bei ihrem Sieg lief. Der Kurs, den ich selbst 1996 als Sieger der Masterswertung bei 100. Jubiläum mitlief, hat so seine Tücken und dieses Mal spielte das Wetter einfach nicht mit. Im Gegenteil In Kenia würde man sagen: „this race separated the boys from the men!“

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Paris Marathon - Paul Lonyangata zum zweiten Mal
(8.4.2018)

Bei zunächst günstigen Temperaturen um 13 Grad, sonnigem Wetter, dank dem Hochdruckgebiet "Leo" und nahezu Windstille startete der 42. Paris Marathon auf dem touristisch attraktiven, aber vergleichsweise eher zuschauerarmen Rundkurs entlang der Sehenswürdigkeiten der Seine-Metropole. Ein Grüppchen Frauen-Eliteläuferinnen nahm die Strecke eine halbe Stunde vor den Elite-Männern in Angriff. Danach startete das Riesenfeld der über 40.000 gemeldeten Teilnehmer auf der Prachtstraße Champs-Elysees. Die Damen waren bei 15 Kilometern auf etwa einem 2:20er Kurs, der Streckenrekord (2:20:55 Stunden) der nicht mitlaufenden Vorjahressiegerin Purity Rionoripo aus Kenia war also noch im Visier. Bei den Männern verteidigte dagegen ihr Ehemann Paul Lonyangata seinen Titel vom Vorjahr (2:06:10 Stunden). Halbmarathon passierten die Männer geführt von drei Tempomachern in 63:01 Stunden, etwas langsamer als der Streckenrekord von Kenenisa Bekele (2:05:03 Stunden).  Bei den Damen war bei 30 Kilometern am Eiffelturm immerhin noch neun Frauen zusammen, die sich allerdings nun begannen zu belauern, was das Tempo etwas verschleppte. Bei 30 Kilometern (1:30:16 Stunden) waren bei den Männern dagegen noch rund 15 Afrikaner in der Spitzengruppe auf einem Kurs auf eine 2:06er Zeit. Die große Gruppe zerfiel aber als bei 32 Kilometern die ersten taktischen Zwischenspurts begannen. Den stärksten Eindruck hinterließ der Vorjahressieger Paul Lonyangata, der sich letztlich in 2:06:25 Stunden vor seinen Landsleuten Mathew Kisorio (2:06:36 Stunden) und Ernest Ngeno (2:06:41 Stunden) erneut durchsetzen konnte. 10 Männer unterboten die 2:10 Stundengrenze. Bei den Damen konnte sich letztlich ebenfalls Kenia durchsetzen. Die in den USA studierende Betsy Saina (2:22:56 Stunden) gewann im engen Finale knapp vor Ruth Chepngetich (2:22:59 Stunden) und der Äthiopierin Gulume Chala (2:23:06 Stunden). Die Dichte bei den Frauen war ebenso wie bei den Männern beachtlich. Für Rang acht musste frau noch 2:26:13 Stunden laufen.

Cross-Studenten-WM: Gold für Granz Team-Silber (7.4.2018)

Caterina Granz Cross Stdenten WM St. GallenBei den Damen gab es aus deutscher Sicht eine erfreuliche Überraschung. Caterina Granz (Foto, Copyright: Herbert Steffny) von der LG Nord Berlin holte sich souverän den Titel als Crossweltmeisterin der Studenten bei fast sommerlichen Bedingungen auf einer Grasbahn im Gründenmoos in St. Gallen. Hinzu erliefen sich die deutschen Damen noch Team-Silber. Der für Männer und Frauen ca. 10 Kilometer lange Kurs wirkte nur auf den ersten Blick leicht, zumal der Boden abgetrocknet war und eher festes Rasengeläuf bot. Allerdings machte eine sieben Mal zu überwindende steile Böschung von etwa 10 Metern, eine kleinere Rampe und zwei Schikanen durch umgelegte Baumstämme das Leben nicht leichter, aber dafür crossgerechter. Wie zu erwarten war die Schweizer Organisation der Universität St. Gallen pünktlich und perfekt. Schon am Vorabend war bei der Eröffungsveranstaltung prächtige Stimmung unter den bis 25-jährigen Athleten aus 20 Nationen. Die Starts waren mittags bei allerfeinstem Frühlingswetter, vielleicht etwas zu warm für die Läufer, aber ideale Bedingungen für Zuschauer und Fotografen. Im begleitenden Programm hielt Herbert Steffny einen Vortrag über Kenias Wunderläufer und Dr. Beat Villiger erhellte das dunkle Thema Doping aus berufenem Munde. Ebenso präsentierte sich das Gastgeberland Schweiz vortags mit der Besichtigung einer Schokoladenfabrik von seiner süßesten Seite.

WM-Halbmarathon - Hattrick für Kamworer (24.3.2018)

Geoffrey Kipsang KamworerGeoffrey Kipsang Kamworer (Foto, Copyright: Herbert Steffny) holte sich in Valencia mit einem sensationellen Finale den dritten Halbmarathon-Weltmeistertitel in Folge. Der Kenianer, der im Herbst den New York Marathon gewann, sprengte eine noch fast 30-köpfige Spitzengruppe bei Kilometer 15 mit einem rasanten Antritt und legte die nächsten fünf Kilometer in sensationellen 13:01 Minuten zurück. Das hätte bei den meisten internationalen 5.000 Meter Rennen zum Sieg gereicht! Eine Erklärung: es herrschte teilweise starker Wind - der Grund warum 30 Läufer bis zur 15-Kilometer Marke verhalten zusammenkuschelten - und das Finale war dann stark Rückenwind-begünstigt. Dennoch hatte die Konkurrenz der Attacke des 25-Jährigen Doppel-Crossweltmeisters, der in 60:02 Minuten siegte, nichts entgegenzusetzen. Zweiter wurde 20 Sekunden dahinter der für Bahrain startende Ex-Kenianer Abraham Cheroben - Drittschnellster der Ewigen Weltbestenliste in 58:40 Minuten. Der Eritäer Aron Kifle sicherte sich Bronze in 60:31 Minuten. Die Mannschaftswertung ging allerdings an Äthiopien vor Kenia und Bahrain. Einmal mehr überzeugte der 22-jährige Schweizer Julien Wanders. der als  Achter in 61:03 Minuten tief in die afrikanische Phalanx eindrang. Der nächste "Weiße" war Koen Naert aus Belgien auf Rang 22 in 61:42 Minuten. Der Österreicher Peter Herzog lief mit 63:22 Minuten auf Rang 53 immerhin noch persönliche Bestzeit. Armutszeugnis: Deutsche waren nicht am Start!

Bei den Damen, die  25 Minuten vor den Männern starteten, siegte nicht die Weltrekordlerin Joyciline Jepkosgei, sondern die Äthiopierin Netsanet Gudeta Kebede in 66:11 Minuten. das ist Weltrekord für reine Frauenrennen. Inklusive Weltrekord und Teamprämie kassierte sie für ihren Sieg 80.000 Dollar! Die Gemischtrennen-Rekordlerin Jepkosgei (64:51min) musste sich 43 Sekunden dahinter mit Platz zwei begnügen, nachdem sie bei 14 Kilometern der Äthiopierin nicht mehr fogen konnte. Ihre Landsfrau 
Pauline Kaveke Kamulu belegte Rang drei in 66:56 Minuten. Die Schweizerin Fabienne Schlumpf belegte Rang 16 in 70:36 Minuten. Die einzige deutsche Teilnehmerin Anja Scherl belegte nur den 75. Platz in 1:16:13 Stunden. Sie wurde im Rennen immer langsamer. Löblich aber, dass sie als einzige Deutsche überhaupt antrat. Warum sich die anderen deutschen "Spitzenläufer" nicht mit der Weltklasse messen wollen, ist mir ein Rätsel! Die Teamwertung ging an Äthiopien vor Kenia, die nur mit drei Läuferinnen antraten und Bahrain. 


Neue Marathon-Indoor-Weltrekorde (17.3.2018)

Lindsey Scherf - Zweite beim Honolulu Marathon 2016Sie suchen einen Marathon mit Drehwurm? Dann nix wie hin zur "NYC Indoor Marathon World Record Challenge" auf der 200 Meter Armory Track in New York, die auch jährlich Schauplatz der Leichtathletik „Millrose Games“ ist. Malcolm Richards aus San Franciso, der an gleicher Stelle bei der Erstauflage der Veranstaltung 2016 bereits mit 2:21:56 Stunden eine mittlerweile unterbotene Indoor Marathon Bestleistung aufstellte, verbesserte den Rekord von Chris Zablocki (2:21:48 Stunden aus dem Jahre 2017) um fast drei Minuten. Der 35-Jährige Grundschullehrer lief die 211 Runden mit 2:19:01 Stunden erstmals unter der 2:20 Stundengrenze. Dafür gab es als Preisgeld 3.000 Dollar für Sieg plus 4.000 Dollar für den neuen Rekord. 

Seine 31 Jahre alte Landsfrau Lindsey Scherf (Foto, Copyright: Herbert Steffny) unterbot ebenfalls die alte Weltbestleistung von Laura Manninen (2:42:30 Stunden, 2017) um 1:35 Minuten auf 2:40:55 Stunden, was ihr die selbe Börse einbrachte. Die US-Amerikanerin lief 2016 "outdoor" beim Honolulu Marathon in 2:34:04 Stunden als Zweite ein. Am Start war bei den Männern  mit Eric Blake auch ein weiterer Marathon Weltbestleistungsinhaber, dessen Rekord auf dem Laufband für die 42,195 Kilometer Distanz seit 2006 bei 2:21:40 Stunden steht. Er beendete das Rennen als Vierter in 2:22:35 Stunden.


Tokio Marathon - Japaner mit Leistungsexplosion! (25.2.2018)

Amy Cragg HastingsBeim Tokio Marathon sorgten die japanischen Marathonläufer bei den Männern für eine wahre Leistungsexplosion. Damit festigten die Söhne Nippons ihre Position als ärgster Verfolger der afrikanischen Wunderläufer. Zwar gewannen bei den Männern der Kenianer Dickson Chumba in 2:05:30 Stunden und bei den Frauen die Äthiopierin Berhane Dibaba in schnellen 2:19:51 Stunden, aber dahinter sorgten die einheimischen Läufer für eine wahre Rekordflut. Es hagelte bei idealen Bedingungen mit 6 C bei bedecktem Himmel persönliche Bestzeiten. 14 Läufer unterboten bei den Männern die 2:10 Stundengrenze, darunter neun (!) Japaner. Allen voran rannte mit einem starken Finish der 26-jährige Yuta Shitara mit 2:06:11 Stunden einen neuen nationalen Rekord, der ihm die Rekordsumme von 100.000.000 (einhundert Million!) Yen einbrachte, was 760.118 Euro entspricht! Die alte Marke hatte seit 16 Jahren Toshinari Takaoka mit 2:06:16 Stunden (Chicago 2002) im Besitz. Shitara ist auch Inhaber des japanischen Halbmarathon Rekords mit 60:17 Minuten. In Berlin 2017 lief er als Sechster seine bisherige Marathon Bestleistung von 2:09:03 Stunden.


Zwei weitere Japaner liefen ebenfalls noch 2:06 Stunden Zeiten. Der Streckenrekordler und Ex-Weltrekordler Wilson Kipsang stieg bereits nach 15 Kilometern aus. Bei den Damen überzeugte hinter der Siegerin Dibaba, die den Streckenrekord nur um vier Sekunden verpasste, als Dritte auch die US-Amerikanerin Amy Cragg (Foto, Copyright: Herbert Steffny), die mit 2:21:42 Stunden sich als fünftschnellste US-Amerikanerin aller Zeiten etablierte. Sie WM-Bronze-Medaillen-Gewinnerin von London 2017 verbesserte ihren Hausrekord um über fünf Minuten. Weniger gut lief es für die Deutsche Anna Hahner, die bereits nach wenigen Kilometern wegen einer Verletzung ausstieg.


Ergebnisse:

Männer:

1. Dickson Chumba (KEN) - 2:05:30
2. Yuta Shitara (JPN) - 2:06:11 - NR
3. Amos Kipruto (KEN) - 2:06:33
4. Gideon Kipketer (KEN) - 2:06:47
5. Hiroto Inoue (JPN) - 2:06:54 - PB
6. Feyisa Lilesa (ETH) - 2:07:30
7. Ryo Kiname (JPN) - 2:08:08 - PB
8. Chihiro Miyawaki (JPN) - 2:08:45 - PB
9. Kenji Yamamoto (JPN) - 2:08:48 - PB
10. Yuki Sato (JPN) - 2:08:58 - PB
11. Mohamed El Aaraby (MAR) - 2:09:18 - PB
12. Kohei Ogino (JPN) - 2:09:36 - PB
13. Tadashi Isshiki (JPN) - 2:09:43 - PB
14. Akinobu Murasawa (JPN) - 2:09:47 - PB
15. Simon Kariuki (KEN) - 2:10:00 - PB
16. Asuka Tanaka (JPN) - 2:10:13 - PB
17. Hiroki Yamagishi (JPN) - 2:10:14 - PB
18. Daichi Kamino (JPN) - 2:10:18 - PB
19. Kengo Suzuki (JPN) - 2:10:21 - PB
20. Tsegaye Mekonnen (ETH) - 2:10:26
21. Juan Luis Barrios (MEX) - 2:10:55 - PB
22. Hiroaki Sano (JPN) - 2:12:17
23. Masanori Sakai (JPN) - 2:13:31
24. Kazuya Ishida (JPN) - 2:13:50
25. Yoshiki Koizumi (JPN) - 2:13:50 - PB

Frauen:

1. Birhane Dibaba (ETH) - 2:19:51 - PB
2. Ruti Aga (ETH) - 2:21:19
3. Amy Cragg (USA) - 2:21:42 - PB
4. Shure Demise (ETH) - 2:22:07
5. Helah Kiprop (KEN) - 2:28:58
6. Hiroko Yoshitomi (JPN) - 2:30:16 - PB
7. Madoka Nakano (JPN) - 2:31:41 - PB
8. Mao Uesugi (JPN) - 2:31:49 - PB
9. Marie Imada (JPN) - 2:32:00 - PB
10. Meixia Zhang (CHN) - 2:33:02 - PB

3.000 Meter - Klosterhalfen pulverisiert Deutschen Rekord (18.2.2018)

Konstanze KlosterhalfenSensationell! Konstanze Klosterhalfen (Foto, Copyright: Herbert Steffny) pulverisierte bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund den deutschen Hallenrekord über 3.000 Meter auf erstklassige 8:36,01 Minuten. Die alte Marke hielt mit 8:41,79 Minuten Kathrin Ullrich (SC Dyn. Berlin) seit 1988. Deutschlands Ausnahmetalent machte sich und dem Publikum, das die Leverkusenerin mit "Standing Ovations" feierte, ein Geburtstagsgeschenk, denn Klosterhalfen wurde am Renntag 21 Jahre alt. "Als ich gesehen habe, dass die Deutschen Hallenmeisterschaften auf meinen Geburtstag fallen, wollte ich unbedingt dort laufen" so die neue Rekordhalterin nach dem Rennen im Interview, die auch seit letztem Jahr den deutschen Rekord über 3.000 Meter Bahn mit 8:29,89 Minuten im Freien hält. Wenn man bedenkt, dass sie den neuen Rekord im Alleingang erzielt wurde, so kann man ahnen, dass da noch mehr drin gewesen wäre. Sie belegt damit momentan Platz zwei in der Weltjahresbestenliste hinter keiner geringeren als der Weltrekordlerin Genzebe Dibaba aus Äthiopien und die Zeit bedeutet in der Ewigen Weltbestenliste Platz 22. Man darf gespannt sein was in Zukunft ihre Parade-Disziplin werden wird, denn ihre Ausdauerfähigkeit hat Klosterhalfen schon mit guten Leistungen auch über längere Distanzen angedeutet. Gepaart mit ihrer enormen Grundschnelligkeit auch auf der 1.500 Meter Strecke dürfte der 5.000 Meter Lauf vorerst für sie ideal sein.

Konstante Konstanze!

In dem aus nationaler Sicht gut besetzten Rennen, folgte bis rund 1.000 Meter lediglich die Hindernis Europameistern Gesa Felicitas Krause. Die Ulmerin Alina Reh lief von Beginn an das flotte Tempo nicht mit. Klosterhalfen spulte ziemlich konstante Runden ab und konnte am Ende sogar noch leicht zulegen! Die Zwischenzeiten bei 1.000 (2:55,01min) und 2.000 Meter (5:48,35 min) deuteten schon einen deutschen Rekord an, doch dann legte das vielleicht größte Lauftalent, was Deutschland seit langem hervorgebracht hat, sogar nochmal zu! Den letzte Tausender legte sie bei ihrem Solo-Steigerungslauf in 2:47,7 Minuten zurück. Auch dahinter gab es, wenn auch im Schatten dieses Weltklasselaufs noch gute Zeiten. Die Frankfurterin Gesa Krause rettete sich noch auf Platz zwei in guten 8:54,08 Minuten und den dritten Platz sicherte sich überraschend die noch stark aufkommende Caterina Cranz von der LG Nord Berlin in Hausrekord 8:56,29 Minuten. Alina Reh vom SSV Ulm musste sich mit Platz vier in 9:02,42 Miunten begnügen.

Schweizer Julien Wanders läuft Weltklassezeit (9.2.2018)

Der erst 21-jährige Schweizer Julien Wanders lief beim Halbmarathon in Barcelona mit 60:09 Minuten einen neuen U-23 Europarekord und unterbot den an gleicher Stelle 2015 von Tadesse Abraham aufgestellten Landesrekord um gleich 33 Sekunden. Damit platzierte er sich als hervorragender Zweiter hinter dem Streckenrekord laufenden Äthiopier Wasihun Mule (59:44 min)  Schon beim Silvesterlauf in Houlles bei Paris rannte der Genfer mit 28:02 Minuten einen neuen Schweizer Rekord im 10 Kilometer Straßenlauf. Wanders, der sich in Trainingslagern v.a. in Iten/Kenia vorbereitet hat, plant als nächstes einen Start bei den Halbmarathon Weltmeisterschaften am 24.3.2018 in Valencia. Den Europarekord über Halbmarathon lief der britischen Olympiasieger und Weltmeister Mo Farah mit 59:22 Minuten. Zum Vergleich: den deutschen Rekord hält Carsten Eich mit 60:34 Minuten. Auch Deutsche waren in Barcelona am Start. Der Regensburger Philipp Pflieger verbesserte seinen Hausrekord auf Platz 11 einkommend auf 63:44 Minuten und seine Vereinskameradin Corinna Harrer erzielt als Zehnte bei den Frauen ebenfalls mit 1:13:21 Stunden einen neuen hausrekord. Hier siegte die für Bahrain startende Äthiopierin Tejitu Daba in 1:08:36 Stunden.


Ras Al Khaimah - Kenia kratzt an den Weltrekorden (9.2.2018)

Mary KeitanyZwei Wochen nach der Rekordflut der äthiopischen Marathonläufer beim Dubai Marathon waren nun die Kenianer an der Reihe. Allerdings nur über die halbe Distanz, dafür aber auf dem sehr schnellen Kurs auf den Palmen Alleen in Ras Al Khaimah in den Vereinigten Emiraten. Das Starterfeld hatte durchaus das Zeug dazu die bereits sehr schnellen Streckenrekorde von Patrick Makau (58:52 min, 2009) und Peres Jepchirchir (65:06 min, 2017) zu unterbieten. Bei den Männern konnten die Veranstalter den eritraeischen Ex-Marathon Weltmeister und New York Marathon Sieger Ghirmay Gebrselassie, den kenianischen Titelverteidiger und Vize-Weltmeister im Halbmarathon Bedan Karoki nebst neun(!) weiteren Läufern aufbieten, die bereits die 60 Minuten Grenze unterboten haben. Darunter seine Landsleute Jorum Okombo (58:48 min), Stanley Biwott (58:56 min) und James Wangari (59:07 min). Aber der eigentliche Knüller war das Aufeinandertreffen der derzeit weltbesten Marathonläuferin und Ex-Halbmarathon-Weltrekordlerin Mary Keitany (Foto, Copyright Herbert Steffny) auf den Shooting-Star und die neue Halbmarathon Weltrekordlerin (64:51 min, Valencia 2017) Joyciline Jepkosgei, ebenfalls aus Kenia. Weitere sieben(!) Läuferinnen konnten eine Bestzeit unter 67 Minuten aufweisen. Die Weltrekorde mussten um ihren Bestand zittern.


Scheichs kommen nur zum Männerstart

Das neben der Sheikh Zayed Moschee eine Viertelstunde vor den Männern im  Morgengrauen (6:45 Uhr) gestartete Rennen der rund 15 Elitefrauen wurde von vier Männern geführt, so dachte ich..., aber einer davon gewann am Schluss die Damenkonkurrenz. Soweit vorab... Die Temperaturen waren mit 15 Grad bei diesigem Himmel nahezu ideal. Übrigens - ihre Hohheit, die versammelte Schar der Sponsoren-Scheiche kam erst zum Start der Männer! Na ja, so sind sie eben, unsere Freunde am Ölhahn. Nichtsdestotrotz begannen die Damen mit sehr aggressiven 6:00 Minuten für die ersten zwei Kilometer. Bei drei Kilometern löste sich bereits eine Dreiergruppe mit Joyciline Jepkosgei, Mary Keitany, Caroline Kipkirui und... ich übersah sie zunächst angesichts ihres männlichen Auftretens: Fancy Chemutai ab. Die Fünf-Kilometer Marke wurde in 15:15 Minuten durchlaufen, was einer Endzeit von 1:04 entsprechen würde, also Weltrekordtempo!  Ezekiel Kemboi der persönliche Pacemaker für Jepkosgei. führte die verbliebenen Damen in rasanten 30:34 Minuten über die 10 Kilometer Marke. Die 36-jährige Mary Keitany, die mit nur rund 40 Kilogramm kleinste Läuferin im Feld hielt sich zunächst mehr hinten auf, um allerdings bei 14 Kilometern plötzlich an der Spitze aufzutauchen.


Favoritin fällt zurück - Finale: Junge gegen Mädchen?

Erstaunlicherweise war ausgerechnet die Favoritin Joyciline Jepkosgei das erste Opfer. In 46:07 Minuten durchlief das verbliebene Trio die 15 Kilometer Marke. Das Tempo wurde also merklich langsamer, ein Tribut an den zu schnellen Beginn? Kipkirui war das nächste Opfer bei 18 Kilometern. Nun entbrannte ein spannender Zweikampf zwischender der bulligeren großen 23-jährigen Fancy Chemutai und der kleinen zierlichen Mary Keitany nebst ihren persönlichen Hasen, Gilbert K. Bii und Lawi Kiptui, die sie fast schon penetrant bis über den Zielstrich trieben. Es sah aus wie der Kampf Junge gegen Mädchen: den Zielsprint entschied die fast einen Kopf größere Chemutai in 64:52 Minuten nur eine Sekunde vom Weltrekord entfernt und drei Sekunden vor Keitany, die dennoch eine neue persönliche Bestzeit aufstellte. So schrammte die Siegerin extrem knapp an der 100.00 Dollar Prämie vorbei!!! Die Unterlegene jubelte im Zeil, wohl wegen ihrer tollen Sub-65 Minuten Zeit und sie scheint auf dem Weg zum London Marathon gut gerüstet zu sein. Dort steht das Unterfangen Marathonweltrekord an. Die Dritte Caroline Kipkirui verbesserte ihren Hausrekord ebenfalls gewaltig auf 65:07 Minuten. Jepkosgei fiel noch deutlich zurück und kam in 66:46 Minuten als Fünfte ein. Die Deutsche Laura Hottenrott (GSV Eintracht Baunatal) wurde als 16. Platzierte in 1:15:45 Stunden beste Deutsche.


fancy Chemutai Mary Keitany Caroline Kipkirui Ras Al Khaimah
Zu guter Letzt stellte sich der Scheich dann doch zum Sieger-Trio Fancy Chemutai (Mitte)
Mary Keitany (links) und Caroline Kipkirui (rechts) Foto, Copyright: Helmut Winter



Bedan Karoki wiederholt Vorjahreserfolg

Die rund 20 Elite-Männer starteten zusammen mit den ca. 2.500 Volksläufern (darunter 33,6 Prozent Frauen) auf den zertifizierten, aber leider sehr wenig Zuschauer aufweisenden Kurs. Hugh Jones der Streckenvermesser und ehemalige London Marathon Sieger in 2:09:24 Stunden, 1982) führte die Laufstars über die Ideallinie. Allerdings liefen sie wie die Damen nicht immer voll konzentriert und verschenkten wertvolle Meter. 27:48 Minuten war die Durchgangszeit bei 10 Kilometern nach 13:52 Minuten bei 5.000 Metern  Bei Kilometer 13 setzte sich ein Quartett um Bedan Karoki ab. Schnell fiel das Feld auseinander. 41:43 Minuten war die Zwischenzeit bei 15 Kilometern, was auf eine schnelle 58er Zeit hindeutete und
 der Weltrekord schien noch in Reichweite. Nach 17 Kilometern machte sich Karoki, der Mann mit dem überaufrechten Oberkörper und dem marathontauglichen, kürzeren Trommelschritt wie im Vorjahr deutlich auf und davon. Mit 13:5,. 13:56 und 13:55 Minuten waren die 5-Kilometer Abschnitte bis dahin extrem gleichmäßig.

Der Kenianer war auf dem Weg seinen Titel klar zu verteidigen, was bisher nur Patrick Makau 2008 und 2009 gelang. Bereits 50 Meter dahinter kämpften der Äthiopier Yemal Yimer und der Kenianer Alex Kibet nur noch um Platz zwei. 55:55 Minuten hatte Karoki bei 20 Kilometern, der langsamste 5-Kilometer-Abschnitt in nur noch 14:12 Minuten. Diese Zeit ist aber wohl falsch, denn Dr. Helmut Winter, der vor Ort mitfuhr, stoppte 55:41 Minuten (pers. Mitteilung). So oder so, der Weltrekord war außer Reichweite, es ging nur noch um den Streckenrekord und ein Zeit klar unter 59 Minuten, was der Kenianer dann auch schaffte. 58:42 Minuten machten ihn zum fünft-schnellsten Halbmarathonläufer aller Zeiten. Yemal Yimer lief 18 Sekunden dahinter exakt 59:00 und Alex Kibet folgte als Dritter in 59:06 Minuten. Sieben Läufer blieben unter einer Stunde. Wie bei den Frauen gingen acht von den Top-Ten-Plätzen an Kenia. Beide Rennen dürften wie der Dubai Marathon die Jahres-Weltbestenlisten lange prägen.+

Für Experten hier die genauen Zwischenzeiten vor Ort von Dr. Helmut Winter.


Ergebnisse:

Frauen Männer
1 Fancy Chemutai KEN 01:04:52      
2 Mary Keitany KEN 01:04:55
3 Caroline Kipkirui KEN 01:05:07
4 Joan Chelimo Melly KEN 01:05:37
5 Joyciline Jepkosgei KEN 01:06:46
6 Degitu Azimeraw Asires ETH 01:06:47
7 Brigid Kosgei KEN 01:06:49
8 Gladys Cherono KEN 01:07:13
9 Helen Tola Bekele ETH 01:07:47
10 Naom Jebet KEN 01:08:22
11 Eunice Chumba BRN 01:08:22
12 Lucy Cheruiyot KEN 01:10:41
13 Anne-Mari Hyrylainen FIN 01:11:10
14 Yuka Takashima JPN 01:11:18
15 Emily Waugh GBR 01:15:11
16 Laura Hottenrott GER 01:15:45
1 Bedan Karoki KEN 00:58:42
2 Jemal Yimer ETH 00:59:00
3 Alex Kibet KEN 00:59:06
4 Jorum Lumbasi Okombo KEN 00:59:36
5 Morris Gachaga KEN 00:59:36
6 Wilfred Kimitei KEN 00:59:40
7 Edwin Kiptoo KEN 00:59:54
8 Benard Kimeli KEN 01:00:16
9 Vincent Rono KEN 01:00:24
10 Lelisa Desisa ETH 01:00:28
11 James Wangari KEN 01:00:50
12 Geoffrey Yegon KEN 01:00:50
13 Shadrack Kimining KEN 01:00:57
14 Josphat Tanui KEN 01:02:07
15 Albert Kangogo KEN 01:02:09
16 Timothy Toroitich UGA 01:02:10



Dubai Marathon mit äthiopischer Rekordflut (26.1.2018)

Mosinet GemerewDer Dubai Marathon produzierte auf seiner ultraflachen Strecke bei günstigem Wetter wieder eine Rekordflut, an der sich die Weltbesten in London oder Berlin hart abarbeiten müssen. Die "geheime äthiopische Meisterschaft" und ein hohes Preisgeld mit 200.000 Dollar für Sieg (und noch 10.000 Dollar für Platz 10), sorgte für eine enorme Dichte an Spitzenleistungen wie es sie bisher so noch nicht gab. Das Traumziel der Veranstalter in Dubai, den Weltrekord bei den Männern zu unterbieten (u.a. drei Weltrekordversuche startete Haile Gebrselassie von 2008 bis 2010) scheiterte bisher. „Ich bin besser in Form als vor einem Jahr und es ist mein Ziel, eine Zeit von unter 2:04 Stunden zu erreichen“, sagte der 26-jährige Titelverteidiger Tamirat Tola noch bei der Pressekonferenz am Mittwoch. Seine Bestzeit aus Dubai (2:04:11 Stunden) ist gleichzeitig Streckenrekord.

Und er sollte zumindest was die Steigerung der Bestleistung angeht Recht behalten, aber den Kursrekord unterboten nicht nur er, sondern insgesamt fünf Landsleute in einer unglaublichen Dichte! Tausend Meter vor dem Ziel waren noch sechs Läufer zusammen. Die letzten 500 Meter glichen fast der Spurtentscheidung eines 10.000 Meter Rennens auf der Bahn. Mit 2:04:00 Stunden gewann letztlich Mosinet Geremew (Foto, Copyright: Helmut Winter) im Spurt zwei Sekunden vor Gebrselasie Aleme Leul, der das zweitschnellste Debüt aller Zeiten hinlegte. Schneller war nur Landsmann Guye Adola in Berlin 2017. Tola wurde in Bestzeit vier Sekunden dahinter in Hausrekord 2:04:06 Stunden „nur“ Dritter, zeitgleich mit Mengstu Negewo Asefa. Sensationelle Leistungsdichte: sieben Läufer rannten 2:04er Zeiten! Das gab es zuvor noch nie. „Weltbestleistung“ für einen siebten Platz: 2:04:44 Stunden brauchte Seifu Tura Abdiwak, eine Zeit, die fast überall zum obersten Podiumsplatz reichen würde! 44 Sekunden! Für den kleinen Unterschied gab es statt 200.000 Dollar nur noch 11.500 Dollar für Platz sieben. Die ersten 10 Plätze gingen an Äthiopier. Der beste Kenianer, der bei Halbmarathon (1:01:38 Stunden) noch führte, Ronald Kipkoech Korir, musste sich mit Platz 11 in 2:13:03 Stunden begnügen. Sieger Mosinet Geremew hatte zuvor eine Bestzeit von 2:06:12 Stunden, die er als Dritter des Berlin Marathons 2017 aufstellte.

Auch bei den Frauen - angeführt bis zuletzt von einem männlichen Tempomacher - hagelte es Rekorde und Bestleistungen durch die Läufernation Äthiopien. Die ebenfalls noch unbekanntere Roza Dereje Bekele gewann in schnellen 2:19:17 Stunden vor Feyse Tadese Boru (2:19:30 Stunden) und Yebrugal Melese Arage (2:19:36 Stunden). Erstklassige 2:19:53 Stunden von Worknesh Degefa Debele reichten nur für Platz vier und 2:21:45 Stunden von Dera Dida Yami nur für Platz sieben. In keinem Rennen kamen bisher vier Frauen unter 2:20 Stunden ins Ziel! Erstaunlich und fast nicht zu glauben, die Siegerin Roza Dereje lief bereits ihren achten Marathon in zwei Jahren und verbessert sich weiter in großen Sprüngen! Nun schraubte sie ihren Hausrekord von Shanghai im November (2:22:43 Stunden) um 3:24 Minuten nochmals deutlich nach unten.

Die erzielten Männer- und Frauenzeiten veränderten auch die Ewige Weltbestenliste erheblich. Alle Jahre wieder, wie bei den Männern werden die KenianerInnen in London, Rotterdam und Berlin reagieren (müssen). Mary Keitany denkt schon laut über einen Weltrekordversuch in London nach (mit männlichen Tempomachern?) und Überläufer Eliud Kipchoge hat sicherlich selbiges auch im Sinn. Er wird sich dort erneut mit seinen äthiopischen Widersachern von Berlin Guye Adola und Kenenisa Bekele auseinandersetzen müssen. Allerdings treten in London anders als in Berlin meist zu viele namhafte Athleten gegeneinander an, die eher auf eigene Rechnung und auf Sieg laufen, als sich zu einem Weltrekordtempo zusammenzurotten.


Konstanze Klosterhalfen siegt souverän in Trier (31.12.2017)

Konstanze Klosterhalfen TrierEinen überlegenen Sieg erlief sich Ausnahmetalent Konstanze Klosterhalfen (Foto, Copyright Herbert Steffny) beim 5-km Silvesterlauf in Trier. Von Beginn an drückte die erst 20 Jahre alte Leverkusenerin auf das Tempo. Schnell waren die anderen deutschen Spitzenläuferinnen Gesa Krause, Katharina Heinig, Corinna Harrer und Jana Sußmann distanziert. Die Titelverteidigerin machte dann in der vorletzten Runde ernst und hängte auch die verbliebenen Afrikanerinnen Salome Nyiarukundo (RUA) und Kejeta Melat Yisak (ETH) deutlich ab. Mit 16 Sekunden Vorsprung beendete die U23-Europameisterin ihre überaus erfolgreiche Saison 2017 mit flotten 15:34 Minuten. Die Frankfurter Marathonläuferin Katharina Heinig teilte sich ihr Rennen klug ein und arbeitete sich als zweitbeste Deutsche auf den fünften Platz vor. Eine Sekunde dahinter folgte die Hamburger Hindernisspezialistin Jana Sussmann.  Die noch im Trainingsaufbau befindliche Lokalmatadorin und Hindernis Europameisterin  Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) kam über einen 13. Rang in 16:39 Minuten nicht hinaus.


Bei den Männern war das 8 Kilometer Rennen offener und bis zum Schluss spannend. Erst im Spurt setzte sich in 23:09 Minuten der marokkanische Nachwuchsläufer Zouhair Talbi gegen den zuletzt führenden James Sugira ebenfalls wie die Frauen Zweite aus  Ruanda durch.  Bester Deutscher war der Mittelstreckler Martin Sperlich 35 Sekunden hinter dem Sieger auf Rang fünf vor Marathonläufer Hendrik Pfeiffer. Phillip Pflieger aus Regensburg wurde Neunter. 23 Nationen starteten alleine beim Elitelauf bei ungewöhnlich hohen Temperaturen von rund 12 Grad. Insgesamt beteiligten sich ca. 1.800 Läufer an der 28. Auflage des Trierer Silvesterlaufs im Herzen der ältesten Stadt Deutschlands. Die Stimmung und der Zuschauerzuspruch ließen wieder nichts zu wünschen übrig.


Ergebnisse Männer:
Ergebnisse Frauen:
01. 23:09 Zouhair Talbi 1 MAROKKO
02. 23:11 James Sugira 6 RUANDA
03. 23:13 Alfred Cherop 2 KENIA
04. 23:15 Elvis Chebor 28 KENIA
05. 23:44 Martin Sperlich 5 VfB LC Friedrichshafen
06. 23:47 Hendrik Pfeiffer 4 TV Wattenscheid
07. 23:51 Malcolm Hicks 11 NEUSEELAND
08. 23:54 Frank Futselaar 14 NIEDERLANDE
09. 23:55 Philipp Pflieger 3 LG Telis Finanz Regensburg
10. 24:06 Samuel Fitwi 15 LG Vulkaneifel

01. 15:34 Konstanze Klosterhalfen 1001 Bayer 04 Leverkusen
02. 15:50 Salome Nyirarukundo 1003 RUANDA
03. 15:51 Melat Yisak Kejeta 1007 ÄTHIOPIEN
04. 16:13 Sylvia Mmboga Medugu 1004 KENIA
05. 16:22 Katharina Heinig 1012 LG Eintracht Frankfurt
06. 16:23 Jana Sussmann 1008 Haspa Marathon Hamburg
07. 16:27 Lilian Jelagat 1016 KENIA
08. 16:28 Imana Truyers 1015 BELGIEN
09. 16:33 Natalya Strebkova 1041 UKRAINE
10. 16:33 Beatrix Cherono 1011 KENIA



Honolulu Marathon mit Streckenrekorden (10.12.2017)

ausführlicher Bericht

Norweger gewinnt Fukuoka in Europarekord (3.12.2017)

Sondre Nordstad Moen siegt in Fukuoka in EuroparekordNa das ist mal ein Paukenschlag! Der weiße Mann kann es offenbar doch noch! Als Sieger verbesserte der Norweger Sondre Nordstad Moen (Foto beim Zieleinlauf in Fukuoka, Copyright: Helmut Winter) beim traditionellen Fukuoka Marathon den bisher vom kenianischen Türken Kaan Kigen Özbilen gehaltenen Europarekord (2:06:10 Stunden) auf 2:05:48 Stunden. Damit unterbot der 26-Jährige als erster Weißer überhaupt auf einem zertifizierten Kurs die 2:06er Stunden Grenze. Im Vorfeld lief der Newcomer bereits beim Valencia Halbmarathon exzellente 59:48 Minuten und bereitete sich mit Höhenaufenthalten in Kenia mit Trainer Renato Canova auf den japanischen Marathonklassiker vor. In Fukuoka rang er nach einer Halbmarathon Zwischenzeit von 63:19 Stunden mit einer zweiten schnelleren Hälfte (62:29 Stunden) im Finale auf den letzten sieben Kilometern den höher eingeschätzten früheren Cross-Weltmeister und London Marathon Dritten (2:07:41 Stunden) Bedan Karoki aus Kenia nieder. Dabei lief er von 30 auf 40 Kilometer starke 29:15 Minuten! Die Plätze dahinter belegten der frühere Olympiasieger Stephen Kiprotich aus Uganda in 2:07:10 Stunden vor dem Japaner Suguru Osako (2:07:19 Stunden). Letztlich abgeschlagener Vierter wurde der gegen Ende stark eingebrochene Karoki in 2:08:44 Stunden. Moen lief bisher vier Marathons, seine Bestzeit stellte er im Frühjahr beim Hannover Marathon mit 2:10:07 Stunden auf.  Der neue Star wurde 2011 U23-Europameister über 10.000 Meter.


New York Marathon mit US-Siegerin (5.11.2017)

ausführlicher Bericht



Chicago Marathon - US-Sieg durch Galen Rupp (8.10.2017)


Galen RuppJubeltag für die US-Amerikaner. Der Marathon Olympia-Dritte Galen Rupp (Foto), dessen Vater in Chicago aufgewachen ist, konnte sich den ersten Sieg eines in den USA geborenen US-Amerikaners seit 35 Jahren am Lake Michigan sichern. Nun ist bekannt, dass man bei den US-Marathons Boston, Chicago und New York die internationalen Elitefelder nicht zu hoch aufstockt um den Landsleuten eine Chance zu geben, bei einer anständgen Leistung auf`s Treppchen zu laufen. Diese Gelegenheit nutzte Rupp und gewann mit einer Temposteigerung nach 35 Kilometern in 2:09:20 Stunden. damit verbesserte der von Trainer Alberto Salazar und seiner Familie im Ziel emotional empfangene 31-Jährige seinen persönliche Bestleistung, die er im Frühjahr in Boston als Zweiter aufstellte um 38 Sekunden. Jordan Hasay, ebenfalls vom nicht unumstrittenen "Nike-Oregon-Project" des Alberto Salazars komplettierte bei den Damen in ihrem zweiten Marathon als Dritte den US-Erfolg in neuer Bestzeit von erstklassigen 2:20:57 Stunden....



Bräunlingen Marathon - Stefanie Doll zum Dritten! (8.10.2017)


Stefanie Doll
Zum 50-jährigen Jubiläum des Schwarzwald Marathons wollte die Sonne nicht so richtig mitfeiern. Stattdessen regnete es morgens noch vor dem Start und verwandelte den Boden des Klassikers unter den Naturmarathons teilweise in eine matschige Strecke. Dennoch ließen sich rund 2.600 gemeldete Läufer, und damit über 500 mehr als im Vorjahr, aus 45 Nationen nicht davon abhalten durch den Schwarzwald über verschiedene Distanzen vom 10 Kilometerlauf bis zum Marathon anzutreten. Bei der nass-kalten Witterung waren für viele bereits Mütze und Handschuhe angesagt. Was die Jüngeren nicht mehr wissen: historisch war der Schwarzwald Marathon in Bräunlingen noch bevor der Citylauf aufkam von 1969 bis 1976 der weltgrößte Marathon. So beteiligten sich 1975 2.143 Läufer, weit mehr als im selben Jahr in Boston oder New York starteten. In diesem Jahr beendeten nur noch 417 Läufer und genau 100 Läuferinnen (Frauenanteil 19,3%) die klassische 42,195 Kilometer Distanz.

Echte Schwarzwälder wie die 29-jährige Stefanie Doll (Foto, Copyright Herbert Steffny) aus Hinterzarten kann feucht-kaltes Herbstwetter allerdings nicht beeindrucken. Die Siegerin des Freiburg Marathons im Frühjahr lief betreut von ihrem Vater Charly Doll (bekannt als ehemaliger Weltklasse Berg- und Ultraläufer und später als Olympiakoch) ein Rennen auf einsamer Flur. Charly hat als Lokalmatador hier selbst schon einige Male gewonnen und auch Tochter Stefanie war der dritte Sieg hier in Bräunlingen an diesem Jubiläumstag nicht zu nehmen. Die für den SV Kirchzarten startende Physiotherapeutin begann wegen einer Wadenverhärtung zunächst verhalten, um dann hinten raus mit 2:54:59 Stunden noch eine ganz ordentliche Zeit abzuliefern. Es zeigt sich mal wieder, dass ein vorsichtiger Beginn nach hinten noch alles offen läßt. Das war trotz widriger Bedingungen in Bräunlingen sogar 24 Sekunden schneller als bei ihrem Sieg in Freiburg. Wenn man die Streckenverhältnisse und das Höhenprofil berücksichtigt, war das sicherlich eine Zeit von um 2:50 Stunden auf schnelleren Kursen wie in Berlin oder Frankfurt wert. Übrigens Bruder Benni Doll wurde in diesem Jahr Sprint Biathlon Weltmeister und Mutter Friederike Doll komplettiert die Sportfamilie, denn sie hat über Marathon immerhin eine Bestzeit von 3:04 Stunden stehen. Zweitschnellste bei den Frauen wurde in respektvollem Abstand Branka Hajek aus Ludwigsburg in 3:17:34 Stunden.

Bei den Männern siegte nach einem längeren Zweikampf Jens Ziganke (SV Reichenau) vor dem Freiburger Nils Schallner auf der profilierten Strecke mit ihrer Mischung aus Feld, Wald und Wiese. Vier Kilometer vor dem Ziel konnte sich der 29-jährige Ziganke von seinem Mitläufer absetzen und siegte in 2:31:28 Stunden 37 Sekunden vor dem früheren Freiburg Marathonsieger Schallner. Als Dritter komplettierte Kay-Uwe Müller aus Schwäbisch Hall in 2:37:47Stunden das Podium. Über die Halbmarathonstreckke waren David Jansen (1:14:26 Stunden) und Katrin Köngeter vom LT Unterkirnach in 1:23:44 Stunden die Schnellsten. Hier beteiligten sich 1.065 Läufer und Läuferinnen.




München Marathon - Siege für Mayer und Wernsdorfer (8.10.2017)


Beim 32. München-Marathon gewann bei nasskaltem Wetter der 30-Jährige Mario Wernsdörfer von der LG Bamberg nach 2:27:50 Stunden vor dem Passauer Florian Stelzle in 2:29:20 Stunden und dem zu Beginn bis Kilometer 13 noch führenden Norweger Eivind Flugstad Östberg (2:33:31 Stunden). Wernsdorfer setzte sich bereits bei der Hälfte ab und kämpfte sich im Gegenwind alleine als Erster ins Olympiastadion. Im Frauenrennen setzte sich nach 42,195 Kilometern die Einheimische Bianca Meyer in 2:49:35 Stunden klar vor den beiden Schweizerinnen Nicole Battaglia-Kubli (3:05:16 Stunden) und Karin Etter-Quabeck  (3:11:52) durch. Rund 21.000 Teilnehmer starteten insgesamt über verschiedene Distanzen. 4.348 davon finishten den vollen Marathon (Frauenanteil 21,1 Prozent), 6.410 liefen die halbe Distanz. Über 10 Kilometer beendeten weitere 2.694 Läufer das Rennen in München. Während die Zahlen der Läufer über die kürzeren Distanzen leicht zunehmen, finishten bei den Marathonläufern über 500 Teilnehmer weniger als im Vorjahr. 

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Wings for Life World Run mit neuen Rekorden (7.5.2017)

Bei der vierten Auflage des Wings for Life World Runs, der in 24 Ländern synchron ausgetragen wurde und bei dem gegen ein "Catcher Car" gelaufen wird, das die Läufer nach einer gewissen Zeit unweigerlich überholen wird, gab es neue Rekordleistungen. Mein Motto zu dem Rennen: "Jeder ist ein Verlierer und wer zuletzt verliert, hat gewonnen!" Am längsten wehrten sich unter 100.907 weltweiten Finishern (Frauenanteil 44,7 Prozent) in Italien die Topläufer der letzten Jahre Giorgio Calcaterra, Bartosz Olszewski und aus deutscher Sicht erfreulich auch Florian Neuschwander aus Frankfurt gegen das unvermeidbare Schicksal. Olszewski setzte sich bei 60 Kilometern von dem Global Winner 2016 Calcaterra ab, musste seinen Vorsprung aber hart gegen den bereits 45-jährigen Lokalmatadoren verteidigen und siegte letztlich aber in 88,24 Kilometern.


Calcaterra musste im Fernduell mit Wien noch den für Österreich startenden gebürtigen Äthiopier Lemawork Ketema vorbeiziehen lassen. Ketema gewann die beiden ersten Auflagen des Events 2014 und 2015. Den dritten Platz in Mailand und global Platz sechs belegte Florian Neuschwander in einer für ihn neuen Bestleistung bei dieser Veranstaltung von 83,49 Kilometern. Im letzten Jahr gewann er zwar in München national, hatte aber unterwegs Magenprobleme. Als Gesamtsieger wurde aber fernab in Dubai der Schwede Aron Anderson, der in einem Amateur Rollstuhl sagenhafte 92,14 Kilometer zurücklegte bevor ihn das Auto einholte. Bei den Damen setzte sich in Santiago Chile die polnische Ultraläuferin Dominika Stelmach unangefochten mit neuem Rekord 68,21 Kilometer durch.

In München gab es bei kühlem Regenwetter unerwartete Mitläufer und dadurch bunte Bilder. Eine 600-köpfige Schafherde mit Ziegen, Kühen und Eseln büchste aus und lief eine Weile mit der Läuferschar bis die Polizei wieder für Ordnung sorgte. Zeitweilig war sogar der ordnungsgemäße Ablauf des Rennens in Gefahr, wenn das Catchercar seine Fahrt wegen eines Rückstaus hätte unterbrechen müssen. 8.314 zweibeinige Läufer beendeten das Rennen letztlich mit Start im stimmungsvollen Olympiagelände. Am weitesten kam der frühere deutsche 10.000 Meter Meister Sebastian Hallmann, der im Alter von 40 Jahren vielleicht seine "Ultraader" entdeckte und sich mit 68,47 Kilometern auf Rang 15 weltweit offensichtlich selbst überraschte. Bei den Damen dominierte die 2:48 Marathon Läuferin Bianca Meyer mit 51,23 Kilometern. Die nationalen Sieger dürfen sich im nächsten Jahr einen internationalen Startort aussuchen. Am beliebtesten waren in diesem Jahr unter den nationalen Champions natürlich Fernziele wie Australien und Chile. Unter den Startern war auch Sabrina Mockenhaupt, die bis Halbmarathon einen Trainingslauf absolvierte und die Teilnahme nutzte wie Florian Neuschwander ein Team aufzustellen. Die Erlöse des Charity-Rennens fließen in die Rückenmarksforschung.


Ergebnisse Männer

Ergebnisse Frauen



Retortenrennen - Kipchoge verfehlt Sub-2:00h knapp (6.5.2017)

Eliud KipchogeDer von Nike mit viel Medienrummel, wissenschaftlichen Begleitprogrammen und den drei Top-Athleten Eliud Kipchoge, Lelisa Desisa und Zersenay Tadese heute morgen um 5:45 Uhr bei Vogelgesang in Monza gestartete Marathonlauf scheiterte beim Unterfangen die angepeilte 2:00 Stundengrenze zu unterbieten und somit in der vollmundigen Sprache der Marketingleute ausgedrückt: "Geschichte zu schreiben". Allerdings verfehlte der Olympiasieger Eliud Kipchoge mit 2:00:25 Stunden die Grenze nur denkbar knapp. Man musste kein besonderer Experte sein, um vorauszusehen, dass der 2:03:05 Stundenläufer der einzige im Trio war, der diesem Ansinnen auch nur annähernd nahe kommen konnte. Schade um den nicht regelkonformen Versuch des Kenianers, der damit zeigte, dass er den reelen Weltrekord in der Tat bei guten Bedingungen im Köcher hat. Da kann man hoffen, das der mit Abstand beste Marathonläufer unserer Zeit im Herbst in Berlin den geltenden Weltrekord angreift, statt wie heute - allerdings hoch bezahlt - ihm Nike-Privat-Zirkus aufzulaufen. Die Öffentlichkeit war vor Ort bis auf VIPs, Trainer, Firmenangestelle, Betreuer usw. ausgeschlossen, das Rennen fand vor einer regelrechten Geisterkulisse vor fast leeren Tribünen auf einem 2,4 Kilometer Rundkurs statt. Nike sorgte für einen Live-Stream, den auf Youtube zwischen 30.000 und 50.000 Zuschauer anklickten. 


Die Zeit, die rund zweieinhalb Minuten unter dem offiziellen Weltrekord von Dennis Kimetto liegt (2:02:57 Stunden, Berlin 2014) kann nicht anerkannt werden, da unter anderem das pfeilförmig vor den Stars laufende Tempomacher-Sextett bis zum Zielstrich immer wieder ausgetauscht, Verpflegung von mitfahrenden Betreuern angereicht wurde und eine Pacer-Fahrzeug windschattenspendend direkt vor den Läufern herfuhr. Das dürfte natürlich durchaus einen 2:00 Minuten Vorteil ausmachen, zumal es bei dieser Konstruktion auch nicht wie in einem regulären Rennen zu Taktierereien um den Sieg kam. Zudem befinden sich in dem gelaufenen Nike Schuh Nike Zoom Vaporfly 4% Elite irgendeine geheimnisumwitterte Technik, die eventuell nicht regelkonform ist, aber den Markt anheizt. Das macht den Schuh natürlich um so interessanter und Nike wird sich die aufwändige Inszenierung, die 30 Millionen Dollar gekostet haben soll, hinterher durch den Schuhverkauf eines abgespeckten namensähnlichen Modells (ohne den Zusatz "Elite") von den Kunden mehr als rückfinanzieren lassen. 



Bei diesem "Retortenrennen" versuchte man alle Bedingungen zu optimieren. Die sehr flache Strecke des Formel-1-Kurses bei Mailand mit Top-Asphalt soll offiziell vermessen sein. Sie hat drei Meter Höhenunterschied je Runde und ist in einem Park, der von sauerstoffspendenden und windabhaltenden Bäumen umsäumt ist. Das Pacer-Car, ein Elektrofahrzeug, fuhr extrem gleichmäßig vor der Gruppe her. 18 Hasen in drei Gruppen, die sich rundenweise abwechselten, verringerten ebenso den Windwiderstand, der bei über 20km/h schon eine Rolle spielt. Ein Beamer projezierte in der Dämmerung eine Linie auf den Asphalt, hinter der die Pacer zu laufen hatten. Was man hoch-wissenschaftlich herausgefunden hat, ist teilweise ziemlich trivial: dass z.B. eine gestaffelte Pfeilform der Tempomacher (vorne einer, dahinter zwei und dann drei Hasen vor den Stars) aerodynamisch am besten ist, braucht kein Hochschulstudium. Dass Eliud Kipchoge nach den Laufbandtests sich als der Beste erwies, hätte man auch 
einfach in der Weltbestenliste ablesen können. Aber Wissenschaft verkauft sich immer gut... (Entschuldigung, ich bin selbst Wissenschaftler ;-)). Die nicht beeinflussbaren Wetterbedingungen waren mit 11 Grad bei nahezu Windstille traumhaft. Hier die Zwischenzeiten von Kipchoge:


km

Zeit

proj.Endzeit

Schnitt/5k-Abschnitt

5 k Abschnitt

5

0:14:14

2:00:07

0:02:51

0:14:14

10

0:28:21

1:59:37

0:02:49

0:14:07

15

0:42:34

1:59:44

0:02:51

0:14:13

20

0:56:49

1:59:52

0:02:51

0:14:15

21,1

0:59:57

1:59:53



25

1:11:03

1:59:55

0:02:51

0:14:14

30

1:25:20

2:00:01

0:02:51

0:14:17

35

1:39:37

2:00:06

0:02:51

0:14:17

40

1:54:04

2:00:20

0:02:53

0:14:27

42,195

2:00:25

2:00:25

0:02:54

0:06:21




Kipchoge nahm das Rennen offensichtlich sehr ernst, lief von Beginn an sehr fokusiert immer in den Kurven innen, während Tadese eher auf "Bahn 2" wertvolle Meter verschenkte. Beim Kenianer ließen die Kräfte erst nach 35 Kilometern etwas nach. Zu einem befürchteten Einbruch kam es aber nicht, was für die Klasse des von dem Hindernis-Olympiazweiten Patrick Sang betreuten Athleten spricht. Die beiden anderen Kontrahenten liefen das Rennen immer noch Hasen-begleitet durch. Der Weltrekordler über die Halbmarathon Distanz Zersenay Tadese aus Eritrea musste bei 20 Kilometern abreissen lassen, rettete sich aber noch ordentlich in 2:06:51 Stunden in neuem Hausrekord, wenn es denn ein offizielles Rennen gewesen wäre. Seine regelkonforme Bestzeit ist "nur" 2:10:41 Stunden. Lelisa Desisa, zweifacher Boston Marathon Sieger und ein 2:04:45 Stundenläufer aus Äthiopien, traf dagegen angesichts des für ihn viel zu schnellen Anfangstempos der Mann mit dem Hammer. In 2:14:10 Stunden trudelte er nur noch joggend über die Ziellinie. Ihm hat der "schnelle Schuh" Nike Zoom Vaporfly 4% Elite offenbar nicht die versprochenen 4% Leistungssteigerung gebracht ;-)).

Nike wird das Ganze natürlich als Erfolg vermarkten. Man bot aus dem gesponserten Athleten Arsenal von Co-Kommentatorin und Marathon Weltrekordlerin Paula Radcliffe über Interview Partner Sprintstar Carl Lewis bis zu Zielbanner-Halterin und Marathon Olympiasiegerin Joan Benoit-Samuelson alles auf was bei Nike Rang und Namen hat. Mal sehen, ob sich die Läuferschar nun um das "Volksmodell" des Superschuhs schlagen wird. 250 US-Dollar soll der abgespeckte Treter kosten.... puhhhh!!! Und die Verbände müssen sich umschauen, dass ihnen nicht noch mehr privat veranstaltete Großevents im Stile von "Tough Guy, Brave Heart Battle, Wings for Live World Run" und nun auch noch "Pseudo-Weltrekordversuche" zunehmend Konkurrenz machen. Eliud Kipchoge selbst war hinterher durchaus zufrieden und bedankte sich beim Helferteam, das ihn dann auch herzlich hochleben ließ. Sieben Monate hatte er sich akribisch auf diesen "Rekordlauf" vorbereitet. Sein Motto: Nothing is impossible, this is not my chance, this is my choice! Diese determinierte Einstellung hat ihn zu einem der größten Langstreckenläufer aller Zeiten gemacht. Nun hat er schon mal in Monza Weltrekordluft geschnuppert. Ich wünsche ihm dann bei einem reelen Versuch in Berlin
viel Glück. Da ist die Öffentlichkeit nicht ausgeschlossen und ich werde vor Ort sein.

Mehr zum Thema im Vorbericht: Sub-2-Hours - zwischen Hype und Realität



London Marathon - Weltrekord trotz Harakiri Taktik (23.4.2017)

Mary Keitany aus Iten/Kenia untermauerte mit ihrem Sieg in sensationellen 2:17:01 Stunden beim London Marathon in der zweitschnellsten Zeit, die jemals eine Frau lief, ihren derzeitigen Status als weltbeste Marathonläuferin. Trotz eines viel zu schnellen Rennbeginns distanzierte die dreifache New York und nun auch dreifache London Marathon Siegerin ein Weltklassefeld in einem denkwürdigen Rennen. Bei den Männern schien der Favorit Kenenisa Bekele bereits geschlagen, holte im Finale noch einmal mächtig auf, konnte aber den Sieg des Kenianers Daniel Wanjiru nicht mehr verhindern. London erwies sich erneut als weltschnellster Marathon für Frauenrennen...... ausführlicher Bericht


Hamburg - Junioren Weltrekordler besiegt Olympiasieger (23.4.2017)

Bei widrigem Aprilwetter fand der 32. Hamburg Marathon statt. Bei den Männern waren bei 10 Kilometern noch 14 Läufer in 30:05 Minuten zusammen, was auf eine Zielzeit von 2:06:50 hinausführen würde. Der Streckenrekord von Eliud Kipchoge von 2013 war also nicht mehr im Visier. Bei Halbmarathon in 1:03:21 Stunden lag einer der Favoriten Stephen Kiprotich Olympiasieger 2012 schon am Ende einer 9-köpigen Gruppe. Bei Kilometer 30 (1:29:58 Stunden) reduzierte sich das Feld auf einen Zweikampf zwischen dem Junioren-Weltbestzeitinhaber (2:04:32 Stunden) Tsegaye Mekonnen aus Äthiopien und Jacob Kendagor aus Kenia, der eigentlich als Pacemaker engagiert war. Beide liefen auf Kurs 2:06:32 Stunden. Der Ugander Stephen Kiprotich folgte bereits rund 150 Meter dahinter.... ausführlich weiter hier 



Wien Marathon - Zeiten vom Winde verweht  (23.4.2017)

In Wien gab es bei störenden Windverhältnissen einen kenianischen Doppelsieg. Im harten Finale gegen Landsmann Ismael Bushendich gewann bei den Männern Albert Korir in 2:08:40 Stunden mit nur zwei Sekunden Vorsprung auf seinen letzten Widersacher. Ezekiel Omullo wurde Dritter in 2:09:10 Stunden und sorgte dafür, dass alle Podiumsplätze nach Kenia gingen. Der Österreicher Valentin Pfeil nutzte den Heimvorteil und überraschte mit Platz elf. Er unterbot mit Hausrekord 2:14:50 Stunden die WM-Norm. Auch bei den Damen gab es mit Nancy Kiprop einen Sieg für Kenia. In der flotten Zeit von  2:24:20 Stunden konnte auch sie erst im Finale ihre Landsfrau Rebecca Chesir distanzieren,  die fünf Sekunden hinter ihr einlief. Das Podium vervollständigte die Äthiopierin Roza Dereje in 2:25:17 Stunden. Für die Titelverteidigerin Shuko Genemo (ETH) reichte es mit 2:26:06 Stunden diesmal nur für Rang vier. Den Halbmarathon konnte die für MTG Mannheim startende Fabienne Amrhein aus Deutschland in neuer Bestzeit von 1:14:43 Stunden  für sich entscheiden.


121. Boston Marathon - Doppelsieg für Kenia
(Patriotsday 17.4.2017)

Von Herbert Steffny aus Boston

Beim Boston Marathon gab es Überraschungssieger. Dominierte im letzten Jahr noch Äthiopien im Ziel in der Boylston Street, so gelang 2017 den Kenianern Geoffrey Kirui und Edna Kiplagat bei ihrem ersten Auftreten in Boston ein Doppelsieg für das ostafrikanische Nachbarland. Bei den Männern endete damit eine fünfjährige Flaute..... ausführlicher Bericht




Hannover - Gabius steigt aus, Mockenhaupt holt Titel Nr.43
(9.4.2017)

Sabrina MockenhauptSabrina Mockenhaupt meldet sich nach längerer Verletzungspause wieder eindrucksvoll in die Szene zurück. Bei den im Rahmen des Hannover Marathons ausgetragenen deutschen Meisterschaft im Halbmarathonlauf siegte die neuerdings für Hamburg startende Siegerländerin in 1:10:54 Stunden und holte sich ihren bereits 43. deutschen Meistertitel. Die Regensburgerin Anja Scherl wurde dahinter in neuem Hausrekord in 1:11:10 Stunden Zweite. Bronze sicherte sich Vereinskameradin Corinna Harrer in 1:14:28 Stunden. Bei den Männer siegte überraschend Philipp Baar aus Düsseldorf in 1:04:57 Stunden vor dem Wattenscheider Hendrik Pfeiffer (1:05:09 Stunden).

Beim Marathon war für den von einer Beckenverletzung wieder genesenen deutschen Marathonrekordler Arne Gabius nach 30 Kilometern Schluss. Diesmal meldete sich die Achillesssehne. Den Sieg holte sich der Kenianer Allan Kipkorir Kiprono in 2:09:52 Stunden. Bei den Frauen siegte die Deutsche Fate Tola in 2:27:48 Stunden, verpasste aber den anvisierten Streckenrekord um 41 Sekunden.


Paris Marathon - Family Affair: Kenia-Ehepaar siegt
  (9.4.2017)


Bei sonnigem Wetter und bei zumindest für die Eliteläufern noch angenehmen Temperaturen um 14 Grad Celsius lieferte die 41. Auflage des Paris Marathons exzellente Resultate. Bei den Männen und Frauen blieben die Spitzenläufer lange zusammen und rannten in recht gleichmäßigem Tempo in Richtung Streckenrekord. Kuriosum: die Siegprämien in Höhe von je 50.000 Euro gingen in eine gemeinsame Haushaltskasse, denn es siegte eine Ehepaar aus Kenia. Ausführlich weiter hier


Rotterdam Marathon - schnelle Zeiten
(9.4.2017)


Auf dem bekannt schneller Kurs in den Niderlanden siegte der Kenianer Marius Kimutai in 2:06:04 Stunden in der schnellsten Zeit an diesem Marathonwochenende. Er verwies seine Landsleute Lawrence Cherono (2:06:21 Stunden) und Laban Korir (2:06:25 Stunden) auf die Ränge. Bei den Frauen gewann die Äthiopierin Meskerem Assefa in 2:24:18 Stunden vor Eunice Chumba (Bahrain, 2:24:27 Stunden) und Lucy Karimi (Kenia; 2:25:17 Stunden). Die Siegerin hatte bereits im Januar den Houston Marathon gewonnen.



Zürich Marathon - Debütant gewinnt (9.4.2017)

Der Kenianer Vincent Tonui entschied bei seinem ersten Marathon überhaupt die 15. Ausgabe des Zürich Marathon in 2:12.58 Stunden für sich. «Ich bin sehr glücklich mit meiner Leistung. Ich habe mein Bestes gegeben und bin sehr dankbar», sagt Tonui nach dem Rennen. Mit Patrick Ereng und Samuel Karani komplettieren zwei weitere Kenianer das Podest. Karani muss sich auf der Zielgerade völlig ausgelaugt noch von Ereng überholen lassen. Die mehrheitlich aus Kenianern bestehende Elite setzt vom Start weg ein zügiges Tempo an. Kurz nach der Halbmarathon-Marke setzt sich ein Quartett von der Spitzengruppe ab. Samuel Karani, Vincent Tonui, Patrick Ereng und Edwin Korir passieren die 25 Kilometer-Marke noch im Gleichschritt. Nach drei Vierteln der Laufstrecke konnten sich Vincent Tonui und Edwin Korir aus dem Quartett lösen. Rund sechs Kilometer vor dem Ziel zog Tonui das Tempo nochmals an und setzte sich deutlich ab. Korir dagegen fiel noch auf den vierten Rang zurück. Bester Schweizer wurde Armin Flückiger auf dem sechsten Rang. Mit 2:24:37 Stunden stellt er eine neue persönliche Bestzeit auf. «Es war ein super Rennen. Die Bedingungen waren ideal und das Publikum war ebenfalls grossartig. Ich war sehr gut vorbereitet und der Wetterbericht stimmte mich zuversichtlich, dass ich hier eine gute Leistung zeigen kann.»

Bei den Frauen gewinnt die Portugiesin Vera Nunes mit einer Zeit von 2:34:18 Stunden. Auch sie verbessert damit ihre persönliche Bestleistung um über drei Minuten. «Ich bin sehr glücklich über den Sieg und über meine neue persönliche Bestmarke. Ich habe hart trainiert und heute war ein perfekter Tag für ein solches Rennen», sagt Nunes. Die Läuferin des SL Benfica startet eher defensiv und hatte sich damit das Rennen ideal eingeteilt. Die eigentliche Schweizer Favoritin Michèle Gantner (Flums/SG, LC Vaduz) führt bei der Halbmarathon-Marke noch. Danach muss sie sich aber von der späteren Siegerin überholen lassen. Bei Kilometer 37 gibt die Ostschweizerin, die sich die WM-Limite von 2:35.00 Stunden als Ziel gesetzt hat, das Rennen mit Magenproblemen auf. Beste Schweizerin wird so Franziska Inauen (Windisch) auf Rang 3 in 2:56.19 Stunden. (Pressemitteilung Veranstalter).


Männer:
1. Vincent Tonui, Kenia, 2:12.57,6
2. Patrick Ereng, Kenia, 2:16.47,1
3. Samuel Karani, Kenia, 2:16.51,0
...
6. Armin Flückiger, Rapperswil/SG, 2:24.36,2

Frauen:
1. Vera Nunes, Portugal, 2:34.17,5
2. Ivy Chepkok, Kenia, 2:52.17,0
3. Franziska Inauen, Windisch/AG, 2:56.18,6


Berlin Halbmarathon - Homiyu Tesfaye überrascht mit 62:58 (2.4.2017)

Homiyu TesfayeDie Kenianer Gilbert Masai gewann in flotten 59:57 Minuten vor seinen Landsleuten Vincent Kipchumba und Reuben Limaa, die nach 60:32 beziehungsweise 61:43 im Ziel waren. Bei den Damen siegte die kurzfristig nachgemeldete Kenianerin Joan Melly in 68:45 Minuten. Zweite wurde ihre Landsfrau Edith Chelimo (68:57min), als Dritte folgte die Titelverteidigerin Elizeba Cherono (Niederlande) mit 70:43 Minuten. Beachtlich schlug sich der 1.500-m-Spezialist Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt), der mit einer deutschen Jahresbestzeit von 62:58 Minuten Siebter wurde und auch eine persönliche Bestzeit aufstellte. Seinen persönlichen Rekord verpasste dagegen Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg). Er war als Neunter in 64:04 im Ziel. Ein starkes Halbmarathon-Comeback gelang Sabrina Mockenhaupt (LT Haspa Marathon Hamburg). Sie war als beste Deutsche Achte in 72:11 Minuten - ebenfalls eine deutsche Jahresbestzeit. Als Neunte mit 73:25 verpasste dagegen Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt) ihr Ziel, die Qualifikation für den Weltmeisterschafts-Marathon zu sichern. Dafür wäre ein Leistungsnachweis von 73:15 nötig gewesen. Elfte wurde Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon) in 75:41. 34.004 Läufer aus 106 Nationen hatten für die 37. Auflage des Berliner Halbmarathon gemeldet. (Quelle: Veranstalter, Fotoquelle: SCC EVENTS/camera4)

Freiburg Marathon - Sieg für Stefanie Doll und Lucas Nägele (2.4.2017)

Am Tag vorher war es noch südbadisch warm, doch über Nacht kühlte es ab und das Wetter der 14. Auflage des Freiburg Marathons präsentierte sich läuferfreundlicher. Zunächst war es noch etwas frisch und bewölkt, aber später schien für die langsameren Marathonis die Frühlingssonne doch etwas zu warm. 9.265 Teilnehmer waren gemeldet, wovon 8.059 auch wirklich das Ziel erreichten, wenn man alle Veranstaltungen addiert. Der namensgebende Marathon mit nur 743 Finishern (Frauenanteil niedrige 15,2 Prozent) war im Vergleich zum Halbmarathon (5.386 Finisher, Frauenanteil 31,4 Prozent) eigentlich nur das Beiprogramm....

Ausführlich weiterlesen hier

Halbmarathon Weltrekord in Prag (1.4.2017)

Gerade sechs Wochen hielt der Halbmarathon Weltrekord, den die Kenianerin Peres Jepchirchir in Ras Al Khaimah aufstellte. Nun unterbot Landsfrau Joyciline Jepkosgei in Prag die Marke um 14 Sekunden auf 64:52 Minuten und damit erstmals unter 65 Minuten. Die 23-Jährige stürmte zunächst zusammen mit Titelverteidgerin Violah Jepchumba in 14:53 Minuten über die Fünf-Kilometer-Marke. Danach verlangsamte das Tempo nur leicht. Bei 10 (30:05min), 15 (45:37min)  und 20 Kilometern (61:25 min)  knackte Jepkosgei "en passant" die Weltrekorde auch über diese Distanzen. Kontrahentin Jepchumba musste bei 14 Kilometern abreissen lassen. Die Siegerin verbesserte ihren Hausrekord um 1:16 Minuten. Sie hatte als größten Erfolg bisher Platz drei bei den Afrika-Meisterschaften über 10.000 Meter vorzuweisen. Dahinter lief auch Jepchumba in 65:22 Minuten neue Bestzeit und eine Weltklassezeit. Den dritten Rang belegte Fancy Chemutai aus Kenia in 66:58 Minuten. Die US-Amerikanerin Jordan Hasay wurde in starken 67:55 Minuten auf Platz fünf schnellste Nicht-Afrikanerin und lief ebenfalls noch eine sehr schnelle Zeit. Bei den Männern gewann der Olympia-Bronze-Medaillen Gewinner  über 10.000 Meter Tamirat Tola aus Äthiopien in 59:37 Minuten vor den Kenianern Josphat Tanui (60:38 min) und Geoffrey Yegon (60:41 min). Der mit großen Erwartungen gestartete Marathon-Olympiazweite Galen Rupp (USA) enttäuschte bei seiner Generalprobe für den Boston Marathon als 11. in 61:59 Minuten.

Cross-WM - Kenianerinnen deklassieren die Konkurrenz (26.3.2017)

Die 42. Cross-Weltmeisterschaften finden seit 2011 nur noch alle zwei Jahre statt, in diesem Jahr in Kampala (Uganda). Es scheint als hätten viele Nationen angesichts der afrikanischen Überlegenheit die Flinte längst ins Korn geworfen und so fehlen seit Jahren viele "weiße" Nationen, darunter selbstverständlich Deutschland. Man scheut die Konkurrenz mit der wirklichen Weltspitze und freut sich am selben Wochenende lieber über einen Sieg von Sebastian Vettel im Formel 1 Rennen in Melbourne. Die Kenianer haben halt mal keinen motorisierten Rennstall.... 

Das Frauenrennen über 10 Kilometer gestaltete sich bei rund 25 Grad und 60% Luftfeuchte zu einer Parade-Show der Kenianerinnen. Hinter der neuen Weltmeisterin Irene Chebet Cheptai, die zuvor auch schon den nationalen Titel errang, belegten weitere fünf Landsfrauen die Topplätze.  Alice Aprot Nawowuna und Lilian Kasait Rengeruk sicherten sich Silber und Bronze. Das ist ein Novum, denn bisher stellte keine Nation selbst ein komplettes Treppchen. Alice Aprot Nawowuna ist Insidern übrigens als die unfreiwillige Tempomacherin beim 10.000m Olympia-Weltrekordrennen der Olympiasiegerin Almaz Ayana aus Äthiopien bekannt. Sie belegte im Ziel damals in sehr schnellen 29:42 min letztlich nur den undankbaren vierten Platz. Und so war es auch in Kampala zunächst die aggressiv laufende Alice Aprot Nawowuna, die das Rennen bis zum Schluss anführte, um dann im Spurt zu verlieren. Die Titelverteidigerin Agnes Tirop wurde Fünfte. Die Kenianerinnen stellen nun schon seit sechs Weltmeisterschaften die Titelträgerinnen.

Statistik:

Geoffrey Kipsang Kamworor wiederholt Sieg

Geoffrey Kipsang KamworerAuch bei den Männern dominierte Kenia, aber nicht so wie bei den Damen. Zunächst sah es nach einem Sieg des Einheimischen Joshua Cheptegei aus, doch der Olympia-Sechste von 2016 brach auf der letzten Runde komplett ein und wurde noch bis auf Platz 30 durchgereicht. Taktisch geschickter lief Geoffrey Kipsang Kamworor (Foto, beim NYC Marathon 2015) und folgte dem 20-jährigen Ugander nur. Der Kenianer ist bei uns durch seinen Auftritt beim Berlin Marathon 2012 und als Sieger des Berliner Halbmarathons 2011 bekannt. Der 24-Jährige wiederholte seinen Vorjahreserfolg und siegte vor seinem Landsmann Leonard Kiplimo Barsoton und dem Äthiopier Abadi Hadis (28:43 min). Der vielseitige Kamworer ist u.a. Doppel-Halbmarathon-Weltmeister und WM-Zweiter auf der Bahn in Peking über 5.000m 2015. Ein Novum war die Mixed-Staffel über 4x2000m, wo die Mittelstreckler zum Einsatz kamen. Auch hier holte sich Kenia mit dem 1.500m Olympiasieger Asbel Kiprop, Winfredah Nzisa, Bernard Kipkorir Koros und Beatrice Chepkoech in 22:22 min den Titel vor Äthiopien und der türkischen Fremdenlegionärstruppe "Team Kenia II". Die Nachwuchsrennen gewann mal andere: zur Freude des heimischen Publikums siegte  Jacob Kiplimo bei den Junioren für Uganda. Die insgesamt geschlagenen Äthiopier trösteten sich mit einem Erfolg von Letesenbet Gidey bei den U20 Damen.
 

Wieviele Kenia-Teams sind am Start?

Ach ja, und wo blieb der weiße Mann? Das beste Team stellte bei den Männern USA.... nun raten Sie mal wie die heißen? Für "Stars and Stripes" liefen: Samuel Kiprono Chelanga auf Platz 11, Leonard Essau Korir (20), Shadrack Kipchirchir (21) und Stanley Kipkoech Kebenei (26) auf Platz fünf der Nationenwertung. Damit stellte Kenia neben dem türkischen Team (...dort sind die Namen getarnter wie "Aris oder Ali Kaya" oder "Yasemin Can"...) mindestens drei Mannschaften bei der Cross-WM... Die Kenia Türken holten in der Mixed Staffel Bronze. ....Oh, ich vergaß Bahrein, noch ein mit Kenianern und Kenianerinnen gespicktes Team... bei den Frauen holten sie Team-Bronze. Noch Fragen? 

Interesse an Vortrag für Ihre Gruppe? "Das kenianische Laufwunder"
Ergebnisse Männer:

Platz Name Nation Zeit
1 Geoffrey Kipsang Kamworor KEN 28:24
2 Leonard Kiplimo Barsoton KEN 28:36
3 Abadi Hadis ETH 28:43
4 Jemal Yimer ETH 28:46
5 Aron Kifle ERI 28:49
6 Muktar Edris ETH 28:56
7 Vincent Kipsang Rono KEN 29:00
8 Ibrahim Jeilan ETH 29:07
9 Timothy Toroitich UGA 29:10
10 Bonsa Dida ETH 29:10

Ergebnisse Frauen:

Platz Name Nation Zeit
1 Irene Chebet Cheptai KEN 31:57
2 Alice Aprot Nawowuna KEN 32:01
3 Lilian Kasait Rengeruk KEN 32:11
4 Hyvin Kiyeng Jepkemoi KEN 32:32
5 Agnes Jebet Tirop KEN 32:32
6 Faith Chepngetich Kipyegon KEN 32:49
7 Ruth Jebet BRN 32:49
8 Belaynesh Oljira ETH 32:53
9 Rose Chelimo BRN 33:01
10 Senbere Teferi ETH 33:12


Jepchirchir läuft Halbmarathon-Weltrekord (10.2.2017)

Peres ChepchirchirDie 23-jährige Kenianerin Peres Jepchirchir (Foto: Copyright Helmut Winter) stellte beim Ras Al Khaimah Halbmarathon einen neuen Weltrekord über 21,1, Kilometer auf. In dem traditionell hochkarätig besetzten Rennen rannte die Straßenlaufspezialistin in 65:06 Minuten drei Sekunden schneller als Landsfrau Florence Kiplagat aus Iten 2015 in Barcelona. Die Halbmarathon Weltmeisterin von Cardiff 2016 startete bereits im Vorjahr auf der schnellen Strecke in denVereinigte Arabische Emiraten und erzielte mit 67:39 Minuten damals die 15.beste Zeit der ewigen Halbmarathon Weltbestenliste. Die neue Rekordlerin gab in einem immer schneller werdenden Rennen offenbar alles, im Ziel kollabierte sie. Die 5-km Abschnitte 15:37, 15:27, 15:24 und 15:10 min zeigen, dass die Kenianerin mit einer zweiten schnelleren Hälfte zum Erfolg kam, der übrigens mit 113.000 US-Dollar versüßt wurde. 100.000 Dollar war davon die Weltrekordprämie. Hinter Jepchirchir belegte die dreifache New York Marathon Siegerin Mary Keitany mit nur sieben Sekunden Rückstand und neuem Hausrekord 65:13 Minuten den zweiten Rang. Sie musste bei 17 Kilometern abreissen lassen. Da darf man dennoch auf ihre Vorstellung beim London Marathon im April gespannt sein! Auch Jepchirchir plant offenbar in naher Zukunft Marathon zu laufen. Den kenianischen Dreifacherfolg komplettierte Joyciline Jepkos in 66:08 Minuten. Auf Rang vier und fünf liefen Marathon-Olympiasiegerin Jemima Sumgong ebenfalls aus Kenia (66:43 Minuten) und die Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba aus Äthiopien in 66:50 Minuten ein. 

Das mit Spannung erwartete Debüt von Gesa Felicitas Krause, die im neuen Jahr für "Silvesterlauf Trier" startet, endete bereits bei 15 Kilometern, wo die 3.000 Meter Hindernis Europameisterin ausstieg. Vielleicht liegt der Schlüssel für Verbesserungen von Krause auf ihrer Paradedisziplin gerade im Ausbau ihre Schwäche, den Ausdauerfähigkeiten? Bei den Männern siegte in ebenfalls erstklassigen 59:10 der Cross-Spezialist und Vize-Weltmeister im Halbmarathon Bedan Karoki aus Kenia vor Yigrem Demelash aus Äthiopien (59:19 Minuten). Die Kenianer Augustine Choge (59:26 Minuten) und Solomon Yego (59:50 Minuten) unterboten ebenfalls noch die Stundengrenze. Als bester Nichafrikaner landete der Norweger Sondre Moen auf Rang 15 in schnellen 62:25 Minuten.  2.155 Läufer beendeten das Rennen darunter 34 Prozent Frauen.


Fukuoka Marathon - Makau verpasst Hattrick (4.12.2016)

Patrick MakauDer Fukuoka Marathon ist ein reines Männer Elite Rennen und bildet unter den schnellen Top-Marathons sozusagen den Jahresabschluss. Der Kenianer Patrick Makau (Foto: Berlin 2011, bei seinem Weltrekordlauf im Ziel jubelnd - Fotos und Copyright Herbert Steffny) verpasste bei der 70.Auflage des traditionsreichen Marathons den Hattrick nur um 10 Sekunden. Der Ex- Weltrekordler von Berlin 2011 (2:03:38 Stunden) unterlag im Finale dem äthiopischen Marathon Vizeweltmeister von 2015 Yemane Tsegaye (Bestzeit 2:04:48 Stunden, Rotterdam 2012), der sich in 2:08:48 Stunden bei leichtem Regen auf den letzten zwei Kilometern durchsetzen konnte.

Den dritten Platz sicherte sich der Japaner 
Yuki Kawauchi, der schon mit seinem Sieg beim Zürich Marathon im Frühjahr seine Fähigkeiten bei widrigen Bedingungen gut laufen zu können unter Beweis stellte. Trotz Verletzungsproblemen mit Wade und Fußgelenk erreichte er beim Versuch sich für das japanische WM-Team zu qualifizieren noch erstaunliche 2:09:11 Stunden. Aus der Sicht eines Trainers muss ich allerdings einwerfen, dass der zweifelsohne harte Fighter mit seiner Vielstarterein und seiner totalen Verausgabung bis ans Limit allerdings chronische Verletzungen oder sein vorzeitiges Karriereende riskiert. Zu den Verlierern des Tages zählten Tariku Bekele aus Äthiopien, der Bruder des Berlin Marathon Siegers und der früherer 2:04 Marathonläufer James Kwambai aus Kenia, die beide ausstiegen. 306 Läufer erreichten das Ziel, als Letzter der Japaner R​y​u​y​a Okazaki​ ​in 2:45:19 Stunden.

Ergebnisse:
​l​. N​a​m​e Zeit
1. T​S​E​G​A​Y​,​ ​Y​e​m​a​n​e ETH 2​:​0​8​:​4​8
2. M​A​K​A​U​,​ ​P​a​t​r​i​c​k KEN 2​:​0​8​:​5​7
3. K​A​W​A​U​C​H​I​,​ ​Y​u​k​i JPN 2​:​0​9​:​1​1
4. S​O​N​O​D​A​,​ ​H​a​y​a​t​o JPN 2​:​1​0​:​4​0
5. M​E​S​E​L​,​ ​A​m​a​n​u​e​l ERI 2​:​1​0​:​4​8
6. S​Z​O​S​T​,​ ​H​e​n​r​y​k POL 2​:​1​0​:​5​3
7. C​O​O​L​S​A​E​T​,​ ​R​e​i​d CAN 2​:​1​0​:​5​5
8. B​A​R​A​N​O​V​S​K​Y​Y​,​ ​D​m​y​t​r​o UKR 2​:​1​1​:​3​9
9. A​S​M​E​R​O​M​,​ ​Y​a​r​e​d ERI 2​:​1​1​:​5​7
1​0. M​A​E​D​A​,​ ​K​a​z​u​h​i​r​o JPN 2​:​1​2​:​1​9


Wings for Life World Run mit neuen Rekorden
 (8.5.2016)

Kaori Yoshida Japan Bei strahlendem Sonnenschein starteten am Muttertag in München 7.000 Läufer zur dritten Auflage des Wings for Life World Runs, einem Benefizlauf zu Gunsten der Rückenmarksstiftung. Weltweit liefen zeitgleich in 33 Ländern 130.000 Läufer, darunter Sportgrößen wie der Skispringer Andi Goldberger oder die Skilangläuferin Theres Johaug. Der Modus ist einzigartig: man muss versuchen einem 30 Minuten später losfahrenden "Catcher-Car", das letztlich auch die ausdauerndsten Profis einholt, so lange wie möglich davon zu laufen. Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs steigert sich stündlich von 15, 16, 17, 20 auf letztlich 35 Kilometer pro Stunde. Das Konzept ist also: "Wer zuletzt verliert, hat gewonnen!"  Auch die langsamsten Teilnehmer wehren sich mit einem Spurt gegen das Überholtwerden für 50 oder 100 Meter, um dann freudestrahlend nach vielleicht sieben Kilometern auszusteigen. Ganz vorne wehrten sich einige Weltklasse-Ultraläufer erwartungsgemäß länger, wobei in diesem Jahr die Rekorde von 2015 fielen. Die Japanerin Kaori Yoshida (Foto, Copyright: Herbert Steffny) distanzierte in Takashima mit Stirnlampe im Dunkeln laufend die Konkurrenz um Längen und verbesserte die alte Marke um rund neun auf 65,71 Kilometer. Nur 17 Männer platzierten sich weltweit vor ihr. Ein Schatten insofern über ihrer Leistung, weil die kleine Japanerin 2012 nach ihrem vierten Platz beim Honolulu Marathon für zwei Jahre bis 2014 wegen EPO-Dopings gesperrt war. 

Florian Neuschwander Bei den Männern setzte der Vierte der beiden Vorjahre Giorgio Calcaterra diesmal neue Maßstäbe. Erst nach exzellenten 88,44 Kilometern konnte das Catcher-Car, nun schon mit 35 km/h heranbrausend, den 44-Jährigen bei Mailand einholen. "Ich habe absolut nicht mit dieser Leistung gerechnet", so der strahlende Sieger. Er habe sich zunächst 80 Kilometer vorgenommen und dann lief es aber sehr gut. Rechnet man die rund 5:35 Stunden, die er benötigte hoch, so hätte er einen 100 Kilometerlauf an diesem Tag in etwa 6:20 Stunden bewältigen können. Zum Vergleich: der Weltrekord steht bei 6:13 und seine persönliche Bestleistung bei 6:23 Stunden. 80 Kilometer zu Erreichen war in München auch das erklärte Ziel für den in der Weltwertung Vorjahres-Sechsten Florian Neuschwander (Foto, Copyright: Herbert Steffny) von Spiridon Frankfurt. Der "schillernde Vogel" der Trail- und Ultraszene erwischte aber nicht seinen besten Tag und musste bei warmen 23 Grad mehrfach anhalten. Fuß- und Magenprobleme zwangen ihn letztlich dazu sein Ziel aufzugeben:einen Schnitt von 3:48 Minuten pro Kilometer zu laufen. Der Einzelhandelskaufmann musste sich mit 65,66 Kilometern mit dem Sieg in Deutschland begnügen. Weltweit war er damit auf dem 17. Platz.

Nicht sehr weit hinter Florian Neuschwander kam bereits die schnellste Frau Karin Freitag in München auf 59,08 Kilometer. Die glückliche österreichische Staatsmeisterin im Bergmarathon und Graz-Marathon-Siegerin wurde weltweit damit sogar Zweite. Rund um den Globus liefen die Teilnehmer insgesamt 1.255 Millionen Kilometer. Im nächsten Jahr findet der Wings for Life World Run am 7.5.2017 statt.


Globale Gesamtwertung, Männer:
1. Giorgio Calcaterra (ITA), 88,44 Kilometer
2. Bartosz Olszewski (POL), 82,42 Kilometer
3. Francisco Morales (CHI), 75,47 Kilometer

Globale Gesamtwertung, Frauen:
1. Kaori Yoshida (JPN), 65,71 Kilometer
2. Karin Freitag (AUT), 59,08 Kilometer
3. Vera Nunes (POR), 58,86 Kilometer


Opa-Power! 85-jähriger Ed Whitlock läuft Halbmarathon in 1:50 Stunden!
 (24.4.2016)

Donnerwetter! Da schreibt man gerade über die Weltklasseleistungen beim London Marathon und die Supervorstellung von Eliud Kipchoge und dann rennt ein 85-Jähriger den Halbmarathon am selben Tag in 1:50:47 Stunden. So geschehen beim Waterloo Marathon in Ontario/Kanada. Ed Whitlock, dem Insider längst ein Begriff, hat - gerade in der neuen Altersklasse angekommen - wieder zugeschlagen. Der vielfache Senioren-Weltrekordler rannte dabei auf Gesamtrang 69 unter 249 Finishern. Den bisherigen Weltrekord hielt der Deutsche Georg Gabriel, der in Nettetal 2006 mit 2:00:05 Stunden die magische Grenze streifte. Der in London am 6.3.1931 geborene Whitlock war zu Schulzeiten der Cross Country Champion der London Universität, hörte dann nach seiner Übersiedlung als Ingenieur nach Kanada mit dem Laufen auf. In seinen 40er Jahren begann er wieder mit dem Wettkampfsport. Seine für mich beeindruckendste Leistung war mit 73 Jahren den Marathon noch in 2:54:48 Stunden zu laufen. Rechnet man seine gerade erzielte Halbmarathonzeit hoch, so käme man auf eine mögliche Marathonzeit von 3:54 Stunden. Den derzeitigen Weltrekord der M85 hält seit 2004 der Australier Robert Hormann in 4:34:55 Stunden. Wahrscheinlich wird der nicht lange Bestand haben....



Düsseldorf Marathon - Hendrik Pfeiffer knackt Olympianorm
 (24.4.2016)

Hendrik PfeifferDer Nachwuchsläufer Hendrik Pfeiffer (Foto Veranstalter) vom TV Wattenscheid schaffte beim Düsseldorf Marathon trotz kühlen Temperaturen und gelegentlichen Hagelschauern die Sensation. Gleich beim Debüt unterbot der 23-Jährige mit 2:13:11 Stunden die vom Deutschen Leichtathletik Verband geforderte Olympianorm von 2:14:00 Stunden. Nach dem starken Lauf beim Berliner Halbmarathon in 64:06 Minuten hatte der Newcomer Zuversicht sein großes Ziel die Olympiateilnahme im Marathonlauf doch noch in diesem Jahr statt 2020 zu schaffen. Das dies gleich bei Debüt gelingt und auch noch mit nahezu zwei gleich schnellen Hälften (Halbmarathon 66:34 Minuten) zeigt, das Pfeiffer auf der Marathonstrecke vielleicht mehr Potential als auf den Unterdistanzen hat.

Mit seiner Zeit ist er nun die Nummer drei im Olympiateam und der Leidtragende ist Julian Flügel, der wie Philipp Pflieger (2:12:50 Stunden) in Berlin 2015 bereits die Norm in 2:13:57 Stunden unterboten hat. Die danach etwas sanfter gesetzte Olympianorm und der "Arne Gabius-Effekt" sich einfach mal was zuzutrauen haben ihre Wirkung für Hendrik Pfeiffer getan. Dabei hatte er im Vorfeld Probleme mit der Schienbein Muskulatur, so der Debütant im Interview. Aber er bekam mit Physiotherapie die Probleme noch rechtzeitig in den Griff.
Die Premiere in seiner Geburtsstadt zu laufen, dürfte für den Journalistik-Studenten ebenfalls eine große Motivation gewesen sein. Überlegener Sieger bei den Herren wurde der Kenianer Japhet Kosgei in 2:10:46 Stunden vor Marius Ionescu (2:13:00 Stunden) aus Rumänien. Bei den Frauen sicherte sich die Ungarin Zsofia Erdelyi in 2:35:37 Stunden den obersten Platz auf dem Podest. Insgesamt beendeten den Marathon 2.287 Männer und 575 Frauen (20,1 Prozent) also 2.862 Finisher.

Ergebnisse Männer:

1 Japhet Kosgei (KEN) 02:10:46
2 Marius Ionescu (ROM) 02:13:00
3 Hendrik Pfeiffer (GER) 02:13:11
4 Ricardo Ribas (POR) 02:13:21
5 Mathew Bowen (KEN) 02:13:52
6 Patrick Kimeli (KEN) 02:14:05
7 Ricardo Ramos Vargas (MEX) 02:14:58
8 Bekir Karayel (TUR) 02:15:31
9 Francis Kiplagat Lagat (KEN) 02:15:57
10 Stsiapan Rahautsou (BLR) 02:16:04
11 Geoffrey Ngasura Kipkoech (KEN) 02:17:05
12 El Hadi Laameuch (ALG) 02:17:56

Ergebnisse Frauen:

1 Zsofia Erdelyi (HUN) 02:35:37
2 Beverly Sue Ramos Morales (PUR) 02:36:31
3 Hanna Vandenbusche (BEL) 02:39:50
4 Andrea Diethers (GER) 02:56:07
5 Isabelle Großkopff (GER) 02:56:54
6 Stefania Leondiadis (GRE) 02:57:11
7 Sophia Salzwedel (GER) 02:57:21
8 Miriam Sauerland (GER) 02:58:17



London Marathon 2016 - Ergebnis, Bericht (24.4.2016)

Zürich Marathon 2016 - Ergebnis, Bericht (24.4.2016)

Boston Marathon 2016 - Ergebnis, Bericht (18.4.2016)

Hamburg Marathon 2016 - Ergebnis Bericht (17.4.2016)

Wien Marathon - Zeiten vom Wind verweht
 (10.4.2016)

Bei der 33.Auflage des Wien Marathons waren die Streckenrekorde (Männer 2:05:41 Stunden, Frauen 2:23:47 Stunden) nicht in Gefahr. Am Start gegen 9.00 Uhr waren es 10 Grad, bedeckt und es blies ein störender Wind. Schon nach Halbmarathon 1:04:14 Stunden war in der Männerspitze klar, dass in dem verbliebenen Kenia Quintett nur noch auf Sieg und die damit verbundene 15.000 Euro Prämie gelaufen wird. Wechselseitige Attacken reduzierten die Gruppe auf ein Trio aus dem sich der Farmer Robert Chemosin in einem beherzten Antritt bei 40 Kilometern absetzte und in 2:09:48 Stunden gewann. Charles Cheryuiot (2:10:09 Stunden) und Suleiman Simotwo (2:10:15 Stunden) komplettierten das Podest. Der Österreicher Valentin Pfeil verfehlte bei seinem Debüt das Ziel die österreichische Olympianorm von 2:14 Stunden zu unterbieten. Mit einem für Marathon wenig effizienten raumgreifendem Bahnläuferschritt landete der angehende Tierarzt in 2:16:37 Stunden auf Rang 13. Bei den Damen dominierten dagegen die Äthiopierinnen. Für die Überraschung sorgte die erst 20-jährige Shuko Genemo in flotten 2:24:31 Stunden vor Ruti Aga (2:25:27 Stunden) und der Kenianerin Doris Changeywo (2:31:50 Stunden). Die Deutsche Julia Viellehner vom TSV Altenmarkt wurde in 2:40:41 Stunden Elfte. Über 40.000 Teilnehmer aus 126 Nationen waren für die verschiedenen Läufe der Geamtveranstaltung gemeldet.


Ergebnisse:
Männer:
1. Robert Chemosin (KEN) 2:09:48
2. Charles Cheruiyot (KEN) 2:10:09
3. Suleiman Simotwo (KEN) 2:10:15
4. Sila Limo (KEN) 2:10:16
5. Raymond Choge (KEN) 2:11:07
6. Weldu Negash (ERI) 2:13:23
7. Peter Wangari (KEN) 2:13:48
8. Shengo Kebede (ETH) 2:13:58
9. Paula Paulo (BRA) 2:13:58
10. Hermano Ferreira (POR) 2:15:48

...
13. Valentin Pfeil (AUT) 2:16:37

Frauen:
1. Shuko Genemo (ETH) 2:24:31
2. Ruti Aga (ETH) 2:25:27
3. Doris Changeywo (KEN) 2:31:50
4. Meseret Kitata (ETH) 2:34:19
5. Helaria Johannes (NAM) 2:35:56
6. Remalda Kergyte (LTU) 2:36:46
7. Monica Cajamarca (ECU) 2:37:58
8. Guteni Shone (ETH) 2:39:50
9. Rutendo Nyahora (ZAM) 2:39:58
10. Susan Jeptoo (FRA) 2:40:39

11. Julia Viellehner (GER) 2:40:41
...
13. Karin Freitag (AUT) 2:43:25


Ergebnisse des 33. Vienna City Marathons am Sonntag in Wien: Marathon (42,195 km) – Männer: 1. Robert Chemosin (KEN) 2:09:48 Stunden – 2. Charles Cheruiyot (KEN) 2:10:09 – 3. Suleiman Simotwo (KEN) 2:10:15 – 4. Sila Limo (KEN) 2:10:16 – 5. Raymond Choge (KEN) 2:11:07. Weiter: 13. Valentin Pfeil (AUT) 2:16:37 – 15. Christian Robin (AUT) 2:22:51 Frauen: 1. Shuko Genemo (ETH) 2:24:31 – 2. Ruti Aga (ETH) 2:25:27 – 3. Doris Changeywo (KEN) 2:31:50. Weiter: 13. Karin Freitag (AUT) 2:43:25 – 17. Cornelia Köpper (AUT) 2:45:37 - derstandard.at/2000034556738/KenianerChemosin-gewinnt-Wien-Maratho
Hannover Marathon - Anna Hahner als Zweite auf Olympiakurs (10.4.2016)

Lusapho AprilAnna Hahner konnte in Hannover bei bedeckt bis sonnigen Bedingungen um 10 Grad den geforderten Olympianachweis für Rio erbringen. Ausgestattet mit zwei persönlichen Tempomachern lag sie lange auf Kurs 2:29 Stunden. Obwohl sie nach 30 Kilometern langsamer wurde, konnte sie sich in einem besser als die führende Afrikanerinnengruppe eingeteilten Rennen von Platz fünf noch auf den zweiten Rang vorarbeiten. Mit der Zeit von 2:30:35 Stunden war sie im Ziel nicht ganz zufrieden. Als Siegerin rannte Edinah Kwambai aus Kenia als Erste in 2:29:17 Stunden über den Zielstrich. 6.500 Euro konnte die Mutter von drei Kindern mit nachhause nehmen. Als Sechste in 2:34:56 Stunden komplettierte Lisa Hahner den auch medialen Zwillingsauftritt. Sie hatte bereits in Frankfurt 2015 die Olympianorm mit 2:28:39 Stunden erbracht.

Bei den Männern siegte zum dritten Mal der Südafrikaner Lusapho April (Foto, Copyright Herbert Steffny) in 2:11:27 Stunden. Seine Zeit litt sicherlich auch unter dem Wind bei seinem langen Sololauf ohne Tempomacher ab 26 Kilometern. Insgesamt beendeten 1.857 Läufer auf dem schnellen Kurs die volle Distanz. Mit 339 Damen betrug die Frauenquote nur 18,3 Prozent.



Ergebnisse:

Männer:
1 April, Lusapho (RSA) 02:11:27
2 Kosgey, Martin Kiprugut (KEN) 02:11:54
3 Masai, Moses Ndiema (KEN) 02:15:43
4 Habarurema, Jean Damascane (FRA) 02:16:33
5 Niyonkuru, Abraham (BDI) 02:16:33
6 Tello Zuniga, John Deivis (COL) 02:21:36
14 Meier, Frank (GER) 02:33:48


Frauen:
1 Kwambai, Edinah Jerotich (KEN) 02:29:17
2 Hahner, Anna (GER) 02:30:35
3 Biwott, Salome Jerono (KEN) 02:30:47
4 Koech, Nancy Jebet (KEN) 02:31:16
5 Zusinaite, Vaida (LTU) 02:32:50
6 Hahner, Lisa (GER) 02:34:56
7 Urge Diro, Soboka (ETH) 02:35:29




Rotterdam mit schnellen Männer Zeiten
(10.4.2016)

Zumindest bei den Männern lief man in Rotterdam an diesem Wochenende bei idealen Bedingungen, 8 Grad und fast Windstille, am schnellsten. Bei Halbmarathon(1:02:22 Stunden) lag die Spitze noch im Zeitplan auf Streckenrekord (2:04:27 Stunden, James Kwambai Kenia). Dann verschleppte das Tempo ein wenig, da man sich in der Führungsarbeit nicht einig war. Die Mitfavoriten Ayele Abshero (ETH) und John Mwangangi (KEN) fielen bereits nach 12 Kilometern zurück. Der Sieger Marius Kipserem aus Kenia setzte sich schließlich fünf Kilometer vor dem Ziel ab und siegte in neuer persönlicher Bestzeit von 2:06:11 Stunden. Damit verbesserte er seinen Hausrekord um ganze 3:10 Minuten! Die Podiumsplätze erliefen sich die beiden zuletzt mit ihm verbliebenen Kontrahenten. Der 22-jährige Solomon Deksisa aus Äthiopien sicherte sich den zweiten Rang in 2:06:22 Stunden vor dem Junioren-10.000 Meter Weltmeister von 2012 Geoffrey Kirui aus Kenia in 2:07:22 Stunden, der über seine gute Zeit gleich beim Debüt höchst erfreut war. Bei den Damen wurde die früh auf 2:18 Stunden Pace (!) entfleuchte Sutume Asefa Kebede aus Äthiopien noch im Finale von der geduldigeren  Landsfrau Haylay Gebreslasea abgefangen. Bei Halbmarathon lag diese noch zwei Minuten zurück. Von Seitenstichen nach 30 Kilometern geplagt verlangsamte die frühe Flüchterin ihr Tempo und musste sich schließlich mit Platz zwei begnügen.

Ergebnisse Männer:
1 Marius Kipserem KEN 2:06:11
2 Solomon Deksisa ETH 2:06:22
3 Geoffrey Kirui KEN 2:07:23
4 Limenih Getachew ETH 2:08:48
5 Tsegaye Kebede ETH 2:10:56
6 Allan Kiprono KEN 2:11:50
7 Lani Rutto KEN 2:11:58
8 Christian Pacheco Mendoza PER 2:12:16
9 Ayele Abshero ETH 2:12:18
10 Raul Machacuay Huaman PER 2:13:26

Ergebnisse Frauen:
1 Leterbrhan Haylay Gebreslasea ETH 2:26:15
2 Sutume Asefa Kebede ETH 2:28:04
3 Rebecca Korir KEN 2:29:16
4 Wilma Arizapana Yucra PER 2:31:34
5 Azucena Diaz SPA 2:31:45
6 Inge de Jong NED 2:33:20



Prag Halbmarathon stiehlt Berlin die Show mit schnellen Zeiten 
 (3.4.2016)

Der Berliner Halbmarathon setzt normalerweise Anfang April die Maßstäbe, aber dieses Mal waren die Zeiten in der Männer und Frauenspitze in Prag deutlich schneller als in der deutschen Hauptstadt. Die Kenianerin  Violah Jepchumba gewann in der viertschnellsten jemals gelaufenen Zeit den Prag Halbmarathon. Die 26-Jährige verbesserte bei idealen Bedingungen in 1:05:51 Stunden nicht nur den Streckenrekord, sondern auch ihre persönliche Bestzeit von 1:09:29 Stunden um erstaunliche 3:38 Minuten. Im Januar hatte sie bereits Aufmerksamkeit erregt, als sie renommierte Landsfrauen bei einem Crosslauf in Eldoret/Kenia besiegte. Ihre 5 und 10 Kilometer Zwischenzeiten (15:05 / 30:29 Minuten) bedeuteten sogar zunächst Weltrekordtempo (Florence Kiplagat 1:05:07 Stunden). Dennoch rettete sich die Aussenseiterin in ihrem Sololauf ohne Pacemaker noch deutlich unter dem alten Kursrekord von Joyce Chepkirui (1:06:18 Stunden). Sicherlich dürfte die Newcomerin mit mehr Erfahrung den Weltrekord im Visier haben. Den zweiten Platz belegte die Titelverteidigerin Worknesh Degefa 1:06:14 Stunden in neuem äthiopischem Rekord. Das Männerrennen stand im Schatten dieser Leistungen, obwohl auch hier von den ersten fünf Platzierten schnellere Zeiten als in Berlin erzielt wurden. Der Vorjahressieger Daniel Wanjiru aus Kenia siegte in 59:20 Minuten. Auch ein Sturz bei sieben Kilometern konnte ihn nicht aufhalten. Nach schnellen 10 Kilometern in 28:14 Minuten lagen noch 13 Läufer zusammen. Wanjiru griff entscheidend nach 18 Kilometern an und lief einem klaren Sieg in neuer persönlicher Bestzeit entgegen (Quelle: IAAF).


Ergebnisse
Männer
Frauen
1 Daniel Wanjiru (KEN) 59:20
2 Barselius Kipyego (KEN) 59:30
3 Adugna Takele (ETH) 59:40
4 Nobert Kipkoech Kigen (KEN) 59:42
5 Peter Cheruiyot Kirui (KEN) 59:50

1 Violah Jepchumba (KEN) 1:05:51
2 Worknesh Degefa (ETH) 1:06:14
3 Gladys Japkemoi Yator (KEN) 1:08:39
4 Lucy Karimi (KEN) 1:08:43
5 Isabella Ochichi (KEN) 1:09:03



Berliner Halbmarathon - heimliche deutsche Meisterschaft
 (3.4.2016)

Arne GabiusDer größste deutsche Halbmarathon in Berlin diente als heimliche deutsche Meisterschaft über 21,0975 Kilometer. Während sich der Kenianer Richard Mengich am seinem 27. Geburtstag selbst das schönste Geschenk mit einem klaren Sieg in 59:58 Minuten vor Simon Tesfay (Eritrea, 61:00 Minuten) und seinem Landsmann Emmanuel Ngatuny (62:07 Minuten) machte, nutzten die neue deutsche Marathon Männer Elite das Rennen für einen Leistungsnachweis zur Nominierung für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg, Foto, Copyright Herbert Steffny) lief als Vierter eine deutsche Jahresbestzeit mit 62:45 Minuten. Der 35-Jährige lief zunächst mit den Afrikanern die ersten fünf Kilometer mit (14:23 Minuten), musste dann aber dem zu hohen Anfangstempo Tribut zollen. Während Mengich und Tesfay die 10 Kilometer noch gemeinsam in 28:37 Minuten passierten lag Gabius mit 28:52 Minuten da schon 80 Meter zurück. In drei Wochen steht für ihn der London Marathon als eigentliche Herausforderung an. Den vom Deutschen Leichtathletik-Verband geforderte moderate Leistungsnachweiszeit von 66:30 Minuten erfüllten auch Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) und Julian Flügel (Asics Team Memmert), die neben Gabius zuvor die abgemilderte deutsche Olympia-Norm für den Marathon von 2:14:00 Stunden unterboten hatten. Pflieger lief auf dem 16.Rang 64:58 Minuten, Flügel erreichte in 65:29 Minuten Platz 20.  Vor den beiden plazierten sich aber Manuel Stöckert (SC Ostheim/Röhn) als Achter in 63:57 Minuten, Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid) auf Platz 10 in 64:06 Minuten und Nico Sonnenberg (Eintracht Frankfurt) zeitgleich als Elfter. André Pollmächer (Rhein Marathon Düsseldorf) trat kurzfristig nicht an.

Schnellste Frau war die für die Niederlande startberechtigte Elizeba Cherono aus Kenia.  Die Vorjahreszweite und gewann in 70:43 Minuten vor 
Susan Jeptoo (Frankreich/Ex-Kenia, 70:49 Minuten) und der Polin Agnieszka Mierzejewska (71:41 Minuten). Beste deutsche Läuferin war die 22-jährige Debütantin Isabell Teegen (SC Rönnau 74) in 73:52 Minuten auf Rang sieben und unterbot damit die DLV-Norm (74:00) für den Halbmarathon bei den Europameisterschaften in Amsterdam. Zwei Plätze hinter ihr lief Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg) auf Rang neun mit einer persönlichen Bestzeit von 74:20 Minuten. Sie wird in zwei Wochen den Hamburg-Marathon laufen. Insgesamt finishten 23.950 Läufer den 36. Berliner Halbmarathon in Zeiten bis zu 4:00 Stunden. Der Frauenanteil war mit 38,6 Prozent für deutsche Verhältnisse sehr hoch.

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Freiburg Marathon - Streckenrekord durch Benedikt Hoffmann
 (3.4.2016)

Halbmarathon WM - Gold für Kamworer
, alle Titel für Kenia (26.3.2016)

Geoffrey Kipsang KamworerEinzeltitel und beide Teamwertungen an Kenia - Geoffrey Kamworer (siehe Foto: Copyright  www.herbertsteffny.de) gewinnt im Regen von Cardiff in starker Zeit trotz Sturz am Start. Mo Farah, von Keniatempo zermürbt, erkämpft sich dennoch taktisch Bronze. Peres Jechirchir überrascht als Weltmeisterin vor ihren beiden Landsfrauen und Wacera.

Ohne deutsche Beteiligung fand die Halbmarathon-Weltmeisterschaft im englischen Cardiff statt. Beschämend, denn selbst Irak oder Peru stellten ein komplettes Frauenteam. Der Fokus der Medien lag auf dem Männerrennen mit dem Knaller "Mo Farah gegen Kenia". Allen voran hatte im Vorfeld  Titelverteidiger Geoffrey Kipsang Kamworer angekündigt, dass die Zeit reif sei, den britischen Überläufer, 5.000 und 10.000 Meter
Olympiasieger und Weltmeister endlich zu besiegen. Als weiterer Favorit war sein Landsmann und Crossweltmeister Bedan Karoki Muchiri zu beachten und natürlich auch die Phalanx der Äthiopier. Das Wetter konnte aber den Afrikanern einen Strich durch die Rechnung machen: regnerisch kühl, 12C und Windböen war kein Wetter für Afrikaner, schnelle Zeiten und Zuschauer. Bei den Damen starteten 86, bei den Männern 88 Läufer, um die Titel im Einzel- und Team-Wettbewerb und Preisgelder zu ergattern:

 
Preisgelder (in US$)
Einzelwertung:
1. Platz – 30.000
2. Platz – 15.000
3. Platz – 10.000
4. Platz – 7.000
5. Platz – 5.000
6. Platz – 3.000


Teamwertung:
1. Platz – 15.000
2. Platz – 12.000
3. Platz – 9.000
4. Platz – 7.500
5. Platz – 6.000
6. Platz – 3.000
Worldrekord Bonus US$50,000


Bei den Damen übernahm die kenianische Armada um Mary Wacera zunächst die Führung.  In 16:31 Minuten wurde die 5-Kilometer-Marke durchlaufen, kein flottes Tempo, eher eine Zeit, die mal gerade für knapp unter 1:10 Stunden reichen würde. Fünf Kenianerinnen und fünf Äthiopierinnen setzten sich in der Folge vom Rest ab. Bei 10 Kilometern (32:34 Minuten) reduzierten sich bei schneller gewordenem Tempo die Äthiopierinnen auf nur noch ein Duett gegen das Kenia-Quintett.  Bei 15 Kilometern (48:14 Minuten / ein schneller 15:46 Minuten 5km Abschnitt) waren vier Kenianerinnen und zwei Äthiopierinnen verblieben. Titelverteidigerin Cynthia Limo machte zusammen mit Landsfrau Peres Jechirchir das Tempo, während eine nach der anderen aus der Spitzengruppe fiel. Bei 18 Kilometern zeigten sich die beiden Äthiopierinnen Genet Yalew und Netsanet Gudeta an der Spitze. Zwei Kilometer vor Schluss verlor aber Yalew den Anschluss an das Führungsquartett. Die drei Kenianerinnen machten nun mächtig Dampf und schüttelten auch Gudeta ab. Ein Dreifachsieg zeichnete sich für Kenia ab, Wacera konnte nicht mithalten und  Cynthia Limo und Peres Jechirchir fighteten um den Titel. 20 Kilometer wurde in flotten 64:13 Minuten durchlaufen. Wer sollte siegen? Die wild armschlenkernde 22-jährige Jechirchir oder die erfahrenere Limo? 400 Meter vor dem Ziel griff Limo an und legte schnell einige Meter zwischen sich und ihre Landsfrau, doch die gab nicht nach, schloss wieder auf. Es folgte ein spannendes Sprintfinale bei dem sich überraschend Peres Jechirchir in einer Konterattacke doch noch durchsetzen konnte. Silber und Bronze, aber auch die Teamwertung blieben für Limo und Wacera. Jechichir fand das Wetter sehr störend und möchte sich in Zukunft auf der 10.000 Meter Strecke konzentrieren.

Mo FarahDas Männerrennen startete zusammen mit einem 15.000-köpfigen Volkslauf
eine gute halbe Stunde später. Geoffrey Kamworer kam gleich am Start zu Fall, rappelte sich mit zerschundenem Knie aber wieder auf und war bald zurück in der Spitze. Abayneh Ayele aus Äthiopien drückte zunächst mächtig auf die Tube. Ernster wurde es für Mitfavorit Mo Farah (Foto, Copyright: Herbert Steffny, beim Training in Kenia) bei drei Kilometern als Bedan Karoki zusammen mit Landsmann Edwin Kiptoo die Initiative ergriff. Kipotoo könnte ein "Opferläufer" sein, der die Pace hoch halten sollte. 5 Kilometer  wurde entsprechend in schnellen 14:10 Minuten durchlaufen. Mo Farah lag bereits am Ende der noch rund 10-köpfigen Spitzengruppe, während Karoki vorne immer wieder Tempoverschärfungen einwarf. Offenbar verfolgten die vier Kenianer an der Front mit Erfolg die Strategie den britischen Spurter zu zermürben. Bei 10 Kilometern (27:59 Minuten!) setzte sich das Trio Karoki, Kamworer und der Äthiopier Tamirat Tola ab. Farah war derweil abgehängt und sah nicht mehr so aus, als ob er noch eine Rolle bei der Medaillenvergabe spielen könnte. Nun trugen scheinbar die Favoriten Karoki und Kamworer zusammen mit Tola im Schlepptau den Kampf um die Plätze auf dem Podest aus.


Die Frage war, wieviel der Sturz Kamworer vielleicht gekostet hat. Bedan Karoki hatte noch nie einen Halbmarathon verloren, Kamworer ist dagegen der Titelverteidiger. Bei 14 Kilometern musste der Äthiopier Tola abreissen lassen. Nun waren die beiden Kenianer unter sich. 15 Kilometer rannten die Kontrahenten in sehr schnellen 41:41 Minuten durch. Von 5 bis 15 Kilometer rannte das Duo 27:31 Minuten! Weiter hinten lag Mo Farah nun auf Platz sechs zusammen mit Ayele, aber schon 22 Sekunden zurück. In 42:03 Minuten durchlief er die 15km Marke in neuem Europarekord, vorausgesetzt, dort stand ein offizielles Schiedsgericht. Vorne ließen die beiden Kenianer nicht locker und rannten weiter auf eine schnelle Zeit zu. Mo Farah fing unterdessen den Äthiopier Ayele ein und lag nun schon auf Platz vier. Nur noch der Kenianer Cheprot trennte ihn vom Medaillenrang, den die Verfolgergruppe allerdings bei 19 Kilometer einholte. Spannung, denn die Gruppe um Farah kämpfte nun doch noch um Bronze. Noch vor der 20 Kilometer Marke konnte
vorne Kamworer entscheidend forcieren und sich klar und ohne viel Gegenwehr von Karoki absetzen. Vielleicht haben diesen seine Zwischenspurts doch zuviele Körner gekostet, zumal sich Kamworer nach seinem Sturz mehr auf einen gleichmäßigen Lauf konzentrierte. In 59:10 Minuten siegte Kamworer noch überlegen vor dem Crossweltmeister Karoki. 50 Sekunden dahinter rannten noch ein Quartett um Bronze. Wer sollte Dritter werden? Hier war erwartungsgemäß der unwidersehliche Spurt auf Farahs Seite. Ayele hielt zwar gegen, aber gegen den gebürtigen Somalier war kein Kraut gewachsen. Bronze für Großbritannien! Team-Gold für Kenia wie bei den Frauen. Kamworer warf im Interview Mo Farah für die Bahn bereits den Fehdehandschuh hin: "Ich freue mich auf die 10.000 Meter in Rio" so der selbstbewusste Halbmarathon Doppelweltmeister nach dem Rennen im Interview.


Ergebnisse:


Frauen:

1 Peres Jechirchir KEN 1:07:31
2 Cynthia Jerotich Limo KEN 1:07:34
3 Mary Wacera Ngugi KEN 1:07:54
4 Netsanet Gudeta  ETH 1:08:01
5 Genet Yalew ETH 1:08:15
6 Gladys Chesir Kiptagelai KEN 1:08:46
7 Pascalia Chepkorir Kipkoech KEN 1:09:44
8 Dehininet Demsew ETH 1:10:13
9 Gladys Tejeda PER 1:10:14
10 Yuka Ando JPN 1:10:34
11 Janet Cherobon-Bawcom USA 1:10:46
12 Eloise Wellings AUS 1:10:47
13 Milly Clark AUS 1:10:48
14 Miho Shimizu JPN 1:10:51
15 Sara Hall USA 1:10:58
16 Veronica Inglese ITA 1:10:59
17 Mizuki Matsuda JPN 1:11:00
18 Cassie Fien AUS 1:11:13
19 Kellys Arias COL 1:11:21
20 Lanni Marchant CAN 1:11:26
 
Teamwertung:
1. Kenia, 2. Äthiopien, 3. Japan



Männer:

1 Geoffrey Kipsang Kamworor KEN 59:10
2 Bedan Karoki Muchiri KEN 59:36
3 Mohamed Farah GBR 59:59
4 Abayneh Ayele ETH 59:59
5 Tamirat Tola ETH 1:00:06
6 Simon Cheprot KEN 1:00:12
7 Abrar Osman ERI 1:00:58
8 Mule Wasihun ETH 1:01:11
9 Edwin Kiprop Kiptoo KEN 1:01:21
10 Stephen Mokoka RSA 1:01:27
11 Teshome Mekonen ETH 1:01:39
12 Edwin Kipyego KEN 1:01:52
13 Nguse Amlosom ERI 1:01:54
14 Paul Pollock  IRL 1:02:46
15 Callum Hawkins GBR 1:02:51
16 Guye Adola ETH 1:03:26
17 Hiskel Tewelde ERI 1:03:26
18 Ayad Lamdassem ESP 1:03:29
19 Sidi-Hassan Chahdi FRA 1:03:30
20 Michael Shelley AUS 1:03:33
 
Teamwertung:
1. Kenia, 2. Äthiopien, 3. Eritrea




Schweizer Marathonrekord 2:06:40 Stunden durch Tadesse Abraham
(20.3.2016)

Tadese AbrahamBeim 87.Seoul Marathon gab es einen Sieg durch den Ex-EPO-Doper Wilson Loyanae Erupe mit neuem Kursrekord von 2:05:13 Stunden (180.000 US-Dollar) vor  Evans Kiplagat (2:05:33 Stunden) und Mike Kipruto Kigen (2:06:10 Stunden). Der Vorjahressieger wurde nach einem positiven Trainingstest 2012 für zwei Jahre gesperrt. Angeblich bot die Regierung dem 29-Jährigen angesichts seiner insgesamt drei Siege in Seoul die koreanische Staatsbürgerschaft an, um für Südkorea Medaillen zu gewinnen. Der Ditte Mike Kigen wechselte im Herbst seine Staatsbügerschaft in die Türkei und heißt nun "Kaan Kigen Özbilen". Demnach wäre seine Zeit neuer Europarekord, den bisher in 2:06:36 Stunden der Portugiese Antonio Pinto und der Franzose Benoit Zwierchlewski hielten. Der Europäische Leichathletik Verband führt ihn bereits als Türken unter dem Namen Kaan Kigen Özbilen, während der Internationale Leichathletik Verband IAAF seine Leistung noch unter Kenia angibt.

Dahinter überraschte der Eritrea-stämmige Schweizer Tadesse Abraham (Foto: Herbert Steffny) als Vierter. Mit starken 2:06:40 Stunden entriss der 33-Jährige vom LC Uster dem Ex-Rekordler Viktor Röthlin den Schweizer Marathonrekord (bisher 2:07:23 Stunden, 2008 in Tokio). Er verpasste den alten Europarekord nur um vier Sekunden. Er platzierte sich in der ewigen Europabestenliste auf Platz vier. Seine persönliche Bestzeit, die er vor drei Jahren in Zürich gelaufen ist, verbesserte Abraham um 1:05 Minuten. Dafür gewann er 10.000 US-Dollar. Der Ex-Weltrekordler Patrick Makau aus Kenia stieg wegen einer Amöbenruhr-Erkrankung bereits nach 10  Kilometern aus. Bei den Damen gewann  die Kenianerin Rose Chelimo in 2:24:14 Stunden.



DM Halle - Konstanze Klosterhalfen läuft U20 Europarekord
(28.2.2016)

Konstanze KlosterhalfenMit der erst 19-jährigen Konstanze Klosterhalfen scheint im deutschen Leichtathletik Verband ein neuer Stern endgültig am Himmel aufzugehen. Schon im letzten Jahr hielt die für TSV Bayer Leverkusen startende Nachwuchsläuferin bei den deutschen Meisterschaften in Nürnberg über 1.500 Meter im Spurt mutig gegen die spurtstarke Maren Kock mit und wurde bei den Damen Zweite. Es folgten im Winter der U-20 Cross-Europameistertitel im Einzel und der Mannschaft. In Wattenscheid lief die schlanke Läuferin in der Halle hervorragende 2:03,37 Minuten über 800 Meter und ließ nun eine Woche später bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig erstklassige 8:56,36 Minuten über 3.000 Meter folgen. Das ist ein neuer U-20 Europarekord, den bisher die Polin Sofia Ennaoui in 9:06,27 Minuten hielt.

Die Art und Weise wie sie diese Zeit erzielte, deutet ein noch größeres Potential an. Gleich nach dem Startschuss zur 15 Runden-Distanz lief Klosterhalfen erst mal eine viel zu schnelle Killerrunde in 30/31 Sekunden und setzte gleich einen Achtungsabstand zwischen sich und die Konkurrenz, den sie aber nicht mehr verlor. Zwar musste sie sich davon erst mal einige Runden erholen, um dann aber doch einen Rythmus mit "Konstanze-konstanten" Runden immer knapp unter dem "3:00er Schnitt" zu laufen. Zum Schluss hielt ihr rund 15 Meter Abstand auf ihre ärgste Rivalin Alina Reh (SSV Ulm 1846). Die 3.000 und 5.000 Meter Junioren-Euromameisterin ebenfalls erst 19 Jahre alt,
scheiterte mit  9:00,58 Minuten, zwar knapp an der 9:00 Minuten Schallmauer, lieferte aber auch eine hervorragende Leistung ab. Dritte wurde dahinter die  Hindernispezialistin Jana Sussmann (Lauf Team Haspa Marathon Hamburg) in neuer Hallen-Bestzeit von 9:11,07 Minuten.

Da darf man auf den deutschen Nachwuchs hoffen. Klosterhalfen bewies jedenfalls, dass sie auch taktisch ein breites Repertoire erfolgversprechend einsetzen kann. Etwas, was bei Meisterschaften immer zum Vorteil gereichen kann, wenn man für die Konkurrenz unberechenbar bleibt. Bei gleichmäßigem Rennverlauf in einem schnellen Feld sollte Klosterhalfen auch weit unter 8:50 Minuten bleiben können. Ihre Freiluftbestzeit von 8:53,21 Minuten aus dem Vorjahr sollte sicher 2016 fallen.

Das Männerrennen über 3.000 Meter war dagegen vergleichsweise konservativ. Das Rennen begann langsam, dann steigerte der 26-jährige Regensburger Florian Orth das Tempo. Den harten Steigerungslauf musste der angehende Zahnarzt auch liefern, denn hinter ihm rannte der von einer Verletzungspause wieder gekommene, spurtstarte Timo Benitz. Letztlich reichte es für Sieg in 8:07,39 Minuten vor Timo Benitz (8:08,32 min) und Clemens Bleistein (8:09,10 min). Orth gewann am nächsten Tag auch noch die 1.500 Meter Distanz in 3:51,20 Minuten.


Lilesa und Kiprop siegen in Tokio - 500.000 Dollar für Kipchoge und Keitany
(28.2.2016)

Eliud KipchogeMit dem 10. Tokio Marathon endet die 2015/2016er World Marathon Majors Serie und durch den Sieg von Feyisa Lilesa (2:06:56 Stunden) aus Äthiopien, der damit seinen ersten WMM Titel gewann. Nun kann sich der London und Berlin Marathon Sieger Eliud Kipchoge (Foto) aus Kenia über die 500.000 Dollar Prämie freuen. Der einzige, der ihm noch einen Strich durch die Rechnung hätte machen können, war sein Landsmann Dickson Chumba, der im Herbst in Chicago siegte. Letztlich konnte er lange vorne mithalten, fiel dann aber im Finale doch noch um nur eine Sekunde hinter Bernard Kiprop Kipyego (KEN 2:07:33 Stunden) auf Platz drei zurück.


Die japanischen Männer bissen sich an der extrem hoch gesetzten Olympianorm von 2:06:30 Stunden die Zähne aus. Während Kohei Matsumura bei der Hälfte in der Spitzengruppe noch auf 2:06 Kurs lag, wurde er in der Folge auf Platz 19 in 2:13:46 Stunden durchgereicht und nur Yuki Takamiya als Achter in 2:10:57 und der erst 19-jährige Yuta Shimoda mit 2:11:34 Stunden auf Platz 10 schafften es unter die Top-Ten zu kommen.  Etwas weiter vorne konnten sich im Feld der Geschlagenen der Olympasieger Stephen Kiprotich aus Uganda und der frühere Doppelweltmeister aus Kenia Abel Kirui auf Platz vier und fünf einreihen.



Maja NeuenschwanderBei den Damen gewann in einem recht gleichmäßigen Rennen die Vize-Marathonweltmeisterin Helah Kiprop aus Kenia in neuem Streckenrekord 2:21:27 Stunden und zog damit nach Punkten in der WMM Wertung gleichauf zu Weltmeisterin Mare Dibaba (Äthiopien). Sie verlor aber gegen diese im direkten Vergleich bei der Weltmeisterschaft, was für die Wertung ebenfalls entscheidend ist. Die gleiche Punktzahl hat aber auch die New York Marathon Siegerin Mary Keitany. Nach dem neuen Vergabemodus über 13 Monate (in diesem Jahr von Tokio 2015 bis Tokio 2016, in der nächsten Serie von Boston 2016 bis Boston 2017) behalten sich die Renndirektoren der großen sechs Marathons die letzte Entscheidung offen und diese fiel zugunsten von Mary Keitany. Amane Gobena aus Äthiopien wurde Zweite in 2:21:51 Stunden, ebenfalls noch unter der alten Rekordmarke. Die frühere Doppelweltmeisterin Edna Kiplagat aus Iten gab nach zwei schwächeren Jahren mit 2:22:36 Stunden wieder ein Lebenszeichen von sich. Die Schweizerin Maja Neuenschwander (Foto) lief auf einen guten achten Platz in 2:27:36 Stunden.




Männer:

1. Feyisa Lilesa (ETH) - 2:06:56
2. Bernard Kiprop Kipyego (KEN) - 2:07:33
3. Dickson Chumba (KEN) - 2:07:34
4. Stephen Kiprotich (UGA) - 2:07:46
5. Abel Kirui (KEN) - 2:08:06
6. Eliud Kiptanui (KEN) - 2:08:55
7. Emmanuel Mutai (KEN) - 2:10:23
8. Yuki Takamiya (JPN) - 2:10:57
9. Javier Guerra (ESP) - 2:11:01
10. Yuta Shimoda (JPN) - 2:11:34 

Frauen:
1. Helah Kiprop (KEN) - 2:21:27 - CR
2. Amane Gobena (ETH) - 2:21:51
3. Edna Kiplagat (KEN) - 2:22:36
4. Aberu Kebede (ETH) - 2:23:01
5. Birhane Dibaba (ETH) - 2:23:16
6. Shure Demise (ETH) - 2:25:04
7. Ashete Bekele Dido (ETH) - 2:25:50
8. Maja Neuenschwander (SUI) - 2:27:36
9. Isabellah Andersson (SWE) - 2:30:02
10. Yukiko Okuno (JPN) - 2:31:17 

US-Olympiaausscheidung - Galen Rupp gewinnt beim Debüt
(13.2.2016)

Meb KeflezighiDie US-Amerikaner haben einen neuen  Marathonstar. Der bisherige Bahnspezialist Galen Rupp, der in London 2012 über 10.000 Meter die Olympia Silbermedaille hinter dem Briten Mo Farah erlief, konnte gleich bei seinem Debüt auch auf der Marathondistanz überzeugen. Mit seinem Sieg in 2:11:12 Stunden bei den US-amerikanischen Olympia-Ausscheidungen qualifizierte er sich in Los Angeles somit für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Er behielt sich im Interview später vor, sogar einen Doppelstart über 10.000m und Marathon zu riskieren. Bei etwas zu hohen Temperaturen und Sonnenschein startete das Rennen zunächst eher verhalten. Auf die erste Hälfte (1:06:31 Stunden) setzte der 29-Jährige eine fast zwei Minuten schnelleren zweiten Abschnitt drauf. Auf den letzten fünf Kilometern setzte sich Rupp von dem bereits 40-jährigen Meb Keflezighi (Foto) ab, der sich mit 2:12:20 Stunden zum vierten Mal eine Olympiateilnahme sicherte. 2004 gewann der gebürtige Eritreer überraschend Marathon Olympiasilber und siegte u.a. beim New York (2009) und Boston Marathon (2014). Den dritten zu vergebenden Platz sicherte sich Jared Ward in 2:13:00 Stunden. Mitfavorit und Marathonroutinier Dathan Ritzenhein stieg bei 32 Kilometern ohne Aussicht auf einen Qualifikationsplatz aus.

Bei den Damen entwickelte sich nach der ersten Hälfte (1:14:29 Stunden) ein Zweikampf zwischen Amy Cragg und Shalane Flanagan. Die Boston Marathon Zweite von 2011 (damals: Desiree Davila) Desiree Linden verfolgte das Duo. In der Endphase konnte sich die frühere Bahnspezialistin Cragg (verheiratet mit dem Mittelstreckler Alistar Cragg - früher Amy Hastings) von Flanagan absetzen und überlegen in 2:28:20 Stunden siegen. Linden schob sich noch an Flanagan vorbei und wurde Zweite mit 2:28:54 Stunden. Das dritte Olympia-Ticket holte sich Flanagan in 2:29:19 Stunden.

Anmerkung: Die USA selektiert in ihren Trials konsequent die ersten drei Läufer. Eine Forderung, die auch bei uns in den 80er Jahren schon im Raume stand: nämlich auf den Punkt in einem Rennen unter gleichen Bedingungen zu zeigen, dass man bereit ist. Die Unterbietung einer Norm bei verschiedenen Rennen wie bei uns gibt es in den USA nicht. Die jetzt fallen gelassene "deutsche Olympia-Norm" von 2:12:15 und 2:28:30 Stunden, hätten in Los Angeles übrigens nur die Sieger unterboten. Dafür, dass die Topstars der US-Marathon Szene auch wirklich alle kommen sorgen fette Preisgelder, die die Männer und Frauen sich ohne internationale (afrikanische) Konkurrenz erlaufen können. Das hätte ich mir früher auch bei uns gewünscht!

Männer Platz Frauen
$80,000 1 $80,000
$65,000 2 $65,000
$55,000 3 $55,000
$25,000 4 $25,000
$20,000 5 $20,000
$15,000 6 $15,000
$13,000 7 $13,000
$11,000 8 $11,000
$9,000 9 $9,000
$7,000 10 $7,000
$300,000 TOTAL $300,000

Ergebnisse
Männer Frauen
1. Galen Rupp 02:11:12
2. Meb Keflezighi 02:12:20
3. Jared Ward 02:13:00
4. Luke Puskedra 02:14:12
5. Tyler Pennel 02:14:57
6. Matthew Llano 02:15:16
7. Shadrack Biwott 02:15:23
8. Patrick Smyth 02:15:26
9. Sean Quigley 02:15:52
10. Nick Arciniaga 02:16:25
1. Amy Cragg 02:28:20
2. Desiree Linden 02:28:54
3. Shalane Flanagan 02:29:19
4. Kara Goucher 02:30:24
5. Janet Bawcom 02:31:14
6. Kellyn Taylor 02:32:50
7. Maegan Krifchin 02:33:28
8. Serena Burla 02:34:22
9. Katja Goldring 02:35:21
10. Alia Gray 02:35:47



Dubai Marathon - Äthiopische Dominanz
(22.1.2016)

Marathonweltrekordler Dennis Kimetto und Äthiopien-Rekordler Haile Gebreselassie durften während des Männerrennens aufatmen. Es sah lange aus, also ob der Weltrekord (2:02:57 Stunden) oder zumindest der äthiopische Rekord (2:03:59 Stunden) in Gefahr wären. Doch als bei 30 Kilometern die letzten Hasen ausstiegen, begann das Taktieren. Das Weltrekordtempo verschleppte und zuletzt verfehlte der unterwegs schon abgehangene Sieger Tesfaye Abera mit 2:04:24 Stunden den Streckenrekord um nur eine Sekunde. Er durfte sich aber wie die Frauensiegerin über einen Hausrekord und einen fetten Scheck über 200.000 US Dollar freuen....


Honolulu Marathon - Kenianische Dominanz
(13.12.2015)

Die 43. Auflage des Tropenklassikers auf der Insel Oahu Hawaii startete wie gewohnt bei ausgiebigem Feuerwerk  um 5.00 morgens am Ala Moana Boulevard in Honolulu bei windstilleren Bedingungen als sonst.  Das mag den Eliteläufern, die vor dem Sonnenaufgang bereits im Ziel sind, geholfen haben. Deren Zeiten waren schneller als im Vorjahr, als es mehr Wind und zeitweilig auch Regen gab. Für die vielen Freizeitläufer war später der sonnige und wolkenlose Himmel eher eine Spaßbremse, wenn man es von der leistungssportlichen Seite sieht. Wohl dem, der einen Gang zurück schraubt und sich auf das Ankommen konzentriert und unterwegs, dank mitgenommener Kamera ein paar Fotos schießt. Motive gibt es reichlich! ...


Sabrina Mockenhaupt verfehlt Olympianorm in Valencia
(15.11.2015)

Sabrina MockenhauptMit 2:30:40 Stunden lief Sabrina Mockenhaupt (Foto, Copyright Herbert Steffny) als Fünfte beim Valencia-Marathon neue persönliche Jahresbestzeit, verpasste aber die Olympia-Norm für Rio de Janeiro im nächsten Jahr (2:28:30 Stunden) deutlich. Bei Halbmarathon lag die für LG Rhein-Sieg startende 34-Jährige noch auf Kurs 2:29 Stunden, die Unterbietung der Olympianorm lag damit nicht außer Reichweite. Doch sie konnte das Tempo dann aber nicht mehr durchhalten. "Mocki" war aber dennoch nicht unzufrieden, denn fünf Monate nach ihrer Fußoperation glaubt sie auf dem richtigen Weg zu sein, es dennoch nach Rio de Janeiro zu schaffen. Bei den Damen siegte Titelverteidigerin  Beata Naigambo aus Namibia in 2:26:57 Stunden (Streckenrekord, bisher 2:27:01h Azalech Woldeselasse ETH) vor der Kenianerin Nancy Kiprop (2:27:34 Stunden). Bei den Männern siegte der Kenianer John Nzau Mwangangi in schnellen 2:06:13 Stunden und ebenfalls neuem Streckenrekord (bisher 2013, Felix Kipkemboi Keny, 2:07:14h). Zweiter wurde ebenfalls noch unter dem Streckenrekord der von einer zweijährigen Dopingssperre zurückgekehrte (anaboles Steroid) Matthew Kipkoech Kisorio. Der aus dem "Dr. Rosa Management Stall" kommende und von dem suspendierten Trainer Claudio Berardelli gecoachte Kenianer feierte damit ein erstaunliches Come-back. Der 26-jährige frühere Cross-Junioren-Weltmeister verbesserte mit 2:06:33 Stunden seinen Hausrekord von 2:10:58 Stunden (2011, 8.Platz New York City) gleich um weit über vier Minuten! Dritter wurde Landsmann  Felix Kandie (2:07:07 Stunden).

Ergebnisse Männer

Ergebnisse Frauen


2:08:33 Stunden - Arne Gabius läuft deutschen Marathonrekord
in Frankfurt !
(von Herbert Steffny aus Frankfurt 25.10.2015)

Arne Gabius läuft deutschen MarathonrekordNa also - geht doch!!! Der für Hamburg startende Arne Gabius hat sich bei seinem erst zweiten Marathon bereits als gestandener Marathonläufer auf Weltklasseniveau etabliert. Drei Ziele gingen dabei in Erfüllung: als Vierter konnte er bei seinem zweiten Auftritt in Frankfurt tief in die Phalanx der Afrikaner einbrechen, er unterbot die Olympianorm (2:12:15 Stunden) für Rio de Janeiro 2016 klar und lief mit 2:08:33 Stunden einen neuen deutschen Marathonrekord. Die Marke hielt seit 27 Jahren der Dresdner Jörg Peter in 2:08:47 Stunden. Die Zeit bedeutet auch neue Europa-Jahresbestleistung. Dabei überwand der frühere Bahnspezialist ein Tief mit muskulären Problemen nach 28 Kilometern. Der von mir schon verschiedentlich als "Kampfläufer" betitulierte Arzt rappelte sich wieder auf und rannte mit schmerzverzerrtem Gesicht noch einmal von Platz 10 auf den vierten Platz vor. Ganz nebenbei sicherte er sich den Titel des deutschen Meisters. Es sei angemerkt, dass Arne meinen "deutschen Meisterschaftsrekord", der 30 Jahre bestand, von 2:12:12 Stunden regelrecht pulverisierte. Aber es war auch an der Zeit! Meine Gratulation! Den Sieg sicherte sich der 24-jährige Äthiopier und Wien Marathon Sieger Sisay Lemma in 2:06:26 Stunden acht Sekunden von dem Kenianer Lani Kiplagat Rutto. Als Dritter lief der Kenianer Alfers Lagat in 2:06:48 Stunden ebenfalls noch eine Klassezeit.  ausführlich weiter hier



Chicago Marathon ohne Hasen mit langsameren Zeiten
(11.10.2015)

Florence Kiplagat und Herbert Steffny in Iten KeniaDie Zeiten litten beim Chicago Marathon unter etwas zu warmen Temperaturen um 20 Grad und Windböen, aber auch unter der neuen Politik der Veranstalter erstmals auf Tempomacher zu verzichten. Die schnelle Strecke konnte in der Vergangenheit zwar einige Weltrekorde verzeichnen, aber den Wettkampf mit dem professionell auf Rekordläufe getrimmten Berlin Marathon scheinen die Konkurrenten London, Chicago, Dubai und Co. mehr und mehr zu verlieren. Bei den Männern gab es einen Dreifach-Sieg für Kenia mit dem Tokio Marathon Sieger von 2014 Dickson Chumba in 2:09:25 Stunden zuoberst auf dem Treppchen. Der Vorjahresdritte sprengte die Spitzengruppe bei Kilometer 32 mit einem Kilometer in 2:45 Minuten und lief auf den letzten fünf Kilometern solo einem sicheren Sieg in 2:09:25 Stunden entgegen. Dem Vorjahreszweiten Sammy Kitwara (2:09:50 Stunden) blieb erneut nur der zweite Platz, aber ebenfalls noch unter der Grenze von 2:10 Stunden. Das Kenia-Trio vervollständigte Sammy Ndungu (2:10:06 Stunden), der kurz vor dem Ziel noch den Äthiopier Girmay Birhanu Gebru (2:10:07 Stunden) überrannte.

Bei den Damen fiel die Entscheidung aus einer Sechsergruppe erst fünf Kilometer vor dem Ziel. Die Houston Marathon Siegerin Yebrgual Melese (ETH) forcierte und setzte sich mit der großen Favoritin, aber figurmäßig kleinen Kenianerin Florence Kiplagat (Foto mit Herbert Steffny in Iten/Kenia) ab. Die zweifache Berlin Marathon Siegerin und Halbmarathon Weltrekordlerin aus Kenia setzte sich in 2:23:33 Stunden letztlich durch. Das ist fast vier Minuten langsamer als ihr Hausrekord. Auf Rang zwei und drei liefen dahinter die Äthiopierinnen Yebrgual Melese (2:23:43 Stunden) und Birhane Dibaba (2:24:24 Stunden) über den Zielstrich. 37.182 Läufer, rund 3700 weniger als im Vorjahr, aber rund 500 mehr als beim Berlin Marathon, beendeten das Rennen am Michigan Lake, darunter 17.038 Frauen (45,8 Prozent), die Langsamsten in 7:29 Stunden. Die deutsche Beteiligung ist rund zehnmal geringer als beim New York City Marathon. 208 Deutsche beendeten den Marathon, als Schnellster Nils Arend in 2:40:43 Stunden und bei den Frauen Manuela Knispel in 3:18:18 Stunden. Die siebtplazierte Deena Kastor (USA) lief mit 42 Jahren hervorragende 2:27:47 Stunden (US-Masters Rekord). Unter 3:00 Stunden blieben 940 Läufer, das ist etwa die Hälfte der Läufer wie beim Berlin Marathon (1.854) zwei Wochen zuvor.




Ergebnisse:
Männer
Frauen
  1. Chumba, Dickson (KEN) 2:09:25
  2. Kitwara, Sammy (KEN) 2:09:50
  3. Ndungu, Sammy (KEN) 2:10:06
  4. Gebru, Girmay Birhanu (ETH) 2:10:07
  5. Puskedra, Luke (USA) 2:10:24
  6. Korir, Wesley (KEN) 2:10:39
  7. Kibet, Elkanah (USA) 2:11:31
  8. Rotich, Lucas (KEN) 2:13:39
  9. Kuma, Abera (ETH) 2:13:44
10. Cabada, Fernando (USA) 2:15:36
11. Adams, Liam (AUS) 2:16:29
12. Richards, Malcolm (USA) 2:16:41
13. Wietecha, Scott (USA) 2:17:02
14. Watson, Rob (CAN) 2:17:21
15. Migliozzi, Tony (USA) 2:17:44
16. Lemon, Chris (USA) 2:18:06
17. Ripley, Zach (USA) 2:18:26
18. Macpherson, Scott (USA) 2:18:34
19. Shaw, Ethan (USA) 2:19:33
20. Geoghegan, Patrick (USA) 2:19:38

  1. Kiplagat, Florence (KEN) 2:23:33
  2. Melese, Yebrgual (ETH) 2:23:43
  3. Dibaba, Birhane (ETH) 2:24:24
  4. Fukushi, Kayoko (JPN) 2:24:25
  5. Seboka, Mulu (ETH) 2:24:40
  6. Assefa, Meskerem (ETH) 2:25:11
  7. Kastor, Deena (USA) 2:27:47
  8. Nukuri, Diane (BDI) 2:29:13
  9. Draskau Petersson, Jessica (DEN) 2:30:07
10. Hall, Sara (USA) 2:31:14
11. Partridge, Susan (GBR) 2:31:31
12. Crouch, Sarah (USA) 2:32:51
13. Britton, Fionnuala (IRL) 2:33:15
14. Juodeskaite, Monika (LTU) 2:34:29
15. Arenas, Maritza (MEX) 2:38:21
16. Moody, Tera (USA) 2:39:32
17. Hyland, Rachel (USA) 2:41:26
18. Harnish, Laura (USA) 2:42:09
19. Moeller, Erin (USA) 2:42:27
20. Kersjes, Lauren (USA) 2:44:28


Deutsche Leichtathletik Meisterschaften - Reh schlägt Mockenhaupt
(25./26.7.2015)

(von Herbert Steffny aus Nürnberg)

Richard Ringer Deutscher Meister 5000mBeim 5.000 Meterlauf der Frauen gab es einen nicht unerwarteten Favoritensturz. Die Nachwuchsathletin Alina Reh vom TSV Erbach distanzierte die Serien-Siegerin Sabrina Mockenhaupt deutlich und holte sich bei ihrer ersten Deutschen Meisterschaft bei den Aktiven gleich den Titel in neuer persönlicher Bestzeit von 15:51,48 Minuten. Am vorhergehenden Wochenende erlief sich das Lauftalent (Jahrgang 1997!) innerhalb von 24 Stunden jeweils Gold über 3.000 und 5.000m bei den  U-20 Europameisterschaften. Sabrina Mockenhaupt war letztlich froh nach einer Fuß-OP wieder einigermaßen Tritt gefasst zu haben. Der Start der Titelverteidigerin bei der DM war für sie eher ein Training der Grundschnelligkeit im Rahmen der Vorbereitung auf einen Herbstmarathon. Sie lag zweitweilig sogar nur auf Platz vier. Als Zweite in 16:10,16 Minuten konnte sie sich am Ende noch gegen die zu Beginn stark laufende Laura Hottenrott durchsetzen, die in 16:14,93 Minuten Dritte wurde. 

Die Titelvergabe beim 5.000 Meterlauf der Männer konnte in Abwesenheit von Arne Gabius, der sich bereits über 10.000 Meter für die WM in Peking qualifiziert hat, nur über Richard Ringer (Bild) gehen. Der 26-Jährige aus Friedrichhafen erzielte vor einer Woche im belgischen Heusden-Zolder erstklassige 13:10,94 Minuten. So schnell war zuletzt in Deutschland vor 13 Jahren Olympiasieger Dieter Baumann (13:07,40min) und diese Leistung bedeutet Platz vier der ewigen deutschen Bestenliste. So bummelte man die ersten Kilometer etwas unter 3:00 min/km an. Ringer behielt immer die Kontrolle und startete bereits 500 Meter vor dem Ziel einen Überfall-artigen Angriff, dem nur der auf die Einbürgerung wartende Amanal Petros vom TSVE Bielefeld folgen konnte. Doch Ringer zog in einer schnellen Schlussrunde sein Ding durch und siegte in meisterschaftstypisch langsamen 14:04,05 Minuten vor dem noch aufkommenden Clemens Bleistein (LG Stadtwerke München, 14:06,48 Minuten). Bronze sicherte sich noch Petros in 14:06,88 Minuten .

Weitere Ergebnisse:

Männer

800 m 
1. Dennis Krüger (Marzhan)  1:48,93 
2. Robin Schembera (Leverkusen) 1:48,96 
3. Sören Ludoplh (Braunschweig) 1:49,15

1500m
1. Florian Orth (Regensburg) 3:44,61
2. Sebastian Keiner (Erfurt) 3:44,62
3. Markus Probst (Wattenscheid) 3:46,27


3000m Hindernis 
1. Martin Grau (Höchstadt) 8:41,50 
2. Felix Hentschel (Bamberg) 8:46,53 
3. Hannes Liebach (Berlin) 8:51,56 

Frauen

800 m 
1. Fabienne Kohlmann (Karlst.) 1:59,28 
2. Christina Hering (München). 1:59,54 
3. Carolin Walter (Leverkusen) 2:03,47

1500m
1. Maren Kock (Regensburg) 4:09,25
2. Konstanze Klosterhaufen (Leverkusen) 4:09,58
3. Hanna Klein (Schorndorf) 4:09,91


3000 m Hindernis 
1. Felicitas Krause (Frankfurt) 9:32,20 
2. Maya Rehberg (Kronshagen) 9:54,72 
3. Sanaa Koubaa (Leverkusen) 9:57,01
 

 

Schluchseelauf - Prächtige Stimmung bei prächtigem Wetter (10.5.2015)

Ingalena HeuckOrganisationschef Hartwig Potthin von der LG Hohenfels durfte mit der diesjährigen Veranstaltung zufrieden gewesen sein. Pünktlich zum Start endete am Morgen des Wettkampftages der lästige Bahnstreik und einige hundert Läufer konnten noch rechtzeitig mit der Höllental- /Dreiseenbahn aus Richtung Freiburg anreisen. Die Teilnehmer der 31. Auflage des Schluchseelaufs konnten sich nach einigen Schlechtwetter Veranstaltungen in den Vorjahren diesmal über eitlen Sonnenschein freuen. Bei schönstem Maiwetter war die 18,3 Kilometer lange grüne Runde um den größten Schwarzwälder See für die 2.979 Finisher diesmal ein wahrer Genuss. Die leicht profilierte Strecke wird mit Aussicht auf den unweit entfernt gelegenen 1.493 Meter hohen und noch teilweise mit Schneefeldern bedeckten Feldberg teils auf Asphalt, teils auf Naturwegen gelaufen. Der Schluchsee verdankt seine Existenz der letzten Eiszeit, als die mächtigen Gletscher des Feldbergs ähnlich wie beim rund 10 Kilometer entfernten Titisee eine große Talwanne ausschürften, die...


Düsseldorf Marathon - Pollmächer und Stöckert steigen aus
(26.4.2015)

André PollmächerKleinere Brötchen musste Renndirektor Jan Henning Winschermann in diesem Jahr am Rhein backen. Mangels Sponsoren und zuwenig Unterstützung durch das Stadtmarketing konnte man in der Spitze bei der 13.Auflage nicht das Niveau der vergangenen Jahre halten. Damit waren in Abwesenheit der Afrikaner (bis auf die beiden Elite-Hasen übrigens!) die Türen eigentlich offen für den Lokalmatadoren André Pollmächer. Mit einer entsprechendem Leistung, die durchaus in seinem Vermögen liegt, konnte man einen Sieg mit einer Zeit um 2:12 Stunden einfahren. Aber der Wackelkandidat der deutschen Marathonszene nutzte bei günstigen, kühl, sonnigen Bedingungen die Gunst der Stunde nicht. Er wollte sich mit einer 2:12er Zeit oder sogar darunter frühzeitig in Richtung Olympische Spiele 2016 ins Gespräch bringen. Bei Halbmarathon lag die Kenia-Hasen-geführte Vierergruppe mit Pollmächer in 1:05:51 Stunden noch auf Kurs. Doch nach der 25 Kilometer Marke..... 

ausführlicher Bericht hier




London Marathon - Kipchoge gewinnt Kampf der Giganten (26.4.2015)


Hamburg Marathon - Flügel mit DLV Jahresbestzeit - Mocki mit Boxenstop (26.4.2015)


Boston Marathon -
"Bomben-Sieger" Desisa wiederholt Erfolg (20.4.2015)

Lelisa Desisa ÄthiopienBei der 119. Auflage des Boston Marathons konnte der Bombenattentat Sieger von 2013 Lelisa Desisa diesmal seinen Sieg auskosten. Damals ging die Leistung (mit 2:10:22 Stunden) des Äthiopiers im Chaos des Terrors unter. Das Rennen wurde abgebrochen. Im Vorjahr stieg der Vizeweltmeister von Moskau 2013 aus. Doch nun hatte der ansonsten recht zuverlässig laufende Desisa wieder eine Sternstunde. In 2:09:17 Stunden gewann Desisa bei regnerischem Wetter und Gegenwind aus einer Gruppe von einem Dutzend Eliteläufern, die sich angesichts der ungünstigen Bedingungen lange zusammen scharten. Erst auf dem bergab zu laufenden Streckenteil nach dem legendären "Heartbreak-Hill" fiel die Spitzengruppe auseinander.Sein Landsmann Yemane Tsegay, ein 2:04:48 Stundenläufer (Sieger Rotterdam 2012) forderte den Champion bis eine Meile vor dem Ziel, doch dieser war sich seines Endspurts sicher, wie er später den Reportern zu verstehen gab. Auf den nächsten Plätzen folgten die Kenianer Wilson Chebet (2:10:22 Stunden), Bernard Kipyego (2:10:47 Stunden), Wesley Korir (Sieger 2012, 2:10:49 Stunden) und  Frankline Chepkwony (2:10:52 Stunden). Die US-Amerikaner mussten sich nach dem Sieg von Meb Keflezighi im letzten Jahr diesmal mit dem 7.Platz durch Dathan Ritzenheim in 2:11:20 Stunden zufrieden geben. Der Titelverteidiger landete dahinter auf dem 8.Rang in 2:12:42 Stunden. Die Top-Ten vervollständigten der Äthiopier Tadese Tola (2:13:35 Stunden) und der Russe Vitaliy Shafar in 2:13:52 Stunden.

Bei den Damen entschied sich das Rennen erst auf der Zielgeraden in der Boyleston Street. Die Äthiopierin Mare Dibaba, die mit 2:19:52 Stunden erzielt im chinesischen Xiamen die diesjährige Weltbestenliste anführt, sah im Finale schon wie die Siegerin aus, doch die Kenianerin Caroline Rotich konnte nochmals zulegen und mit vier Sekunden vor Dibaba in 2:24:55 Stunden ihren größten Sieg feiern. Die 2:23:22 Läuferin (Chicago 2012) lernte Marathon zu beherrschen wie so viele erfolgreiche Kenianer in Japan (z.B. Douglas Wakihuri Weltmeister Rom 1987 oder Sammy Wanjiru Olympiasieger Peking 2008). Das Podium vervollständigte die in New York wohnende Äthiopierin Buzunesh Deba in 2:25:09 Stunden. Den vierten Platz belegte die US-Amerikanerin Desiree Linden (2:25:39 Stunden), dahinter die beiden Kenianerinnen Sharon Cherop (2:26:05 Stunden) und Caroline Kilel (2:26:40 Stunden), die in Boston 2012 und beim "Rückenwindrennen" von 2011 gewinnen konnten. Auf Platz 7 und 8 folgten die beiden Äthiopierinnen Aberu Kebede in 2:26:52 Stunden und die Junioren Weltrekordlerin Shure Demise in 2:27:14 Stunden, die US-Amerikanerin Shalane Flanagan, die im Vorjahr noch dem Feld lange Zeit voraus stürmte und als Siebte endete, enttäuschte die hohen Erwartungen mit ihrem 9.Platz in 2:27:47 Stunden erneut. Auf Platz 10 landete schließlich die 10.000 Meter Afrika-Meisterin Joyce Chepkirui aus Kenia in 2:29:07 Stunden.

Zürich Marathon - Japan mischt die Afrikaner auf
(19.4.2015)

Edwin Kyeng Sieger Zürich MarathonRenndirektor Bruno Lafranchi erfüllte sich wohl einen Herzenswunsch, als er den 2:08:14 Stunden Japaner Yuki Kawauchi verpflichtete, denn der Schweizer 2:11:12 Stunden Läufer siegte selbst 1988 beim Beppu-Oita Marathon und ist mit einer Japanerin verheiratet. Aber trotz idealer Bedingungen um 6 Grad, sonnig und nahezu windstill, machte das Männerfeld auf dem schnellen Kurs keinen Versuch unter 2:10 Stunden anzugehen. Erst bei 35 Kilometern riss der Kenianer Edwin Kemboi Kiyeng die Gruppe auseinander. In 2:11:34 Stunden sicherte er sich einen klaren Sieg vor Yuki Kawauchi  (2:12:13 Stunden). Bei den Damen sorgte die 36-jährige Mutter von drei Kindern Yuki Sakamoto in 2:37:47 Stunden bei schwacher Konkurrenz für den ersten Sieg einer Japanerin in Zürich. Auf Platz zwei kam die mit Handbremse laufende Triathlon Olympiasiegerin 2012 Nicola Spirig aus der Schweiz in 2:46:09 Stunden. Auf Platz 15 unter 2.167 Finishern war Benedikt Hoffmann von der TSG Heilbronn der schnellste Deutsche in 2:22:31 Stunden. Bei den Damen landete die für den TV Bad Säckingen startende Jeannine Kaskal in 2:51:45 Stunden auf Rang fünf....



Hannover Marathon - Algerierin wiederholt Vorjahressieg (19.4.2015)

Die Algerierin Souad Ait Salem konnte beim Hannover Marathon ihren Vorjahressieg wiederholen. In 2:27:21 Stunden musste die Siegerin allerdings fast sechs Minuten schneller laufen als 2014. Lange lag sie auf Streckenrekordtempo, verpasste aber die Marke  der Ukrainerin Olena Burkovksa (2:27:07 Stunden, 2013) letztlich nur knapp. Die weiteren Podiumsplätze sicherten sich die Ukrainerin Olha Kotovska in 2:29:13 Stunden und die mutig angelaufene Südafrikanerin Mapaseka Makhanya in 2:31:02 Stunden. Bei den Männern schien bei 34 Kilometern die Vorentscheidung gefallen zu sein, als sich der Kenianer Chesari Kirui Jacob absetzen konnte. Doch der Äthiopier Chala Adukna Bekele gab sich noch nicht geschlagen, konnte wieder aufschließen und sogar die Führung übernehmen. Im spannenden Finale konterte der Kenianer aber noch einmal und sicherte sich den Sieg in 2:09:32 Stunden 10 Sekunden vor Chala Adugna Bekele. Knapp dahinter unterbot Martin Kiprugut Kosgey als Dritter ebenfalls noch die 2:10 Stundengrenze um 10 Sekunden. Der Sieger erklärte hinterher, ihm sei es zu kalt gewesen, um den Streckenrekord bei den Männern zu unterbieten. Aus deutscher Sicht enttäuschend: Lisa Hahner musste bereits im Vorfeld ihren geplanten Start wegen eines Ermüdungsbruchs absagen. Bei den Männern stieg Falk Cierpinski bei Kilometer 35 aus. Muskelprobleme und eine nicht überstandene Erkältung zwangen den labilen Athleten erneut zur Aufgabe. Bei den Frauen war Lena Schmidt in 2:50:08 Stunden auf Platz sechs die Schnellste. Rund 20.000 Läufer waren in Hannover für die unterschiedlichen Wettbewerbe, darunter auch Halbmarathon und 10km, gemeldet. Das ist neuer Teilnehmerrekord. 150.000 Zuschauer sollen bei sonnig kühlen Temperaturen die Läuferschar angefeuert haben.


HM-DM - Teamtrainer Jürgen Theofel mit 25. Deutschen Meistertitel
(12.4.2015)

Jürgen Theofel vom FV WallauDer 56-jährige für den FV Wallau startende Jürgen Theofel holte am Sonntag seinen bereits 25. Deutschen Meistertitel bei den Senioren. Der zweifache Senioren Europameister über Halbmarathon und Marathon betreut in unseren Seminaren meist die fortgeschrittenen Gruppen. Zuletzt bereitete sich Jürgen bei unserer Laufwoche in Andalusien auf die Meisterschaften vor und gewann auch den 10km Playa Granada Straßenlauf. In 1:18:15 Stunden siegte er am Wochenende endlich wieder nach einer längeren Verletzungspause bei der Deutschen Halbmarathon Meisterschaft in Husum. Ziel des unverwüstlichen Hessen und bekennenden Bayern München Fans ist es mehr deutsche Meistertitel als der renommierte Fußballverein zu sammeln. Derzeit hat Jürgen einen voraus. Bei den Männern in der Hauptklasse siegte der Regensburger Philipp Pflieger in 1:04:13 Stunden vor Manuel Stöckert (1:04:32 Stunden) aus Ostheim. Bei den Frauen setzte sich die für Kassel startende Simret Restle-Apel in 1:14:36 vor der Regenburgerin Anja Schneider (1:14:58 Stunden).





Spannende Finale in Paris und Wien - Anna Hahner Fünfte
(12.4.2015)

Paris Marathon 

Der Sieger Mark Korir aus Kenia hielt sich bei diversen Attacken nach 30 Kilometern noch dezent zurück, um erst bei Kilometer 36 die Führung von zwischenzeitlich enteilten Landsmann Mike Kigen zu übernehmen. Mit langem Schritt flog der mit einer Bestzeit von 2:06:59 Stunden angereiste einem Sieg in flotten 2:05:49 Stunden entgegen. Die zweite Hälfte lief der Kenianer nach 1:03:21 bei Halbmarathon in schnelleren 1:02:27 Stunden. Der sich ständig umschauende Mike Kigen signalisierte seinem sich heran pirschenden Verfolger Luca Kanda amateurhaft seine Schwäche, die sein Landsmann, der im Vorjahr in Paris Dritter wurde, ausnutzte und ihn noch einen Kilometer vor dem Ziel überholte. In 2:07:20 Stunden verbesserte er seinen Hausrekord von 2:08:02 deutlich. Einen Kenia-Dreifachsieg verhinderte der Äthiopier Tola, der Kigen kurz vor dem Ziel abfing. Der Lohn für die Mühe: die Preisgelder für die ersten drei betragen  50.000,  30.000 und 20.000 Euro. Immerhin sieben Läufer blieben unter 2:08 Stunden!

Bei den Frauen dominierte lange die Kenianerin Visiline Kepkesho mit den beiden Äthiopierinnen Amane Gobena und Meseret Mengistu im Schlepptau. Halbmarathon passierte die Gruppe in 1:10:39 Stunden. Aber wie so bei Äthiopierinnen, Gobena (Bestzeit 2:23:50 als Dritte von Dubai 2013) und ihre Trainingspartnerin Mengistu lauerten nur hinter der Führenden. Die stilistisch viel sauberer und ruhiger laufende Mengistu sah deutlich besser und lockerer aus, aber an der letzten Wasserstation setzte sich bei 40,5 Kilometern Gobena, die Siegerin von Osaka 2010 von ihrer 10 Jahre jüngeren Kontrahentin ab. Doch trotz fragwürdigem Coaching aus einem Begleitfahrzeug schaffte sie es nicht ihrer Landsfrau zu enteilen. Mengistu, nun moralisch in der stärkeren Position, schloss bei 41,5km wieder auf und konnte ihrerseits Kobena enteilen. Mit 2:23:24 Stunden stellte die 24jährige als Siegerin eine neue persönliche Bestzeit auf, ein mächtiger Sprung von 2:29:22 Stunden bisher. Dritte wurde schließlich die Kenianerin Visiline Kepkesho in 2:24:43 und verbesserte ebenfalls ihren Hausrekord von 2:26:47 um über zwei Minuten. Paris zählt zu den größten Marathons: bei sonnigem Wetter bei 9-12 Grad und rund 70% Luftfeuchte und nur leichtem Wind gingen rund 50.000 Läufer an den Start.

 

Wien Marathon

Anna HahnerIn Wien zerbröselte die Spitzengruppe bei den Männern frühzeitig. Der Vorjahressieger und Strecken- rekordler Getu Feleke aus Äthiopien stieg noch vor der Halbmarathonmarke mit muskulären Problemen aus. In 2:07:31 Stunden rettete sich der zum Schluss müde werdende Landsmann Sisay Lemma als allerdings klarer Sieger ins Ziel. Zweiter wurde Duncan Koech aus Kenia in 2:12:14 vor Siraj Gena aus Äthiopien in 2:12:48 Stunden. Bei den Frauen war das Finale spannender. Lange lag Vorjahressiegerin Anna Hahner aus Deutschland in der Spitzengruppe (Halbmarathon in 1:14:01 Stunden) bis die Schweizerin Maja Neuenschwander bei 15 Kilometern das Tempo forcierte und Jagd auf den Schweizer Rekord machte (Halbmarathon in 1:13:35 Stunden). Diesen stellte mit 2:27:44 Stunden Franziska Moser bei ihrem Sieg am 23. Oktober 1994 in Frankfurt auf. Zusammen mit der in Deutschland wohnenden und für die LG Braunschweig startenden Fate Tola aus Äthiopien setzte sie sich bis zu rund 40 Sekunden von der Verfolgergruppe ab. Doch die Kenianerinnen Esther Chemtai und Agnes Mutune setzten bei 35 Kilometern nach, während Neuenschwanders Kräfte leicht schwanden. Bei 40 Kilometern (2:21:48h) hatte Neuenschwander auf Mutune nur noch 15 Sekunden Vorsprung, es folgten knapp dahinter Chemtai und Hahner (2:22:38h). Doch die 35-jährige Schweizerin Maja Neuenschwander konnte sich letztlich und überraschend in 2:30:09 Stunden den Sieg vor den Afrikanerinnen sichern. Sie profitierte davon, dass allen Läuferinnen im Finale bei sonnigem Wetter und 17 Grad die Kräfte schwanden. Damit verfehlte die Schweizerin nicht nur den nationalen Rekord, sondern auch ihre Bestzeit um rund eine halbe Minute, was allerdings angesichts des Sieges leicht zu verschmerzen sein wird. Zweite wurde Agnes Mutune (2:30:19) vor Esther Chemtai (2:30:32). Hinter der Kenianerin Caroline Chepkwony (2:30:36) lief Anna Hahner nur als Fünfte in 2:30:50 Stunden ein. Die forsch anlaufende Fate Tola erreicht bei ihrem ersten Marathon nach Babypause noch Rang sieben in 2:34:43 Stunden. Bei den Männern war Peter Keinath vom SV Ohmenhaus als 16.Platzierter in 2:31:15 Stunden (Nettozeit) bestplatzierter Deutscher.

Rotterdam - Ergebnisse

Der Äthiopier Abera Kuma hat die 35. Auflage des Rotterdam Marathons in 2.06.47 Stunden vor den beiden Kenianern Mark Kiptoo (2:07:21 Stunden) und Bernard Koech (2:08:02 Stunden) gewonnen. Bei den Frauen setzte sich die Japanerin Asami Kato in 2.26.30 Stunden durch. Die gleichzeitig ausgetragenen niederländischen Meisterschaften gingen an Abdi Negeet (2.12.33 Stunden) und Miranda Boonstra (2.32.13 Stunden).


Männer

Pl.  Name Nat Zeit
1. Abera Kuma ETH 2:06:47
2. Mark Kiptoo KEN 2:07:21
3. Bernard Koech KEN 2:08:02
4. Abayneh Ayele ETH 2:09:21
5. Feyisa Lilesa ETH 2:09:55
6. Raul Pacheco PER 2:11:01
7. Reid Coolsaet CAN 2:11:24
8. Asmare Abate ETH 2:12:03
9. Abdi Nageeye NED 2:12:33
10. Mergersa Bacha ETH 2:12:58
11. Tebalu Zawude ETH 2:13:06
12. Michel Butter NED 2:14:02
13. Willem van Schuerbeeck BEL 2:15:19
14. Raul Machacuay PER 2:15:31
15. Carmine Buccilli ITA 2:16:45
16. David Nilsson SWE 2:17:19
17. Gert Jan Wassink NED 2:17:34
18. Mick Clohisey IRL 2:17:43
19. Thomas Frazer USA 2:17:45
20. Gary Thornton IRL 2:18:22

Frauen

Pl.  Name Nat Zeit
1. Asami Kato JAP 2:26:30
2. Gladys Tejeda PER 2:28:12
3. Krista Duchene CAN 2:29:38
4. Miranda Boonstra NED 2:32:13
5. Melanie Panayiotou AUS 2:34:35
6. Carmen Martinez PAR 2:36:01
7. Clara Canchanya PER 2:36:34
8. Kriztina Papp HUN 2:36:59
9. Adeline Roche FRA 2:40:13
10. Hanna Vandenbussche BEL 2:40:15


Äthiopischer Doppelsieg beim Tokio Marathon
(22.2.2015)

Die beiden  Äthiopier Endeshaw Negesse und Birhane Dibaba eröffneten die  für 2015 neu gestaltete Wertung der World Marathon Majors Serie mit einem Sieg beim Tokio Marathon. Für die beiden war es zudem ihr ersten Sieg beim einem Rennen aus dieser Wertungsserie. Bei den Männer wurde in gleichmäßigem Tempo in einer großen Gruppe auf eine Zeit von 2:06 Stunden gelaufen. Erstaunlich: rund 10 Japaner waren bei 10 Kilometern noch dabei, aber niemand schaffte beim Heimspiel dieses Tempo bis zum Ende durchzuhalten. Halbmarathon wurde in 1:03:10 Stunden überlaufen. Den Siegholte sich Negesse in einem Zweikampf mit dem Vorjahressieger  Dickson Chumba aus Kenia erst auf den letzten Kilometern. Der Äthiopier, der 2013 in Dubai seine Bestzeit auf 2:04:52 Stunden hochschraubte, siegte in 2:06:00 Stunden.  Im Vorjahr wurde er übrigens in Düsseldorf in 2:08:32 Stunden Zweiter. Während Chumba zurück fiel, arbeitete sich von hinten der Weltmeister und Olympiasieger Stephen Kiprotich aus Uganda noch an Chumba heran und fing ihn in neuem Uganda-Rekord (2:06:33 Stunden) noch kurz vor der Ziellinie um eine Sekunde ab. Seine Vorbereitung litt unter dem Verlust seiner zweijährigen Tochter Elizabeth, die Anfang Januar verstarb. Platz zwei ist übrigens die beste Platzierung für den Meisterschaftsspezialisten bei einem Citymarathon. Der Äthiopier Tsegaye Kebede, einer der konstantesten Top-Läufer der letzten Jahre wurde noch auf Platz acht durchgereicht. Masato Imai wurde in 2:07:39 Stunden auf Platz sieben schnellster Japaner .

Bei den Frauen setzte sich Birhane Dibaba, die nicht mit den anderen bekannten Dibaba Schwestern verwandt ist, schon bei Kilometer 30 mit einem schnellen 5km Abschnitt von der Konkurrenz ab. Sie siegte klar in 2:23:15 Stunden vor Helah Kiprop aus Kenia (2:24:03 Stunden) und der Olympiasiegerin Tiki Gelana aus Äthiopien (2:24:26 Stunden). Der jüngere Bruder von 5.000 und 10.000 Meter Weltrekordler Kenenisa Bekele, Tariku Bekele stieg  bei seinem Debüt aus, nachdem er bei der Hälfte den Anschluss verlor. Damit tat er es seinem Bruder nach, der beim Dubai Marathon ebenfalls ausstieg.


Ergebnisse:
Männer Frauen
1. Endeshaw Negesse (ETH) 2:06:00
2. Stephen Kiprotich (UGA) 2:06:33
3. Dickson Chumba (KEN) 2:06:34
4. Shumi Dechasa (BRNn) 2:07:20
5. Peter Some (KEN) 2:07:22
6. Markos Geneti (ETH) 2:07:25
7. Masato Imai (JPN) 2:07:39
8. Tsegaye Kebede (ETH) 2:07:58
9. Hiroaki Sano (JPN) 2:09:12
10. Benjamin NGandu (KEN) 2:09:18
1. Birhane Dibaba (ETH) 2:23:15
2. Helah Kiprop (KEN) 2:24:03
3. Tiki Gelana (ETH) 2:24:26
4. Sally Chepyego (KEN) 2:26:43
5. Flomena Cheyech Daniel (KEN) 2:26:54
6. Yeshi Esayias (ETH) 2:30:15
7. Madoka Ogi (JPN) 2:30:25
8. Albina Mayorova (RUS) 2:34:21
9. Yukari Abe (JPN) 2:34:43
10. Yumiko Kinoshita (JPN) 2:35:49


Dubai Marathon – äthiopische Dominanz - Bekele steigt aus (23.1.2015)

Kenenisa Bekele stieg in Dubai ausDie größten Erwartungen lagen beim Dubai Marathon auf Kenenisa Bekele (Foto), dem Weltrekordler über 5.000 und 10.000 Meter. Bei seinem dritten Marathon wollte der Äthiopier einen Angriff auf seine Bestzeit oder gar den äthiopischen Rekord (Haile Gebrselassie 2:03:59, Berlin 2008) wagen. Die kühnsten Spekulationen gingen auf dem schnellen, flachen Wüstenkurs sogar in Richtung Weltrekord. Doch der Trumpf stach, trotz Hinzuziehens des Erfolgstrainers Renato Canova aus Kenia nicht. Der Berater der Hahner-Zwillinge und auch von Arne Gabius reiste dazu eigens nach Äthiopien. um das Training des Starläufers zu überwachen. Aber Bekele stieg bei 30 Kilometern aus, nachdem er einige Kilometer zuvor den Abschluss an die Sitzengruppe verlor. Oberschenkel- und Achillessehnenprobleme sollen die Ursache gewesen sein. 

Statt Bekele räumten bei den Männern seine Landsleute flächendeckend ab. Die ersten 12 Plätze belegten nur Äthiopier! Das hat es bei einem internationalen Top-Marathon noch nicht gegeben. Die Rekordprämie von 200.000 Dollar räumte einmal mehr in Dubai ein unbeschriebenes Blatt,  der 21-jährige Hayle Lemi Berhanu, ab. In den Statistiken tauchte er bislang mit einer Zeit von 2:10:40 Stunden immerhin als Sieger des Zürich Marathons 2014 auf. Lelisa Desisa, der 2013 Dubai und Boston Marathon Sieger wurde Zweiter in 2:05:52 Stunden vor Deribe Robi in 2:06:06 Stunden. Die Kenianer spielten nahezu keine Rolle und werden traditionell in London und Rotterdam die Toppositionen in der Weltbestenliste versuchen wieder zurückzuerobern.

Bei den Frauen war die Entscheidung bis zum Zielspurt spannend, denn die Streckenrekordinhaberin (2:19:31 Stunden, 2012) Aselefech Mergia aus Äthiopien lieferte sich mit der Debütantin Gladys Cherono aus Kenia einen harten Fight, den die Äthiopierin um eine Sekunde in hervorragenden 2:20:02 Stunden für sich entscheiden konnte. Damit verpasste sie allerdings die Weltjahresbestzeit, die Landsfrau Mare Dibaba in 2:19:52 Stunden am 3. Januar im chinesischen Xiamen aufgestellt hat um wenige Sekunden. Die Halbmarathon Weltmeisterin von 2014 Gladys Cherono musste sich dahinter mit immerhin 80.000 Dollar zufrieden geben. Für Mergia war es nach einer Babypause bereits der dritte Sieg in Dubai. Topzeiten auch dahinter: für Platz 10 musste frau noch 2:23 laufen und 18 Damen unterboten die 2:30er Grenze!

Ergebnisse Männer:

1. Lemi Berhanu ETH 2:05:28
2. Lelisa Desisa ETH 2:05:52
3. Deribe Robi ETH 2:06:06
4. Feysa Lelisa ETH 2:06:35
5. Sisay Lemma ETH 2:07:06
6. Bazu Worku ETH 2:07:09
7. Chele Dechase ETH 2:08:11
8. Girmay Birhanu ETH 2:08:56
9. Adugna Takele ETH 2:09:39
10. Andualem Belay ETH 2:09:59
11. Wasihun Lakew, Mule ETH) 2:10:57
12. Workneh Abate, Asmare ETH 2:12:05
13. Habtemicael Beyn, Isayas ERI  2:12:13
14. Addise Achamie, Birhanu ETH 2:12:19
15. Karinga, Julius KEN 2:12:27
16. Chala, Sufa ETH 2:12:29
17. Kiptoo Chebii, Ezikiel KEN 2:13:14
18. Getu, Hailu ETH 2:13:22
19. Seyoum, Werkuneh ETH 2:13:46
20. Kemboi, Edwin Kipchirchir AUT 2:14:05
21. Muleta, Gezahegn ETH 2:14:09
22. Selomon Ghilagabr, Kaleab ERI 2:14:22
23. Sium Weldemichael, Kiflom ERI 2:15:37
24. Dearegay, Frezghi ERI 2:16:45
25. Weldemicael Semere, Moussie ERI 2:17:01
26. Jani, Lucas RSA 2:17:37
27. Moradi, Mohammad Jafar IRI 2:17:41
28. Estifanos Gebrekidan, Teklebrehan ERI 2:18:50
29. Johansson, Fredrik SWE 2:19:14

Ergebnisse Frauen

1. Aselefech Mergia ETH 2:20:02
2. Gladys Cherono KEN 2:20:03
3. Lucy Kabuu KEN 2:20:21
4. Shuhre Demissie ETH 2:20:59
5. Aberu Kebede ETH 2:21:17
6. Mulu Seboka ETH 2:21:56
7. Tadelech Bekele ETH 2:22:51
8. Aliaksandra Duliba BLR 2:23:06
9. Abebech Afework ETH 2:23:33
10. Ashete Bekere ETH 2:23:43
11. Moges Cherenet, Betelhem ETH 2:24:29
12. Sultan, Haydar TUR 2:24:44
13. Kangogo Chesir, Rebecca KEN 2:25:22
14. Mekuria Zennebe, Aberu ETH 2:25:58
15. Eticha Jimma, Fantu ETH 2:26:14
16. Karimi, Lucy KEN 2:27:08
17. Baysa Tesema, Atsede ETH 22 2:27:24
18. Tafa Magarsa, Askale ETH 2:29:37

Mare Dibaba eröffnet Marathon Saison mit 2:19:52 in Xiamen (3.1.2015)

Die Marathon Saison 2015 begann im chinesischen Xiamen gleich mit einem Paukenschlag. Die Äthiopierin Mare Dibaba setzte gleich zu Jahresbeginn die Messlatte, an der sich die Konkurrentinnen erst einmal abarbeiten können. Im 2:19:52 Stunden lief die 25-Jährige einen neuen Streckenrekord und stellte ihre persönliche Bestzeit aus dem Jahre 2012 ein, die sie als Dritte des Dubai Marathons aufstellte. Die Vorjahressiegerin verbesserte damit ihren eigenen Streckenrekord von 2:21:36 Stunden um 1:44 Minuten! Im letzten Jahr kam abgesehen von den Zeiten in Boston (nicht bestenlistenfähige Strecke s.u.) keine Frau unter 2:20 Stunden (siehe kommentierte Weltbestenliste 2014). Frage, wie schon bei meiner Jahresbilanz 2013, wo sind die schnellen Chinesinnen (und Chinesen) abgeblieben, die offenbar das Marathonlaufen verlernt haben!?

Auch bei den Männern gab es einen neuen Streckenrekord. Der Kenianer Moses Mosop, Ex-Ehemann von der zweifachen Berlin Marathon Siegerin Florence Kiplagat, konnte nach Verletzungsrückschlägen wieder einigermaßen an sein früheres Leistungsvermögen anschließen. Der von Renato Canova betreute Läufer aus Iten siegte in 2:06:19 Stunden und blieb damit über eine Minute unter dem alten Kursrekord von 2:07:32 Stunden. Mosops Bestzeit steht bei 2:05:03 Stunden, die er als Dritter des Rotterdam Marathons 2012 aufstellte. Seine Fabelzeit als Zweiter des Boston Marathons 2011 mit 2:03:06 Stunden fand keinen Eingang in die offiziellen IAAF Statistiken, da der Kurs u.a. zuviel Gefälle aufweist. Auch der Äthiopier Tilahun Regassa kam mit 2:06:54 Stunden noch unter der früheren Streckenbestmarke ins Ziel.

Ergebnisse:

Männer  Frauen
1. Moses Mosop (KEN) 2:06:19
2. Tilahun Regassa (ETH) 2:06:54
3. Abrha Milaw (ETH) 2:08:09
4. Robert Kipkorir Kwambai (KEN) 2:08:18
5. Tadese Tola (ETH) 2:010:30
6. Ali Abdosh Mohammed (ETH) 2:12:55
7. Julius Muriuki Wahome KEN) 2:15:12
8. Albert Kiplagat Matebor (KEN) 2:16:36
9. Ha Simuhan (CHN) 2:19:17
10. Yang Changija (CHN) 2:24:02
1. Mare Dibaba (ETH) 2:19:52
2. Meseret Legesse (ETH) 2:27:38
3. Mirriam Wangari (KEN) 2:27:53
4. Meseret Godana (ETH) 2:36:11
5. Cao Moije (CHN) 2:44:09


Silvesterlauf Trier 31.12.2014

Honolulu Marathon 2014

Wilson Kipsang und Mary Keitany gewinnen New York im Spurt (2.11.2014)

von Herbert Steffny aus New York

Mary Keitany siegt 2014 beim New York City MarathonDie favorisierten Kenianer Wilson Kipsang und Mary Keitany (Foto, bei Halbmarathon) trotzten starken Windböen und gewannen ihre Rennen jeweils im Spurt vor dem Äthiopier Lelisa Desisa und Landsfrau Jemima Sumgong. Bei sonnig kühlen Bedingungen verblies starker Wind mit Spitzen bis zu 60 km/h jegliche Hoffnung auf schnelle Zeiten. Wilson Kipsang verlor vor fünf Wochen in Berlin zwar seinen Marathonweltrekord (2:03:23 Stunden) an den Trainingspartner Dennis Kimetto (2:02:57 Stunden), dafür konnte er seinem Landsmann durch diesen Sieg beim letzten World Marathon Majors Rennen den 500.000 Dollar Jackpot noch knapp entreissen. Zusammen mit den ausgelobten 100.000 Dollar für Sieg kann der derzeit wohl weltbeste Marathonläufer aus Iten im Hochland von Kenia insgesamt 600.000 Dollar mit nachhause nehmen. Seine Nachbarin Mary Keitany, ebenfalls aus Iten, konnte nachdem sie zwischenzeitlich zwei Kinder zur Welt brachte, ihren Einstand auf höchstem Niveau fortsetzen. Nach dem dritten Platz 2011 in einem taktisch ungeschickten Rennen hielt sie sich diesmal zurück, um erst am Ende entscheidend zuzuschlagen. Die WMM Wertung bei den Frauen ist offen, da bei der Punkt-Besten Rita Jeptoo ein positiver Doping Befund vorliegt.


Ergebnisse Männer:

1. WILSON KIPSANG KEN 2:10:59
2. LELISA DESISA BENTI ETH 2:11:06
3. GEBRE GEBREMARIAM ETH 2:12:13
4. MEB KEFLEZIGHI USA 2:13:18
5. STEPHEN KIPROTICH UGA 2:13:25
6. GEOFFREY MUTAI KEN 2:13:44

Ergebnisse Frauen:

1. MARY KEITANY KEN 2:25:07
2. JEMIMA SUMGONG KEN 2:25:10
3. SARA MOREIRA POR 2:26:00
4. JELENA PROKOPCUKA LAT 2:26:15
5. DESIREE LINDEN USA 2:28:11
6. RKIA EL MOUKIM MAR 2:28:12

Köln Marathon - Kenia Siege - Marcel Bräutigam Zweiter (14.9.2014)

Simret RestleEin Eliteläufer kann in Köln durchaus die Einsamkeit des Langstreckenläufers verspüren, denn anders als in Berlin oder Frankfurt sind die Spitzengruppen der eingeladenen Topläufer nur sehr klein. So rannte der Sieger Anthony Maritim aus Kenia gleich bei seinem Debüt auch ordentliche 2:10:26 Stunden zunächst als Zweier Team mit Landsmann David Cherop, aber nach 30 Kilometern gingen letzterem die Reserven aus und er fiel noch auf Platz fünf in 2:24:20 Stunden zurück. Siebeneinhalb Minuten nach dem Sieger kam erst mal nichts. Doch dann kam zur freudigen Überraschung der Zuschauer auf den neuen Zieltribünen unterm Dom, der für den GuthsMuths-Rennsteig Laufverein startende Marcel Bräutigam als Zweiter in 2:17:55 Stunden ins Ziel. Mit einer vorsichtigen Renneinteilung arbeitete er sich Platz um Platz nach vorne. Nach 42,195 Kilometern lag er zunächst am Boden, doch dann rappelte sich der Polizist wieder auf und klatschte mit den Zuschauern vor dem Zieleinlauf nochmals die Hände ab. Mit seiner Zeit verpasste er seinen Hausrekord vom Kassel Marathon dieses Jahres nur um zwei Sekunden. Als Dritter durfte der Japaner Yuko Matsumiya (2:18:41 Stunden) vor seinem Landsmann Kenta Inuma (2:23:12 Stunden) mit auf das Treppchen. 

Bei den Damen wäre die Einsamkeit für die Start-Ziel-Siegerin Julia Mumbi aus Kenia noch größer gewesen, hätte sie nicht einen Tempomacher dabei gehabt, der ihr als Begleiter bis ins Ziel (2:28:00 Stunden) half. Als Zweite folgte die Äthiopierin Sasho Insermu in 2:35:36 Minuten. Dahinter landete die von einer zweijährigen Dopingsperre (EPO-Doping) wieder zurück gekehrte Simret Restle-Apel (siehe Foto) aus Kassel weit abgeschlagen auf Platz drei. Die 30-Jährige verfehlte mit 2:50:19 Stunden die angepeilten 2:35 Stunden deutlich. Im Mai erzielte sie in Mannheim bereits eine Zeit von 2:42:28 Stunden. Als Vierte kam noch Stefanie Queren aus Osnabrück mit 2:58:43 Stunden unter die 3:00 Stundengrenze. 777 Frauen und 3.176 Männer beendeten die volle Distanz. Das ist ein Frauenanteil von 19,7 Prozent. Den Halbmarathon bei den Männern gewann der Äthiopier Melaku Belachew in 1:03:26 Stunden und die Damenkonkurrenz die Deutsche Christl Dörschel (SG Wenden) in 1:17:42 Stunden.


Olympische Jugend Spiele - Alina Reh holt Silber über 3.000m (24.8.2014)

Nozomi Musembi TakamatsuIn Deutschland haben wir nur noch ganz wenige Ausnahmetalente auf den Langstrecken. Nicht weil es sie nicht gäbe, sondern weil die wenigsten Jugendlichen sich heute noch dem Ausdauersport verschreiben. Bei den neu eingeführten Olympischen Spielen der Jugendlichen bis 18 Jahre wurde in Nanjing China die Hoffnung Alina Reh den in sie gesetzen Erwartungen gerecht. Die deutsche U-18 Jugendrekordlerin über 3.000 Meter wurde hinter der Japanerin Nozomi Musembi Takamatsu (siehe Foto, 9:01,58 Minuten) Zweite in 9:05,07 Minuten. Die Siebzehnjährige verbesserte in dem von ihr - mutig an der Spitze auf Tempo laufend - gestalteten Rennen ihre eigene vor zwei Wochen aufgestellte Bestleitung nochmals um acht Hunderstel Sekunden. Erst im Endspurt unterlag die Nachwuchsläuferin vom TSV Erbach noch deutlich der Japanerin, ließ aber die Äthiopierin Asgedom Berhan Demiesa (Dritte 9:06,10 Minuten) und weitere fünf Afrikanerinnen bzw. Afrika-stämmige Läuferinnen hinter sich. Auch die erst 15-jährige Siegerin ist "Halb-Kenianerin" wie ihr Mittelname Musembi andeutet. Ihr Vater und Trainer Maxwell Musembi gewann 2001 den japanischen Nagano Marathon in 2:12:20 Stunden. Maxwell Musembi ist mit der Japanerin Kaoru Takamatsu verheiratet. In Japan haben übrigens nicht wenige kenianische Eliteläufer erst die Marathonreife bekommen. So wurde einer der Vorreiter des kenianischen Marathon Laufwunders Douglas Wakihuri (Weltmeister 1987 in Rom und New York Marathon Sieger 1990) und der mittlerweile tragisch verstorbene Olympiasieger von 2008 Samuel Wanjiru von japanischen Trainern entdeckt und aufgebaut. 



Leichtathletik EM Zürich Ergebnisse, Kommentare Langstrecken (12.-17.8.2014)

Ergebnisse Kommentare hier

Afrika Meisterschaften - Überraschungs-10.000m-Gold für Eritrea (11.8.2014)

Bei den Afrika Meisterschaften in Marokko konnten beim prestigeträchtigen 10.000 Meter Lauf weder die Äthiopier noch die Kenianer den Sieg für sich verbuchen. Bei 33 Grad und 35% Luftfeuchte holte der Eritreer Nguse Amlosom in Marrakesch erstmalig Gold, ja überhaupt eine Medaille für den kleinen Nachbarn Äthiopiens. Eingangs der letzten Runde lagen noch vier Läufer zusammen. Der WM Achte von 2013 in Moskau konnte sich letztlich in einem knappen Finale auf der Zielgeraden in 28:11,07 Minuten vor dem Marokkaner Mustapha El Aziz (28:11,36 Minuten)  und dem Kenianer Josphat Bett durchsetzen (28:11,61 Minuten).

Commonwealth Games - Australier schlägt Afrikaner - Speerwerfer rettet Kenia

(27.7. - 3.8.2014)

Na wer hätte das gedacht. Am ersten Tag der Leichtathletik-Wettbewerbe der Commonwealth Games in Glasgow sorgte ein Australier für eine faustdicke Überraschung. In einem gleichmäßigen Rennen ließ Michael Shelley in neuer persönlicher Bestzeit 2:11:15 Stunden die favorisierten  Afrikaner hinter sich. Vor vier Jahren gewann er in Dehli bei diesen traditionellen Spielen der ehemals unter der britischen Krone vereinten Kolonien bereits Silber. Den ostafrikanischen Läufern blieben im Nieselregen von Glasgow nur noch die Plätze zwei bis sechs. Shelley setzte sich bei Kilomter 39 von seinem letzten Widersacher Steve Chemlany aus Kenia ab. Mit seinem Sieg knüpfte Shelley an die Erfolge seiner berühmten Landsleute Rob De Castella (2x Gold), Dave Power und Steve Moneghetti an, die den Titel bereits vor ihm erliefen. Moneghetti konnte übrigens als Leichtathletik-Team-Chef den Triumph seines Landsmanns live miterleben.  Im Marathon Rennen der Frauen dominierten dagegen die Kenianerinnen Fiomena Cheyech Daniel in  2:26:45 Stunden vor der zweimaligen Frankfurt Marathon Siegerin Caroline Kilel (2:27:19 Stunden). Auch hier konnte eine Australierin den Afrikanerinnen Edelmetall entführen. Während J. Trengove in persönlicher Bestzeit in 2:30:12 Stunden mit Bronze belohnt wurde, spielten die früher so erfolgreichen britischen Läufer und Läuferinnen ausgerechnet bei den Heimspielen keine Rolle.


Kenia und Speerwerfen - kein Widerspruch - Grafik, Copyright: Herbert SteffnySpeerwerfer sichert Kenia Gesamtsieg

Für den krönenden Abschluss für Kenia und zum Trost für den entgangenen Marathonsieg bei den Männern, sorgte ausgerechnet einer, der für das Laufen nach eigener Aussage einfach zu langsam war. Erstmalig gewann bei den Commonwealth Games ein Afrikaner im Speerwerfen. Der Sieg im strömenden Regen von Glasgow am Abschlusstag des WM-Vierten 2013 Julius Yego sicherte Kenia noch auf den letzten Drücker den Gesamtsieg in der Leichtathletik-Wertung der Spiele: je 10x Gold und Silber, 3x Bronze, so die Bilanz der Ostafrikaner. Julius Yego besiegte dabei keinen geringeren als den Olympiasieger Keshorn Walcott (Trinidad Tobago, 82,67m) mit 83,87 Metern, obwohl sich der 25-Jährige beim Aufwärmen an der Leiste verletzt hatte. Nach seinem dritten und besten Versuch brach er vorzeitig den Wettkampf ab. Es reichte für den Team-Kapitän der Kenianer zum Sieg!


Ergebnisse Marathon Männer:
1.
M. SHELLEY, AUS, 2:11:15 
2.
S. CHEMLANY, KEN, 2:11:58 
3.
A. KIPLIMO, UGA, 2:12:23 
4.
M. MUTAI, UGA, 2:12:26 
5.
J. KELAI, KEN, 2:12:41 
6.
E. NDIEMA, KEN, 2:13:44 
7.
L. ADAMS, AUS, 2:13:49 
8.
P. KIPLIMO, UGA, 2:14:09 
9.
D. HAWKINS, SCO, 2:14:15 
10.
S. WAY, ENG 2:15:16
11.
F. NAASI, TAN, 2:15:21

Ergebnisse Marathon Frauen:

1.
F. DANIEL, KEN, 2:26:45 
2.
C. KILEL, KEN, 2:27:10 
3.
J. TRENGOVE, AUS, 2:30:12
4.
L. MARCHANT, CAN, 2:31:14 
5.
H. JOHANNES, NAM, 2:32:02 
6.
S. PARTRIDGE, SCO, 2:32:18 
7.
L. DAMEN, ENG, 2:32:59 
8.
M. PANAYIOTOU, AUS, 2:35:01
9.
A. WHITEHEAD, ENG, 2:35:06 
10.
S. KLEIN, AUS, 2:35:21
11.
B. NAIGAMBO, NAM, 2:39:23

Team-EM: Deutsche Mittel- und Langstreckler überzeugen (22.6.2014)

Arne GabiusBei der "Team-EM Leichtathletik", den Europameisterschaften der Nationalmannschaften in Braunschweig, konnten die deutschen Mittel- und Langstreckler fleißig zum Punktekonto unserer Mannschaft und deren Heimsieg in der Gesamtwertung beitragen. 12 Nationen, darunter neben Deutschland auch Mitfavorit Russland, Frankreich, Spanien, Italien u.a. kämpften in 40 Leichtathletik Disziplinen um die Punkte. Die Wertung: 12 Punkte für Sieg bis hinunter zu einem Punkt für den 12. Platz. Es gab unter den 10 Siegen nicht nur die erwarteten Erfolge der deutschen Werfer und Stößer wie Robert Harting (Diskus 67,42m) oder David Storl (Kugel 21,20m) und Christina Schwanitz (Kugel 19,43m) sondern auch Überraschungen aus dem Lager der Bahnläufer. Schon am gestrigen Samstag glänzte der Tübinger Arne Gabius (siehe Foto, Copyright: Herbert Steffny) in einem lang gezogenen Spurtrennen über 5.000 Meter, in dem er in 13:55,89 Minuten den Spanier Jesus Espana auf der Ziellinie noch um 11 Hunderstel-Sekunden abfing. Vielleicht gab das dem deutschem Laufteam einen erfreulichen Schub. Heute gewann zunächst der neue 22-jährige Mittelstreckenstar Timo Benitz (LG Nordschwarzwald) über 800 Meter in neuer persönlicher Bestzeit 1:46,24 Minuten und in seinem unwiderstehlichen Spurt knapp vor dem favorisierten Polen Adam Kszcot (1:46,36min). Dabei lief er von hinten kommend und mit einer zweiten schnelleren Runde die Konkurrenz unerwartet in Grund und Boden. Eine Stunde später überraschte auch der 25-jährige Richard Ringer (VfL LC Friedrichshafen) mit einem Sieg über 3.000 Meter in 7:50,99 Minuten, das bedeutete ebenfalls neuen Hausrekord! 

Hinzu kommen zwei zweite Plätze im 3.000m Hindernislauf durch Antje Möldener-Schmidt in 9:40,21 Minuten hinter der Schwedin Charlotta Fougberg (9:35,92 Minunten) und Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch, 8:29,16min) hinter dem Franzosen Yoann Kowal (8:25,50min). Auch der Neu-Deutsche Tesfaye Homiyu (3:38,10min) unterlag im 1.500 Meter Lauf nur knapp dem Tschechen Jakub Holusa (3:37:74min). Einen guten vierter Platz erzielte Fabienne Kohlmann über 800 Meter in 2:03:51 Minuten. Weniger überzeugen konnten allerdings die beiden Sujew Zwillinge bei ihren Einsätzen. Im 3.000 Meterlauf wurde Diana am Ende noch bis auf den 8.Platz in 8:54:50 Minuten durchgereicht und über 1.500 Meter kam ihre Schwester Elina nur auf den 11. und vorletzten Platz in 4:20:27 Minuten. Einen rabenschwarzen Tag vor heimischem Publikum hatte allerdings Sabrina Mockenhaupt, die als Mitfavoritin im 5.000 Meter Lauf abgeschlagen auf Rang 10 in 15:58,47 Minuten hinterher lief. Schwere Beine vom Tempotraining machte die Siegerländerin für die Pleite verantwortlich. Hier siegte in 15:36,36 Minuten die für Schweden startende frühere Eriteerin Meraf Bahta. Das deutsche Team holte sich damit den Titel des "Team-Europameisters", also den der stärksten Leichtathletik Mannschaft des Kontinents mit 371 zu 359,5 Punkten von den Russen zurück. Drittbeste Mannschaft wurden die Franzosen mit 295 Punkten vor Polen (293) und Großbritannien (281,5).

Galen Rupp schlägt die Afrikaner über 10.000m in 26:44,36 Minuten! (30.5.2014)

Na also geht doch,...bzw. der Weiße Mann läuft doch noch! Beim 40. Steve Prefontaine Classic Diamond League Meeting in Oregon gelang dem US-Amerikaner Galen Rupp ein überlegener Sieg über die gut besetzte afrikanische Phanlanx. In neuer persönlicher Bestzeit 26:44.36 Minuten (vorher 26:48,00min) verbesserte der Schützling von Alberto Salazar den amerikanischen Rekord und schob sich zugleich auf Platz 15 der ewigen 10.000 Meter Weltbestenliste. Es ist die schnellste Zeit, die jemals ein Weißer aufstellte. Den Weltrekord hält seit 2005 der Äthiopier Kenenisa Bekele mit 26:17.53 Minuten, der auch den Meeting Rekord in 26:25,97 Minuten aufgestellt hat. Der 28-jährige Amerikaner, der zuletzt als Olympia-Zweiter hinter Trainingskumpel Mo Farah in London Furore machte, lief nach einem recht gleichmäßigen Rennen (5.000m in 13:26min) die letzten 800 Meter in fulminanten 1:57 Minuten. Er hatte sich mit hohen Umfängen und längeren Intervallen speziell auf diesen Jubiläums-Event vorbereitet. Emotional dürfte der Afrika-Schreck ziemlich aufgedreht gewesen sein, denn seine Frau Keara erwartet im Krankenhaus gerade Zwillinge. Galen Rupp wird nämlich erstmals Vater. Die drei nächstplatzierten Kenianer, von denen sich v.a. Stephen Sambu um das Tempo ab 5.000 Meter verdient gemacht hatte, liefen ebenfalls neue Hausrekorde und blieben noch unter der 27:00 Minuten Traumgrenze.

Ergebnisse:

1.
RUPP Galen
USA
26:44.36
PB,AR
2.
TANUI Paul Kipngetich
KEN
26:49.41
PB
3.
KAROKI Bedan
KEN
26:52.36
PB
4.
SAMBU Stephen
KEN
26:54.61
PB
5.
BETT Emmanuel Kipkemei
KEN
27:21.61

6.
KIPKEMOI Kenneth Kiprop
KEN
27:30.94

7.
EL ABBASSI El Hassan
BRN
27:32.96
PB
8.
MEDHIN Teklemariam
ERI
27:38.83

9.
NEBEBEW Birhan
ETH
27:42.89

10.
TOROITICH Timothy
UGA
27:43.27

11.
KIFLE Goitom
ERI
27:43.30

12.
TAHRI Bouabdellah
FRA
27:57.52

13.
CHELANGA Samuel
KEN
27:59.74

14.
KORIR Leonard
KEN
28:01.85

15.
TOO Wilson Kiprono
KEN
28:03.21
PB


Lea Bäuscher gewinnt "Wings for Life World Run Germany" (4.5.2014)

von Herbert Steffny aus Salzburg

Herbert Steffny als TV-Experte und Co-Kommentator

Herbert Steffny kommentierte als
Laufexperte den "Wings for Life Run"
Beim "Wings for Life World Run"einem neuartigen Wettlauf, war der Schauplatz die ganze Welt. Zeitgleich wurden weltweit rund 35.000 Sportler auf allen Kontinenten gestartet, um mit ihren Startgeldern und Spenden Querschnittsgelähmte zu unterstützen. Über 3 Million Euro kamen dabei zusammen. An 34 verschiedenen Orten auf der ganzen Erde wurde gelaufen, in Deutschland um 12.00 Uhr in Darmstadt, auf anderen Kontinenten wie in Kalifornien um 03.00 Uhr Ortszeit nachts oder in Taiwan um 18.00 Uhr. Der Rennmodus ist speziell, denn nach dem Loslaufen der Teilnehmer startet eine halbe Stunde später an allen Orten jeweils ein sogenanntes "Catcher Car", das eine zentral gesteuerte Mindestgeschwindigkeit vorgibt. Diese wird stetig erhöht von zunächst 15km/h, ab 13.30 dann 16km/h, 14:30 Uhr 17km/h, 15:30 Uhr 20km/h und zuletzt 17:30 Uhr die finale Steigerung auf 35km/h bis der/die letzte Läufer(in) erreicht ist. Wer überholt wird, muss aussteigen, wer zuletzt übrig bleibt, hat gewonnen, national oder international. Die Frau und der Mann die zuletzt in der Weltwertung übrig bleiben, werden zum "Wings for Life World Run Champion" gekrönt und verdienen sich eine Weltreise. Weltchampion bei den Männern wurde der in Österreich startende Äthiopier Lemawork Ketema in einem spannenden Fernduell mit dem in Lima laufenden Peruaner Remigio Huaman Quispe. Der Äthiopier hatte letztlich nur 90 Meter Vorsprung und erreichte dabei 78,58 Kilometer. Dritter wurde der Ukrainer Evgenii Glyva, der lange vor dem Äthiopier in St. Pölten die Führungsarbeit gemacht hatte, im Spurt aber nach mehreren Attacken und Rangeleien keine Chance hatte. 


Lea Bäuscher gewinnt beim Wings for Life Run Deutschland
Trail-, Marathon- und Bergläuferin Lea Bäuscher aus unserem Team war in Deutschland die Beste.
(Foto, Copyright: www.herbertsteffny.de)
In Deutschland war bei den Damen zunächst die am Vortag deutsche Vizemeisterin über 10.000 Meter gewordene Sabrina Mockenhaupt in vorderster Front. Die "Wings for Life" Botschafterin stieg dann aber wie angekündigt nach 26 Kilometern aus. Statt dessen übernahm nun die mehrfache frühere Hessische Meisterin über Marathon und Halbmarathon Lea Bäuscher aus Friedberg die Führung. Lea ist in unserem Betreuerteam und hat mit mir bereits in Kenia ein Höhentrainingslager absolviert. Als Berg- und Trailläuferin zeigte sie beste "Steherqualitäten" und erreichte als weltweit viertbeste Läuferin 46,2 Kilometer bis sie das Catcher Car einholte. Am Abend zuvor feierte sie noch einen Geburtstag bei einem Laufkameraden und war dem Rotwein dabei nicht abgetan, was kein Nachteil zu sein schien. Weltweit gewann die Norwegerin Elise Selvikvag Molvik in Stavanger mit 54,79 Kilometern. Bei den deutschen Herren konnte sich Markus Mockenhaupt, Zwillingsbruder von Mocki durchsetzen. Er wollte ursprünglich nur 35 Kilometer laufen, dann hat er sich von der Stimmung motivieren lassen und rannte noch bis 56,87 Kilometer, der längste Lauf seines Lebens. Damit kam er international auf Platz 12. An dem Benefizlauf nahmen viele Prominente und Sportgrößen teil. So legte der österreichische Skispringer Andi Goldberger beachtliche 41 Kilometer zurück. Letztlich sah man überall glückliche Gesichter, gerade dann, wenn einen das Catcher Car "erwischte" war der Jubel nach kurzer Gegenwehr oft am Größten. Erwischen tat es letztlich alle, aber hier waren selbst die frühen Aussteiger Helden für Sekunden.

Deutsche 10.000m Meisterschaft - Sieger mit schnellen Zeiten (3.5.2014)

Kühle Bedingungen förderten bei den Deutschen 10.000 Meter Meisterschaftenin in Aichach schnelle Zeiten. Sabrina Mockenhaupt und Corinna Harrer unterboten in einem gemeinsam gestalteten gleichmäßigen Rennen die Norm für die EM in Zürich (32:34 Minuten). Die Siegerländerin Mockenhaupt (32:29,26 Minuten), die sich lange um das Tempo bemühte, unterlag letztlich dem langgezogenen Spurt der Regenburgerin Harrer, die in 32:27,75 den Titel gewann. Dritte wurde die Regensburgerin  Maren Kock in 33:14,32 Minuten. Bei den Männern gewann in Abwesenheit von Titelverteidiger Tesfaye Homiyu der Friedrichshafener Richard Ringer in guten 28:28:96 Minuten. Nach einem verhaltenen Beginn sicherte er sich in einem starken Finale mit einem letzten schnellen Kilometer (2:42min) nicht nur den Titel, sondern auch die Teilnahme an der EM in Zürich (Norm 28:35min). Zweiter wurde der Leipziger Jakob Stiller (28:54,18 min). vor dem Frankfurter Nico Sonnenberg (29:02:44min). Bei den Senioren holte sich unser Seminar-Laufbetreuer Jürgen Theofel in der M55 den Titel in 35:00,44 Minuten. Das ist bereits sein 24. Deutsche Meistertitel - Gratulation Jürgen!


Hannover und Düsseldorf Marathon - deutsche Ernüchterung! (27.4.2014)

Andre PollmächerDie beiden Marathons von Hannover und Düsseldorf brachten keinen Lichtblick für die deutsche Laufszene. In Hannover trat Falk Cierpinski verletzungsbedint erst gar nicht an und Lisa Hahner musste bereits nach einer Dreiviertelstunde passen, ebenfalls wegen Fußproblemen. Die Sieger bei den Männern Henry Chirchir (Kenia 2:11:31 Stunden) und Frauen Souad Ait Salem (Algerien 2:33:10 Stunden) verpassten bei sonnigem Wetter um 15 Grad nach schnellem Beginn die Streckenrekorde deutlich. Den Veranstaltern blieb als Trost mit 18.000 Gemeldeten über verschieden Strecken nur ein neuer Teilnehmerrekord. 

In Düsseldorf startete André Pollmächer (Foto) bei Dauerregen mit großen Erwartungen, musste aber nach 66:05 Minuten bei Halbmarathon auf dem zweiten Abschnitt zurückstecken und finishte letztlich in 2:13:59 Stunden. Das ist zwar deutsche Jahresbestleistung, aber der auch von ihm selbst erwartete Ruck nach vorne in Richtung Bestzeit von 2:10 bis 2.12 Stunden fand nicht statt. Er ist damit bisher der einzige Deutsche der die 2:20 Stunden Grenze unterbot. So schlecht war es nach den Frühjahrsmarathons noch nie! Bei den Damen knickte die neue Hoffnung Nina Stöckert in einer Pfütze um und musste bei Halbmarathon aussteigen. Auch in Düsseldorf blieben die Streckenrekorde unangetastet. Bei den Männern siegte der Kenianer Gilbert Yegon in 2:08:07 Stunden. Bei den Frauen setzte sich in einem klug eingeteilten Rennen die Geheimfavoritin Annie Bersagel (USA) in einer neuen persönlichen Bestzeit von 2:28:59 Stunden durch. In Minneapolis-St.Paul lief sie im Vorjahr 2:30:53 Stunden.

Marathonberichte Boston, London und mehr

Wien Marathon - Anna Hahner siegt - Streckenrekord durch Feleke (13.4.2014)

Anna Hahner
Anna Hahner darf sich freuen, sie landete in Wien ihren ersten Sieg bei einem City Marathon
(Foto, Copyright: www.herbertsteffny.de)











Beim 31. Wien Marathon gab es eine Wachablösung, denn der dreifache Sieger aus Kenia Henry Sugut,  mit 2:06:58 Stunden auch Streckenrekordinhaber, konnte frühzeitig mit der Spitzengruppe nicht mehr mithalten und stieg aus. Bei günstigen Bedingungen durchliefen ein Dutzend Läufer die 10-km-Marke in 29:45 Minuten, auch die Halbmarathonzwischenzeit von 1:02:42 Stunden verhieß einen neuen Streckenrekord. Der Abschnitt zwischen 20 und 25 Kilometer war mit 14:32 Minuten am schnellsten. Der Äthiopier Getu Feleke (Bestzeit 2:04:50 Stunden, Rotterdam 2012) griff bei 30 Kilometern an und donnerte den nächsten Kilometer in 2:46 Minuten herunter. Das Tempo konnten seine Widersacher, die Kenianer Philip Sanga, Felix Kiprotich und Wilfred Kirwa Kigen nicht mehr mithalten. Im Ziel hatte der neue Streckenrekordler in 2:05:41 Stunden mehr als zwei Minuten Vorsprung vor Alfred Kering (2:08:28 Stunden), der sich noch vor seine Landsleute schieben konnte. 


Freudige Überraschung bei den Damen aus deutscher Sicht. Die 24-jährige Anna Hahner siegte in 2:28:59 Stunden vor der lange führenden Kenianerin Caroline Chepkwony (2:29:18 Stunden) und der Äthiopierin Marta Lema (2:31:10 Stunden) . Lange lag die Gengenbacherin mit ihrem privaten Tempomacher Marcel Bräutigam weit zurück. Bei Halbmarathon lag sie mit 1:13:51 Stunden zwar noch auf Bestzeitenkurs (2:27:55 Stunden, Frankfurt 2013), aber nur auf Rang fünf. Die Spitze um die Kenianerin Caroline Chepkwony lief mit 1:12:13 Stunden weit voraus. Während sich die Kenianerin von ihren Konkurrentinnen absetzen konnte, startete Anna Hahner eine Aufholjagd, ohne dabei schneller zu werden. Auf der zweiten Hälfte saugte sich die Deutsche von Gegnerin zu Gegnerin und profitierte im Finale vom totalen Einbruch der Kenianerin, die bei 35 Kilometern noch 2:35 Minuten Vorsprung hatte. Einige Hundert Meter vor dem Ziel machte sie ihren Traum wahr und zog an der nur noch joggenden Chepkwony vorbei. Da konnte sie sicherlich gut verschmerzen, dass ihre Zeit mit 2:28:59 Stunden nicht ganz ihren Vorstellungen entsprach. Siege bleiben, Zeiten vergehen und es ist sicherlich ein gutes Gefühl ein paar Afrikanerinnen hinter sich gelassen zu haben.

Frauen

1 Hahner, Anna GER 02:28:59
2 Chepkwony, Caroline KEN 02:29:18
3 Lema, Marta ETH 02:31:10
4 Chelangat, Alice KEN 02:32:46
5 Glok, Olga RUS 02:33:23
6 Kalenarova-Ochal, O POL 02:34:19
7 Ito, Mai JPN 02:35:15

Männer

1 Feleke, Getu ETH 02:05:41
2 Kering, Alfred KEN 02:08:28
3 Sanga, Philip KEN 02:08:58
4 Koech, Duncan KEN 02:09:17
5 Sitkovskyy, Oleksander UKR 02:10:44
6 Yamamoto, Ryo JPN 02:10:59
7 Reunkov, Aleksey RUS 02:11:08
8 Kirwa-Kigen, Wilfred KEN 02:11:42
9 Kiprotich, Felix KEN 02:14:18
10 Kiprop-Kiptoo, Sammy KEN 02:14:41
11 Pflügl, Christian AUT 02:18:00
12 Oloisunga, Benson KEN 02:19:53


Rotterdam Marathon - Eliud Kipchoge siegt in 2:05:00 Stunden (13.4.2014)

Eliud Kipchoge


Eliud Kipchoge gewann den Marathon in Rotterdam.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Bei den Männern dominierten die Kenianer den Rotterdam Marathon. Nach etwas zu langsamen Beginn als geplant (10 Kilometer in 29:37 Minuten, Halbmarathon in 1:02:41 Stunden), einigen Stürzen in der Spitzengruppe, vorzeitigem Ausscheiden von Tempomachern und störendem Wind, setzte sich der Favorit Eliud Kipchoge aus Kenia im Finale in flotten 2:05:00 Stunden vor seinen Trainingspartnern Bernard Koech (2:06:07 h) und Bernard Kipyego (2:07:57 h) durch. Damit blieb der 29-Jährige 33 Sekunden über dem Streckenrekord seines Landsmannes Duncan Kibet aus dem Jahr 2009. Für den früheren 5.000 Meter Weltmeister, der bei uns den Hamburg Marathon gewann und in Berlin Zweiter in persönlicher Bestzeit von 2:04:05 Stunden wurde, war es sein dritter Marathon. Bei den Damen waren dagegen die Äthiopierinnen vorne. Es gewann Abebech Afework mit 2:27:50 Stunden vor Landsfrau Guteni Shoni 2:30:23 Stunden. Schnellster Europäer war bei den Männern der Niederländer Khalid Choukoud in 2:10:52 Stunden, der damit seine Visitenkarte in Richtung Europameisterschaften in Zürich absendete. 

Ergebnisse


Männer
1 Eliud Kipchoge (KEN) 02:05:00
2 Bernard Koech (KEN) 02:06:08
3 Bernard Kipyego (KEN) 02:07:58
4 Deriba Robi (ETH) 02:08:02
5 Weldu Negash (ERI) 02:09:14
6 Albert Matebor (KEN) 02:10:40
7 Khalid Choukoud (NED) 02:10:52
8 Alemayehu Abebe (ETH) 02:13:30
9 Willem Van Schuerbeeck (BEL) 02:13:55
10 James Theuri (FRA) 02:14:48
11 Koen Raymaekers (NED) 02:15:19
12 Hugo van den Broek (NED) 02:15:31
13 Florent Caelen  (BEL) 02:17:31
14 Andrea Gagamelli (ITA) 02:17:31
15 Sean Hehir (IRL) 02:17:47
16 Olfert Molenhuis (NED) 02:17:49
17 Lander Van Droogenbroeck  (BEL) 02:18:48
18 Stijn Fincioen  (BEL) 02:19:10
19 Kári Steinn Karlsson (ISL) 02:19:17
20 Michael Brandenbourg  (BEL) 02:20:39



Frauen
1 Abebech Afework (ETH) 02:27:50
2 Guteni Shone  (ETH) 02:30:23
3 Beata Naigambo (NAM) 02:31:00
4 Diana Chepkemboi Sigei (KEN) 02:32:16
5 Maria Azucena Díaz (ESP) 02:32:22
6 Ruth van der Meijden (NED) 02:35:15


London Marathon - Weltjahresbestzeiten durch Kiplagat und Kipsang (13.4.2014)

Wilson Kipsang












Wilson Kipsang war der Dominator des lomdon Marathon und siegte in Weltjahresbestzeit.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Bei der 34. Auflage des London Marathon stand wie so oft in den Medien ein Weltrekord auf der Wunschliste. Bei den Männern lief der amtierende Weltrekordler Wilson Kipsang (2:03:23 Stunden Berlin 2013) selbst mit, der Sieg musste also über ihn gehen. Bei den Frauen waren die 2:17:42 Stunden von Paula Radcliffe, erzielt 2005 in einem reinen Frauenrennen, sozusagen "Paula Radcliffes B-Weltrekord" im Visier. Ansonsten war das Debüt des britischen Olympia Helden Mo Farah in aller Munde. Sein erklärtes Ziel war der britische Rekord von Steve Jones, den dieser 1985 mit 2:07:13 Stunden in Chicago aufstellte. Im letzten Jahr lief der Bahnumsteiger bereits bis Halbmarathon mit, wofür er bereits 250.000 Dollar kassierte. Seine Vorbereitung (Mo Farahs Training in Iten, Artikel in Laufmagazin SPIRIDON 4/2014) in Kenia und der Test beim Halbmarathon in New York war gemischt. Im Central Park kollabierte der Olympiasieger über 5.000 und 10.000 Meter als Zweiter im Ziel. Am letzten Wochenende legte sein Widerpart Kenenisa Bekele, der 5.000 und 10.000 Meter Weltrekordler vor und siegte im Fernduell in Paris in erstklassigen 2:05:03 Stunden. Mo Farah war also gehörig unter Druck, auch angesichts eines zwischen einer Million Dollar oder 500.000 Euro gemunkelten Antrittsgeldes. Hervorragend und leistungsfördend die äußeren Bedingungen. Mit rund 10 Grad am Start und sonnigem Himmel konnten Läufer, Zuschauer und Fotografen zufrieden sein. Am Mittag kletterte das Thermometer auf rund 15 Grad.

Paris Marathon - Bekele mit Streckenrekord beim Debüt (6.4.2014)

Kenenisa Bekele ist auf der Straße angekommenDer Doppel-Olympiasieger und Weltrekordler über 5.000 und 10.000 Meter Kenenisa Bekele ist endlich auf der Straßen angekommen. Nach längerer Verletzungspause meldete sich der Äthiopier auf der nächst höheren Distanz auf Anhieb beim Debüt in die Weltklasse zurück. Trotz aller Unkenrufe gelang dem 31-Jährigen das fünft-schnellste Debüt aller Zeiten. Der schnellste Debütant ist bisher der Kenianer Dennis Kimetto, der in Berlin 2012 seinen "Chef" Geoffrey Mutai aus finanziellen Erwägungen (es ging um die 500.000 Dollar WMM Prämie) offensichtlich nicht überholen durfte. Moses Mosop begann seine Marathonkarriere in Boston 2011 sogar mit 2:03:06 Stunden. Der Bostoner Kurs ist aber bekanntermaßen nicht bestenlistenfähig. Kenenisa Bekele war bei seinem Sieg in Paris mit Streckenrekordzeit 2:05:03 Stunden schneller als die späteren Weltrekordler Haile Gebrselassie (Debüt 2:06:35 Stunden, London 2002) und Wilson Kipsang (Debüt 2:07:13, Paris 2010) oder der leider zu früh verstorbene Olympiasieger Samuel Wanjiru (Debüt 2:06:39, Fukuoka 2007). Mit seinem Sieg kam der Äthiopier seinem Vorbild und Landsmann Abebe Bikila einen großen Schritt näher. Bikila gewann 1960 barfuß und 1964 mit Schuhen die Olympischen Spiele in Rom und Tokio jeweils in Weltrekordzeit (2:15:16 und 2:12:11 Stunden). Nun träumt Bekele, der schnellste Bahnläufer aller Zeiten, auch vom Weltrekord über 42,195 Kilometer, der mittlerweile in Iten im Hochland von Kenia beheimatet ist. Es wäre ihm nach dieser überzeugenden Leistung zuzutrauen. In der diesjährigen Weltbestenliste belegt Bekele nun Platz zwei und in der ewigen äthiopischen Bestenliste steht er nach seiner gelungenen Premiere vorerst allerdings nur auf Platz 14. 

Hier weiterlesen und Ergebnisse Paris Marathon



Pollmächer überzeugt beim Berliner Halbmarathon (30.3.2014)

Andre Pollmächer lief in Berlin neue Bestleistung über Halbmarathon
André Pollmächer lief mit 1:02:47 Stunden in Berlin neue persönliche Bestleistung über Halbmarathon
Foto Copyright Herbert Steffny
Beim größten deutschen Halbmarathon in Berlin begann gleich bei seinem Debüt der favorisierte Kenianer Leonard Komon furios. Bei fünf Kilometern lag er mit 13:36 Minuten auf klarem Weltrekordkurs (Zersenay Tadese 58:23min). Zuzutrauen war es dem 26-Jährigen, hält er bereits die Weltrekorde über 10 km (26:44 Minuten) und 15 km (41:13). Bei 10 Km lag noch eine Vierergruppe zusammen, die zu dem Zeitpunkt immer noch auf einem Zielkorridor von exakt Weltrekordzeit lag. Doch dann erlahmten die Kräfte, denn der Gegenwind auf der zweiten Streckenhälfte verbließ bei sonst guten Bedingungen um 14 Grad Celsius und Sonnenschein alle Hoffnungen. Komon setzte sich im Zielspurt in noch guten 59:14 Minuten zeitgleich gegen Landsmann Abraham Cheroben durch, verfehlte letztlich aber auch den Streckenrekord den Patrick Makau (Kenia) 2007 mit 58:56 Minuten aufstellte. Immerhin lief er das schnellste Halbmarathondebüt aller Zeiten!

Mit über einer Minute Rückstand komplettierte Richard Mengich das kenianische Trio auf dem Podest. Die ersten 12 Plätze belegten Kenianer, dann folgte als 13.Platzierter André Pollmächer als bester Deutscher in neuer persönlicher Bestzeit 1:02:47 Stunden. Damit verfehlte der Düsseldorfer allerdings die von Arne Gabius in New York aufgestellte DLV Jahresbestzeit von 1:02:09 Stunden. "Es war ein hartes Stück Arbeit, ich wollte wissen wo ich stehe und was ich kann!" so Pollmächer danach im Interview. Erwartungsgemäß war er angesichts dieser Zeit zufrieden mit diesem Test für seinen Marathonstart in Düsseldorf.  



Mocki Dritte - Finisherzahlen stagnieren

Bei den Damen belegte Sabrina Mockenhaupt zwar einen vorzeigbaren dritten Platz hinter der Äthiopierin Tadelech Bekele (1:10:05 Stunden) und der Kenianerin Agnes Mutune (1:10:13 Stunden), war aber mit der erzielten Zeit von 1:11:43 Stunden nicht zufrieden. Einen guten vierten Platz belegte die Schweizerin Maja Neuenschwander in 1:12:43 Stunden. Insgesamt
hatten 31.562 Athleten aus 102 Nationen, davon 30.028 Läufer (Rest Inliner),  für die 21,0975-km-Distanz gemeldet. Davon erreichten letztlich 22.150 Läufer das Ziel. Das ist minimal weniger als 2013 (22.255 Läufer). Der Frauenanteil war mit 35,3 Prozent genauso hoch wie im Vorjahr. Die mittlere Finisherzeit bei den Frauen betrug 2:10:19 Stunden, bei den Männern 1:54:55 Stunden (jeweils Nettozeit). Unter 1:30 Stunden blieben  927 Läufer und Läuferinnen, das entspricht einem Anteil von 4,2 Prozent. Das ist ein wenig besser als 2013, wo der Anteil 4,0 Prozent betrug.


Ergebnisse Männer:
Pl. Name
Zeit
1 Komon, Leonard (KEN)
00:59:14
2 Cheroben, Abraham (KEN)
00:59:14
3 Mengich, Richard (KEN)
01:00:17
4 Kimutai, Sylas (KEN)
01:00:17
5 Chebii, Daniel (KEN)
01:00:40
6 Kipkoech, John (KEN)
01:01:38
7 Matelong, Peter (KEN)
01:01:57
8 Rotich, Lucas (KEN)
01:01:57
9 Kiplagat, Hosea (KEN)
01:02:09
10 Kiplagat, Eliud (KEN)
01:02:11
11 Ereng, Patrick (KEN)
01:02:41
12 Kibet, Luke (KEN)
01:02:45
13 Pollmächer, Andre (GER)
01:02:47
14 Maina, Charles (KEN)
01:02:53
15 Masai, Moses (KEN)
01:03:27
16 Tesfai, Simon (ERI)
01:04:21
17 Merrien, Lee (GBR)
01:06:28
18 Mellina, Pol (LUX)
01:06:57
19 Cruz Mateos, Imanol (ESP)
01:06:58
20 Schulze, Marc (GER)
01:07:04


Ergebnisse Frauen:
Pl. Name
Zeit
1 Bekele, Tadelech (ETH)
01:10:05
2 Mutune, Agnes (KEN)
01:10:13
3 Mockenhaupt, Sabrina (GER)
01:11:43
4 Neuenschwander, Maja (SUI)
01:12:43
5 Kibor, Alice (KEN)
01:13:15
6 MaCarthy, Claire (IRL)
01:16:25
7 Urach, Sandra (AUT)
01:17:52
8 Mustonen, Kukka-Maaria (FIN)
01:19:43
9 Brandt, Victoria (GER)
01:20:25
10 Schindler, Cornelia (GER)
01:21:00


WM-Halbmarathon - Kenianer holen Einzeltitel (29.3.2014)

Bei den Halbmarathon Weltmeisterschaften in Kopenhagen holten die Kenianer Geoffrey Kipsang Kamworer und Gladys Cherono die Einzeltitel. Kamworer wurde im vergangenen Herbst in Berlin Dritter. Während bei den Damen die Kenianerinnen die ersten fünf Plätze belegten und damit einen klaren Mannschaftssieg herausliefen, war Kamworer zwar in Weltjahresbestzeit im Ziel, aber bezüglich der Teamwertung allein auf weiter Flur. Die Schwäche der Konkurrenz nutzte Eritrea aus und holte sich überraschend Team Gold bei den Männern vor den Kenianer und Äthiopiern. Beste nichtafrikanische Nation war Japan bei den Männern auf Rang fünf und bei den Frauen sogar auf Rang drei hinter Kenia und Äthiopien. Deutschland glänzte mal wieder durch Abwesenheit.  Die Kenianerinnen liefen als Team der Konkurrenz auf und davon. Im Finale konnte sich bei 18 Kilometern die 10.000 Meter Vize-Weltmeisterin Gladys Cherono noch deutlich absetzen.

Ergebnisse Männer:

Pl Name Nat Zeit
1 Geoffrey Kipsang Kamworor KEN 59:08 WL
2 Samuel Tsegay ERI 59:21 PB
3 Guye Adola ETH 59:21 PB
4 Zersenay Tadese ERI 59:38 SB
5 Nguse Amlosom ERI 1:00:00
6 Wilson Kiprop KEN 1:00:01
7 Ghirmay Ghebreslassie ERI 1:00:10 SB
8 Samsom Gebreyohannes ERI 1:00:13 PB
9 Adugna Takele ETH 1:00:15 PB
10 Kenneth Kiprop Kipkemoi KEN 1:00:29 SB
11 Geofrey Kusuro UGA 1:00:41 PB
12 Stephen Mokoka RSA 1:00:47 PB
13 Elroy Gelant RSA 1:01:10 PB
14 Bonsa Dida ETH 1:01:12 PB
15 Lusapho April RSA 1:01:16 PB
16 Polat Kemboi Arikan TUR 1:01:22 NR
17 Ayad Lamdassem SP 1:01:22 PB
18 Masato Kikuchi JPN 1:01:23
19 Fikre Assefa ETH 1:01:30 PB
20 El Hassane Ben Lkhainouch FRA 1:01:31 PB


Ergebnisse Frauen:
Pl Name Nat Zeit
1 Gladys Cherono KEN 1:07:29 SB
2 Mary Wacera Ngugi KEN 1:07:44 PB
3 Selly Chepyego Kaptich KEN 1:07:52 PB
4 Lucy Wangui Kabuu KEN 1:08:37 SB
5 Mercy Jerotich Kibarus KEN 1:08:42 SB
6 Netsanet Gudeta ETH 1:08:46 PB
7 Christelle Daunay FRA 1:08:48 SB
8 Valeria Straneo ITA 1:08:55 SB
9 Tsehay Desalegn ETH 1:09:04 PB
10 Genet Yalew ETH 1:09:15 PB
11 Krisztina Papp HUN 1:10:08
12 Mame Feyisa ETH 1:10:08 PB
13 Annie Bersagel USA 1:10:10 PB
14 Lauren Kleppin USA 1:10:16 PB
15 Sayo Nomura JPN 1:10:18 SB
16 Hirut Alemayehu ETH 1:10:25 PB
17 Risa Takenaka JPN 1:10:30
18 Alyson Dixon GBR 1:10:38 PB
19 Reia Iwade JPN 1:10:45 SB
20 Karoline Bjerkeli Grøvdal NOR 1:10:53 SB


Mutai gewinnt, Farah ohnmächtig und Gabius debütiert
(16.3.2014)

Geoffrey Mutai war im Central Park erneut nicht zu schlagen - Foto Copyright Herbert Steffny
Geoffrey Mutai war im Central Park erneut nicht zu schlagen
Foto Copyright Herbert Steffny
Ein Halbmarathonrennen voller Dramatik bei dem sich die Favoriten letztlich durchsetzten. Der Kenianer Geoffrey Mutai, an gleicher Stätte als zweifacher New York-Marathonsieger 2011 und 2013 eingelaufen und auch Titelverteidiger bei diesem Halbmarathon gewann in New York in 60:49 Minuten vor dem britischen Dopppelolympiasieger über 5.000 und 10.000 Meter Mo Farah. Der kleine Brite sorgte allerdings gleich zweimal für Dramatik, so stürzte er  bereits bei sechs Meilen mitten in der Spitzengruppe, an deren Ende sich auch der Deutsche Arne Gabius befand. Der Doppelweltmeister rappelte sich wieder auf, jagte hinterher und setzte sich im Spurt schließlich vor dem Kenianer Stephen Sambu in 61:07 Minuten als Zweiter mit einer Sekunde Vorsprung durch. Kurz nach dem Zieleinlauf hatte der 30-Jährige, dann einen Schwächeanfall, kollabierte auf den Asphalt. Schrecksekunde! Der gefallene Champion wurde von Hilfskräften in einem Rollstuhl zur ärztlichen Versorgung abtransportiert werden. Bei der späteren Siegerehrung zeigte sich der beim London Marathon sein Dbüt planende Farah allerdings wieder guter Dinge. Der Tübinger Arne Gabius überzeugte bei seinem Halbmarathon-Debüt als Achter in 62:09 Minuten. Das ist die schnellste Zeit eines Deutschen seit vielen Jahren und immerhin Platz acht der ewigen deutschen Bestenliste!



Bei den Damen gewann die Olympia-Zweite über 10.000 Meter Sally Kipyego aus Kenia gleich bei ihrem Debüt und stellte dabei einen neuen Streckenrekord mit 68:31 Minuten auf. Buzunesh Deba (ETH 68:59min) und Molly Huddle (USA 69:04min) belegten die weiteren Podiumsplätze.


Tokio Marathon mit neuen Streckenrekorden (23.2.2014)

Mit dem Tokio Marathon startet die "World Marathon Majors Serie", die Wertung großen sechs Marathons, wozu außer dem Newcomer Tokio schon länger London, Boston, Berlin, Chicago und New York gehören, in die neue Wertung der Saison 2014. Die Podiumsplätze machten Kenianer und Äthiopier unter sich aus. Bei den Frauen siegte die Äthiopierin  Tirfi Tsegaye in neuem Streckenrekord 2:22:34 Stunden vor Landsfrau Birhane Dibaba (2:22:30 Stunden) und der Kenianerin Lucy Kabuu (2:24:16 Stunden). Bei den Männer gewann mit einem Antritt auf den letzten Kilometern der Kenianer Dixon Chumba ebenfalls in neuem Kursrekord 2:05:42 Stunden vor Tadese Tola (Äthiopien, 2:05:57) und Landsmann Sammy Kitwara (2:06:30 Stunden).

Halbmarathon-Weltrekord durch Florence Kiplagat (16.2.2014)

Florence Kiplagat mit Herbert Steffny in Iten Kenia
Herbert Steffny traf Florence Kiplagat 2012 in Iten Kenia.
(Copyright: www.steffny.com)

Die zweifache Berlin Marathonsiegerin Florence Kiplagat lief bei idealen Bedingungen, windstill und 13 Grad Celsius beim Halbmarathon in Barcelona sensationelle 1:05:12 Stunden. Damit verbesserte die Kenianerin den Weltrekord ihrer Landsfrau und Nachbarin aus Iten Mary Keitany um ganze 38 Sekunden, den diese 2011 aufgestellt hatte. Kiplagat war bereits 2010 über Halbmarathon Weltmeisterin und gewann im Jahre 2011 und 2013 den Berlin Marathon. Der 26-Jährigen gelang dabei ein Start-Zielsieg bei dem die kleine Kenianerin sogar nur drei Männer vorlassen musste. Nach 31:08 Minuten über 10 Kilometer und 46:35 Minuten über 15 Kilometer folgte eine Zwischenzeit von 61:56 Minuten, was ebenfalls ein neuer Weltrekord über die 20 Kilometer Distanz bedeutet. Der zweite Zehnerabschnitt war mit 30:48 Minuten also deutlich schneller. Sie verbesserte von zwei Pacemakern gezogen ihren eigenen Hausrekord aus Rom 2012 um rund eineinhalb Minuten. Die neue Inhaberin des Weltrekords - vorbehaltlich der Anerkennung durch die IAAF - war von der Zeit selbst überrascht. Sie befindert sich derzeit in der Vorbereitung auf den London Marathon. Zweite wurde übrigens die weit abgeschlagenen Britin Nicola Duncan in  1:12:15 Stunden. Das Männerrennen gewann in 1:00:52 Stunden der Kenianer Eliud Kipchoge, Hamburg Marathonsieger und Zweiter des Berlin Marathons 2013. Über 12.000 Läufer nahmen an der 24. Auflage des Halbmarathons in der katalanischen Metropole teil.


Dubai Marathon - äthiopischer Debütant rennt 2:04:32 (24.1.2014)

Zum dritten Mal in Folge gewann ein Äthiopier beim Debüt den Dubai Marathon. Dabei stellte der angeblich erst 18-jährige Tsegaye Mekonnen Asefa  gleich einen Junioren Weltrekord auf. Diese inoffizielle Bestleistung hielt mit 2:04:48 Stunden bisher sein Landsmann und Dubai Zweiter vom Vorjahr Berhanu Shiferaw. Der Newcomer lief nach 29:04 Minuten über 10 Kilometer mit einer 15-köpfigen Spitzengruppe im Weltrekordtempo von 61:39 Minuten über die Halbmarathonmarke. Bemerkenswert, denn seine bisherige Bestzeit über die 21,1 Kilometer Distanz stand "nur" bei 62:53 Minuten! Bei 30 Kilometern waren auf dem topfebenen Kurs in den Vereinigten Emiraten noch neun Läufer zusammen. 

weiter zum Bericht/Ergebnisse Dubai 2014

 

Houston Marathon – Äthiopische Doppelsiege (19.1.2014)

Auch im texanischen Houston trumpften die Äthiopier gleich mit einem Doppelsieg auf. Der 23-jährige Bazu Worku gewann mit 22 Sekunden Vorsprung vor Landsmann Getachew Terfa in 2:07:32 Stunden und wurde dadurch um $40,000 Dollar reicher, doppelt so viel wie der Zweite. Auch bei den Damen setzten sich die Äthiopierinnen durch, und wie: gleich die ersten fünf Plätze gingen nach Ostafrika. Es gewann die 23-jährige Abebech Bekele in 2:25:52 Stunden und kassierte dafür ebenfalls $40,000. Zweite wurde Meskerem Assefa in 2:25:59 Stunden vor der früheren Bahnspezialistin Gelete Burka, die mit 2:26:03 Stunden als Dritte  nur 11 Sekunden hinter der Siegerin lag.

Mexiko hat wieder einen Marathonläufer

Bemerkenswert: als Dritter bei den Männern unterbot nach 10 Jahren Wartezeit endlich wieder ein Mexikaner die 2:10 Stundengrenze. Der 28-jährige Jose Antonio Uribe folgte mit 2:08:55 Stunden seinem Landsmann Andres Espinoza, der als 40-Jähriger 2003 in Berlin im Schatten des Weltrekordlaufs von Paul Tergat in 2:08:46 Stunden gleichzeitig einen Masters-Weltrekord aufstellte. Zum Glück bin ich lange genug in der Marathonszene dabei und berichtete in meinen Analysen für das Laufmagazin Spiridon schon damals, dass die Mexikaner in den 80er und 90er Jahren im Marathonlauf sogar eine dominante Rolle spielten. Heute schon vergessen: Anfang der 90er gewannen viermal Mexikaner beim New York Marathon. Andres Espinoza hält seit 1994 den Landesrekord mit 2:07:19 Stunden. Ich selbst lief noch gegen die Sub-2:10 Mexikaner Rodolfo Gomez, Alejandro Cruz oder Martin Pitayo. Aber nicht nur im Marathonlauf spielte Mexiko mit:  Arturo Barrios stellte 1989 mit 27:08.23 Minuten einen 10.000 Meter Weltrekord auf und hielt auch die Weltbestmarke im Stundenlauf. Dann wurde es plötzlich ruhig um Mexiko. Über ähnliche nicht immer ganz nachvollziehbare Aufs und Nieders anderer Nationen berichte ich auch in meiner ausführlichen Marathon Jahresanalyse 2013.

Sensationelle Leistungsdichte beim Halbmarathon

Meb Keflezhigi mit 38 Jahren der Schnellste beim HalbmarathonDie Amerikaner trugen beim gleichzeitig ausgetragenen Halbmarathon ihre nationalen Meisterschaften und Weltmeisterschafts-Qualifikationen durch. Diese sind im März in Kopenhagen. Hierbei gab es bei den Männern eine wahre Leistungsflut, zumal der finanzielle Anreiz nicht gerade gering war. So bekam bei den Männern jeder, der unter 1:06 Stunden blieb, zumindest einen Zeitbonus von 500 Dollar. Die Sieger Meb Keflezhigi (1:01:23 Stunden) mit 38 Jahren übrigens der Älteste im Elitefeld (siehe Bild, Copyright Herbert Steffny) und seine Landsfrau Serena Burla (1:10:48 Stunden) bekamen jeweils 13.500 Dollar (neben dem Antrittsgeld, versteht sich…). Bemerkenswert: die 31-jährige Serena Burla verlor 2010 wegen eines Tumors einen Teil ihrer Oberschenkelmuskulatur. Es war ihr erster nationaler Ttel. Sensationell: 43 Männer unterboten 66 Minuten, zum Vergleich: in Deutschland schafften das im ganze Jahr 2013 insgesamt nur sieben Läufer (JA, NUR SIEBEN!). Erheblich höher war übrigens die Leistungsdichte im letzten Herbst beim Ageo City Halbmarathon in Japan, wo auf einem exakt vermessenen Kurs 71 Männer unter 64:30 Minuten blieben! Immerhin schlägt sich das teilweise in der guten Marathonbilanz Japans nieder, der einzigen Nation, die noch einigermaßen gegen die afrikanische Übermacht aufmuckt! Allerdings werden nach Einschätzung des Japan-Kenners Helmut Winter dort zu viele Talente vorzeitig auf kürzeren Distanzen verheizt, bevor sie auf der langen 42,195 Kilometer Strecke landen.


Ergebnisse
Männer Marathon
1. Bazu Worku, 23, ETH 2:07:32
2. Getachew Terfa, 30, ETH 2:07:54
3. Jose Antonio Uribe, 28, MEX 2:08:55
4. Dadi Yami Gemeda, 32, ETH 2:11:08
5. Dominic Ondoro, 25, KEN 2:11:43
6. Kimutai Cheruiyot, 28, KEN 2:13:22
7. Ian Burrell, 28, USA 2:13:26

Frauen  Marathon
1. Abebech Bekele, 23, ETH 2:25:52
2. Meskerem Assefa, 28, ETH 2:25:59
3. Gelete Burka, 27, ETH 2:26:03
4. Biruktait Degefa, 23, ETH 2:26:22
5. Makda Haji, 25, ETH 2:27:37
6. Tatiana Aryasova, 34, RUS 2:34:19
Männer Halbmarathon
1. Meb Keflezighi, 38 1:01:23
2. Aaron Braun, 26 1:01:38
3. Josphat Boit, 30 1:01:41

Frauen Halbmarathon
1. Serena Burla, 21 1:10:48
2. Lauren Kleppin, 25 1:12:12
3. Caitlin Comfort, 24 1:12:16
 

 

Xiamen Marathon - Dibaba mit Streckenrekord (2.1.2014)

 
Kaum hat das Jahr begonnen, da gab es bereits die ersten Weltklasseleistungen am 2. Januar beim 12. Xiamen Marathon in China. Die 2:19:52 Stundenläuferin Mare Dibaba aus Äthiopien rannte nach ihrem Erfolg von Dubai 2012 erstmals wieder ein Rennen zu Ende. Im Alleingang unterbot die 24-Jährige bei guten Bedingungen von etwas unter 20 Grad und bedecktem Himmel mit 2:21:36 Stunden den Streckenrekord der 18-jährigen Junioren-Weltrekordlerin Zhang Yingying um 62 Sekunden. Diese Zeit hätte in der Weltbestenliste 2013 Platz sieben bedeutet und sie wäre damit die Zweitschnellste in ihrem Land gewesen. Zweite wurde ihre Landsfrau Meseret Legese in neuer persönlicher Bestzeit von 2:26:36 Stunden und mit einigem Abstand komplettierte Emebet Etea den totalen äthiopischen Erfolg mit 2:33:51 Stunden. Frage, wie schon bei meiner Jahresbilanz 2013, wo sind die schnellen Chinesinnen abgeblieben?

Bei den Männern fiel die Entscheidung später. Der Kenianer Mariko Kiplagat, ein 2:06:05 Stundenläufer,  suchte die Entscheidung aus einer 10er Gruppe heraus bei Kilometer 30 mit einer Tempoverschärfung. Alleine der Äthiopier Derje Debele konnte annähernd folgen, aber einen klaren Sieg des Kenianers in 2:08:06 Stunden nicht verhindern. Stattdessen musste er einen nochmals mächtig aufkommenden Julius Muriuki (2:09:28 Stunden) aus Kenia vorbeiziehen lassen und in 2:09:35 Stunden sich mit Platz drei begnügen.



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